Motivation und Emotion

Karteikarten zu Motivation und Emotion an der JMU WS2023

Karteikarten zu Motivation und Emotion an der JMU WS2023


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Flashcards 492
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 01.11.2023 / 05.06.2025
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Augmentation Ziel 

Gemeinsame Gabe eines Psychopharmakons mit einem zweiten Psychopharmakon aus einer anderen Gruppe oder mit einem Nicht-Psychopharmakon mit dem Ziel der Wirkungsverbesserung

Sinnvolle/erwünschte Kombinationen/Augmentation von Psychopharmaka 

….bei Nonresponse ….wenn die Symptomatik nicht durch Monotherapie abgedeckt werden kann Beispiel: Gedrückte Stimmung: Antidepressivum Wahnhaftes Schulderleben: Antipsychotiku

Kombination mehrerer Antidepressiva

Nicht sinnvoll aufgrund fehlender Wirkevidenz und verstärkter Nebenwirkungen Ausnahmen: Kombination α2-Autorezeptor-Blockers (z.B. Mirtazapin, oder Mianserin) mit einem Wiederaufnahmehemmer (SSRI, SNRI, TCA) In Praxis: Medikamente mit unterschiedlichen Wirkmechanismen werden aus theoretischen Überlegungen kombiniert, obwohl es keine Studien gibt

Allgemeine Beispiele für Augmentation in der Psychiatrie

I. Augmentation eines Antidepressivums mit einem Stimmungsstabilisierer Vor allem mit Lithium rasche Aufdosierung Ziel: Serumspiegel ähnlich dem der prophylaktischen Behandlung Spiegel für mindestens zwei Wochen beizubehalten Bei Response: Fortführung von Lithium und Antidepressivum für mindestens sechs Monate Verbessert den Zustand bei schwerem depressiven Verlauf mit/ohne Suizidalität deutlich II. Augmentation eines Antidepressivums mit einem Antipsychotikum der zweiten Generation Deutliche Zustandsverbesserung in Deutschland nur Quetiapin zur Augmentation zugelassen, aber auch Olanzapin, Risperidon, Aripiprazol wirksam 

Allgemeine Beispiele für Augmentation in der Psychiatrie

III. Augmentation eines Antidepressivums mit Schilddrüsenhormon Bei therapieresistenter Depression von Nutzen IV. Augmentation eines Antidepressivums mit einem Benzodiazepin Vor allem mit Lorazepam (Tavor) raschen Kontrolle der akuten Symptomatik ! Abhängigkeitspotenzials von Benzodiazepinen ! ungünstiger Einfluss auf das Schlafmuster nur für wenige Tage bis maximal zwei Wochen empfohlen

Risiko von Kombinationstherapie

Steigende Anzahl an Arzneimitteln

Steigendes Risiko für:

unerwünschte Arzneimittelwirkungen Arzneimittelwechselwirkungen

Interaktionen

Pharmakodynamik „Was macht das Pharmakon mit dem Körper?“ Pharmakodynamische Interaktionen Gleichzeitig applizierte Pharmaka interagieren an einem Rezeptor/Erfolgsorgan/Regelkreis so, dass sich ihre Wirkungen abschwächen, oder verstärken Bekannte Interaktion lassen sich therapeutisch nutzen, oder (falls sie unerwünscht sind) vermeiden. 

Pharmakodynamische Interaktionen (PD1)

Pharmakodynamische Interaktionen 1 (PD1): Pharmakodynamisch gleiche Wirkstoffe haben gleiche erwünschte und unerwünschte Wirkungen

Addition der Wirkungen

Beispiel: Patient bekommt von 3 Ärzten je ein Benzodiazepin verschrieben für verschiedene Indikationen 1. Tavor bei Angstzuständen 2. Noctamid gegen Schlafstörungen 3. Durazepam gegen Spannungszustände

Pharmakodynamische Interaktionen PD2

Chemisch unterschiedliche Wirkstoffe wirken über denselben pharmakologischen Rezeptor

pharmakologische Wirkungen können sich verstärken oder abschwächen

Beispiel: Parkinsonpatienten bekommt Dopaminagonisten (Agonist an Dopamin-Rezeptor) entwickelt im Laufe der Erkrankung Psychosen (typisch bei Parkinsonpatienten) bekommt zur Behandlung Dopaminantagonisten Aufhebung der gegenseitigen Wirkung: Verschlechterung Parkinsonsymptomatik und psychotische Verhaltensstörungen 

Pharmakodynamische Interaktionen (PD3)

: Pharmakologisch unterschiedliche Wirkstoffe, die über unterschiedliche Mechanismen auf dieselbe Körperfunktion wirken

Wirkungen können sich verstärken oder abschwächen Beispiel: Patient bekommt von unterschiedlichen Fachärzten

1. Quetiapin gegen schizoaffektive Psychose Blockade α-Adrenorezeptor Blutdruck sinkt

2. Ramipril zur Einstellung des Blutdrucks ACE-Hemmer Beide Arzneistoffe haben Wirkung auf Herz-Kreislauf-System NW: Orthostatische Dysregulation mit reflektorischer Tachykardie 

