VWL - Glossar & Skript

Grundbegriffe der Mikro- und Makroökonomie

Grundbegriffe der Mikro- und Makroökonomie


Kartei Details

Karten 207
Sprache Deutsch
Kategorie VWL
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 08.01.2024 / 15.05.2025
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Nenne und erläutere die grundlegenden Funktionen von Märkten

  • Wirtschaftssubjekte können sich in der Regel nahezu jederzeit viele Güter beschaffen, ohne sie vorher bestellt zu haben
  • Starke Anreize für die Produzenten, immer bessere Güter und Dienstleistungen zu entwickeln
  • Begrenzung von wirtschaftlicher Macht durch Wettbewerb
  • Zwang zur kostengünstigen Produktion
  • Güter werden von Konsumenten erworben, die ihnen den höchsten Wert beimessen  

Nenne und erläutere kurz vier Nachteile von Märkten

  1. Einkommen werden nach Leistung vergeben, nicht nach Bedürftigkeit
  2. Markt-/Preismechanismen versagen bei Gütern ohne (angemessenen) Preis
  3. Kartellabsprachen zwischen Unternehmen wirken dem Marktwettbewerb entgegen
  4. Die wirtschaftliche Entwicklung unterliegt zyklischen Schwankungen

Welcher Faktor ist erforderlich für ein Marktgleichgewicht?
Beschreibe dessen Wirkungsweise kurz

  • Flexible Preise sorgen für ein Marktgleichgewicht
  • Marktpreis zu hoch angesetzt: Angebot > Nachfrage
    = der Preis sinkt bis zum Gleichgewicht
  • Marktpreis zu niedrig angesetzt: Angebot < Nachfrage
    = der Preis steigt bis zum Gleichgewicht

Was zeigen Verschiebungen der Angebots- und Nachfragekurven?

  • Änderungen in der Kostensituation oder in der Wertschätzung werden durch eine Verschiebung der Kurve mitgeteilt

Was bedeutet eine Verschiebung nach rechts bei der Nachfragekurve?

  • Die Verschiebung nach rechts steht für einen positiven Nachfrageschock
  • Steigende Größen:
    • Einkommen der Konsumenten
    • Preis eines substitutiven Gutes
    • Anzahl der Nachfrager auf einem bestimmten Markt
  • Sinkende Größen:
    • Preis eines komplementären Gutes

Was bedeutet eine Verschiebung nach links bei der Nachfragekurve?

  • Die Verschiebung nach links steht für einen negativen Nachfrageschock
  • Steigende Größen:
    • Preis eines komplementären Gutes
  • Sinkende Größen:
    • Einkommen der Konsumenten
    • Preis eines substitutiven Gutes
    • Anzahl der Nachfrager auf einem bestimmten Markt

Was bedeutet eine Verschiebung nach links bei der Angebotskurve?

  • Die Verschiebung nach links steht für einen positiven Angebotsschock
  • Zunehmende Größen:
    • Preis für die Inputs zur Erstellung eines Gutes
    • Staatliche Regulierungen
  • Abnehmende Größen:
    • Produktionstechnik
    • Anzahl der Anbieter auf einem bestimmten Markt

Was bedeutet eine Verschiebung nach rechts bei der Angebotskurve?

  • Die Verschiebung nach rechts steht für einen negativen Angebotsschock
  • Zunehmende Größen:
    • Produktionstechnik
    • Anzahl der Anbieter auf einem bestimmten Markt
  • Abnehmende Größen:
    • Preis für die Inputs zur Erstellung eines Gutes
    • Staatliche Regulierungen

Erläutere das Grundproblem der Rolle des Staates in der Marktwirtschaft

  • Grundproblem ist, die richtige Balance zwischen Markt und Staat zu finden
  • Zu starke staatliche Eingriffe reduzieren Leistungsanreize und schaden der Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft
  • Zu geringe staatliche Eingriffe: Instabile Konjunktur, soziale Spannungen (Kriminalität), Umweltverschmutzung, Finanzkrisen

Abseits von den drei Staatsaufgaben: Welche Rolle kommt dem Staat in der Marktwirtschaft zu?

