Motivation und Emotion
Karteikarten zu Motivation und Emotion an der JMU WS2023
Karteikarten zu Motivation und Emotion an der JMU WS2023
Set of flashcards Details
Flashcards | 492 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 01.11.2023 / 05.06.2025 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20231101_motivation_und_emotion
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Zielsetzungen
Motive (HE vs. FM) bzw. erwartete Emotionen beeinflussen Anspruchsniveausetzung und Aufgabenwahl (HE: positive Erfolgsaffekte maximal beimittlerer Schwierigkeit; FM: negative Misserfolgsaffekte minimal bei extremer Aufgabenschwierigkeit
Kausalattributionen - AUfgabenschwierigkeit beeinflusst
1. Erfahrung: Einblick in die Anstrengungs- bzw. Fähigkeitsabhängigkeit von Erfolg bzw. Misserfolg
2. Attribution: Asymmetrien in der Erklärung von Erfolg/Misserfolg
Selbstbewertungsemotion:
Attributionssymmetrien erzeugen unterschiedl. Selbstbewertungen (selbst bei identischer Leistung), die wiederum Erwartungen für die Zukunft beeinflussen
Grundlegende Phänomene der Emotionspsychologie
1. es gibt sehr viele verschiedene Emotionen, die auch an einem Tag durchlaufen werden könnten
2. man hat normalerweise eher mehr positive als negative Gefühle an einem Tag (unabhängig von Lebensstandard; vor allem im sozialen Kontakt)
Emotionsmodell (5 Komponenten)
Emotion = multidimensionales Konzept bestehend aus 5 Komponenten
1. Kognition
2. Physiologie (Reflexe!)
3. Motivation
4. Ausdruck
5. Erleben
(Roh-)Affekt
kann Objektbezug haben, müssen aber nicht
generelle Lust/Unlust, Vorlieben/Aversionen, Anspannung/Entspannung
Emotion
Objektbezug (Ursache bekannt)
Dauer: kurz --> Anfang/Ende bestimmbar
92 Definitionen --> komplexes Konzept mit neurophysiologischen, muskulären und phänomenologischen Aspekten
Stimmung
kein Objektbezug (Ursache Unbekannt)
Dauer: lang kein klarer Beginn/Ende
Drei Zentrale Merkmale von Emotionen
1. Affektivität --> Gefühlscharakter (Gefühle müssen dabei sein)
2. Objektgerichtetheit --> Intentionalität (Bezogenheit auf etwas)
3. Zeitliche Befristung --> Episoden von Emotionen
Was ist also eine Emotion
Eine Emotion ist eine auf ein bestimmtes Objekt ausgerichtete affektive Reaktion, die mit zeitlich befristeten Veränderungen des Erlebens und Verhaltens einhergeht
ABgrenzung von Emotion und Motivation
Motivation: Objekt --> in Zukunft
Emotion: Objekt --> kann auch in Vergangenheit liegen
Messmethoden von Emotionen
1. INterview
2. Tagebuch
3. Zeitstichproben im Alltag
4. Ratingskala
5. Fragebogen
6. Inhaltsanalyse
Messmethode Zeitstichproben im Alltag
- mittlerweile sehr häufig verwendet, durch Smartphones
- pro: direkt im Moment der Emotion erfassbar
- mittels Ratingskala
Messmethode Ratingskala
- ABER viele Fallstricke (welche Wörter, Abstufung,...)
- sehr subjektiv
- Wissenschaftler "tun so" als wären die Daten intervallskaliert (sind aber Ränge)
Probleme beim Messen von Emotionen
INtersubjektive Erfassung subjektiver Inhalte (Ist meine ANgst dieselbe wie deine Angst)
Beschränkung auf bewusste, verbalisierbare Inhalte
Selektives Erinnern
soziale Erwünschtheit
Beeinflussung durch sprachliche Gepflogenheiten (Angst und Furcht unterscheidung nicht in allen Sprachen vorhanden)
Struktur von Emotionen (Diskrete Ansätze)
Def., Bsp., Methoden der Strukturbestimmung, Kritik
Definition: Verschiedene Grundemotionen (Ärger, Freude, ...)
