Beratung im Kontext Familie

Seminar Beratung Familie Universität Würzburg

Seminar Beratung Familie Universität Würzburg


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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 25.01.2024 / 28.01.2024
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4 Konfliktdimensionen nach Götting

1. Transformationskrise

2. Strohfeuer

3. Mehrfachbelastete

4. Kalte Krieger

 

diemnsion von Konflikten - Transformationskrise: Probleme + Interventionen

= Änderungsprozess direkt nach Trennung

Problem: emotionale Herauforderung + Zukunfsangst + Konkurrenz zum Kind + Versagensgefühl

Intervention: Aufklärung + emotional loslassen & Akzeptanz + Emapthie + Angebot für Kinder

Dimensionen von Konflikten - Strohfeuer: Problem + Intervention

= Veränderungskrise nach vorübergehender Stabilisierung

Problem: Job/Wohnungswechsel + Reaktivierung Trennung bei Vorwürfen + Abhängigkeitsgefühl + Risiko für dauerhafte destruktive Kommunikation

Intervention: gute Erfahrungen nach Trennung aktivieren + Trennungsgründe ausklammern + viele Perspektiven sich einholen + aktuelles Problem lösen

Dimension von Konflikten - Mehrfachbelastete: Probleme + Intervention

Neben Trennung von weiteren Risikofaktoren

Probleme: Armut + Erkrankung + Sucht + Gewalt + Konflikt als Ventil (verdeckt eigentliches problem)

Intervention: Symptome betrachten + Hilfe für Kinder + Genogramm erstellen + Zusammenarbeit mit Einrichtungen

Dimensionen von Konflikten - kalte Krieger: Probleme + Intervention

= Hochkonflikthaftigkeit

Problem: Feindselig, misstrauen + Stress für Kinder + Dämonisierung (Leid gibt es nur wegen böswilliger Verursachung) + Teufelskreis, Bessesenheit

Intervention: Externe Macht“ muss Beratung verordnen + Vorschlag einer „tragischen Sichtweise“:Scheitern gehört zum menschlichen Leben dazu + Hilfsangebot für die Kinder

Diagnostik bei Trennungsberatung

multimodale Diagnostik (Fragebögen, Gespräch, Genogram, Beobachtung, Tests, ...)

Diagnostik ist immer gleich auch Intervantion!

3 Risiko- und Entwicklungsfaktoren für Kinder in der Trennungsphase

1. Stress: dazwischen sein + Überforderung + somatische Beschwerden + Gefühlsregulation schwer

2. Fürsorge: Parentifizierung (Rollenumkehr) + kann Selbstweusstsein stärken oder schwächen + Kinder empfänglicher für schwächeres Elternteil

3. Dämonisierung: übernahme Denken des Dämonen-Elternteils + Koalition mit "gutem Elternteil" + Probleme bei Integration versch. Wahrnehmungen (Ambiguitätstoleranz erforderlich)

Trennung: Kinder-Stress --> Intervention

  • Psychoedukation: Stressreaktionen

  • Bewältigungsstrategien einübenDämonisierung

  • Selbstwirksamkeit stärken

  • Fokusverschiebung von „Schuld“ zu „Stress“

→ Versachlichung

Trennung: Kind-Fürsorge--> Intervention

Direktes Nachfragen (auch: Bildkarten oder Tierfiguren)Dämonisierung

• Psychoedukation
• Reflektion und Anerkennung durch Eltern,

Pflichtentbindung

Trennung: Kinder - Dämonisierung --> Intervention

Erkennen von extremen psychischen Spannungszuständen

(auch: Selbstverletzendes Verhalten, emotionale Ausbrüche, extremer Rückzug)

Hinzunahme Kinder- und jugendpsychotherapeutische Kompetenzen

Familienbrett - Zielgruppe

  • Einzelpersonen

  • Paare

  • Familien

  • Teams, Gruppen aller Art

  • Kinder (sehr gut!), Jugendliche und Erwachsene, unabhängig vom Bildungsgrad

  • Coaching, Beratung, Therapie, Supervision

Familienbrett - Anwendungsmöglichkeit

  • Zu Beginn einer Beratung: Überblick über Herkunftsfamilie oder aktuelle Familie bekommen (Familienmitglieder, Beziehungen)

  • Aufarbeitung der Vergangenheit

  • Sichtbarmachung von Mustern, Gewohnheiten von Familien

  • Ressourcen finden (in der Vergangenheit)/ darstellen (aktuell)

  • Entwicklung von Zukunftsbildern

  • Veränderung des Fokus

  • Normalisierung (Erklärungen finden in der Familiengeschichte)

Familienbrett - Ablauf

  • Zielklärung

  • Aufstellung durch den/die Klienten/in

  • Prozessarbeit (unterstützt durch zirkuläre und andere hypothesengeleitete Fragen der Beraterin; Aufstellung kann verändert werden)

  • Ziel: Lösungsbild (Anker mitgeben z.B. Foto)

Hausaufgaben Funktionen?