  • Bei Marktversagen in den Markt eingreifen
  • durch das Setzen von Spielregeln (Ordnungspolitik)
    • Wettbewerbspolitik, Sozialpolitik, Umweltpolitik, Bankenaufsicht
  • durch direkte Eingriffe in den Marktprozess (Prozesspolitik)
    • Geldpolitik, Fiskalpolitik

Definiere
Adaptive Erwartungen

  • Erwartungen werden aus Vergangenheitswerten gebildet
  • Korrektur der Erwartungen nach Maßgabe der Erwartungsfehler 

Wie lauten die Determinanten des privaten Konsums?

Konsumausgaben (C) werden bestimmt durch:

  1. das laufende Einkommen (Y)
  2. autonome Konsumausgaben (a), die unabhängig von der Höhe des Einkommens getätigt werden

 

Wie lauten die Determinanten der Lage des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts?

  • Autonomer Konsum (a)
  • marginale Konsumneigung (b)
  • Investitionsneigung (I)

Nenne zwei makroökonomische Instrumente der Fiskalpolitik

  • Variation der Staatsausgaben (G)
  • Variation der Steuern (T) bzw. des Steuersatzes (t) 

Wie unterscheiden sich das Instrument der Staatsausgaben und das Instrument der Steuern voneinander?

  • Eine Million in Staatsausgaben schafft zwei Millionen zusätzliche Nachfrage
  • Eine Million als Steuersenkung schafft nur eine Million zusätzliche Nachfrage
  • Multiplikator der Staatsausgaben ist im Modell höher als der der Steuern

Wie verändert sich die Konsumfunktion unter der Annahme von Steuern?

  • Das Nettoeinkommen berechnet sich als Y(netto) = Y - T
  • Für die Konsumfunktion ergibt sich daraus: C = a + b * Y(netto) = a + b * (Y-T)

Welchen Problemen unterliegt die antizyklische Fiskalpolitik?

  • Die Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung ist mit hoher Unsicherheit behaftet
  • Antizyklische Fiskalpolitik ist in der Rezession leichter zu praktizieren als im Boom
    Wenn die Ausgaben in guten Zeiten nicht zurückgefahren werden, besteht die Gefahr einer steigenden Staatsverschuldung

Wie lautet der Multiplikator für Staatsausgaben?

  • Der Multiplikator für Staatsausgaben berechnet sich als 1 / (1-b)

Mit Y(n)= a + b (Y-T) + G + I berechnet sich ...

Erläutere den Unterschied zwischen 

exogenen und endogenen Variablen

In einem Modell wird zwischen exogenen Variablen und endogenen Variablen unterschieden.

 

Exogene Variablen 

  • werden von außen vorgegeben und können nicht beeinflusst werden.
  • Sie stellen ein sogenanntes Datum dar.
  • Ein Datum ist eine feststehende Größe, die von einer Person nicht beeinflusst werden kann.

Beispiele für ein solches Datum wären gesetzliche Bestimmungen oder auch Abgabetermine für Seminararbeiten.

Endogene Variablen

  • Endogene Variablen hingegen werden gerade innerhalb des jeweiligen Modells erklärt.
  • Meist sind sie diejenigen Dinge, die untersucht werden sollen.

Die uns in der Mikroökonomie am häufigsten begegnenden endogenen Variablen sind Preis und Menge.

Wähle die richtige(n) Antwort(en) aus

Was beschreibt die marginale Konsumquote?

Wähle die richtige(n) Antwort(en) aus

Ein Gleichgewicht im Gütermarkt erfordert, dass

Wähle die richtige(n) Antwort(en) aus

Eine Ökonomie ist im Gleichgewicht, wenn welche der folgenden Bedingungen erfüllt ist?

