MABM eEducation Wahlmodul Informatik 01880

Computerunterstütztes kooperatives Arbeiten - CSCW

Computerunterstütztes kooperatives Arbeiten - CSCW


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Langue Deutsch
Catégorie Pédagogie
Niveau Université
Crée / Actualisé 09.11.2023 / 22.11.2023
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Was ist Groupware?

- Groupware ist ein Oberbegriff für spezialisierte Computerhilfsmittel. Entwickelt für den Einsatz in kollaborativen Arbeitsgruppen.

 - Typischerweise sind diese Gruppen kleine projektorientierte Teams, die wichtige Aufgaben haben und enge Fristen.

- Sie unterstützt die Zusammenarbeit über zeitliche und räumliche Distanz hinweg.

- Groupware kann Hardware, Software, Dienstleistungen und/oder Gruppenprozessunterstützung (also auch die theoretischen Grundlagen von CSCW/CSCL) sein.

Das Ziel von Groupware ist stets die Unterstützung  eines Gruppenprozesses, also die Erarbeitung eines Resultates oder die Transformation von einem Anfang in einen Endzustand.

- Diese Systeme unterstützen die Aufgaben und/oder die Umgebung. Je größer die gemeinsame Aufgabe und Umgebung, desto eher tituliert man sie als Goupware.

Was ist eine Gruppe?

Eine konkrete Menge von Individuen, die durch ein gemeinsames Bedürfnis zusammengeführt wurden und sich eine Struktur zur Befriedigung dieses Bedürfnisses gegeben haben.

Eine Gruppe ist eine Menge von Personen, die zur Erreichung einer gemeinsamen Aufgabe oder Ziels zusammenarbeiten.

Wie definiert sich  Gruppenarbeit?

Gruppenarbeit wird dadurch definiert, dass

• die Gruppenmitglieder je nach Natur der Aufgabe, d. h. einem gemeinsamen Bedürfnis zur Aufgabenerfüllung, zusammenarbeiten,

• die Mitglieder hierbei gemeinsame Ziele verfolgen, und

• optional die Arbeit der Mitglieder relativ autonom ist.

Letztere Bedingung kennzeichnet solche Arbeitssituationen, in denen durch eine gewisse Autonomie die Möglichkeit zu paralleler Arbeit besteht.

Spezifikation von Gruppen

Kleingruppen: Mitglieder stehen in Kontakt (Kommunikation und Interaktion)

Großgruppen: Mitglieder von Großgruppen, sozialen Bewegungen, großen virtuellen Gemeinschaften oder Online-Communities kennen sich in der Regel bis auf wenige Ausnahmen nicht persönlich.

Definiere Group Awareness

Bindeglied zwischen Kommunikation – Koordination – Kooperation (3K)

Durch die Kommunikation erzeugt Verpflichtungen an die Koordination, die wiederum arrangiert /koordiniert die Aufgaben für die Kooperation doch die Teilnehmer müssen im Gespräch bleiben, womit man wieder bei der Kommunikation landet.

Die 3K erzeugen, fördern ein Gruppenbewusstsein und ermöglicht die Vermittlung untereinander.

Einteilung von Gruppenbewusstsein (nach Gutwin)

Informal awareness : Wer, wann, wo erreichbar ist und normalerweise arbeitet.

Groupstructural awareness : Rollen und Verantwortlichkeiten der einzelnen Gruppemitglieder

Sozial awareness : soziale, personelle Befindlichkeiten

Workspace awareness: Ist-Zustand bestimmen. Wer arbeitet gerade was, woran im gemeinsamen Arbeitsbereich. Wie weit ist man schon und wo muss man noch hin.

Elemente und Fragen zur Workspace Awareness - der Bestimmung des Ist- Zustandes

Was ist Nebenläufigkeit?

Nebenläufigkeit bedeutet in der Informatik, dass zwei Prozesse unabhängig voneinander, in keiner bestimmten zeitlichen Reihenfolge (als Spezialfall auch parallel) ablaufen können.

Falls aber zwischen Prozessen Abhängigkeiten bestehen, müssen diese Prozesse entsprechend „synchronisiert“ werden.

Was ist eine logische Uhr?

Da es schwierig zu garantieren ist, auf verschiedenen Rechnern exakt gleichlaufende Uhren zu haben, werden in verteilten Systemen sogenannte „logische Uhren“ (Lamport 1978) als schwächeres Mittel bevorzugt eingesetzt, um eine kohärente Anordnung der Nachrichten/Aktionen zu erzwingen.

►Synchron-kooperative Szenarien mitgekoppelten Lernumgebungen für die gleichzeitige Arbeit mehrerer Benutzer an verschiedenen Plätzen (vgl. Borghoff & Schlichter 1998).

Was sind Nebenläufigkeitskontrollen?

