BWL III Teil 1: Innovation und Entreprenurship

Wenn ein neues Produkt oder eine Dienstleistung eine neue oder wesentlich verbesserte Eigenschaft gegenüber bestehenden Produkten aufweist.

Resultate Produktinnovation:

• Umsatzerhöhung
• Monopolstellung (falls rechtlich geschützt) (Ausnahmefälle: Imitatoren oder Lizensierung)

Wenn in der Produktion/Dienstleistungserbringung neue, von einem Unternehmen bislang ungenutzte oder verbesserte Verfahren eingesetzt werden.

• Senkung der Produktionskosten (Grenzkosten)
• Verbesserung Produkt-/Dienstleistungsqualität = Wettbewerbsvorteil

Drastisch: Eigener Preis < GK der Konkurrenz => Monopolstellung mit Monopolpreis

Nicht-drastisch: Eigener Preis > GK der Konkurrenz => Monopolstellung mit Preis marginal unter der Konkurrenz

Produkt- & Prozessinnovation können gemeinsam auftreten

• Fall 1: Einführung eines neuen Produkts erfordert Entwicklung neuer Produktionsprozesse
• Fall 2: Neu genutzte Prozesse & Verfahren ermöglichen neue Produkt

Radikale Innovation: Entwicklung eines komplett neuen Produktes/Verfahrens.

Marginale Innovation: Weiterentwicklung eines bestehenden Produktes/Verfahrens.

Erfinder ≠ Unternehmer

• Ein Erfinder generiert neue Ideen.
• Ein Unternehmer/Entrepreneur sucht neue Ideen und nutzt diese für ökonomische Zwecke. Sie setzen Ideen oder Erfindungen in erfolgreiche Innovationen um, sie sind Innovatoren.

Entrepreneurship = Unternehmertum/Unternehmergeist

• Verwandlung von Erfindungen/Ideen in kommerzielle Produkte/Prozesse.

Innovationen entstehen durch:

• Inputs (Wissen, …)
• Institutionen (Geld von Staat, Privaten, …)
• Anreize (Gewinne, Schutz, ...) – Sie sind der Hauptgrund für Innovation.

Anreize werden von Institutionen durchgesetzt (Polizei, …).

Eine Einrichtung. 

Innovationen brauchen «konzentrierte Ressourcen» = Finanzierung von Innovation z.B. durch Steuern, Gewinne aus Innovationen, Vermögen, …

Institutionen sind wichtig für die Verbreitung von Ideen/Erfindungen, sowie für schnelleren Fortschritt.

Staat -> Forschungsförderung, Unis, Forschungseinrichtung

Unis -> private/öffentliche Mittel, Stiftungen

Industrie/Private/Stiftungen ->privat/öffentlich, co-finanziert

grundlagen Recherche

anwendungsbezogene Recherche

Erfindung

Entwicklung

Komerzialisierung

Diffusion

früher gab es fixe Grenzen

Heute können Ideen von ausserhalb kommen, aber auch austreten (zbsp. via Spin-Off)

Grundlagenforschung wird oft durch Research Grants und Unis fianziert

Es wird zu wenig in riskante Innovationen investiert. -> gute Erfindungen kommen wegen zu wenig Finanzierung nicht an den Markt

Diffusion = Marktdurchdringung = Phase des Innovationsprozesses, welche die Verbreitung und Adoption des neuen Produkts bzw. Prozesses auf dem Markt beschreibt. Sie wird von Netzwerkeffekten und dem Lock-In Effekt beeinflusst.

• Erst durch die Diffusion können Gewinne erwirtschaftet werden.
• Diffusion führt zu Spillovers (Übertragungseffekten) und positiven Externalitäten

Positive Externalitäten.

-> Der Nutzen eines Produkts steigt, wenn dessen Nutzerzahl grösser wird. 

Der Lock-In Effekt entsteht durch hohe Wechselkosten.

