Motivation und Emotion
Karteikarten zu Motivation und Emotion an der JMU WS2023
Karteikarten zu Motivation und Emotion an der JMU WS2023
Set of flashcards Details
Flashcards | 492 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 01.11.2023 / 05.06.2025 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20231101_motivation_und_emotion
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Ultimates Ziel
Erhöhung der evolutionären Fitness von Individuen und Gemeinschaften (Weitergabe des Erbguts)
Proximales Ziel
Affektverändeerung als Anreiz motivierten Verhaltens z.B.
- Leistung: Stolz, Hoffnung (Erfolg), Scham,Angst (Misserfolg)
- Anschluss: Geborgenheit, Vertrauen, Unsicherheit, Einsamkeit
- Macht: Überlegenheit, Demütigung
Funktion von Motiven (Motivtheorien)
Motive als kognitiv-affektive Module mit physiologischer Basis
Motivanregung
Motivation=angeregtes Motiv
- Stimulation eines psychogenen Motivs (need) durch thematisch passende situative Hinweise (press)
- Bsp: Wettkampf (Leistungsverhalten), Jobaussicht Leitungsposition (Machtverhalten), Treffen anderer Personen (Affiliationsverhalten)
Motivationale Orientierungen
Aufgliederung in aufsuchende und meidende Komponenten
Leisung: Hoffnung auf Erfolg / Furcht von Misserfolg (Emotionen: Stolz; Scham)
Macht: Hoffnung auf Kontrolle / Furcht vor Kontrollverlust (Emotionen: Dominanz; Hilflosigkeit)
Affiliation: Hoffnung auf Anschluss / Furcht vor Zurückweisung (Emotionen: Vertrautheit; Einsamkeit)
Taxonomie von Bedürfnissen - Bedürfniskatalog
Auflistung von 27 universellen Person Umwelt - Bezügen (Motiven)
Primäre (physiologische) Bedürfnisse - Sexualität, Schutz, etc.
Sekundäre (höhere) Bedürfnisse - Leistung, Macht, Anschluss, etc.
Kritik an Bedürfniskatalog (Motivtheorien)
1. ähnliche Probleme wie Instinktkataloge (d.h. unvollständige, beliebige Auswahl)
2.. Needs lassen sich zu elementareren Motivklassen zusammenfassen (z.B. Leistung, Macht, Anschluss)
Bedürfnishierarchie 1.0 (Maslow, 1943)
je basaler das Bedürfnis, desto einflussreicher ist es
je basaler das Bedürfnis, umso früher tritt es in der Ontogenese auf auf
sequenzielle Bedürfnisbefriedigung von unten nach oben
Einteilung in stillbare Defizit- und unstillbare Wachstumsbedürfnisse
Defizit: 1. Physiologische Grundbedürfnisse 2. Sicherheitsbedürfnisse 3. Bedürfnis nach sozialem Kontakt
Wachstum: 4. Bedürfnis nach Selbstachtung und Anerkennung 5. Selbstverwirklichung
Kritik an Bedürfnishierarchie 1.0
1. Situation / Anreiz spielt keine Rolle (z.B. Märtyrer)
2. vage und kulturabhängige Bedürfnisumschreibungen
3. geringe empirische Gültigkeit
4. beliebige Zusammenstellung
Bedürfnishierarchie 2. (Revision von Maslow)
- Streben nach Selbsttranszendenz: Suche nach einem, die persönl. Interessen übersteigenden Sinn bzw. nach "Transpersonalen" Erfahrungen
- Humanistische Psychologie
- MOdell immernoch nicht zufriedenstellend (Argumente von Modell 1 greifen immernoch)
Bedürfnishierarchie 3.0
- Evolutionsgeschichtlich begründete Motivauswahl
- Hierarchie bezieht sich ausschlie?lich auf Ontogenese
- Aktivierung durch passende Cues (nicht.hierarchisch)
Universelle Bedürfnisse - Selbstbestimmungstheorie
3 angeborene (permanente), kulturübergreifende (universelle) & unstillbare (wachstumsorientierte) psychologische Grundbedürfnisse:
Autonomie
Kompetenz
Soziale Eingebundenheit
