Motivation und Emotion

Karteikarten zu Motivation und Emotion an der JMU WS2023

Karteikarten zu Motivation und Emotion an der JMU WS2023


Set of flashcards Details

Flashcards 492
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 01.11.2023 / 05.06.2025
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Welche Struktur herrscht meistens bei Versuchungssituationen

Reiz A: Smaller-sooner reward (z.B. feiern gehen)

Reiz B: Larger-later reward (z.B. Lernen)

--> Konkurrez zwischen einem geringeren, aber sofort realisierbaren Anreiz (SS) und einem hohen, aber erst später realisierbaren Anreiz (LL)

"Delay of Gratification"

Studie zu Versuchungssituationen (Annäherungs-Annäherungs-Konflikt)

Marshmallow-Test (Mischel, 1974)

Marshmallow-Test (Mischel, 1974)

Wenn man mit 4 besser fähig zum Belohnungsaufschub ist, ist man mit 15 Jahren besser bei SAT-Tes usw. --> bessere schulische Leistung und soziale Kompetenzen

Dieses Durchhaltevermögen kann man durch Hobbies wie Sport, Musik, etc. Lernen --> üben (je länger man übt umso besser wird man)

Lernerfahrungen spielen Rolle (weniger angeboren)

- In wohlhabenden Familien: wenn ich brav bin bekomme ich etwas --> mehr Durchhaltevermögen

- In ärmeren Familien: Kind lernt: schnell zugreifen, sonst gehe ich leer aus" --> weniger Durchhaltevermögen

 

Preference Reversal

Bei Frage: "Was ist dir wichtiger?"

- LL (bspw. Schulabschluss) immer wichtiger außer SS (bspw. Computerspielen) rückt in kritische Nähe --> der Wert der Belohnung ändert sich mit der Zeit

Erklärung für Preference Reversal

Hyperbolic Discounting

 

Evolutionäre Erklärung  für Preference Reversal

Früher war es adaptiv zuzugreifen, wenn was da ist, nicht zu warten bis mehr zu bekommen ist

Unser Gehirn ist deshalb immernoch so programmiert, von schnellen Belohnungen getriggert zu werden

Temporal Discounting

Prokrastination (keine Faulheit)

Temporal Motivation Theory:

Nutzenabwägung "Freunde treffen/Spaß haben" versus "Hausarbeit schreiben" im Verlauf des Semesters:

- Socializing ist immer erhältlich (konstant) --> besserer Nutzen

- Hausarbeit schreiben überholt Socializing erst, wenn Deadline näher rückt

- ABER: individuelleUnterschiede

Allgemeine Konzeption der Erwartungs-mal-Wert Theorien

Motivation= Wechselwert zwischen zwei Variablen:

- Erwartung (Expectancy): Wissen über kausale Beziehungen zwischen Handlungen und deren Folgen (Handlungs-Folge-Kontingenz)

Wert (Value): Motivational-affektive Bewertung der Folgen (Anreiz)

M = E x W --> Beides nötig, wenn eines der beiden 0 --> keine Motivation

 

Ökonomische Nutzen Theorie Beispiel an Gott glauben oder nicht

Wenn ich nicht an Gott glaube und es ihn doch gibt, passiert in meinem Leben trotzdem nichts

Wenn ich aber an Gott glaube und es gibt ihn, komme ich in den Himmel

--> rationale Entscheidung: sicherheitshalber an Gott glauben

PROBLEM: mehrere Religionen--> welche ist "richtig" man kann nicht sicherheitshalber an alles Glauben 

Homo Oeconomicus

moderne Nutzentheorie: Wir denken ökonomisch

Def. Nutzen nach der Modernen Nutzentheorie

subjektive Bewertung von Situationen und Ergebnissen

Resultat ist ein Vektor verschiedener Aspekte einer Situation

Nutzenfunktion (u)

x pref y = u(x) > u(y)

Entscheidung immer für das, was den höheren Nutzen bringt (nicht objektiv sondern subjektiv empfundener Individueller Nutzen) Beispiel: I-Phone teuer ABER: schön, praktisch Statussymjbol

Handlungsentscheidungen (moderne Nutzentheorie)

Nutzenmaximierung: Wahl der Option mit höchstem Nutzen

Konsistenzpostulate (Rationalitätsaxiome) --> Transitivität (ween a>b und b>c dann auch a>c)

Unsicherheit und Risiko (moderne Nutzentheorie)