Interoperationalität und Investitionen («Lernen») sind die Kostentreiber. =>  Eintrittsbarriere

1. D(1-D)

2. dD/dt = B(1-D)D

Notation:

• N = Gesamte Population in einem Markt
• D = Anteil der Adoptoren an der Gesamtbevölkerung N
      = Wahrscheinlichkeit, einen Adoptoren zu treffen
• B = Wahrscheinlichkeit, dass Nicht-Adoptor zum Adoptor wird, wenn er Adoptor trifft
• t = Zeit

1. Durch die Kurve -> je grösser z*, desto kleiner die Präferenz

2. Adoptionskosten fallen im Laufe der Zeit -> mehr Infos und Preis des Produkts sinkt. Damit verschiebt sich das z* nach links

3. Wenn z* links von persönlichem z ist

epidemisches Modell --(Ableitung)--> ökon. Modell

ökom. Modell ----(Integral)---> epidemisches Modell

Beide Modelle implizieren, dass zuerst Adoptionsrate steigt und nacher fällt

• Monopolstellung: Drastische Prozessinnovation (starke Kostensenkung) oder Produktinnovation (neues Produkt wird auf den Markt gebracht)
• Wettbewerbsvorteil, Ausweitung von Marktmacht: Verbesserung der Marktposition durch marginale Innovation oder Stärkung der Marke/Branding durch Kundenbindung
• Umsatzsteigerung (Produktinnovation)
• Kostensenkung (Prozessinnovation)
• Erhöhte Wohlfahrt
• Effizientere Produktion: Eine nicht-drastische Prozessinnovation senkt die Produktionskosten

• Spillovers: Fachwissen geht and Konkurrenz weiter, Konkurrenten imitieren Produktinnovationen.
• Marktunsicherheit: Unsicherheit, ob Diffusion erfolgreich sein wird und Innovationskosten in Zukunft abgedeckt werden.
• Technologische Unsicherheit: Bei der Innovation können (unlösbare) technische Probleme auftreten, die nicht/nur mit hohem Kostenaufwand gelöst werden können.

1. Innovationen sind notwendig, da Ressourcen nicht immer unbegrenzt verfügbar sind.

• Beispiel „Energie“: Von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energien.

2. Innovationen sind der Motor wirtschaftlichen Wachstums.

• Beispiel „Solow Modell“: Zentrale Bedeutung des technischen Fortschritts für das langfristige Wirtschaftswachstum im Solow-Modell.

3. Innovationen erhöhen die Lebensqualität.

• Beispiel „Health Care“: Erforschung, Entwicklung und Vertrieb innovativer Arzneimittel und Chemikalien gegen Krankheiten.

F&E Erträge sind 2-3x höher

• Anzahl Patentanmeldungen
• Effekt auf Marktwachstum
• Produktivität

Schumpeter I (1934)

Kleine Firmen: Radikale, „zerstörende” oder bahnbrechende Innovationen.

Die Etablierten werden zerstört. Es ist trotzdem eine Wohlfahrtsverbesserung.

Schumpeter II (1943)

Grosse Firmen, welche in konzentrierten Industrien operieren, stellen den Motor des technologischen Fortschritts dar.

Die Grossen haben Gewinne, die sie in F&E stecken können. Firmen im Wettbewerb, also ohne Gewinne, können Innovation nicht finanzieren.

Schumpeter (1943)

Innovationen stellen einen Prozess der kreativen Zerstörung dar, welcher einen dynamischen Wettbewerb hervorruft.

Kreativität:

Umsetzung profitabler Möglichkeiten, neuer Produkte, Dienstleistungen etc. für Konsumenten.

Zerstörung:

Reduktion und Umverteilung der Markanteile bisheriger Marktführer, wie auch die Kostenreduktion.

Die daraus resultierenden ständigen Markt- Ein- und Austritte neuer Firmen/Produkte führen zu einem dynamischen Wettbewerb.

• Eintrittsbarrieren (-> strat. Barrieren der etablierten Firmen und/oder regulatorische Hinderniss)
• Kompetenz/Kapazität (-> ungenügende Kompetenz verhindert Markteinritt)
• Ressourcen (->erschwerter Zugang zu erfolgsentscheidenden Ressourcen)
• Preiswettbewerb (-> starker Preiswettbewerb reduziert Anreiz)
• Hold-Up-Probleme (Patente werden nicht lizensiert)

Ja

Der durch eine Innovation erzielte zusätzliche Gewinn im Verhältnis zum vorherigen Gewinn ist grösser für Firmen im Wettbewerb als für Monopolisten.

• Monopolisten ersetzten sich selbst.
• Unternehmen im perfekten Wettbewerb haben höhere Anreize, zu innovieren, als Monopolisten. (Da Gewinn im volk. WB = 0) Dadurch entsteht ein höherer Anreiz für Prozessinnovation

Effizienzeffekt

Gewinn durch Innovation, also π₂ - π₁.

Es verändert sich die Kostenfunktion bzw. die Grenzkosten (GK)