klinische lebenssspanne Bärn
klinische in bern
klinische in bern
Set of flashcards Details
Flashcards | 276 |
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Language | Deutsch |
Category | Riddles and Jokes |
Level | Primary School |
Created / Updated | 19.09.2023 / 12.12.2023 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20230919_klinische_lebenssspanne_baern
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Approach Bias Modifikation bei der Behandlung von drogis; welche Hinareal haben im Anschluss der Behandlung anders gearbeitet?
Neurowissenschaft: Approach Bias Modification verändert Aktivierung in
Hirnregionen, die mit Salienz (Amygdala) and motivationalem Wert (mOFC) der
Stimuli in Verbindung stehen.
Approach Bias Modifikation zeigte beachtliche Effekte in klinischen
Populationen
→ Rückfallraten ( bis zu 1 Jahr später)↓
→ Konsummenge: tendenziell reduziert, aber weniger klare Ergebnisse
> Mediationsanalysen geben Hinweise zum Wirkmechanismus: --> Deswegen auch Aufnahme in die aktuellsten S3-Leitlinien
Effektivität der Behandlung bei substance use disorder; was gibts für Probleme welche die Vergleichbarkeit verschiedener Studien teils stark einschränken?
Abschliessende Beurteilung erschwert durch:
-->Unterschiede zwischen europäischen und amerikanischen Studien und auch zwischen europäischen Ländern
• Europa: meist Feldstudien, stationäre Behandlungen, längere Katamnesen
• USA: oft kein Unterschied zwischen Abhängigkeit und Problemtrinken nicht unterschieden, experimentelles Design,
ambulante Behandlungen, wesentlich kürzere Therapiedauer
--> Oftmals unklare oder fehlende Erfolgskriterien, unterschiedliche Katamnesezeiträume
was kann man bzgl. der Effektivität der Behandlung bei Alkoholabhängigkeit sagen?
Schätzungen für Effektivität der Behandlung in D und CH nach 12‐14 Monaten:
--> Stationär:
12‐63% abstinent, 18‐47% Besserung, 20‐50% Rückfällig
( Süss, 1995; Sonntag & Künzel, 2000; Zobel et al, 2005; Moggi et al. 2007)
--> Ambulant:
tendenziell etwas schlechter
(Süss, 1995; Sonntag & Künzel, 2000)
was kann man bzgl. der Effektivität der Behandlung bei Drogenabhängigkeit besides alkohol sagen?
Hohe Dropout‐Raten um die 35% (substanzübergreifend) --> Manuale müssen dringend adjustiert werden
--> Von den psychotherapeutischen Interventionen zeigt KVT + Kontingenzmanagement beste Effekte.
--> Methadonsubstitution: Haltequote nach 1 Jahr:
70 –95%(ist eignetlich voll gut)
• Opiatkonsum geht zurück, liegt aber langfristig zwischen 30 und 60%, deutliche Verbesserung der Delinquenz und der körperlichen Situation
• nach Absetzen von Methadon: < 10% Abstinenz
was kann man als großes Fazit bzgl. der Effektivität der Behandlung bei substance use disorder berichten?
-Raum für Verbesserung des Therapieerfolges.
• «Löcher» im Hilfe‐/Therapie‐System sehr schädlich.
• Motivationale Faktoren spielen eine wichtige Rolle.
• Mittlerweile: ganze Reihe sorgfältig konzipierter und evaluierter Behandlungsprogramme.
• Bei Alkohol: insgesamt im Vergleich mit anderen Störungen durchaus respektable Erfolge.
• Verbesserung der Therapieerfolge jedoch nötig
welche Störugen zählen nach DSM-5 zu den Fütter- und Essstörungen?
Störung mit Vermeidung oder Einschränkung der Nahrungsaufnahme--> avoidant or restricted food intake disorder (ARVID)
Pica
Ruminationsstörung
Binge-Eating-Störung
Anorexia Nervosa
Bulemia nervosa
Welche Erkrankungen fallen in den Bereich Andere Näher Bezeichnete Fütter- oder Essstörungen der Ess- und Fütterstörungnen nach DSM-5?