Beispiele: Ekmans Basisemotionen
Methoden der Strukturbestimmung: Untersuchung von Homologien (Ähnlichkeiten in Erscheinung) und Analogien (Ähnlichkeiten in Ursachen)
Kritik: ...meist keine Falsifikationsmöglichkeit
Struktur von Emotionen (Dimensionale Ansätze)
Def., Bsp., Methoden der Strukturbestimmung, Kritik
Definition: Verortung des emotionalen Erlebens auf Grundlegenden Dimensionen (Valenz, Erregung, ...)
Beispiele: Circumplex-Modell, Zwei-Faktoren-Modell
Methoden der Strukturbestimmung: Untersuchung von latenten Dimensionen (Cluster- und Faktorenanalysen)
Kritik: Abhängigkeit von ItemPool, Empirische Zsmh oder Sprachverständnis?
Basisemotionenn(Ekman)
Angst, Ärger, Freude, Trauer, Ekel,
(Verachtung, Überraschung)
Probleme bei identifikation von Basisemotionen
1. uneinheitliche Kriterien
2. Uneinigkeit über Anzahl
Kritik an Basisemotionen von Ekman
Abgrenzung primärer von sekundären Emotionen sinnvoll?
Warum denken wir tendenziell erst an negative Emotionen statt an positive?
(bsp. bei Ekman nur 1 positive Emotion)
weil negative weniger auftreten und man sich deshalb mehr Gedanken darüber macht
weil man diese versucht zu vermeiden und sie deshalb mehr reflektiert
weil man Freude (positive Gefühle) als selbstverständlich ansieht
weil negative Gefühle in der Forschung einfacher initiiert werden können
Dimensionales Emotionsmodell - Circumpex-Modell
- sehr einflussreich
- Valenz + Erregung sind unabhämgig voneinander (kann nicht beides zusammen auftreten)
- je mehr negativer Affekt, desto weniger positiver Affekt
Achsen: Activation --- Deactivation; Unpleasant --- Pleasant
Dimensionales Modell - Zwei-Faktoren-Modell
Gegenmodell zu Circumplex
ein System erzeugt positive Affekte
ein anderes System erzeugt negative Affekte
z.B. Überraschung = Mischung aus stark positivem und stark negativem Affekt
Komponentenmodell: Emotion besteht aus..
Kognitiven Komponenten, Motivationalen Komponenten, Ausdruckskomponenten, Physiologische Komponenten, Erlebenskomponenten
Kognitive Komponente
- Bewertungen, Einschätzungen, Überzeugungen, Ursachenzuschreibung
---> Appraisal-Theorien der Emotionsentstehung
Appraisal-Theorien der Emotionsentstehung:
--> Emotionen = Konsequenz einer kogn. Einschätzung eines Ereignisses:
- Relevanz: Ereignis für mich bedeutsam
- Zielkongruenz: Ereignis pos/neg für mich?
- Kontrollierbarkeit: Ereignis zu bewältigen/beeinflussen?
Bsp: Emotion induced attentional blink (90° rotiertes Bild in schneller Sequenz erkennen --> schwerer, wenn emotionales Bild kurz davor kommt)
Motivationale Komponente
lat. emovere = heraus bewegen --> in erregten Zustand versetzen
Annäherungs-Vermeidungs-Konflikt
--> etw. tun wollen aber nicht können, wegen Angst z.B.
