Physio


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Flashcards 344
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 24.10.2023 / 01.02.2025
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https://card2brain.ch/box/20231024_physiologie_und_pharmakologie
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Was bindet noch an den Ligand gesteuerten GABAa-Rezeptor als allosterischer Modulator, was ist die Wirkung

Ethanol (alcohol) Propofol --> evtl  Atemwegsblockade --> Tod (wenn zusammen mit Benzodiazepinen eingenommmen)

Was bewirken Benzodiazepine als allosterische Modulatoren

Primen; verstärken die Wirkung von GABA

Welche Wirkung haben BZD ohne GABA

keiene

wann sind BZD besonders gut wirksam

bei niedringen GABA Konzentrationen

Ist die wirkung von BZD ohne limit?

Wirkung der BZD ist aktivitätsabhängig und selbstlimitierend (d.h., GABA-Wirkung wird nicht über das physiologische Maß hinaus verstärkt) 

GABAa-Rezeptor Subtypen unnd klinische WIrkungen

Basalganglien, Kleinhirn; Thalamus; Rückenmark; ventrales Tegmentum

GABAa-Rezeptor Subtypen unnd klinische WIrkungen

Basalganglien, Kleinhirn

motorische Kontrolle

GABAa-Rezeptor Subtypen unnd klinische WIrkungen

Thalamus

Schlaf

GABAa-Rezeptor Subtypen unnd klinische WIrkungen

Rückenmark

Reflex-Verschaltung, Koordinierung von Bewegungsabläufen

GABAa-Rezeptor Subtypen unnd klinische WIrkungen

ventrales Tegmentum

neuroplastische Mechanismen bei Entwicklung von Suchterkrankungen

Pentamer 

gibt es in verschiedenen Varianten

aus welchen Untereinheiten ist der GABAa-Rezeptor aufgebaut

2 α-Untereinheiten (α1-6 Isoformen) 2 β-Untereinheiten (β1-4 Isoformen) 1 γ-Untereinheit (γ1-4 Isoformen)

 wie etstehen die unterschiedlichen GABA Rezeptoren? Wozu führt dies

durch Unterschiedliche verteilung der A/B/Y Isoformen --> unterschiedliche funktionen

 

wofür sind unterschiedliche a-Isoformen zum Beispiel zuständig

a1: Sedierung, Amnesie, Antikonvulsion, Anhängigkeit

a2: Anxiolyse, Muskelrelax.

a3: Muskelrelax. 

a4: Kognition runter

a5: Kognition hoch oder runter

Wirkprofil der Benzodiazepine

klinisch erwünscht: Sedierung a1, Anxiollyse a2, Muskelrelaxierung a2+a3, anti-konvulsiva1, anti-Hyperalgesie a2+a3

Nebenwirkungen: Amnesie a1+a5, Anhängigkeit a1, pro-algetisch a1

Weitere Medis, die über GABA wirken

Valproat Antikonvulsivum; bei bipolaren Störungen; zur Migräneprophylaxe (u.a.: steigert GABA-Bildung, hemmt GABA-Abbau)

Wirkung anderer Medikamente über GABAa-Rezeptoren

Barbiturate z.B. Phenobarbital bei Status epilepticus; Thiopental zur Allgemeinanästhesie Etomidat, Propofol Allgemeinanästhesie; Propofol auch zur Sedierung auf Intensivstation 

Anwendungen von Benzodiazepinen (ICD11, DSM-V)

• Angststörungen (generalisiert, substanzinduziert), Panikstörungen, Phobien (Agoraphobie, soziale und spezifische Phobien)

• Zwangsstörungen (Gedanken, Impulse, Handlungen)

• Störungen durch schwere Belastungen und Stress (PTBS, akute Belastungsstörung, Anpassungsstörung)

• somatoforme Störungen (somatisch mit starker psychischer Komponente)

• manische Syndrome, Depression, schizophrene Psychosen

• extrapyramidal motorische Störungen (EPMS; z.B. Dyskinesien, Dystonien)

• restless leg Syndrom

• Schlafstörungen

• Entzug bei Abhängigkeitserkrankungen 

Zielsymptome beim EInsatz von Benzodiazepinen

• Angst, innere Unruhe, Hypervigilanz, Schlafstörungen

• Akathisie, tardive Dyskinesien

• akute mutistische und stupuröse Zustände

• muskuläre Anspannung

• epileptische Anfälle

wirkungen, die Benzos nicht haben

Benzodiazepine haben keine depressiogene Wirkung

Benzodiazepine wirken nicht prosuizidal durch Desinhibition, sondern geringere Suizidideation 

unterschiede zw. versch BZD

• Alle Benzodiazepine wirken pharmakodynamisch gleich

• Fließende, dosisabhängige Übergänge der Wirkungen (Anxiolyse, Muskelrelaxation, Sedierung, Hypnose, Narkose); auch abhängig von Kinetik und Applikationsart