Um Inkonsistenzen innerhalb der Ausführungsreihenfolge bzw. Kollisionen zu verhindern, werden Verfahren zur Nebenläufigkeitskontrolle eingesetzt.

z.B. Serialisierung & Sperren

Floor-Control-Verfahren und soziale Protokolle sind eigentlich keine Nebenläufigkeitskontrolle - da Nebenläufigkeit nicht stattfindet.

 

Welche Verfahren gibt es ausser Nebenläufigkeitskontrollen, um Kollisionen zu vermeiden?

Soziale Protokolle: Das Bearbeitete von Kollegen nicht verändern, sondern ggf. auf notwendige Änderungen aufmerksam machen.

Floor-Control-Verfahren: Nur einer hat das Recht die gemeinsamen Daten zu modifizieren.

Nicht-optimistische Serialisierung als Nebenläufigkeitskontrolle:

Nicht-optimistische Serialisierung stellt sicher, dass alle Modifikationen bei allen Teilnehmenden in derselben Reihenfolge ausgeführt werden. Dazu verzögert der Scheduler notfalls die Ausführung einer Modifikation, bis entweder alle logisch vorhergehenden Modifikationen ausgeführt worden sind oder bis klar ist, dass keine vorhergehenden Modifikationen mehr auftreten können.

► Nachteil : langsam und stört ggf. die Interaktionen

Optimistische Serialisierung als Nebenläufigkeitskontrolle:

Annahme:

Konflikte treten selten auf.

Es ist effizienter, Inkonsistenzen zu korrigieren, als ständig eine korrekte Ausführungsreihenfolge zu gewährleisten.

 

 

Wie funktioniert die optimistische Serialisierung?

1. Der gemeinsame Zustand wird auf einen konsistenten Zustand zurückgesetzt.

► Die Modifikationen, die den Konflikt herbeigeführt haben werden in der korrekten Reihenfolge erneut ausgeführt.

2. Die konkurierenden Modifikationen werden mithilfe von Regeln transformiert.

►Selbst unterschiedliche Ausführungsreihenfolgen führen zum gleichen Zustand.

Verteite Sperren als Nebenläufigkeitskontrolle:

1. Anforderung der verteilten Sperre

2. Durchführung der Modifikation

3. Freigeben der verteilten Sperre

Einflussfaktoren verteilter Sperren:

Die Granularität definiert dabei, wieviel des gemeinsamen Datenzustands bei Erhalt der verteilten Sperre verändert werden kann.

Gängige Granularitäten sind dabei entweder alle gemeinsamen Datenobjekte, ein gemeinsames Datenobjekt oder eine Menge von Methoden. Die Wahl der Granularität ist dabei stark von der zu realisierenden Anwendung abhängig.

Grobe Granularität 

► kann die mögliche Nebenläufigkeit von Aktionen verhindern

  • Bedienbarkeit der Anwendung erschwert ( da relativ häufig auf eine verteilte Sperre gewartet werden muss)

 Kleine Granularität

► erhöht im Vergleich dazu die Nebenläufigkeit und die Häufigkeit (in der Sperren angefordert werden müssen)

  • Anstieg des Netzwerkverkehrs

Nicht-optimistische Sperrverfahren als Nebenläufigkeitskontrolle:

Nicht-optimistische Sperrverfahren zwingen einen Rechner dazu, solange mit der Ausführung einer Modifikation zu warten, bis die verteilte Sperre zugeteilt wurde.

Ebenso wie bei der nicht-optimistischen Serialisierung kann dieses Verfahren den Anwender bei seiner Arbeit blockieren, da auf die Zuteilung einer verteilten Sperre gewartet werden muss.

Optimistische Sperrverfahren als Nebenläufigkeitskontrolle:

Ein Rechner beantragt zunächst eine verteilte Sperre, wartet dann jedoch nicht auf die Zuteilung, sondern führt die Modifikation direkt aus. Wenn die verteilte Sperre dann später zugeteilt wird, muss vom Laufzeitsystem nichts weiter unternommen werden. 

Andernfalls muss das Laufzeitsystem die Modifikation zurücknehmen.

Aus diesem Grund hat dieses Verfahren dieselben Nachteile, wie die Verfahren zur optimistischen Serialisierung.

Kollaborationstransparente Anwendung vs. kollaborationsbewusste Anwendung

- Bei kollaborationstransparenten Anwendungen handelt es sich zumeist

um reguläre Einbenutzeranwendungen, die mittels Application Sharing

kooperativ genutzt werden.

 

- Kollaborationsbewusste Anwendungen werden speziell für kooperieren-

de Teams entwickelt und stellen spezielle Dienste zu Kollaboration zur

Verfügung.

Synchrone Groupware:

Eingeteilt in

Koordinationsbereich, 

Kommunikationsbereich, 

Produktionsbereich 

(Clover-Modell).

Roth macht da draus : 

Koordination, 

Kommunikation, 

Daten und Benutzungsschnittstelle.

Er separiert die beiden noch für Einzelnutzer und Gruppennutzer (Konsistenz/Nebenläufigkeit,…)