- Wenn Wahrscheinlichkeiten aller möglichen Folgen abgewogen werden und dann trotzdem noch ein positives Ergebnis erzielt wird --> Entscheidung dafür (rationalerweise)

- Im Alltag nicht so klar 

Beispiel für Unsicherheit und Risiko im Alltag

Datingentscheidungen: 

Attraktivere Leute haben es schwerer einen Partner zu finden, weil andere sagen "der/die passt nicht zu mir" 

Subjektivität von Einschätzungen un Werturteilen wichtig

Was ist die Prospect Theory?

deskriptives Modell der Entscheidungsfindung in Unsicherheit (vor allem in wirtschaftlichen Situationen)

Allgemeine Aussagen der Prospect Theory

Asymptotischer Verlauf der Nutzenfunktion

Verlustaversion: "Losses loom lerger than gains"

Nicht-linearer Einfluss von Wahrscheinlichkeiten auf Entscheidungen

Prospect Theory Komponenten - Asymptotischer Verlauf der Nutzenfunktion

Risiko-Vermeidung bei (wahrscheinlichen) Gewinnen

Risiko-Suche bei (wahrscheinlichen) Verlusten

Verletzung von Rationalitätsaxiomen (Framing-Effekte)

Prospect Theory Komponenten - Verlustaversion: Losses loom larger that gains"

Würden sie einen Münzwurf (faire Münze) wagen, bei dem Sie bei Kopf 10 Euro gewinnen, bei Zahl 10 Euro verlieren --> Nein

Prospect Theory Komponenten - Nicht-linearer Einfluss von Wahrscheinlichkeiten auf Eintscheidungen

Qualitative Sprünge zwischen Unmöglichkeit vs. geringer Wahrscheinlichkeit und zwischen hoher Wahrscheinlichkeit vs. Gewissheit

Wertefunktion der Prospect Theory

S-förmiger Verlauf

Krümmung: Unterschied 0-100 subjektiv größer erlebt als 1000-1100 

Steigungsunterschied: Verlustaversion

Gewinne (konkav): risikoscheu

Verluste (konvex): risikofreudig

Gewichtungsfunktion der Prospect Theory

geringe p werden eher überschätzt 

mittlere und hohe p werden eher unterschätzt

extremer Anstieg (Abfall) bei sehr hohem (niedrigem) p: aus Möglichkeit wird Gewissheit (certainty-effect)

Risikoverhalten gemäß Prospect Theory

Vierteilige Risikoverhalten

Gewinne+Mittlere bis hohe Wahrscheinlichkeit--> risikoscheu

Verluste+Mittlere bis hohe Wahrscheinlichkeit --> risikogeneigt

Gewinne+geringe Wahrscheinlichkeit --> risikogeneigt

Verluste+geringe Wahrscheinlichkeit --> risikofreu

Wie kann man also Entscheidungen beeinflussen?

Durch Framing

Framing Effekte Beispiel

Programme zur Bekämpfung von Krankheit

Version 1

- Wenn Programm A eingesetzt wird, werden 200 Personen gerettet

- Wenn Programm B eingetzt wird, besteht eine Chance von einem Drittel, dass 600 Personen gerettet werden. Mit einer Wahrscheinlichkeit von zwei Dritteln wird jedoch niemand gerettet. 

---> risikoscheu: Programm A

Version 2 

- Wenn Programm A eingesetzt wird, werden 400 Personen sterben

- Wenn Programm D eingesetzt wird, besteht eine Chance von einem Drittel, dass niemand sterben wird. Mit einer Wahrscheinlichkeit von zwei Dritteln werden 600 Personen sterben

- Risikogeneigt: tendenz Programm B

Kosten-Nutzen Abwägungen - Motivationale Kosten

- Handlungskosten (z.B. Anzahl der benötigten Handlungsschritte)

- Zeitkosten (z.B. benötigte Dauer)

- Physische Anstrengung (z.B. Muskelanstrengung)

- psychische Anstrengung (z.B. Konzentration)

- Opportunitätskosten (Verzichts- bzw. Alternativkosten)

Kosten-Nutzen Abwägungen--Prinzip des geringsten Aufwands

Einfachste/leichteste Weg zum Ziel wird bevorzugt

- Prinzip der Energiekonservierung --> Energieersparnis durch minimale Anstrengungsaufwensung

- Schwierigkeitsgesetz der Motivation --> Anstrengungsaufwendung proportional zur erwarteten Schwierigkeit

Theorie der Motivationsintensität

- je schwieriger die Aufgabe, desto mehr Anstrengung

- ABER: nur wenn der Person ein Erfolg wichtig ist

kritische Einwände gg. Homo Oeconomicus

 

- Begrenzte Rationalität (Bounded Rationality): 1. Begrenzte Information 2. Begrenzte Ressourcen

- Einflussfaktoren sind unvollständig: Persönlichkeit, Motive, Normen, Selbstregulation, u.v.m.