Pharmakodynamische Interaktionen PD4

Wirkstoffe haben völlig unterschiedliche Wirkungen, die sich aber überlagern und neue, ganz anders geartete Beschwerden verursachen Beispiel Patient bekommt Herzglykoside und Diuretikum Diuretikum: Elektrolytausscheidung Kaliumkonzentration sinkt Empfindlichkeit Herzmuskelgewebe für Herzrhythmusstörungen erhöht Toxizität der Herzglykoside erhöht

Pharmakokinetische Interaktionen (was das)

Pharmakokinetik „Was macht der Körper mit dem Pharmakon?“ Pharmakokinetische Interaktionen Können während allen „ADME“-Phasen auftreten. Schwieriger vorherzusagen, da pharmakokinetischen Prozesse nur selten arzneistoffspezifisch sind. Erfassbar durch Blutspiegelmessungen (Therapeutisches Drug Monitoring).

Pharmakokinetische Interaktionen (PK1)

Pharmakokinetische Interaktionen 1 (PK1): Wirkstoffe interagieren auf Ebene der Aufnahme in den Körper. Beispiel: - pH-Verschiebung durch z.B. Antacidum im Magen Arzneistoff wird schlechter, oder besser resorbiert - Komplexbildung mehrwertiger Ionen (zB.Ca2+) mit Arzneistoff (zB. Levothyroxin) - Emulgation Arzneistoff mit Milch verbesserte Aufnahme Bsp: Ziprasidon immer zu Mahlzeit; Grund: schlechte Löslichkeit durch Gallensäuren verbessert Bioverfügbarkeit steigt

Pharmakokinetische Interaktionen (PK2)

 PK2: Wirkstoffe interagieren auf Ebene der Verteilung im Körper. Beispiel Verdrängung Arzneistoff aus Plasmaproteinbindung durch zweiten Wirkstoff Konzentration plötzlich erhöht

Pharmakokinetische Interaktionen (PK3)

PK3: Wirkstoffe interagieren auf Ebene der Elimination aus dem Körper. Wirkungen können sich verstärken oder abschwächen. Beispiel - Interaktionen an Enzymen des Leberstoffwechsels Arzneistoff hemmt Enzym, zweiter Arzneistoff kann nicht mehr abgebaut werden, Konzentration steigt Arzneistoff (Zigarettenrauchen) induziert Enzym, zweiter Arzneistoff wird vermehrt abgebaut, Konzentration sinkt - pH-Wert Verschiebung im Urin - Konkurrenz um Bindungsstelle an verantwortlichem Transportersystem in der Niere

Kombinationstherapie Unerwünschte Arzneimittelwirkungen + Prävention

Blutbildveränderungen Insbesondere unter Clozapin Blutbildveränderungen auch bei Nicht-Psychopharmaka Prävention: Blutbildkontrollen (vor allem bei Kombination mehrerer potentiell blutbildverändernder Substanzen)

Anticholinerge Effekte

Serotonerge Effekte

QT-Zeit-Verlängerung

Anticholinerge Effekte

Klinisches Bild: Meist: Mundtrockenheit, Obstipation und Akkomodationsstörungen (initiale Sehstörungen) Vereinzelt: Blasenentleerungsstörungen; selten: akuter Harnverhalt Am Herzen: Reflextachykardien Zentral: erhöhtes Sturzrisiko, Gedächtnisstörungen und Verwirrtheit bis hin zu Delir Vor allem unter nieder- und mittelpotenten trizyklischen Antipsychotika (Bsp.: Chlorprothixen, Levomepromazin und Perazin, sowie besonders ausgeprägt unter Clozapin) Antidepressiva: in erster Linie Amitriptylin, Clomipramin und Doxepin

Serotonerge Effekte

Kombination eines Psychopharmakons mit einem anderen oder mit einem Nicht-Psychopharmakon mit serotonergem Wirkungsprofil „Serotonin-Syndrom“: Schüttelfrost, Fieber, Übelkeit, Durchfall, Schwitzen, Pupillenerweiterung, neuromuskuläre Symptome (Reflexsteigerung, Tremor, Ataxie und Muskelkrämpfe), zentralnervöse Effekte (Agitiertheit, Verwirrtheit, Hypomanie und Bewusstseinseintrübung, Koma) Lebensbedrohlich ohne Intervention

QT-Zeit-Verlängerung 

Prävention: regelmäßige EKG-Kontrolle; Liegt die QTc-Zeit über 480 bis 500 ms, ist die Therapie ab- oder umzusetzen

Therapeutisches Drug Monitoring

= Bestimmung der „Blutspiegel“ von Arzneistoffen „Blutspiegel“ in der Psychiatrie: in der Regel Plasma-/Serumspiegel 

Indikationen (Wann TDM?): 