Atypische Anorexia Nervosa (alle Kriterien der AN erfüllt,
aber Körpergewicht trotz erheblichen Gewichtsverlusts im oder
über dem Normalbereich)
− Bulimia Nervosa (von geringer Häufigkeit und/oder begrenzter
Dauer)
− Purging-Störung (Purging-Verhalten ohne Essanfälle)
− Night-Eating-Syndrom (wiederkehrende Episoden
nächtlichen Essens)
was gibt es für eine Definition von Regulationsstörungen im Kindesalter und in was kann diese sich äußern?
Definition Regulationsstörungen: eine für das Alter oder den
Entwicklungsstand des Säuglings aussergewöhnliche Schwierigkeit, Verhalten
angemessen zu regulieren
− Schrei-, Schlaf- und Fütterprobleme treten oft gemeinsam auf
− Symptomtrias
1) Verhaltensauffälligkeiten des Kindes
2) Plus Überforderungssyndrom der Eltern
3) Plus dysfunktionales Interaktionsmuster zwischen Eltern und Kind
Fütterstörung im Kindesalter; was sind die hfgst. Probleme bei Belgern unter 6 Monaten?
-Tägliches Erbrechen (3-6%)
− Essverweigerung (2%)
− Verweigerung jeglicher fester Nahrung (4-5%)
− geringer Appetit (1-2%)
− Schluckprobleme (1%)
Fütterstörung im Kindesalter; was sind die hfgst. Probleme bei Belgern über 6 Monaten?
-Verweigerung jeglicher Nahrung (3%)
− Verweigerung fester Nahrung (4%)
− geringer Appetit (3%)
welche Folgen kann eine Fütterstörung im Kindesalter mit sich bringen?
-Fütterungsprobleme für 0,4% der Klinikeinweisungen verantwortlich, bis hin zu lebensbedrohlichen Zuständen
− 50% zeigen eine Wachstumsretardierung (Gedeihstörung, „failure to thrive“)
wie schaut das klinische Bild bei einer Person mit Anorexia nervosa aus?
latin für: nervlich bedingte Appetitlosigkeit ; klinisches Bild:
-Ausgeprägte Angst vor Gewichtszunahme
-Signifikant niedriges Körpergewicht oder Ausbleiben der Zunahme
-Überbewertung von Figur und Gewicht für Selbstbewertung; Wahrnehmungsstörung
-Eingeschränkte Energieaufnahme relativ zum Bedarf
-Fehlende Einsicht in Schweregrad
-Überaktivität
was ist bzgl. des äußeren Erscheinungsbildes bei einer AN zutreffend?
Kalte, oft bläulich verfärbte Hände und Füsse sowie
− marmorierte Haut
− Haarausfall
− Schwellung der Speicheldrüsen (bei Erbrechen)
− Karies und Abbau des Zahnschmelzes (bei Erbrechen)
− verzögerte Pubertätsentwicklung und vermindertes Wachstum
zu welchen somatischen Folgen kann eine AN führen?
Veränderung des Blutes & des Stoffwechsels:
− Verminderung von weissen und roten Blutkörperchen (Leukopenie, Anämie)
− Elektrolytstörungen (insbesondere Verminderung des Kaliums) (ggf. lebensgefährlich)
− Erniedrigung des Blutzuckers (gefährlich)
− Erhöhung der Leber- und Bauchspeicheldrüsenenzyme (ggf. gefährlich) und der harnpflichtigen Substanzen
− Unterfunktion der Schilddrüse
Herzrhythmusstörungen (EKG- Veränderungen, möglicherweise lebensgefährlich)
− Zu langsamer Herzschlag (Bradykardie)
− Niedriger Blutdruck
− Osteoporose
− (Pseudo-)Atrophie des Gehirns --> Verlust von Hirnsubstanz
wie lautet das klinische Erscheiningsbild einer bulemia Nervosa?
latin für: nervlich bedingter Ochsenhunger ; umgsprl: Ess-Brech-Sucht
-Gefühl des Kontrollverlusts
-Wiederholte Episoden von Essanfällen
-Abhängigkeit der Selbstbewertung von Figur und Körpergewicht
-Versuche die Symptome vor anderen zu verbergen
-Kompensatorische Massnahmen zur Verhinderung der Gewichtszunahme --> selbstinduziertes Erbrechen, Missbrauch von Medikamenten, Diäten, übermäßiger körperlicher Bewegung
was sind klinische Komponenten der Binge-eating-Störung?
