Delir
Die TN können die Definition, Kriterien, epidemiologie des Delirs benennenSie erkennen Symptome, erfassen das Delir anhand eines Delirschemas und schliessen dementsprechende Differenzialdiagnosen aus.Sie nennen prophylaktische Massnahmen und können diese gezielt den ursachen zuordnenSie ordnen den unterschiedlichen Ursachen die passenden therapeutischen und pflegerischen Massnahmen zu.
Die TN können die Definition, Kriterien, epidemiologie des Delirs benennenSie erkennen Symptome, erfassen das Delir anhand eines Delirschemas und schliessen dementsprechende Differenzialdiagnosen aus.Sie nennen prophylaktische Massnahmen und können diese gezielt den ursachen zuordnenSie ordnen den unterschiedlichen Ursachen die passenden therapeutischen und pflegerischen Massnahmen zu.
Kartei Details
Karten | 23 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Pflege |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 26.10.2023 / 09.11.2023 |
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Definition Delir
Synonyme Delir
Ein äthiologisch unspezifisches hirnorganisches Syndrom, das charakterisiert ist durch gleichzeitige bestehende Störungen des Unterbewusstseins und der Aufmerksamkeit, der Wahrnehmung des Denkens, des Gedächnisses, der Psychomotorik der Emotionalität und des Schlaf- Wach- Rhythmus.
Störungen des Bewusstseins und des Denkvermögens
Synonyme: Akuter verwisstheitszustand, Durchgangssyndrom, reversible psychose und Bewusstseinstrübug, organisches Psychosyndrom, akut exogene Reaktion, delirius: verrückt, aberwitzig neben der Spur
Delir/Diagnose
leichte oder schwere symptome bei folgenden Bereichen:
- bewusstseins und aufmerksamstörung
- Störung der Kognition
- Psychomotorische Störung
- Störung des Schlaf- wachrhythmus
- Affektive Störung
Pathophysiologie:
Die genaue Pathologie des Delirs ist unklar
Bisher gibt es nur Hypothesen, welche bei einem vulnerablen Hirn zur Entstehung des Delirs führen können.
- Neurotransmitterhypothese
- neurale Alterungshypothese
- neuroinflammationshypothese
- Zirkadiane Rhythmusdysregulation
- oxidative Stresshypothese
Diagnostik mittels Skalen, welche gibt es?
- ICDSC
- RASS
- CAM ICU
- DOS Skala
DOS Skala inhalt
verminderte Bewusstseinslage
Aufmerksamkeit
Desorientierung
halluinazion Wahrnehmung Psychose
psychomotorische Erregung oder Retardierung
Störungen des nacht- wach- Rhytmus
wechselnde Symptomatik
CAM ICU
1. akuter beginn oder schwankender Verlauf
2. Aufmerksamkeitsstörungen
3. RASS (Bewusstseinsstörung)
4. Unorganisiertes Denken
hyperaktives Delir
- wird schneller erkannt
- bessere Prognose
- hauptmerkmal: Agitation, Stimmungsschwankungen, psychotische Symptome
- Sturz und Verletzungsgefahr
- Häufig bei intoxationen, Entzug , beginnender Demenz
hypoaktives Delir Symptome:
- unaufmerksam
- Lethargisch
- Apathisch
- Starren
- Karge, leise Sprache
- langsame Bewegungen
- kaum vegetative anzeichen
- kaum Kontaktaufnahme
Hypoaktives Delir facts
- bis zu 66% der Fälle wird das Delir nicht erkannt
- ungünstige Prognose
- Hauptmerkmal: Apathie und Letargie
- Aktung. Dekubitusgefahr
- im alter erhöht, > 80Jahrige
- Bei metabolischen Störungen
Mischform:
Hypo und hyperaktives Delir
Oft stark wechselnd
ungünstige Prognose
Differenzialdiagnosen
- Demenz
- ZNS Erkrankungen
- Delirium tremens
- affektive Störungen
- Schizophrenie
Typische Komplikationen eines Delirs
- Aspiration mit dem risiko einer Pneumonie
- Ziehen von Kathetern, Stürze, Dekubitus, Malnutrition, immobilität, Dehydratation -> verlängerung der hospitalisation
- gefährdung des Patienten
- gefährdung des Personals
Prognose des Delirs
- Erhöhte Mortalität