Dosisoptimierung Adherencekontrolle: Wird Medikament regelmäßig eingenommen? Klinisch keine Verbesserung unter empfohlener Dosierung Auftreten von Nebenwirkungen Kombination von Arzneimitteln mit Interaktionspotential Vorliegen genetischer Mutation Extrem hohes/niedriges Körpergewicht Ältere Patienten (>65 Jahre) Forensische Patienten Pharmakokinetisch relevante Komorbiditäten 

Therapeutischer Referenzbereich für Psychopharmaka

Bereich, in dem die bestmögliche Wirkung und das kleinstmögliche Risiko für UAWs erwartet wird Evaluiert für Talspiegel im steady-state Vorliegen der konstantesten Bedingungen geringste Schwankung der Blutspiegel

Therapeutisches Drug Monitoring Praktisches Vorgehen in der Klinik

Anforderung: elektronisch, oder über Anforderungsschein Angaben der wichtigsten Informationen: Alter, Geschlecht, zu bestimmende Arzneistoffe, Dosierung, Begleitmedikation, steady-state, Raucherstatus,… Blutabnahme morgens, idR VOR der Einnahme der Medikation (Talspiegel) Eindeutig zuordenbare Serum-Monovette, ohne Geleinsatz Labor Aufarbeitung der Probe: Probe wird für Messung vorbereitet (Proteinfällung, Extraktion, Verdünnung) Messung der Probe: LC-MS/MS (meist über Nacht) Auswertung der Ergebnisse Beurteilung der Blutspiegel Liegen die Spiegel im therapeutischen Referenzbereich? Passen die Spiegel zur eingenommenen Dosierung? Gibt es Auffälligkeiten bzgl. Begleitmedikation/Raucherstatus/…, die unerwartete Spiegel erklären? Übermittlung der Ergebnisse an den Einsender

Was ist Testosteron?

Sexualhormon (Androgen) 

v.a. im Hoden produziert

wird aber auch bei Frauen produziert (in Nebennieren)

Nutzen/Wirkung von Testosteron

1. Spermatogenes

2. Muskelwachstum

3. > Libido

4. >Aggression

5. >Dominanzverhalten

Wie entsteht eine Veränderung des Testosteronlevels

Tonisch-strukturelle Veränderungen:

z.B. Gehirnentwicklung in Pupertät

Anwesenheit von Testosteron beeinflusst bei Entwicklung von Geschlechtsmerkmalen

Phasisch-temporäre Veränderungen 

nachdem man aus Wettbewerbssituation (Risiken, Machtstreben) als Sieger hervorgegangen ist --> mehr T (davor und danach (bei Erfolg)

Challenge-Hypothese (archer, 2006)

 

Challenge Hypothese (Archer, 2006)

T steigt in Wettbewerbsituation an

kann auch zu prosozialem Verhalten führen 

Aggression= kontextabhängiges Dominanzverhalten

Hormone in Beziehung auf Sexualverhalten

Entfernung von Hoden/Eierstöcken reduziert sex. Verlangen ABER ändert nichts an sexueller Orientierung

man muss sex.Hormone haben um nach sex. Aktivitäten zu verlangen

Sexualität kann erlernt werden

Freisetzung von Hormonen kann konditioniert werden (siehe c. )

Konditionierte Hormonreaktion (Studie)

VPn nur Männer (18-22)

VPn sollten mit Waffe oder Spielzeug hantieren

Mesung: Testosteronkonzentration (Speichelprobe) + Aggression (Hot-Sauce-Test)

Ergebnis: höheres T-Level, wenn mit  Waffe gespielt --> mehr Aggresssion

Animalistische ANtriebskräfte

Sexualität, Hunger/Durst, Aggression

angeboren

universell

evolutionsgeschichtlich (-->Darwin)

Trieb als Druckvariable

schiebt Verhalten von innen an

Triebzustände sind unausweichlich

Trieb als zustang der Amspannung

Reduktion der Anspannung wird als Lustvoll/befriedigend empfunden

Katharsis = griech. Reinigung

Tiefenpsychologische Triebtheorie nach Freud

Instanzenmodell (Freud, 1923)

Instanzenmodell (Freud, 1923)

Über-Ich, Ich, Es

Über-Ich

internalisierte Normen (alles was ich selbst gut finde --> nicht, weil es andere sagen)

Werte und Normvorstellungen

Ich 

Vermittler, Kritischer Verstand, Triebverzicht und Aufschuf (Pferd Reiter Beispiel: der Reiter --> kann nur lenken)

Es

Sitz der Triebe (Eros+Thanatos), Lustprinzip, Bedürfnisse, Libido, Destruido (Pferd-Reiter Beispiel: das Pferd) 

Dampfkesselmodell (Freud, 1938)

Realitätsprinzip, Abfuhr der Energie in gesellschaftlich akzeptabler Form

 

Dampfkesselmodell Primärprozess

direkt befriedigungsorientierte Steuerung des Denkens

 

Dampfkesselmodell Sekundärprozess

bewusstes Aufschieben (Ersatzhandlungen wie z.B. sexuelle Gedichte schreiben, statt Sex zu haben = Sublimation)