Esssucht
a) Essanfälle ohne gegenregulatorische Massnahmen
b) Häufig verbunden mit Übergewicht und Adipositas
c) Gefühl des Kontrollverlusts
d) Sorgen um Gewicht, Figur und Essen
was sind Kriterien der Störung mit Vermeidung oder Einschränkung der Nahrungsaufnahme (ARVID) nach DSM-V?
A) Ess- oder Fütterstörung (z. B. offensichtliches Desinteresse an Essen; Vermeidung von
Nahrung aufgrund ihrer sensorischen Merkmale; Sorge um aversive Folgen von Essen),
die sich durch das anhaltende Unvermögen manifestiert, den Bedarf an Nahrung
und/oder Energie zu decken und mit einem oder mehreren der folgenden Merkmale in
Zusammenhang steht:
1. Bedeutsamer Gewichtsverlust (oder Unvermögen, die erwartete
Gewichtszunahme zu erreichen oder vermindertes Wachstum bei Kindern)
2. Bedeutsame ernährungsbedingte Mangelerscheinungen
3. Abhängigkeit von enteraler Ernährung oder oraler Nahrungsergänzung
4. Deutliche Beeinträchtigung des psychosozialen Funktionsniveaus
B) Das Störungsbild kann nicht besser durch einen Mangel an verfügbaren Lebensmitteln oder
ein kulturell akzeptiertes Verhalten erklärt werden.
C) Nicht ausschließlich im Verlauf einer AN oder BN und keine Hinweise auf eine Störung in der
Wahrnehmung der eigenen Figur oder des Körpergewichts.
D) Die Essstörung ist nicht Folge einer gleichzeitig bestehenden körperlichen Erkrankung und
kann nicht besser durch eine andere psychische Störung erklärt werden
Welche Infos kann man nutzen um die Diagnose bei ARVID Störung mit Vermeidung oder Einschränkung der Nahrungsaufnahme zu stellen?
Anamnese und Erfassung der aktuellen Problematik, inkl. Fütterungsgeschichte seit Geburt,
Geschwister
− Psychopathologie der Eltern, z.B. Kinder von Müttern mit Essstörungen
− Abklärung organischer Probleme, z.B. Anämie
− Videoaufzeichnung: normale Fütterungssituation zu Hause und Interaktion in strukturierter
Spielsituation
− Diättagebuch/Nahrungsfrequenzbogen
− Entwicklungstest zur Bestimmung des Entwicklungsalters
− Testverfahren bei oral-motorischen Problemen
wie lauten die DSM-V Kriterien einer Anorexie nervosa + zwischen welchem Typus kann man unterscheiden?
A. Eingeschränkte Energieaufnahme, welche unter Berücksichtigung von Alter, Geschlecht,
Entwicklungsverlauf und körperlicher Gesundheit zu signifikant niedrigem Körpergewicht
führt
B. Ausgeprägte Angst vor Gewichtszunahme oder dauerhaftes Verhalten, das einer
Gewichtszunahme entgegenwirkt
C. Störung der Wahrnehmung der eigenen Figur oder des Körpergewichts, übertriebener
Einfluss auf Selbstbewertung, anhaltende fehlende Einsicht bzgl. Schweregrad
Unterscheidung: restriktiver Typ(strenges fasten) vs. Binge-Eating-/Purging-Typ(zwischendurch Essanfälle und/oder Erbrechen)
wie wird der Schweregrad bei einer AN nach DSM-V eingeteilt und was gilt es hierzu bei kinder/jugendlichen zu beachten?
Schweregradeinteilung: anhand des BMI
− Leicht: BMI ≥ 17 kg/m²
− Mittel BMI 16–16,99 kg/m²
− Schwer: BMI 15–15,99 kg/m²
− Extrem: BMI < 15 kg/m²
Bei Kindern und Jugendlichen: Orientierung an DSM-5-Kriterien
für Kinder und Jugendliche wird jedoch keine eindeutige Gewichtsschwelle genannt
alternativ: 10. altersentsprechendes BMI-Perzentil als Gewichtsschwellenwert
was sind die Diagnosekriterien einer bulemia nervosa nach DSM-V ?