--> Bsp. mit Spinne in Vorlesung
Emotionen gehen mit bestimmten Verhaltensneigungen einher
Emotionen gehen mit bestimmten Verhaltensneigungen einher (action rediness)
Furcht --> Flucht/Vermeidung
Ekel --> Abstoßung
Interesse --> Exploration
Ärger --> Kampf
Hochgefühl --> Dominanz
Demut --> Unterordnung
Liebe --> Fürsorge
warum? evolutionär sinnvoll (Schutz vor Bedrohung (Furcht), Zurückweisung von giftigen Stoffen (Ekel), Schutz vor Ausbeutung (Ärger))
emot. Handlungsbereitschaften
Ausdruckskomponente
wsl. am meisten erforscht in Emotionspsychologie
nonverbaler Ausdruck von Emotionen (Mimik, Stimme, Gestik, Haltung)
--> charakteristischer Ausdruck im Gesicht (Ekman, 1993)
Wie kann man charakteristische Emotionsausdrücke im Gesicht Messen
FACS (Facial Action Coding System)
--> videobasiertes Verfahren (Gesichtsmuskeln werden analysiert)
faziales EMG (nutzt Eder oft)
Beurteiler-Rating-Verfahren
Ist Emotionsausdruck universell
Basisemotionen werden überall auf der Welt erkannt - Fröhlichkeit am besten
noch besser bei Angehörigen der eigenen Kultur (Eigengruppen-Vorteil)
kulturelle Variabilität durch display rules
Kritik an Studie zu universellem Emotionsausdruck
interkultureller Austausch/Gewöhnung der Vpn, weil meist Studenten mit Kontaktzur westlichen Welt
meist gestellte Gesichtsausdrücke in Studien
statische Gesichtsausdrücke
erzwungene Auswahl (Labels vorgegeben) --> müssen aktiv eingegeben werden, statt ausgewählt zu werden, weil Sprachkulturen unterschiedlich - v.a. bei Studien in Naturvölkern problematisch
charakteristischer Ausdruck in der Stimme/Prosodie
Tempo, Lautstärke, Tonhöhe
Differenzierung zw. hoch/niedriger Erregung
kulturübergreifendes Erkennen von Angst, Ärger, Freude, Trauer
weitere charakteristische Ausdrücke (multimodal)
holistische Integration von Infos aus allen sensorischen Kanälen
wir analysieren alles von Mimik zu Stimmlage zu Körperhaltung und sonstige Ausdrücke
Schnelligkeit der Erkennung ist variabel: z.B:
Ärger schneller, wenn direkter Blickkontakt
Furcht schneller, wenn kein Blickkontakt
Facial-Feedback-Hypothese
Annahme: Mimik hat Einfluss auf das emotionale Erleben --> "wenn ich lächle geht´s mir auch besser"
2 Versionen: stark: Mimik erzeugt ganze Emotionen (wsl. falsch lol)
schwach: Mimik verstärkt/schwächt schon vorhandene Emotionen lediglich
Erklärungsansätze Facial-Feedback.Hypothese
Aktivierung von "Emotionsprogrammen"
vaskuläre Veränderungen des zerebralen Blutflusses (nicht durchgesetzt)
kognitive Inferenzen von Ausdruck auf Erleben
Erwartungseffekte/Methodenartefakte
--> Vpn denken sie wissen was der VL will --> wollen gute Vpn sein und reagieren dementsprechend nicht zu 100% realistisch
Versuch das zu eliminieren: Pen in Mouth; Botox-Studien;Many-Smiles-Project
Botox Studien
Emotionales Erleben nach Botox Injektion gedämpft
V.a. bei mild positiven Erlebnissen
Many smiles project - Ablauf
Menschen sollten berichten, wie glücklich sie sich fühlen...
...wenn sie gelächelt haben/neutral geschaut haben
...wenn sie eine Mimik nachgestellt haben/selbst induziert haben/einen Stift im Mund hatten
...Beim Betrachten eines positiven Bildes/ohne dasBetrachten
Many smiles project - Ergebnisse
Menschen waren am glücklichsten, wenn sie:
einen glücklichen Gesichtsausdruck hatten und über ihre Mimik selbst entscheiden konnten bzw. eine Mimik nachgestellt hatten und ein positives Bild gesehen haben
Pen-in-mouth hat nicht ganz so gut funktioniert
---> Interpretation: Unterstützt schwache und starke Facial-Feedback Hypothese
Möbius-Syndrom und Emotionen
Gesicht gelähmt, Emotionen trotzdem da