Soziale Kognition und Interaktion - UNIBE

Master Vorlesung Soziale Kognition und Interaktion bei Knoch - HS23

Master Vorlesung Soziale Kognition und Interaktion bei Knoch - HS23


Kartei Details

Karten 35
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 30.01.2024 / 01.02.2024
Weblink
https://card2brain.ch/box/20240130_soziale_kognition_und_interaktion_unibe
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Wie wir Schlüsse eigentlich ziehen sollten

Persönlichkeit -> Zustände -> Intention -> Verhalten
In Realität genau umgekehrt

Vier Merkmale von large scale action problems

  • Number of actors
  • Spacial distance
  • Temporal distance
  • Complexity

5 Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit kollektiver Massnahmen verringern

  1. Anonymität
  2. Fehlende Verantwortlichkeit
  3. Heterogenität
  4. Unsicherheit
  5. Emotionale Distanziertheit

Kognitive Prozesse in der sozialen Kognition

  • Aufmerksamkeit
  • Wahrnehmung
  • Gedächtnis
  • Logisches Schlussfolgern
  • Probleme lösen

Notwenige Zutaten, damit eine soziale Realität konstruiert werden kann

  • Input der aktuellen Sitaution
  • Input aus Vorwissen
  • Prozesse, die auf den Input einwirken

Definition enkodieren

Transformiert einen wahrgenommenen externalen Stimuli in eine internale Repräsentation. Damit ein Stimuli enkodiert wird, muss die Inforamtion mit Vorwissen in Beziehung gesetzt werden.

Welche Faktoren beeinflussen, welches Vorwissen mit einem Stimulus in Beziehung gebracht wird?

  • applicability
  • accessability
  • recency
  • frequency

Construal level theroy
Psychologische Distanz kann auf vier Dimensionen betrachtet werden

  1. zeitliche Dimension
  2. räumliche Dimension
  3. soziale Dimension
  4. hypothetische Dimension

Assoziatives Netzwerk

Starke verbundene Strukturen, welche viele verschiedene Konzepte beinhalten (z.B. das Selbst)

Wovon hängen Geschwindigkeit und Effektivität des Retrieval-Prozesses ab?

  • Klarheit und Konsistenz der Organisation im Gedächtnis
  • Verfügbarkeit von retrieval cues

Drei Filter des Inklusion / Exklusion Modells

  1. Wahrgenommene Relevanz
  2. Wahrgenommene Repräsentativität
  3. Wahrgenommene Konversationsnormen

Wovon hängt es ab, wie viele Informationen wir für die Repräsentation eines Targets herbeiziehen?

  • Expertise in der Domäne
  • Situationale Faktoren
  • Verarbeitungskapazität
  • Verarbeitungsmotivation
  • Individuelle Ausprägung in need for cognition

Urbach-Wiethe-Krankheit

  • verkalkung der Amygdala
  • können emotionen nur schwer erkennen
  • keine Lernkurve bei Vertrauensmissbrauch

Drei Merkmale der Reziprozitätsregel

  1. Die Regel ist machtvoll und schaltet oftmals andere Faktoren aus, die sonst ausschlaggeben sind, ob man einer Bitte nachkommt oder nicht (z.B. sympathie)
  2. Die Regel giltet auch bei ungebetenen ersten Gefälligkeiten (wir können nicht entscheiden, wem wir etwas schuldig sind)
  3. Durch Gefühl etwas schuldig zu sein, erbringt man oftmals bedeutend grössere Leistungen, als zuvor erhalten

door-in-the-faceMa

Man beginnt mit hoher Forderung und schiebt eine geringere Forderung nach

Quellen der Neigung zur Konsistenz

  • Konsistenz wird von der Gesellschaft ein hoher Wert beigemessen - persönliche und intellektuelle Stärke
  • hat sich im Alltag gut bewährt. Das Verhalten an eigene Einstellungen und bereits gemachte Erfahrungen auszurichten, ist meist erfolgreicher als sich von variierenden situativen Einflüssen leiten zu lassen
  • es ist ein Schnellverfahren, das den Umgang mit dem komplexen Leben erleichtert

Fuss-in-der-Tür Taktik

zuerst kleine Bitte erhöht das Commitment für eine zweite grössere Bitte

zwei Bedingugen, unter denen das Prinzip der sozialen Bewährtheit besonder stark wirkt

  1. Unsicherheit (z.B. mehrdeutige Situation)
  2. Ähnlichkeit mit den anderen Personen

Sympathieprinzip (3)