UNiverselle Bedürfnisse - Motivationstheorie
3 angeborene (primäre) und 4 emergente (sekundäre) Bedürfnisse
Gallup World Poll (160 Staaten)
- Fragen nach Befriedigung von 6 Bedürfnissen und subjektivem Wohlbefinden
- Befriedigung dieser Bedürfnisse steigert Wohlbefinden überall in der Welt
- Befriedigung von Grundbedürfnissen ist wichtig für Lebenszufriedenheit und negative Emotionen, aber soziale Bedürfnisse sind wichtiger für positive Emotionen
- Befriedigung eines Bedürfnissees hat einen eigenständigen Effekt auf das Wohlbefinden, d.h. die Steigerung des Wohlbefindens hängt nicht von anderen Bedürfnissen ab (Ausnahme: basic needs)
Identifikation von unversellen Zielen in 15 Kulturen
2 Dimensionen: intrinsisch vs. extrinsisch; selbst-bezogen vs. selbst-transzendent
Korrumpierungseffekt (Konflikt zwischen extrinsisch und intrinsisch)
Effekt der übermäßigen Rechtfertigung: Intrinsische Tätigkeitsanreize verlieren an Wert nach externer Belohnung (intrinsische Motivation sinkt nach Einführung von extrinsischer Motivation)
Experiment: Kinder, die intrinsisch Motiviert (in ihrer Freizeit) Matheaufgaben machen --> Reward Programm: Einführung von Preisen für gute Leisungen --> entfernen der Belohnung = Zeit, die mit Matheaufgaben verbracht wird, wird weniger
Wann treten Korrumpierungseffekte auf?
- Korrumpierung tritt nur auf, wenn intrinsische Motivation besteht (Voraussetzung)
- Verbale Belohnungen führen nicht zu Korrumpierung
- Va. Wenn skaliert mit Aufgabenanzahl führt zu Korrumpierung (Greifbare Belohnungen, die kontingent sind)
Intrinsische Motivation und Leistung
- Intrinsische Motivation hat einen generellen mittelstarken bis starken leistungssteigernden Effekt
- Intrinsische Motivation ist besonders wichtig für Leistung, wenn...
Qualität (und weniger die Quantität) zählt & Leistungsabhängige Belohnungen wenig salient sind (Güte der Leistung skaliert nicht direkt mit Belohnung)
Flow erleben
1. Vollkommennes Aufgehen in, und getragen werden von, einer Aktivität
2. Verschmelzung von Denken und Handeln
3. Hohe Konzentration auf die Aufgabe
4. Zustand der Selbstvergessenheit (kein Grübeln oder Selbstkritik)
5. verändertes Zeiterleben
6. Gefühl der Kontrolle über des eigene Tun
Voraussetzung für das Entstehen von Flow
Passung zwischen Schwierigkeitsgrad der Aufgabe und den Fähigkeiten der Person (keine Über- oder Unterforderung)
Klare proximale Ziele
Unmittelbares Erleben von Handlungsfolgen
Leistungsmotivation Definitionen
LM ist das Bestreben, die eigene Tüchtigkeit in all jenen Tätigkeiten zu steigern oder möglichst hoch zu halten, in denen man einen Gütemaßstab für verbindlich hält, und deren Aurführung deshalb gelingen oder misslingen kann
LM ist weitgehen unabhängig von den mit der Tüchtigkeit verbundenen Folgen (Belohnung, Anerkennung, Status, etc.); entscheident für LM ist die Tüchtigkeit selbst.
Wurzel der Leistungsmotivation ist die Neugierde
Zentrale Emotionen - Leistungsmotivation
Hoffnung auf Erfolg / Stolz
Furcht vor Misserfolg / Scham
Voraussetzung für Leistungsmotivation
Ergebnisse bzw. Leistungen müssen erkennbar und das Resultat eigener Fähigkeit und Astrengung sein
Leistungsmotivation als gesellschaftliches Phänomen
Funktionale Wurzeln in der Neugierde (Menschen haben diese Veranlagung)
Leistungsmotivation ist zentral für moderne Leistungsgesellschaften (so wie unsere) - Schule, Arbeit, Sport etc.
