Motivation und Emotion
Karteikarten zu Motivation und Emotion an der JMU WS2023
Karteikarten zu Motivation und Emotion an der JMU WS2023
Fichier Détails
Cartes-fiches | 492 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 01.11.2023 / 05.06.2025 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/20231101_motivation_und_emotion
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Intégrer |
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Handlungsüberwachung
1. Regelkreismodell
2. Überwachung der Geschwindigkeit einer Annäherung bzw. Vermeidung
3. Emotionsgenese bei Erwartungsverletzung
Feedback-Systeme
Emotionale Bewertung der Folgen von Entscheidungen und Verhaltensweisen
- Erwartungen von Belohnung und Bestrafung (operantes/instrumentelles lernen)
- antizipatorische Emotionen: gedankliche Vorwegnahme von emotionalen Konsequenzen (z.B. Vorfreude, Angst, Scham, Schuld ) --> Somatic-Marker Hypothese --> Affective forecasting
Somatic-Marker Hypothese (Damasio, 1998)
1. Assoziation zwischen Entscheidung und Emotional-somatischen Konsequenzen (zuständig dafür ist der ventromediale präfrontale Kortex)
2. Kognitive Simulation einer Entscheidung "reaktiviert" assoziierte Konsequenz (Body Loop: Reaktivierung peripher-physiologischer Reaktionen; As-if Body Loop: Aktivierung der Repräsentation peripherer Reaktionen im somatosensorischen Kortex
3. "somatische Marker" (finde ich etwas gut oder schlecht) leiten Entscheidungsverhalten (Intuition)
Iowa Gambling Task
ziehen einer Karte von vier Stapeln
freie Auswahl
jede Karte führt zu Gewinn oder Verlust
Maximiere Gewinn! (shen Reihenfolge von Karten auf Stapel --> besserer Stapel = Stapel C+D)
Patienten mit Läsionen im ventromedialen präfrontalen Kortex wählen eher Stapel A+B
--> verstehen weniger die hohen Verluste und bleiben bei dem schlechten Stapel, da sie nicht intuitiv unterscheiden können ob eine Entscheidung gut oder schlecht war
Affective forecasting
Intensität und Dauervon emotionalen Reaktionen auf zukünftige Ereignisse wird tendenziell überschätzt (impact bias)
Versuch:
VPn werden gefragt wie sehr sie sich freuenwerden, wenn sie in das gewünschte Wohnheim kommen und wie traurig sie sein werden, wenn sie nicht in das gewünschte Wohnheim kommen-danach Messen von tatsächlicher Freude und Ettäuschung
--> Gefühle werden überschätzt (Enttäuschung wird noch stärker überschätzt als Freude)
Mögliche Gründe für affective forecasting
1. Überfokussierung (focalism) --> Person überschätzt, wie intensiv sie sich gedanklich mit dem Ereignis zukünftig auseinandersetzen wird und sie unterschätzt das Ausmaß, wie andere Ereignisse ihre Gedanken darüber beeinflussen werden
2. Unterschätzung der eigenen Resilienz (immune neglegt) --> Person unterschätzt eigene Kompetenzen, Ressourcen und Fertigkeiten für die Bewältigung von negativen Erlebnissen
Soziale Funktionen von Emotionen
1. Emotionen regulieren soziale Interaktionen
2. Kommunikative Funktion des Emotionsausdrucks
3. sensitive Responsivität
4. Emotionale Ansteckung
5. Ärger
Wie regulieren Emotionen soziale Interaktionen
Sie helfen, Kontakt mit anderen Personen aufzunehmen undbestehende Beziehungen zu vertiefen. (Liebe, Vertrautheit, Scham, Bedauern, Schuld, usw.)