Wähle die richtige(n) Antwort(en) aus

Welche der folgenden Maßnahmen wird in der kurzen Frist zu einer Erhöhung des gleichgewichtigen Outputs führen?

Wähle die richtige(n) Antwort(en) aus

Welche der folgenden Maßnahmen wird in der kurzen Frist nicht zu einer Erhöhung des gleichgewichtigen Outputs führen?

In einem Land sparen die Haushalte 20 % ihres Einkommens.

Wie wirkt es sich auf das Gleichgewichtseinkommen aus,

wenn die Investitionen aufgrund eines allgemein steigenden Optimismus der Unternehmer um 1 Mio. Euro zunehmen?

 

Gleichgewichtseinkommen = Y

I * Multiplikator

Multiplikator = 1/(1-b)

b = 0,8 

Multiplikator: 1 / (1-b) = 5

1 * 5 = 5

Steigerung von Y um 5 Mio Euro

Wähle die richtige(n) Antwort(en) aus


Gegeben sei eine geschlossene Volkswirtschaft ohne staatliche Aktivität

Konsumfunktion:    C (Y) = 100 + 0,8Y
Investitionsfunktion:     I = 50

Wie groß ist das Einkommen Y im Gleichgewicht?

 

C(Y) = 100+0,8Y 

I = 50

Y = C + I

Y = 100 + 0,8Y + 50
0,2Y = 150

Y = 750
 

Gegeben sei eine geschlossene Volkswirtschaft ohne staatliche Aktivität


Konsumfunktion: C (Y) = 100 + 0,8Y
Investitionsfunktion: I = 50

Um welchen Betrag ändert sich das Gleichgewichtseinkommen, wenn die autonomen Investitionen um 20 Einheiten steigen?

 

1. Methode: einsetzen

Y = 100 +0,8Y + 70

0,2 Y = 170

Y = 850

 

2. Methode: Multiplikator

1/(1-b) = 1/(1-0,8) = 5
Veränderung von Y = 5 *20 =100

Angenommen, eine Wirtschaft wird durch folgende Verhaltensgleichungen beschrieben

  • privater Konsum: C = 160 + 0,6 Y(v)
  • Investitionen. I = 150
  • Government: G = 150
  • Taxes/Steuer T = 100
  • Y: BIP/gesamtwirtschaftliches Einkommen

 

Berechnen Sie das BIP im Gleichgewicht

 Y(v) = Y – T
1. C = 160 + 0,6 (Y-T)
2. Y = 160 + 0,6 (Y-100) + 150 +150
3. Y = 460 + 0,6Y – 60
4. 0,4 Y = 400
5. Y = 1000

Angenommen, eine Wirtschaft wird durch folgende Verhaltensgleichungen beschrieben

  • privater Konsum: C = 160 + 0,6 Y(v)
  • Investitionen. I = 150
  • Government: G = 150
  • Taxes/Steuer T = 100
  • Y: BIP/gesamtwirtschaftliches Einkommen

Berechnen Sie das verfügbare Einkommen

 Y(v) = Y – T
1. C = 160 + 0,6 (Y-T)
2. Y = 160 + 0,6 (Y-100) + 150 +150
3. Y = 460 + 0,6Y – 60
4. 0,4 Y = 400
5. Y = 1000


Y(v) = Y – T = 1000 – 100=900


 

Angenommen, eine Wirtschaft wird durch folgende Verhaltensgleichungen beschrieben

  • privater Konsum: C = 160 + 0,6 Y(v)
  • Investitionen. I = 150
  • Government: G = 150
  • Taxes/Steuer T = 100
  • Y: BIP/gesamtwirtschaftliches Einkommen

 

Berechnen Sie die privaten Konsumausgaben

Y(v) = Y – T
1. C = 160 + 0,6 (Y-T)
2. Y = 160 + 0,6 (Y-100) + 150 +150
3. Y = 460 + 0,6Y – 60
4. 0,4 Y = 400
5. Y = 1000