Erziehungs- und Sozialisationsbedingungen - Erziehung zur Selbstständigkeit und Tüchtigkeit
Gesellschaftliche Folgen hoher Leistungsbedingungen
1. Max Weber: Idee: Protestenten haben Erziehung zur Selbstständigkeit mehr verinnerlicht --> protestantische Länder sind wirtschaftlich erfolgreicher
2. Nationale Motivindizes sagen nachfolgende Steigerung der ökonomischen Leistung vorher je mehr Leistungsbezüge in KB umso mehr
Leistungsmotivation und Unternehmertum
Metaanalyse von 41 Studien über den Zusammenhang zwischen Stärke der Leistungsmotivation und Unternehmertum (Risikoentscheidung)
-->signifikanter positiver Zusammenhang mit Berufswahl (r = .21) und unternehmerischer Leistung (r = .46)
Training beeinflusst die Richtung desLeistungsmotivs (Annäherungs und Vermeidungskomponente) (mehr Hoffnung auf Erfog bzw. weniger Furcht vor Misserfolg) und nicht so sehr dessen Ausprägung
Risikowahl - Modell
Resultierende Tendez (RT) als Summe von aufsuchenden (Hoffnung auf Erfolg: TE) und meidenden (Furcht vor Misserfolg: TM) Tendenzen:
RT = TE + (-TM)
TE = Me x Ae x We
Me: Erfolgsmotiv
Ae: Erfolgsanreiz
We: Erfolgschance
TM: Mm x Am x Wm
Mm: Misserfolgsmotiv
Am: Misserfolgsanreiz (neg!)
Wm: Misserfolgschance
Bestimmung der Komponenten des Risikowahlmodells
Me / Mm: Motive werden gemessen (z.B. mit dem TAT)
We / Wm : subjektive (Miss)Erfolgswahrscheinlichkeit (Aufgabenschwierigkeit)
Ae / Am : lineare Funktion der Erfolgswahrscheinlichkeit --> hihe We = hohe Ae (und andersherum)
Wie lautet nun also das Risikowahlmodell
RT = (Me - Mm) x (We - We2)
Resultierende motivationale Tendenz
Parabelförmige Funktion
Leistungsmotivation in mittelschweren Aufgaben am Stärksten
Motivationale Orientierungen
Vergleich der resultierenden motivationalen Tendenz von dominant Erfolgsmotivierten und dominant Misserfolgsmotivierten
Vorhersagen des Risikowahlmodells
Erfolgsmotivierte Menschen (Hoffnung auf Erfolg > Furcht vor Misserfolg):
- wählen bevorzugt mittelschwierige Aufgaben
- strengen sich hier maximal an und zeigen maximale Ausdauer
Vorhersagen des Risikowahl-Modells
Misserfolgsorientierte (Hoffnung auf Erfolg > Furcht vor Misserfolg)
- meiden generell leistungsbezogene Aufgaben
- sind bei mittelschwierigen Aufgaben am meisten gehemmt
- zeigen hier die geringste Anstrengung und Ausdauer
- bevorzugen sehr leichte oder sehr schwierige Aufgaben
Empirische Prüfung des Risikowahlmodells
Ringwurfspiel:
- Erfolgsmotivierte suchen mittelschwere Zielentfernung
- schwächer ausgeprägt bei Misserfolgsmotivierten
ABER (spricht gegen MOdell) Misserfolgsmotivierte meiden nicht mittelschwere Zielentfernung
Kognitive Wende
Streben nach Information über die eigene Fähigkeit statt antizipiereten Affekts bei Erfolg bzw. Misserfolg
Streben nach Informationsgewinnung unabhängig von Aufgabenschwierigkeit
Präferenz für diagnostische (mittelschwere) Aufgaben, kein darüber hinausgehender Effekt der Aufgabenschwierigkeit
Diagnostizitätsorientierung stärker bei Erfolgsmotivierten als bei Misserfolgsängstlichen
Trope
Orthogonale Manipulation der Schwierigkeit und Diagnostizität von Testaufgaben
UV1: HE>FM vs. FM>HE
UV2: Aufgabenschwierigkeit (leicht.mittel.schwer)
UV3: Aufgabendiagnostizität (niedrig vs. hoch)
AV: Aufgabenpräferenz
Fingierte a-priori Information über die Schwierigkeit (Spalten9 und Diagnostizität (Zeilen) einer Zestaufgabe (Dargestellt mit Balkendiagrammen)
Kausalattributionen
Kausalattributionen als Schlüssel zum Verständnis von leistungsmotiviertem Verhalten
Dimensionen der naiven Ursachenerklärung
1. Lokation: Person vs. Situation
2. Stabilität: zeitlich stabil vs. Variabel
Selbstbewertungsmodell
Leistungsmotiv als sich selbst stabilisierendes System aus drei Teilprozessen der Selbstbewertung
Drei Teilprozesse der Selbstbewertung:
Zielsetzungen
Kausalattributionen
Selbstbewertungsemotion