A. Wiederholte Episoden von Essanfällen (Verzehr Nahrungsmenge über dem, was andere essen
würden und Kontrollverlust)
B. Wiederholte Anwendung von unangemessenen kompensatorischen Massnahmen, um einer
Gewichtszunahme entgegenzusteuern (z.B. Erbrechen, Laxantien, Diuretika, Diät, übermässige
körperliche Bewegung)
C. Essanfälle und unangemessene kompensatorische Massnahmen treten mind. 1x pro Woche
über einen Zeitraum von 3 Monaten auf
D. Figur und Körpergewicht haben übermässigen Einfluss auf die Selbstbewertung
E. Die Störung tritt nicht ausschliesslich im Verlauf von Episoden einer AN auf
wie wird der Schweregrad bei einer bulemia Nervosa nach DSM-V eingeteilt?
Leicht: Durchschnittlich 1 bis 3 Episoden unangemessener kompensatorischer Maßnahmen pro Woche. Mittel: Durchschnittlich 4 bis 7 Episoden unangemessener kompensatorischer Maßnahmen pro Woche. Schwer: Durchschnittlich 8 bis 13 Episoden unangemessener kompensatorischer Maßnahmen pro Woche. Extrem: Durchschnittlich 14 oder mehr Episoden unangemessener kompensatorischer Maßnahmen pro Woche.
wie lauten die DSM-V Kriterien einer binge-eating Störung?
A. Wiederholtes Erleben von Essanfällen
− in abgrenzbarem Zeitraum (z.B. 2 Stunden)
− Nahrungsmittelmenge ist grösser als das, was andere Menschen unter vergleichbaren Bedingungen essen würden
− begleitet von ausgeprägtem Gefühl des Kontrollverlusts
B. Essanfälle gehen mit folgenden mind. 3 der folgenden Merkmale einher:
− Essen bis zu unangenehmem Völlegefühl in abgrenzbarem Zeitraum (z.B. 2 Stunden)
− Schneller essen als normal
− Essen in Abwesenheit eines körperlichen Hungergefühls
− Alleine essen wegen Scham über gegessene Menge
− Gefühle des Ekels, der Niedergeschlagenheit und der Schuld nach übermässigem Essen
C. Essanfälle fühlen zu deutlichem Leidensdruck
D. Mind. 1 Essanfall pro Woche während eines Zeitraums von mind. 3 Monaten
E. Auf Essanfälle folgen keine regelmässigen kompensatorischen Verhaltensweisen und nicht
ausschliesslich im Rahmen einer AN und BN
wie wird der Schweregrad bei einer binge-eating Störung nach DSM-V eingeteilt und was wird bzgl. kids/youth gesagt?
Schweregradeinteilung: anhand der Häufigkeit der Essanfälle pro Woche
1-3 Essanfälle: leicht
4-7 Essanfälle: mittel
8-13 Essanfälle: schwer
> 14 Essanfälle: extrem
Bei Kindern und Jugendlichen: grundsätzlich Orientierung an DSM-5-Kriterien
empfohlene Anpassungen:
− Häufigkeit der Essanfälle und Dauer weniger streng anwenden
alternativ: mind. 1 Episode mit unkontrolliertem Essen pro Monat im Zeitraum der letzten 3 Monate
− Nicht nur „objektive“, sondern auch „subjektive“ Essanfälle berücksichtigen
Vorteil der angepassten Kriterien: subklinische Formen von BES erkennen
welche Messmittel zur Erfassung von Essstörungen gibt es?
Eating Disorder Examination (EDE)
Strukturiertes Interview für Anorexie und Bulimia nervosa (SIAB)
Eating Disorder Inventory (EDI)
Weight Concern Scale (WCS)
TWFEV Erweiterte Form des Fragebogens zum Essverhalten
welche Komordibitäten könnne bei Essstörungen bestehen?
Häufige Komorbiditäten bei Essstörungen:
− Depression, Dysthymie
− Angst- und Zwangsstörungen
− Substanzkonsumstörungen
− Persönlichkeitsstörungen (Borderline, zwanghaft, ängstlich-vermeidend)
welche Differantialdiagnostischen Überlegungen müssen bei der Vergabe einer Essstörung angestellt werden?