  1. Ähnlichkeiten
  2. Komplimente
  3. Kooperation zu einem gemeinsamen Ziel

zwei Quellen des Knappheitsprinzips

  1. Dinge, die schwer zu bekommen sind, sind meist wertvoller
  2. die zunehmende Unerreichbarkeit einer Sache bedeutet den Verlust von Freiheit. Nach der Reaktanztheroie reagieren wir auf den Verlust von Freiheit damit, dass wir sie stärker begehren als zuvor.

zwei Bedingungen unter deren das Kanppheitsprinzip besonders wirksam ist

  1. Dinge, die neuerdings knapp sind
  2. wenn man daraum konkurrieren muss

Gegenmassnahmen Perusasion

  • Einsicht, dass man selbst anfällig ist
  • man braucht leicht barufbares Handlungswissen (das auch dann Abgerufen werden kann, wenn wenig Ressourcen vorhanden sind)

Zwei-Syste Modell im sozialen Kontext

System 1: Impulsiv. Schnell, autmoatisch (intuitiv), benötigt wenig Ressourcen

System2: reflektiv. Langsam, viel Ressourcen = kognitive Beanspruchung, erschöpfbar

-> auf welches System zurückgegriffen wird, hängt von der Verfügbarkeit von Ressourcen ab

Vorurteile

Biases im Bereich der affektiven Bewertung von Gruppe und ihren Mitgliedern

Diskriminierung

Biases im Verhalten gegenüber Gruppen und ihren Mitgliedern

Konversionstheroie von Moscovici (Dual-process-approach)

Context/Comparison-Leniency Contract Model

berücksichtigt Variablen, die in der Minoritäts-Majoritäts-Forschung oft vernachlässigt wurden, wie z. B.:
• ob neue Ansichten gebildet oder bestehende Ansichten verändert werden sollen (z.B. Erde im Zentrum),
• ob es um subjektive Meinungen oder objektive Wahrheiten geht,
• ob starke oder schwache Argumente vorgebracht werden (Persuasion),
• ob die zu beeinflussenden Personen zur In- oder zur Out-Group gehören.
• ob Einstellungsänderungen unmittelbar oder verzögert auftreten
• ob es sich um fokale oder indirekte Einstellungsänderungen handelt

Gründe warum bei der Einstellungsbildung Minderheiten einen stärkeren Einfluss ausüben als Mehrheiten

  1. Minoritätsmitglieder fallen stärker auf = sind salienter. Wenn keine schon bestehende Überzeugung vorhanden, können Minderheiten von erhöhter salienz profitieren.
  2. Für Mehrheitsmitglieder sind bei objektiven Sachverhalten die Einschätzungen von Minderheitsmitgliedern besonders iformativ (unähnliche Vergleichsinstanzen)
  3. Für Mehrheitsmitglieder sind bei subjektiven Sachverhalten die Einschätzung anderer Mehrheitsmitglieder besonders interessant (ähnliche Vergleichsinstanzen)

Leniency Contract

Abweichende Meinungen von In-Group-Minoritäten werden von der Majorität wohlwollend zur Kenntnis genommen, man darf andere Meinungen haben, aber keinen Anspruch auf Meinungsänderung

two tragedies (Umweltverhalten)

  • tragedy of the commons: Klimawandel  ist ein soziales Dilemma (individuelles vs. kollektives Interesse)
  • tragedy of the horizion: intergenerationales Problem

Warum wir nicht handeln - Unsicherheit

  • outcome-desirability explanation: die Grösse einer Ressource wird oft überschätzt
  • egoism-justification explanation: Menschen nutzen diese Unsicherheit um ihres nicht kooperative Verhalten zu gerechtfertigen (Ressource grösser schätzen -> strategic ignorance?)

Thaler drei Prinzipien des ethischen Nudgings

  1. Nudgning muss transparent und niemals irreführend sein
  2. opt out... Ausstieg des Genudgten muss einfach sein
  3. gute Gründe, intendierte Verhalten soll dem Genudgten nützen

elite cues hypothesis

Leute in politisierten Umwelten neigen stark dazu die Meinung von "wichtigen" Personen zu kopieren

illusory truth effect

wir glauben Fehlinformationen, je öfters wir diesen ausgesetzt sind

Interventionskategorien

  • Entscheidungsinformation: Informationen sichtbar machen (Salienz), soziale Referenzpunkte erstellen (mit anderen Vergleichen)
  • Entscheidungsstruktur: Defualt Einstellung ändern (stärkster Effekt) -> Grüner Strom oder Organspende als default
  • Entscheidungsunterstützung: Erinnerungen (Wasserverbrauch Zähler in Dusche)