• Unterschiede in Kinetik und Wirkdauer → differentialtherapeutische Anwendung

wirkung Midazolam

ultrakurz wirksam Plasma-HWZ < 2 h Narkose-Einleitung

Wirkung Brotizolam

kurzwirksam Plasma-HWZ 2-6 h Einschlafstörungen

Wirkung Diazepam

langwirksam Plasma-HWZ > 24 h Status epilepticus

Metabolisierung langwirksamerBZDs

Beispiel Diazepam-Metabolisierung

1) N-Desmethylierung (aktiver Metabolit Nordiazepam)

2) Hydroxylierung (aktiver Metabolit Oxazepam)

3) Glucuronidierung (Ausscheidung renal)

wodurch wird Wirkdauer von BZDs bestimmt

Wirkdauer bestimmt durch aktive Metaboliten, patientenspezifische Variablen, Umverteilungsprozesse, Interaktionen mit anderen Pharmaka (CYP3A4- und CYP2C19- Hemmer können BZD-HWZ erhöhen) 

Gefahren (Metabolisierung langwirksamer BZDs

Kumulationsgefahr

wichtige Benzodiazepine

Oxazepam (Adumbran®)

• Schlafmittel

• zur Therapie von Entzugssyndromen

WIRKDAUER: mittellang

rel. langsame Resorption keine aktiven Metabolite, renale Elimination

 

Alprazolam (Tafil®)

• Angst-, Panikzustände

• für psychiatrische Akutpatienten

WIRKDAUER. mittellang

sehr schnelle Wirkung hohes Interaktionsrisiko hohes Abhängigkeitspotential

 

Lorazepam (Tavor®)

• Angst-, Panikzustände

• Spannungs-, Erregungszustände

• Schlafstörungen

WIRKDAUER. mittellang

Standard-Benzodiazepin rel. schnelle Resorption hochwirksam anxiolytisch Stupor- und Mutismus-lösend

Diazepam (Valium®)

• Angst-, Panikzustände

• Spannungs-, Erregungszustände

• Sedierung vor diagnostischen und chirurgischen Eingriffen

• Status epilepticus

WIRKDAUER: lang

sehr gut anxiolytisch und sedierend sehr schnelle Resorption großes Verteilungsvolumen (Wirkdauer < HWZ) trotz Risiko von Interaktion, Kumulation und Abhängigkeit relative sicher

Merkmale der Therapie mit Benzodiazepinen

• schnell und hochwirksam

• große therapeutische Breite

• Toleranzentwicklung bezüglich sedierender, muskelrelaxierender und antikonvulsiver Wirkung

• keine Toleranzentwicklung bezüglich anxiolytischer Wirkung (α2-vermittelt) 

Nebenwirkungen Benzodiazepine

häufig zentrale Dämpfung (ungewollte Sedierung, Benommenheit, Verwirrtheit, Schwindel, Gleichgewichtsstörungen, ↓ Konzentrationsvermögen, ↓ Reaktionsvermögen, cave z.B. Autofahren)

häufig Muskelschwäche (Sturzgefahr bes. bei älteren Patienten)

selten paradoxe Reaktionen (bes. bei älteren Patienten und Kindern: Euphorie, Unruhe, Schlafwandeln, Angstreaktionen, Nervosität, Aggression; Erhöhung der Dosis oder Wechsel auf anderes BZD hilft nicht)

vegetative Störungen (bes. bei längerer Anwendung: Appetit ↓, Zyklusstörungen, Libido ↓)

anterograde Amnesie bei schnell anflutenden BZD (z.B. Midazolam, „Halcion-Effekt“)

Kumulation (bei BZD mit langer HWZ, im Alter, bei Leber-/Nierenerkrankungen, durch Interaktion mit stoffwechselverlangsamender Begleitmedikation)

bei schneller i.v.-Gabe: Atemdepression, Blutdruckabfall, Herzstillstand (Vorsicht Kombination mit Clozapin!) 