− Soziale Angststörung
− Zwangsstörung
− Körperdysmorphe Störung
− Somatische Faktoren
Epidemiologie und Verlauf Fütter- und Essstörungen; wann starten diese meist erstmalig?
Fütterstörungen --> Auftreten häufig im Kindesalter
BES --> Erste Essanfälle mit ca. 11/12 Jahren; Vollbild: 17.-25. LJ
AN --> 2-3 Jahre vor BN; auch zweigipflige Verteilungen: 14.5 und 18. LJ
BN --> 18.-19.LJ
Epidemiologie und Verlauf
Essstörungen – mittleres Erwachsenenalter; wie unterschieden sich die Symptome zu Adoleszenten a) wenn in dem Alter schonmal ne Esstörung bestand bzw. b) wenn in dem Alter noch keine Essstörung bestand und kann man bzgl. Körperbild und Erfahrungen von Sexuellem Missbrauch sagen?
a) stärkere Symptome als bei Adoleszenten/jungen Erwachsenen
b) schwächere Symptome als bei Adoleszenten/jungen Erwachsenen
Alle Gruppen: besseres Körperbild und mehr Berichte von sexuellem
Missbrauch als bei Adoleszenten/jungen Erwachsenen
was kann man bzgl. Prävalenz(auch subklinisch) und Verlauf von Fütterstörungen sagen?
Prävalenz:
− 1,4% Diagnose schwere Fütterungsprobleme
− 20-25% subklinische Schwierigkeiten in ersten beiden Lebensjahren
Verlauf:
− Hohe Kontinuität: 85% der Kinder über Vorschuljahre hinweg
− 10% zeigen im Alter von 8 Jahren eine mittelschwere Unterernährung sowie dysfunktionales
Essverhalten
− Gewichtsverlust kann lebensbedrohlich sein und zu kognitiven Einschränkungen führen
was kann man bzgl. AN, BN, & BED sagen zu LZ-Prävalenz, Entwicklung der Inzidenz über das Alter Geschlechterverhältnis sowie Geschlechtsspezfiache Symptome bei einer AN sagen?
Prävalenz:
− Lebenszeitprävalenz: 1.7% (AN), 1.1% (BN), 1.9% (BES)
− Relativ stabile Inzidenzraten (AN), leichte Abnahme für BN
− Geschlechterverhältnis (m:w): 1:10 (AN), 1:20 (BN), 1:2 oder 1:1 (BES) (m:w), ggf. Anstieg
− Geschlechterverhältnis bei AN: Kernsymptome sind grösstenteils identisch, aber:
− weniger intensive Sorgen bezüglich des Gewichts
− mehr exzessiver Sport als andere kompensatorische Massnahmen
− Beginn oft später
− prämorbides Gewicht oft übergewichtig oder adipös
Verlauf AN; prozentueller Anteil--> Genesung, Mortalität, Verbesserung, chronische Anorexie
Genesung: 47%
Mortalität: 5%
Besserung: 33%
chronische AN: 20%
welche Faktoren haben einen Einfluss auf den Verlauf einer AN + wie viel % gehen später in eine BN über?
Eher ungünstiger Verlauf, höchste Mortalitätsrate
− Oft andere psychische Störungen bei Follow-up
− Jüngeres Alter bei Erkrankungsbeginn,
kürzere Erkrankungsdauer: prognostisch günstig
− Essanfälle/Erbrechen, Chronifizierung,
Zwanghaftigkeit, besonders niedriges Gewicht:
prognostisch ungünstig
− Bei ca. 20% aller Patient*innen geht AN in BN über
was kann man zum Verlauf einer BN sagen (Remission, gleichbleibend, Rückfall) und welche Faktoren können nen Einfluss auf den Verlauf haben?
Verlauf BN:
− Günstiger als bei AN
− Nach 5-10 Jahren: Remission (50%), Rückfall (30%), immer noch Vollbild (20%)
− Vorgeschichte Substanzkonsum und hohe Impulsivität: prognostisch ungünstig
− Geringeres Mortalitätsrisiko, aber leicht erhöhte Suizidrate
was kann man zum Verlauf einer BED sagen (Remission, gleichbleibend, Rückfall) und welche Faktoren können nen Einfluss auf den Verlauf haben?