  • Generell: zu Behandlungserfolg beitragen

    • ○  Sinnvolle Überbrückung der Wartezeit bis zur 1. Sitzung

    • ○  Sensibilisieren für kleine Veränderungen & Aktivieren

    • ○  Wiederholen des Gelernten & Festigen neuer Verhaltens- und Denkmuster

    • ○  Ermöglichen neuer Erfahrungen & Einsichten

    • ○  Fördern Integration neuer Erkenntnisse, Denkweisen & Verhaltensmuster in den Alltag

    • ○  Ermöglichen selbstständige und aktive Auseinandersetzung mit Problemen und

      Schwierigkeiten

Hausaufgaben Funktion für Berater

  • Einsicht in Motivation,

  • in Fortschritte außerhalb der Beratung & in Möglichkeiten bzw. Defizite beim Verwirklichen von vereinbarten Lösungsschritten

  • Kennzeichen dafür, ob Klient*in in der Lage ist, Schwierigkeiten selbst zu bewältigen

    -> gut gelöste HA können Ende einleiten

Hausaufgaben 4 Leitprinzipien

1. Begründen: Nutzen? Einbetten in Behandlungslogik, Bedeutung hervorheben

2. Miteinebziehen in Gestaltung: Vorschläge von Klient -> Angemessen? (konkret + nicht zu schwer)

3. Machbarkeit: Zeit zu Bespreche + Nachfragen (verstanden?) + Durchgehen in Vorstellung

4. Zurückkommen in Folgesitzung:  Erfolge & Bemühungen verstärken + neugiereiges Fragen (Änderungen? Aha?)

Hausaufgaben 5 Arten

1. Beobachten: v.a am Anfang --> Notitzen über Hkt, dauer, Art; Aufmerksamkeit auf Problem + Infos gewinnen

2. Lesen/Bibliotherapie: v.a zur Vorbereitung --> Informieren; gut um Wartezeiten zu überbrücken

3. schreiben: v.a. wenn Klienten wenig zeit für HA --> Klarheit, Umgang mit neg. Gefühlen, Abschließen, kann für Ziel- oder Problemanalyse genutzt werden

4. Experimentieren: dysfunktionale Überzeugungen in Frage stellen (Exp. - Vorhersage - Realität); Realität richtig einordnen können

5. Reflektieren: über Verhalten/Gedanken/Zusammenhänge nachdenken + schriftlich festhalten

Studienergebnisse - Hausaufgaben (correlation + causal studys)

Correlation studies: Therapie mit und ohne Hausaufgaben (d=0,6)

causal studies:  Kontrollbedingungen (keine Hausaufgaben)& experimentelle Bedingungen (mit Hausaufgaben) (d=0,48)

=> Die Prä-Post-Treatment-Effekte  stärker in Therapie Bedingungen mit Hausaufgaben als in den Bedingungen ohne Hausaufgaben

Studie Hausaufgaben - Comliance - Quantität/Qualität: Ergebnisse?

Regelmäßige (mehr) Hausaufgaben --> Bessere Compliance

Qualitative Hausaufgaben --> Bessere Therapieergebnisse

Stärkerer Zusammenhang zwischen: Qualität der Hausaufgaben -  Folge- Ergebnissen, wenn die Daten objektiv erhoben wurden

Hausaufgaben - Abschluss der Beratung: praktische Umsetzung?

Ende --> wenn Klient alleine mit Schwierigkeiten zurrecht kommt

wichtig --> Vorbesprechung

Strategien: Abstände größer + HA + Problemlösestragien vermitteln + Erfol wg. eigener Anstrengung + Selbstwirksamkeit + soziales Bezugssyste miteinbeziehen

Studie Beendigung Therapie (unilateral + mutual) von Westmacott et al

unilateral:

- untersch. Wahrnehmung Klient und Berater bei Therapieerfolg und Zufriedenheit

- Therapiehindernisse --> werden von Therapeuten geringer eingeschätzt

 

=> Therapieerfolg --> Bedeutung der therapeutischen Allianz

=> Zufriedenheit mit Therapeut*in & Therapie + Schwierigkeiten die Therapie aufzusuchen -->aktiv erfragt + ernst nehmen

 

 

Schulpsychologie- Modelle Bayern vs. Hessen

Bayern: Lehrkraft ist auch Schulpsychologe (1 staatliche Schulberatungsstelle in jedem der 9 Bezirke)

    +: Nähe, mehr Akzeptanz unter Lehrkräften

    -: man mag den Lehrer nicht, Hemmschwelle über Klassenkameraden zu sprechen; Notenvergabe schwer obj

Hessen: Schulpsychologen nur in staatlichen Schulämtern

   +: getrennte Tätigkeiten (T objektiver, Schüler weniger Hemmung), Anonymer

Aufgaben der Schulpsychologie 

1. Individuelle Beratung (Ziel: erfolgreiche Lernlaufbahn & angemessene Persönlichkeitsentwicklung)

2. Systembezogene Angebote (Supervision & Beratung für Lehrkräfte und Schulleitung + Unterstützung bei Veränderungsprozessen & Konfliktmoderation)