Y(v) = Y – T = 1000 – 100=900

 

C = 160 +0,6(900) =  700

Angenommen, eine Wirtschaft wird durch folgende Verhaltensgleichungen beschrieben

  • privater Konsum: C = 160 + 0,6 Y(v)
  • Investitionen. I = 150
  • Government: G = 110
  • Taxes/Steuer T = 100
  • Y: BIP/gesamtwirtschaftliches Einkommen

Berechnen Sie die Gleichgewichtsproduktion und Gesamtnachfrage

1. Methode:

Y = 160 + 0,6 (Y-100) + 150 +110

Y = 900 =Y(N)
 

2. Methode:

Multiplikator: 1/(1-b) 

Veränderung von Y= 1/(1-0,6)*(-40) = -100

→ Y=Y(N) = 900

 

 

Wähle die richtige(n) Antwort(en) aus:

Das verfügbare Einkommen entspricht

Y-T = C+S

Wähle die richtige(n) Antwort(en) aus:

Basierend auf unserem Verständnis des Sparparadoxons wissen wir mit Sicherheit,

dass eine Reduzierung des Sparwunsches folgendes verursachen wird:

Basierend auf unserem Verständnis des Sparparadoxons wissen wir mit Sicherheit, dass eine Reduzierung des Sparwunsches folgendes NICHT verursachen wird:

Eine dauerhafte Senkung der Ersparnis.

Erläutere mathematisch, warum dem so ist.

S wird reduziert

S ist eine Stromgröße (bezieht sich auf einen Zeitraum)

S = I ist die Gleichgewichtsbedingung einer Volkswirtschaft

am Ende einer Periode gilt I = S „immer“

s wird reduziert → b steigt → Y(N) steigt → Y (A) steigt → Y *steigt
Y steigt so lange, bis wieder die bisherige Höhe von S erreicht wird

 

Deshalb wird keine dauerhafte Senkung der Ersparnis verursacht

 

Wähle die richtige(n) Antwort(en) aus:

Wenn eine geschlossene Volkswirtschaft ohne Staat sich im Gleichgewicht befindet,

wissen wir mit Sicherheit, dass folgendes gilt

Wähle die richtige(n) Antwort(en) aus

Basierend auf dem Verständnis des  diskutierten Gütermarktmodells wissen wir mit Sicherheit, dass eine gleichzeitige Erhöhung von G und T in exakt derselben Höhe folgendes verursachen wird:


 

Basierend auf dem Verständnis des  diskutierten Gütermarktmodells wissen wir mit Sicherheit, dass eine gleichzeitige Erhöhung von G und T in exakt derselben Höhe eine Outputerhöhung verursachen wird.

Erläutere warum dem so ist.

  • durch die Erhöhung der Staatsausgaben erhöht sich die Produktion
  • Multiplikator: 1/(1-b) → Erhöhung der Staatsausgaben wird in vollem Umfang nachfragewirksam
  • Steuermultikplikator : -b/(1-b)Steuermultiplikator ist kleiner als der Staatsausgabenmultiplikator
    • Steuererhöhung reduziert die Nachfrage nicht im gleichen Ausmaß wie die Steuern erhöht wurden
      • → Steuererhöhung wird finanziert aus
        • Minderkonsum
        • Minderersparnis


 

In einer geschlossenen Volkswirtschaft mit Staat gelten die folgenden Gleichungen:
 

C (Y) = 200 + 0,8 Y (verf.)

I = 100

G = 100

T = 0,25 Y

 

Berechnen Sie das gleichgewichtige Einkommen

 

Y(v) = Y – T = Y -tY =Y-0,25Y
Y = C + I + G= 200 + 0,8 (Y-0,25Y) + 100 + 100
Y = 400 + 0,8*0,75Y
Y = 0,6 Y +400
0,4 Y =400

Y = 1000