- Verlängerter ÜWP, IPS und Spitalaufenthalt
- Erhöhtes Sturzrisiko
- Erhöhte inzidienz von Infektionen
- Dauerhafte funktionelle Einschränkungen
- Erhöhte poststationäre unterbringung
- Dauerhafte kognitive Einschränkungen
- posttraumatisches Stresssyndrom
Therapie des Delirs
- Auslöser behandeln:
- Nicht medikamentöse Massnahmen: Ziel: Reduktin von risikofaktoren durch Unterstützung der Orientierung, Mobilisierung, Einbezug der Angehörigen, Gabe von Flüssigkeit
- Antipsychotika: Restriktiv einsetzen, bei Patienten mit psychotischem Delir: zulassung nur für Haloperidol
- Atypische Antipsychotika wegen günstigeren NW Profil vorziehen
- sedativa: Benzodiazepine vermeiden: ausser bei Alkoholenzugsdelir. Eher bei hyperkinetischen Delirien mit Agitation
Nichtmedikamentöse Massnahmen:
- Sicherstellung von Seh Hörhilfen, Orientierung
- vermeidung von Fixierungen, installationen und immobilsierung,
- Ungebungsänderungen, operationen , Entzug vermeiden
- Förderung von Schlaf- Wachrhythmus
- urin und Stuhlgang normalisieren
- Infektionen, Herz und Lungenerkrankungen vermeiden/therapien
- Dehydratation, Elektrolytstörungen , metabilische Azidose und Magelernährung vermeiden, ZNS Erkrankungen therapieren,
- Polypharmazie vermeiden
Antipsychotikas
- hochpotent: Haloperidol
- atypische: Quentiapin, risperdal, Leponex, Zyprexa
- niederotent: Nozinan, melleril
Haloperidol.
- Behandelt Agitation, Wahnvorstellungen, Dopamin Antagonist, hochpotentes Neuroleptikum
- Vermindert die Krampfschwelle
- geringste anticholinerge Wirkung aller Neuroleptika, am besten dokumentierte Wirkung
- Dosis: 0.5-2mg Weise, Weiderholung nach 2 Stunden
- Wirkungseintritt nach 3-30Minuten iv nicht zugelassen! und nach 3-6 Stunden per OS
- Halbwertzeit 24h
- cave geriatrische Patienten und kachektische Patienten: Dosishalbierung Cave: Leber
Quentiapin: Seroqel
- Off Label use für Delir
- Ausgeprägte Wirkung gegen Wahnvorstellungen7 atypisches Neuroleptikum
- Beeinflusst Erregungszustände günstig, dämpfende Eigenschaft
- Blockiert Serotonin und Dopaminrezeptoren
- kontraindikation bei Parkinson
- tablettenform 25-200mg p.o 2xd
- HZW 12h
- Cave: dosierhalbierung geriatrisch und kachektisch Cave: Leber
Dipiperon:
- Antipsychotisch, dämpfendm und Schlaffördernd
- niederpotente Neuroleptika wirkt stark sedierend und wnig antipsychotisch
- Blockiert Serotoninrezeptoren
- Geriatrie: 4x 1/4 Tbl. bis 80mg
- indikation: chronische Psychosen
- CAVE; erhöht das QT Intervall
- kontaindikation: Parkinson
dexdor:
- Alpha 2 Agonist, Verringerung des Sympathikothonus
- hypnotisch , sedative Wirkung
- 0.7mcg/kg/KG -1.4
- HWZ: 1.5-3.7h
- Keine Atemdepression
- NW. Bradykardie, hypotonie, Hyperthermie
Nebenwirkungen neuroleptika
- hypotonie
- extrapyraidale Hyperkinesien
- Früh und Spät dyskinesien. laryngealspasmen, Akathisie, malignes neuroleptisches syndrom
- Anticholinerge Symptome 8Mundtrockenheit, Obstipation, harnverhalt)
- erhöhung der cerebrovaskulären Ereignisse
- hypo und Hyperglykämien
- Risiko für Torade de pointes, hohe Dosis, rasche infusion, vorherige QT Zeit über 500ms Dyslipidömie
Alkoholenzugsdelir (delirium tremens)
- Optische halluzinationen
- Senkung de Krampfschwelle
- vegetative Anzeichen: Tremor, innere unrue, Reizbarkeit, depressive verstimmung, Schwitzen, Übelkeit, Tachykardie, Hypertonie
- 15% aller Alkoholiker auf
- Gekennzeichnet durch schwerste psychomotorische unruhe und Desorientierheit mit Halluzinationen
benzodiazepine
- benzodiazepine können ein Delir auslösen
- Rascher Wirkungseintritt
- bei Enzugsdelir geeignet
- geeignet sind lorazepam (Temesta ) und oxazepam (Seresta)
- Wirkung: symptomatisch sedierend