Sie können dazu beitragen, eine soziale Position, relativ zu anderen, einzunehmen und abzusichern (Ärger, Stolz, Verachtung, Unterwerfung, Hass, Neid, Mitleid)
Kommunikative Funktion des Emotionsausdrucks
1. so fühle ich mich --> Befindlichkeit
2. Das werde ich tun --> Verhaltensabsicht
3. Das will ich, dass du tust --> Verhaltensaufforderung
Soziale Interaktionen - studie Kraut & Johnston, 1979
Feldbeobachtungen (Bowling, Hockey-spiel, spaziergang)
Fragestellung: Wann lächeln die Leute (--> wenn sie zu Bahn schauen und einen Strike haben oder erst wenn sie zu den Leuten schauen nachdem sie einen Strike haben)
--> Häufigeres lächeln in sozialen Interaktionen (outcome: z.B. strike oder nicht, spielt keine besonders große Rolle) --> günstige oder ungünstige Situation spielt keine besonders große Rolle: interagierend sehr viel mehr lächeln als alleine
sensitive Responsivität
still-face test: Mutter reagiert nicht mehr auf Kind für ca. 2-3 Minuten --> Kleinkinder reagieren verstört auf fehlende Responsivität der Bezugspersonen (still face effect) --> zuerst verwirrung dann schreien, dann weg drehen und weinen
Erklärung: 1. Verlust von sozialer Nähe/Bindung 2. Verlust von sozialer Kontrolle/Selbstwirksamkeit
Emotionale Ansteckung
- synchronisation von affektiven Zuständen zwischen zwei oder mehreren Individuen (--> stärkt sozialen Zusammenhalt)
- unbewusste Synchronisation über nonverbales Verhalten
Studie: unbewusste Synchronisation über nonverbales Verhalten
UV: soziale Bewertungsrunde (Vortrag) mit (a) positivem Feedback, (b) negativen Feedback, (c) keiner sozialen Bewertung (Kontrollgruppe)
AV: Messung der kardionvaskulären Aktivität
ERGEBNISSE: physiologische Reaktion des Kindes gleicht sich an die Mutter an, wichtiger Übertragungskanal ist hierbei die Berührung
Ärger
1. Theorie der Rekalibrierung: Ärgerreaktion kreiert Anreize für andere Personen, dass sie auf meine eigenen Bedürfnisse stärker achten
2. evolutionstheorethischer Ansatz: Komputation einer "Welfare Tradeoff Ratio"
Welfare Tradeoff Ratio
Interpersonale Taktik: Signalisierung von potentiellen Kosten und Nutzen einer Nichtberücksichtigungn bzw. Berücksichtigung der eigenen Interessen
- höheres WTR für physisch starke Männer (Signal für Kosten)
- höheres WTR für attraktive Menschen insbesondere Frauen (Singnal für Nutzen)
Emotionstheorien - 3 unterschiedliche Ansätze
evolutionsbiologische Ansätze (biologischer Ursprung von Emotionen in funktional spezialisierten Emotionsmodulen)
kognitive Ansätze (kognitive Einschätzungen in Bezug aus das eigene Wohlergehen und Wohlbefinden)
konstruktivistische Ansätze (sozio-kulturell geprägte, emotionale Kategorisierung von diffusen affektiven Zuständen)
evolutionsbiologische Ansätze - evolutionsbiologische Annahmen
Emotionen und ihr Ausdruck sind angeborene Merkmale, die durch natürliche Selektion (Auslese) entstanden sind
Bewältigung von fundamentalen und wiederkehrenden Herausforderungen, die für das Überleben und die Reproduktion wichtig sind (z.B. Bedrohung, Anschluss) --> evtl. Erklärung warum manche Emotionen in der heutigen Zeit eher störend sind ! BEZIEHT SICH AUF FRÜHER NICHT AUF HEUTE!
Beispiel: Katzenbuckel --> Abwehrende Funktion
Moderne Vertreter der evolutionspsychologischen Emotionstheorien
Ekman (1992)
Panksepp (2011)
Tooby & Cosmides (2008)
Emotionsmodule (auf welche Art werden Emotionen ausgelöst? Welche Prozesse spielen eine Rolle?)
