Sozialpsychologie 2
Leitfragen + Lösungen
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Set of flashcards Details
Flashcards | 51 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 23.12.2023 / 06.02.2025 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20231223_sozialpsychologie_2
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Beschreiben Sie kurz einen Mediator, den Pickett und Wilkinson (2015) für einen kausalen Effekt der Ungleichheit auf Gesundheit vermuten.
- Ungleichheit verstärkt die Effekte sozioökonomischer Statusunterschiede, sprich relative deprivation / soziale Vergleichsprozesse -> bedeutet Stress -> wirkt sich negativ auf die Gesundheit aus
Gibt es laut Schneider (2016) einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Ungleichheit und Zufriedenheit?
- nein, gemischte Befunde, unterschiedliche Studien zeigen unterschiedliche Ergebnisse
Laut Schneider (2016) besagt die "livability hypothesis", dass bei zunehmender Ungleichheit die Wkt. sinkt, dass staatliche Institutionen für alle Menschen gut funktionieren. Warum?
- Lebenszufriedenheit hängt davon ab, wie sehr ich meine Bedürnisse durch die Gesellschaft befriedigt sehe
à je mehr Ungleichheit in einer Gesllschaft, desto unterschiedlichere Bedürfnisse -> schwieriger, eine für alle befriedigende
Gesellschaft zu gestalten
Bechreiben Sie kurz zwei Moderatoren des Zusammenhangs zwischen Ungleichheit und Zufriedenheit, die von Schneider (2016) dargestellt werden.
- geographische Region: tendenziell negativer Zsmhang zwischen Ungleichheit und subjective well being (SWB) in westl. / europäischen Ländern, positiver Zusammenhang z.B. in Lateinamerika, Asin, Osteuropa
- Geschlecht und politische Orientierung: Ungleichheit verringert Lebenszufriedenheit z.B. für kanadische Männer und US-Frauen; Ungleichheit verringert Wohlbefinden der politisch Linken in Europa und USA
Beschreiben Sie, inwiefern institutionelle und infrastrukturelle Faktoren den Zusammenhang zwischen Ungleichheit und Zufriedenheit mediieren könnten.
- Ungleichheit verringert das soziale Kapital einer community -> fragilere social support systems (institutions) und eingeschränkte social services -> institutionelle und insfrastrukturelle arrangements befriedigen nicht die Bedürfnisse des Individuums -> sozialer Konflikt und weniger SWB
Beschreiben Sie kurz drei (sozial-)psychologische Mediatoren des Zusammenhangs zwischen Ungleichheit und Zufriedenheit, die von Schneider (2016) dargestellt werden. Was ist der "tunnel effect" im Kontext von Ungleichheit und Zufriedenheit?
- general distaste for inequality: wenn Ungleichheit größer wird, wird diese Präferenz verletzt -> geringere Zufriedenheit
- soziale Vergleiche: Vergleich des eigenen Einkommens mit dem einer Referenzgruppe führt zu geringerer Zufriedenheit, wenn eigenes Einkommen geringer ist (relative deprivation)
- status anxiety: größere soziale Unterschiede bei größerer Ungleichheit treiben soziale Vergleiche an, was zu geringerer Zufriedenheit bei Individuen aus niedrigeren sozialen Klassen führt
- tunnel effect: positiver Zsmhang zwischen Ungleichheit und SWB -> ökon. Entwicklung eines Landes sorgt für Zufriedenheit, geht aber häufig einher mi wachsender Einkommensungleichheit -> Menschen sind tritzdem zufrieden, weil sie hohe Erwartungen an ihr eigenes zukünftiges Leben haben, wenn sie den soz. Aufstieg anderer beobachten (aber temporärer Effekt)
WAS BESAGT DIE MELTZER-RICHARD HYPOTHESE ZUM ZUSAMMENHANG ZWISCHEN UNGLEICHHEIT
UND UMVERTEILUNGSBEREITSCHAFT? WIE IST SIE LAUT GARCIA-SANCHEZ ET AL. EMPIRISCH
GESTÜTZT?
Meltzer-Richard Hypothese: hohe Ungleichheits-Level lösen Forderungen nach Umverteilung aus
weil ökonomische Ungleichheit den durchschnittlichen Wähler dazu motoviert (ist schlechter dran)
gemischte Empirie: manchmal positive; manchmal negative; manchmal keine Verbindung
NENNEN SIE VIER "BELIEFS" ÜBER UNGLEICHHEIT, DIE DIE BEREITSCHAFT ZUR UMVERTEILUNG
BEEINFLUSSEN
Glaube an faire Einkommensverteilung (Meritokratie)
Glaube an mangelnde Anstrengung/Leistung als Grund für ungleiche Verteilung (Meritokratie)
Glaube an Möglichkeit der Aufwärtsmobilität (Chancengleichheit)
Glaube an Ungleichheit als legitim und gerechtfertigt (Meritokratie)
INWIEFERN BEEINFLUSST NACH GOYA-TOCCHETTO & PAYNE DAS EIGENE EINKOMMEN VON
MENSCHEN DEREN BEREITSCHAFT ZUR UMVERTEILUNG
subjektives Einkommen: Einschätzung des eigenen SES durch soziale Vergleiche (Wahrnehmung)
subjektives Einkommen bestimmt Präferenzen bzgl. Redistribution
objektives Einkommen: tatsächliches Einkommen -> auf Konto einsehbar
wenn better-off Einschätzung: Ablehnung; wenn worse-off Einschätzung: Unterstützung (bzgl. Redistribution)
WELCHE ZWEI KOGNITIVEN TENDENZEN TRAGEN LAUT GOYA-TOCCHETTO & PAYNE DAZU BEI, DASS
MENSCHEN EINKOMMENSUNGLEICHHEIT UNTERSCHÄTZEN UND SICH SELBST ALS "MITTELKLASSE"
EINSCHÄTZEN?
selektive Belichtung
bei sozialen Vergleichen häufigerer Kontakt mit ähnlich gestellten Individuen (gleiche soziale Gruppe)
Unsensibilität bei großen Zahlen: proportional weniger Sensitivität je höher Zahl wird (nicht mehr greifbar)
WELCHE AUSWIRKUNGEN HAT DER SUBJEKTIVE ÖKONOMISCHE STATUS LAUT GOYA-TOCCHETTO &
PAYNE AUF FAIRNESS BELIEFS UND UMVERTEILUNGSBEREITSCHAFT?
höherer subjektiver Status: Ablehnung von Umverteilung & Eischätzung als unfair (Meritokratie-Gedanke)