3. Mitarbeit in Projektgruppen und Gremien im Bildungsbereich (z.B. Interventionsprogrammen, schulorganisatorischen Maßnahmen, Inklusion in Schulen )

Schulpsychologische Diagnostik

• Gesprächsdiagnostik
• Dokumentenanalyse
• Unterrichts- und Verhaltensbeobachtung 

• Test & Fragebögen

Hessen: einzusetzende Verfahren vorgeschriebenlandesweite Vergleichbarkeit)

• Ziel: optimale individuelle Förderung

Schulpsychologische Diagnostik - häufige Störungsbilder/Themen

- Probleme zw. Schülern oder Schüler-Lehrer

- Verhaltensauffälligkeit

- Schulleistungsdiagnostik

- Intelligenzdiagnostik

- Mobbing

- Lernvoraussetzungsdiagnostik

Schulpsychologie - Studie hilfesuchende Jugendliche 

Sign. mehr Schülerinnen suchen das Hilfsangebot auf
Hilfesuchende Gruppe zeigte sign. höhere Werte in Bezug auf Vertrauen,Wissen und Zugänglichkeit
Hilfesuchende Gruppe gaben sign. mehr negatives Verhalten in der Schule an 

Hilfesuchende Gruppe gaben sign. niedrigere Werte fürs Wohlbefinden in der Klasse an
Hilfesuchende Gruppe erreichte sign. höhere Werte in psych. Belastung und beim Risikoverhalten

Online Beratung - Herausforderungen für Berater

mehr Unverbindlichkeit + therapeutische Beziehung eingeschränkt

Hilflosigkeit und Ohnmacht bei Krisen (Suizidalität)

keine klaren Grenzen Arbeit - Privat

Interventionen weniger spontan (muss man davor planen)

Umgang mit technischen Schwierigkeiten

mehr Missverständnisse

Online Beratung - Herausforderung für ratsuchende Person

 

  • -  Internetzugang

  • -  Kosten

  • -  Bildung

  • -  Alter

  • -  Lack of Compliance

  • -  SÖS

5 Formen der Online Beratung 

Mail + Chat + Forum + Telefon + Video

Mail Beratung - Besonderheiten

dialogisch, dyadische Beratung

entschleunigt, asynchron

Voraussetzung: lese- und schreibekompetenz

Chatberatung - Besonderheiten

quasi Synchron (man muss Termin zum chatten ausmachen)

Text in Form von Chunks + Verwendung von Emojis

Voraussetzung: weniger Schriftkompetenz

 

Forumberatung - Besonderheiten

auch Gruppenberatung (Selbsthilfegruppe)

öffentlich + asynchron

Mitschreiben muss man sich registrieren + nur Mitleser auch dabei

Aufwändig für Berater: falsch Infos konkret verbessern, zeitnahe Präsenz nötig, Peer-Beratung verhindern

 

Telefon-beratung - Besonderheiten

Anonym (kann nur vom Klient abgeprochen, gestrartet werden)

niederschwellig + wenig Kosten, Intervention schwieriger

Berater: meist nur kurzfristige Beratungsprozesse

Online Beratung - Klienten

Symptombelastung (Global Severity Index):

  • Durchschnittlich klinisch relevantes Belastungsprofil

  • 36,7% extrembelastet (V.a. in den Bereichen Depressivität, Psychotizismus, Aggressivität)

Lebenszufriedenheit:

  • Tendenzieller Mangel an Lebenszufriedenheit (V.a. Partnerschaft/Sexualität, finanzielle Sicherheit, Freizeitgestaltung)

  • 71,6% in ihrer aktuellen Beziehung unglücklich (V.a. Sexualität, Zuwendung, Kommunikation, fehlende Akzeptanz/Unterstützung)

Gründe für Online Beratung

zeitliche Flexibilität + Verfügbarkeit/erreichbarkeit + Ortsunabhängig

weniger wichtig: Aussehen unwichtiger + Anfahrtsweg

Online Beratung - Wirksamkeit + Akzeptanz (kath. Lebensberatung)

positiv + nur selten Missverständnisse --> Verbesserung Symptomatik

Beziehungsqualität positiv

2/3 würde weiterempfehlen

Signifikante Verbesserung der Lebenszufriedenheit nur im Bereich der Partnerschaft/Sexualität

Online Beratung - Überblick Wirksamkeitsstudien

höhere Zufriedenheit + Verringerte Ängstlichkeit --> keine Unterschiede zu FtF

aber keinen veränderung im Stresslevel

Wechsel FtF zu Chat -> weniger Zufrieden

=> aber v.a. als Ergänzung zu FtF sinnvoll (Bsp.: Kombi sinnvoll bei Rauerentwöhnung)

trends der schulpsychologischen Diagnostik

  1. Von der platzierungsrelevanten zur förderorientierten Diagnostik

  2. Von der Lernstands- zur Lernverlaufsdiagnostik

  3. Von der allgemeinen Lernfähigkeitsdiagnostik zur Diagnostik kognitiver Funktionstüchtigkeit

4. Diagnostische Ausdifferenzierung motivational-volitionaler Lernvoraussetzungen