- "Irrationales" Verhalten kommt zu kurz: Gewohnheiten, Aberglauben etc.

- Limitiert auf Handlungsentscheidungen: keine Erklärung von zeitlich ausgedehnter Handlungskontrolle

Experiment zu Bounded Rationality (Begrenzte Rationalität)

UV1: großen Gefallen (20 S.) vs. kleinen Gefallen (5 S.)

UV2: Formulierung der Bitte (kein Zusatz "kannst du das Kopieren?"; PseudoErklärung: ...um diese Kopien zu machen"; tatsächliche Erklärung ..."weil ich es eilig habe"

ERGEBNISSE: bei kleiner Bitte: Informationsgehalt der Erklärung (tatsächliche Erklärung oder pseudo Erklärung) spielt keine Rolle solange nicht gar kein Zusatz

--> Passt nicht zum ökonomischen Modell

Verhaltensökonomie

"Nudging" (Astupsen)

Beratung von Politik, Wirtschaft und Gesundheitswesen und Entwicklung von geeigneten Kampagnen

Richard H. Zhaler: AlfredNobel Gedächtnispreis für Wirtschaftswisssenschaften (2017)

Mensch als selbstbestimmter Akteur - Erweitertes kognitives Motivationsmodell

S --> E: Ist das Ergebnis bereits durch die Situation festgelegt? (Antwort muss nein lauten damit Motivation entsteht)

H-->E: Kann ich das Ergebnis durch eigenes Handeln beeinflussen(Antwort muss ja lauten damit Motivation entsteht)

E-->F: Zieht das Ergebnis auch gewünschte Folgen nach sich ( Antwort muss ja lauten damit Motivation entsteht)

Selbstwirksamkeit

= subjektive Überzeugung, Anforderungssituationen aufgrund eigener Kompetenzen bewältigen zu können

4 Quellen der Selbstwirksamkeit

1. Kompetenzerlebnisse (Erfolge, Fehler, Hartnäckigkeit, etc.)

2. Lernen am Modeell (Vorbilder, Nachahmung, etc.)

3. Soziale Persuasion (Überzeugung, Überredung, etc.)

4. Introspektive Wahrnehmungen (Anspannung, Erschöpfung, etc.)

Selbstwirksamkeit- Spezifische (0situationsgebundene) und generalisierte (=situationsübergreifende) Erwartungen bzw. Überzeugungen

1. internale vs externale Kontrollüberzeugungen

2. Urheber vs. Abhängiger

Agentic self Def Agency

Befähigung zu selbstbestimmten Entscheidungen und Handlungsweisen (HAndlungsfähigkeit)

Agentic self - Kernbestandteile

1. Intentionalität (intentionality)

2. Vorausschauendes Denken (forethought)

3. Selbst-Regulation (self-reactiveness)

4. Selbst-Reflexion (self-reflectiveness)

Agentic self - Modi

1. Personale (direkte) Handlungsfähigkeit

2. Stellvertretende (vermittelte) Handlungsfähigkeit

3. kollektive Handlungsfähigkeit

Motivtheorien - Allgemeine Konzeption-Motive

1.  Zeitlich stabile und bereichsübergreifende Wahrnehmungs und Bewertungsdispositionen (Was fällt auf an einer Situation? Wie wird die Situation interpretiiert? Was wird als wichtig und interessant erlebt (Anreiz)

2. Thematische Zusammenfassung von Motiven nach grundlegenden Bedürfnissen und Zielen (Bedürfniskataloge bzw. Bedürfnishierarchien)

3. Aktuell: Konzentration auf wenige höhere Motive (-Leistungsbezogene Motive...Kompetenz, besser werden--intrinsisch; -Machtorientierte Motive bzw. AUtonomie, Unabhängigkeit...Selbstständigkeit, Kontrolle etc.; -Soziale Motive....Anschluss, Bindung, Intimität, Liebe etc.)

Motivtheorien--Funktion von Motiven (Arten von Zielen)

Ultimates Ziel, Proximales Ziel