--> bei muskelrelaxierender/anxiolytischer Dosierung kaum UAWs 

Nebenwirkungen BZDs bei chronischer Einnahme 

• dysphorische Verstimmung

• kognitive Leistungseinbußen

• Sturzrisiko

• Demenzrisiko

• leicht erhöhtes Risiko für Pneumonien (Mortalitätsrisiko ↑ bei älteren Patienten) (Mechanismus? Immun-Modulation; Erschlaffung des Ösophagussphinkters und ein erhöhtes Aspirationsrisiko aufgrund der sedierenden Eigenschaften) 

Benzodiezepine Suchtentwicklung (Dt. Hauptstelle für Suchtfragen, Jahrbuch Sucht 2019)

ca. 1.5 Mio. Medikamentenabhängige in D, 1.1 Mio. Abhängige von BZD und Z-Substanzen 

Erhöhtes Risiko der Suchtentwicklung bei: 

• höheren Dosen

• längerer Anwendung (>4-6 Wochen)

• kürzerer HWZ/schnellem Wirkeintritt (z.B. Midazolam, Alprazolam)

• Abhängigkeitserkrankungen, aktuell oder in Anamnese (inkl. Nikotin!)

• chronischen Erkrankungen, z.B. Schmerz- oder Schlafstörungen

• bestimmte Persönlichkeitscluster, z.B. Dysthymie

• auch low dose oder therapeutic dose dependence

Absetzen von BZDs mögliche Folgen --> daraus folgt?

Entzugssymptome (GABAerge Gegenregulation) oder Rebound (Rezidiv der Grunderkrankung) → Ausschleichen!

Intoxikation mit Benzodiazepinen Symptome

• motorisch: Dysarthrie (motorische Sprechstörungen), Ataxie (Störungen der Bewegungskoordination), motorische Verlangsamung, Muskelschwäche

• ZNS: Doppelbilder, Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerz, Apathie, Bewusstseinsstörungen → Koma

• respiratorische Insuffizienz, Kreislaufdepression, Reizleitungsstörungen (bei einigen BZD)

Intoxikation mit Benzodiazepinen Therapie

induziertes Erbrechen, Magenspülung, Aktivkohle, Flumazenil (Anexate®)

Kontraindikationen von Benzodiazepinen

absolut: • Myastenia gravis • schwere Ateminsuffizienz

 

relativ: • viele Intoxikationen • Abhängigkeit • spinale und cerebelläre Ataxie • schwere Leber- und Nierenerkrankung (Dosisreduktion) • chronische Ateminsuffizienz (Asthma, COPD; Schlaf-Apnoe-Syndrom) 

Anwendungsbeispiele von Benzodiazepinen

• als Anxiolytika, Sedativa, Hypnotika

bei Angststörungen (zur Akuttherapie)

in Anfangsphase der Therapie von Psychosen und Depressionen (aber selbst nicht antipsychotisch oder antidepressiv!)

bei psychiatrischen und internistischen Notfallsituationen (z.B. bei Erregungszuständen, Myokardinfarkt) 

Antidepressiva als Anxiolytika

Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI)

• SSRI sind 1. Wahl bei allen nicht-akuten Angststörungen

• u.a. Escitalopram, Sertralin, Fluoxetin, Fluvoxamin

Trizyklische Antidepressiva (TZA)

• Clomipramin und Imipramin sind effektive Anxiolytika

• wegen Nebenwirkungen aber nur 2. Wahl

Opipramol

• Wird weit verbreitet als Schlafmittel verordnet (ausgeprägt sedierend via H1-Hemmung)

• nur bei Angststörungen zugelassen

Einsatz von Antidepressiva bei Angststörungen: wie bei der Behandlung der Depression ist Wirkeintritt verzögert (~2 Wochen)

Stellenwert der Benzodiazepine als Anxiolytika

• Wirken sofort angstlösend

• deshalb v.a. bei Panikattacken als Akuttherapie die 1. Wahl: → schnelles Kupieren von Attacken im Notfall; Krisenintervention, Ultima ratio

• Einsatz länger wirksamer Benzodiazepine (z.B. Lorazepam, Alprazolam)

• Keine Toleranzentwicklung für anxiolytische Wirkung (vermittelt über GABAARezeptoren mit α2-Untereinheiten)

• Vorsicht bei der Einnahme von Benzodiazepinen mit Alkohol (Kombination verstärkt Sedierung und Atemdepression)

• für längere Einnahme nur Mittel der 2. Wahl nach den Antidepressiva (Gefahr der Gewöhnung/Sucht)