Verlauf BES:
− 60-80% nach einem Jahr Kriterien nicht mehr erfüllt
− Evtl. schwankender Verlauf mit höherer Spontanremission
− Über die ganze Lebensspanne korreliert BES mit hohem Körpergewicht und damit assoziierten
medizinischen und psychosozialen Problemen
was gibt es für Erklärungsansätze für Fütterstörungen?
Frühe Saugprobleme und Erbrechen: kindliche Prädisposition
− Unangebrachtes Fütterungsverhalten (falsche Positionierung, laute Geräusche etc.) und
zunehmende Hektik der Eltern
− Begünstigende Faktoren:
− die Bereitschaft des Kindes (4.–6. Lebensmonat), feste Nahrung zu sich zu nehmen, wird
nicht genutzt
− beliebte Nahrung als Anreiz geben nach Verweigerung von fester Nahrung
− Kopplung von elterlicher Sorge und Stress als unkonditionierter Stimulus mit dem
konditionierten Stimulus Essen
− Kinder füttern, obwohl sie noch nicht bereit sind und Zwangsfütterung oder Überstimulierung
im oralen Bereich erfahren (z. B. mit einem Metalllöffel)
was gibts für Erklärungsansätze für die AN?
genetische faktoren + andere prä/perinatale Faktoren(e.g. Schnwagerschaftskomplikationen) sorgen für
--> ängstliche PErsönlichkeitszüge, perfekntionistiche oder negative Stimmung sorgt für
--> Diät--> Gewichtsverlust--> Starvationsbedingte Veränderung--> Angst, Depression oder Zwanghaftigkeit --> Dät
Teufelskreis führt zu Chronifizierung
Wiederholungsrisiko für weibliche Angehörige einer Patientin mit AN beträgt ca. 7–12 %
− Schönheitsideale und Diäten
− Überhütende Eltern,
ängstlich-vermeidend, hohe Leistungserwartungen, Diät halten, Schlanksein grosse Bedeutung
− Introvertiertheit, Rigidität, zwanghafte Züge und eine gut durchschnittliche bis überdurchschnittliche Intelligenz, vermeiden
Konflikte
welche Komponenten spielen eine Rolle bei den Erklärungsansätzen der Binge Eating Störung?
Essensreiz--> Aufmerksamkeitsbias auf Essensstimuli/ imer aufmerksamer bzgl. essensreize, wei lsie wahregenommen haben dass das essen im ersten mment was positives auslöst; außerdem aurousal und disinhibierung)
Belohnungsssensibilisierung
Craving + Arousal
kognitive Bias und Schemakonsistente Verarbeitung
Kontrollfunktionen werden minimieert
Handlungsimpuls und Inhibitionsdefizit
---> Essanfall
was gibts für Interventionsansätze bei Fütterstörungen?
Psychoedukation über Entwicklung des Essverhaltens
− Verbesserung der Eltern-Kind-Interaktion: Essen mit positiver Valenz, kindliches Bedürfnis nach
Kontrolle achten, Vorlieben nach Nahrungsmitteln
− Essensregeln
− Feste Mahlzeiten, keine Ablenkung
− Altersangemessene Sitzposition des Kindes
− Selbstständiges Essen des Kindes unterstützen
− Nahrung nicht als Belohnung/Bestrafung einsetzen --> keine so starke Valenz im Sinne von operanter Konditionierung
− Videogestützte Behandlung
− Ein- bis zweimal wöchentlich werden Mahlzeiten mit Video aufgezeichnet
− Eltern-Kind-Interaktion mit positiver/negativer Gegenseitigkeit
− Eltern als Expert*innen nach Situationseinschätzung befragt
− Therapeut*in unterstützt angemessenes elterliches Verhalten und bespricht alternative Verhaltensweisen
welche Verhaltenstherapeutische Interventionen können bei Fütterstörungen angewendet werden?
-Exposition mit Nahrung und unterschiedliche Geschmacksrichtungen
− Desensibilisierung im Mundbereich (z.B. Trainingssets Zahnbürste)
− Graduelle Desensibilisierung des Essens (Geschmack, Konsistenzen)