1. genetisch festgelegte Schaltkreise (affect circuits)
2. direkte Emotionsauslösung durch Situationsmerkmale
3. lernen von emotionalen Reaktionen auf neue Hinweisreize und Situationen
genetisch festgelegte Schaltkreise
1. Domänenspezifität --> spezifische Lösung für spezifisches Problem
2. funktionale Spezialisierung
3. hoch automatisierte Funktionsweise
4. Enkapsulation
direkte Emotionsauslösung durch Situationsmerkmale
angeborene perzeptuelle Schemata codieren z.B. für Gefahr (laute Geräusche/überraschendes/dunkle Orte)
lernen von emotionalen Reaktionen auf neue Hinweisreize und Situationen
Furchtkonditionierung
vorbereitetes lernen
Emotionsauslöser
Reiz löst Erleben, Kognition, Motivation, Physiologie und Ausdruck aus --> Emotion
Situationen und Assoziierte Emotionen
Loss-->Sadness
Gain-->Happiness
Satiation-->Contentment
Cheating/Harm --> Anger
Decay--> Disgust
Danger/Threat --> Fear
Mischtheorien
entstehung von sekundären Emotionen durch Vermischung von primären Emotionen (zwei Emotionen können gleichzeitig empfunden werden und mischen sich soit zu einer anderen (z.B. Liebe = joy+trust / guilt = joy+fear) häufig empfunden=primär (nebeneinanderliegende Basisemotionen) manchmal empfunden=sekundär selten empfunden=tertiär Gegenteile-->Konflikt
Angeborene Wahrnehmungsschemata - Experiment Rakison & Derringer 2008
Säuglinge (Alter ca. 5 Monate)
UV: spinnenähnliche schematische Reize (sehr ähnlich/Beine vertauscht/völlig durcheinander)
AV: visuelle Fixationsdauer
Ergebnisse: Säuglinge fixieren Schematische Spinne deutlich länger als nicht als Spinne erkennbare reize
anwendung von Schemata kleiner Albert
nach dem Experiment hatte der kleine Albert nicht nur Angst vor weißen Ratten (nicht nur vor dieser weißen Ratte) sondern auch vor schematisch ähnlichen dingen wie Kaninchen, Hunden, Seehundefell oder einem Nikolausbart
Experiment zu vorbereitetem lernen (Cook & Mineka, 1989)
In Gefangenschaft aufgewachsene Laboraffen
UV: Affe in Video zeigt Angst vor Spielzeugkrokodil (C+) vs. Spielzeughase (R+)
AV: Furcht vor Spielzeugkrokodil vs. Spielzeughase
Ergebnisse: Affen etwickeln starke Angst vor Krokodil nach schauen des Videos C+
ABER: Affen entwickeln keine Angst vor Hase nach schauen des Videos R+
Kognitive Theorien - Kognitive Ansätze
Appraisal-Theorien
Emotionen sind abhängig von der subjektiven Einschätzungen (engl.appraisal) einer Situation bzw. eines Ereignisses (Einschätzung in Hinblick auf Werte, Ziele und Normen der Person)
unterschiedliche Einschätzungen --> unterschiedliche Emotionen
Wie führen unterschiedliche Einschätzungen zu unterschiedlichen Emotionen
Einschätzungen erzeugen physiologische, expressive und motivationale Reaktionen (Reaktionsprofil=spezifische Emotion)
soziokulturelle Beeinflussung von Einschätzungen
soziokulturelle Beeinflussung von Einschätzungen
1. kulturspezifische Einschätzungen von Situationen verursachen unterschiedliche Emotionen über verschiedene Kulturen hinweg
2. kulturübergreifende Einschätzungen lösen ähnliche Emotionen in unterschiedlichen Kulturen aus
Appraisal-Dimensionen
Primäre (valence, novelty) und sekundäre (agency, norms) Appraisals
Automatisierung durch Übung / Wiederholung
Zielverfolgung und Affekt
positive und negative Affekte als Resultat der Überwachung ein IST-SOLL Diskrepanz und der Rate der Zielannäherung
Zielsetzung
Unterscheidungsmerkmale von Zielen und Auswirkungen auf effiziente Zielverfolgung
UNterscheidungsmerkmale von Zielen und Auswirkungen auf effiziente Zielverfolgung
1. Zielschwierigkeit (Anspruchsniveau)--> anspruchsvolle Ziele --> höhere Leistung
2. Zielspezifität --> hohe Spezifität ist Voraussetzung für Feedback (= essentiell für Handlungsregulation)
3. Zielbindung (Commitment) --> ZIelbindung als Moderator des Zusammenhangs zwischen Zielen und Leistungen
Zielbindung
- man muss sich einem Ziel verpflichtet fühlen (eine Bindung zum Ziel haben) damit man Hindernisse überwinden kann (Bsp.: schlaf ich jetzt ne Runde oder geh ich in die Vorlesung -- bei hoher Bindung zu Ziel guter Bachelor: dann eher Vorlesung)
Wovon hängt Zielbindung ab?
Erwartungen
Attraktivität
situative Einflussgrößen / Normen
Was ist Glück? (wichtige Definition für Emotionspsychologie)
angenehme und freudige Gemütsverfassung, in der man sich befindet, wenn man in den Besitz oder Genuss von etwas kommt, was man sich gewünscht hat; Zustand der inneren Befriedigung und Hochstimmung
Unterscheidung subjektives Wohlbefinden
Hedonistisches Wohlbefinden
Eudämonistisches Wohlbefinden
Hedonistisches Wohlbefinden
Subjektive Evaluation der momentanen und/oder generellen Lebenszufriedenheit