Pädagogische Diagnostik
Pädagogisch psychologische Diagnostik
Pädagogisch psychologische Diagnostik
Fichier Détails
Cartes-fiches | 486 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 31.07.2023 / 02.08.2023 |
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Welche Herausforderungen ergeben sich bei der Analyse sozialer Systeme?
Die Analyse sozialer Systeme erfordert die Berücksichtigung ihrer spezifischen, sozialen Charakteristika als eigenständige Phänomene und macht es schwierig, sie einem bestimmten Systemtypus zuzuordnen. Soziale Systeme sind nicht nur die bloße Ansammlung individueller Eigenschaften.
Welche Frage stellen Berger und Luckmann in ihrem Ansatz?
Berger und Luckmann untersuchen das Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft, die Bedeutung von Wirklichkeit, die Entstehung gesellschaftlicher Ordnung und wie Menschen Wissen erlangen können.
Was ist die "Alltagswelt" im soziater Konstruktivismus?
Die "Alltagswelt" ist eine besonders starke Wirklichkeitskonstruktion im menschlichen Bewusstsein. Sie weist einen objektivierten und sozialen Charakter auf, da die beteiligten Individuen ähnliche Vorstellungen darüber besitzen. Es wird als "Allerweltswissen" oder "Jedermannswissen" bezeichnet.
Welche Rolle spielt das Alltagswissen für das tagtägliche Leben der Individuen?
Das Alltagswissen bildet den gesellschaftlichen Wissensvorrat, der allen Individuen in der normalen Routine des Alltags gemeinsam ist. Es dient als Orientierungsrahmen und ermöglicht das Funktionieren von Interaktionen. Ohne Interaktionen können Individuen nicht existieren.
Wie wird die Wirklichkeit der Alltagswelt von den Individuen wahrgenommen?
Die Wirklichkeit der Alltagswelt erscheint den Individuen als dynamisches Gebilde von Typisierungen, das auf Interaktionen basiert und weitgehend außer Frage steht. Sie nehmen die Wirklichkeit als nach bestimmten Mustern "vor-arrangiert" und objektiviert wahr.
Wie verstehen Individuen ihre Rolle in der Wirklichkeit der Alltagswelt?
Individuen verstehen sich eher als Akteure innerhalb von durch äußere Faktoren determinierten Grenzen. Sie erleben die gesellschaftliche Ordnung als objektive Wirklichkeit, obwohl sie selbst ständig an der Produktion dieser Wirklichkeit beteiligt sind.
Was ist der "Wirkungskreislauf der sozialen Wirklichkeitskonstruktion"?
Der "Wirkungskreislauf der sozialen Wirklichkeitskonstruktion" beschreibt die Wechselwirkung zwischen Alltagswissen, Interaktion, Sprache und Wirklichkeit. Es wird angenommen, dass die soziale Wirklichkeit einen "Doppelcharakter" aus objektiven Fakten und subjektivem Sinn besitzt.
Welche Phasen umfasst der sich wiederholende Prozess der sozialen Wirklichkeitskonstruktion?
Der Prozess der sozialen Wirklichkeitskonstruktion umfasst die Phasen "Externalisierung", "Objektivation" und "Internalisierung". Dieser Prozess erklärt den Entstehungsprozess, Bestand und die Weitergabe der sozialen Wirklichkeit an Folgegenerationen.
Was markiert den Ausgangspunkt sozialer Wirklichkeitskonstruktion?
Die Phase der Extemalisierung markiert den Ausgangspunkt sozialer Wirklichkeitskonstruktion. Sie steht für die Entfaltung kognitiver Prozesse und individuellen Wissens aufgrund der Vorstellung des Menschen als soziales Wesen, das ständig mit seiner Umwelt interagieren muss.
Warum ist die Extemalisierung für den Menschen notwendig?
Im Gegensatz zu Tieren fehlt dem menschlichen Organismus ein stark ausgeprägter Instinktapparat. Dieser Mangel zwingt den Menschen dazu, sich selbst durch fortwährende Extemalisierung, Interaktion und Kommunikation stabile Umweltbedingungen zu schaffen und sich auf eine klare Ordnung der sozialen Wissensbestände zu stützen.
Welche Funktion hat die Phase der Externalisierung im soziater Konstruktivismus?
Die Phase der Externalisierung ist eine Existenzbedingung von Individuen. Indem Individuen ihre Kognitionen kommunizieren und mit anderen interagieren, konstruieren sie gemeinsame, intersubjektive Wissensbereiche. Sie trägt auch zum Erhalt und zur Modifikation vorhandener Wirklichkeitsvorstellungen bei, wodurch objektivierte Wirklichkeitsvorstellungen entstehen.
Wie entwickeln sich objektivierte Wirklichkeitsvorstellungen?
Durch den Kommunikationsverlauf erhalten Wirklichkeitsvorstellungen Konstruktionen an Kontur und Schärfe, die vorher ungewiss und irrelevant erschienen. Dadurch gewinnen sie einen festen Platz im allgemeinen Wissensvorrat und tragen zur Entwicklung objektivierter Wirklichkeitsvorstellungen bei.
Was verstehen Berger und Luckmann unter "Objektivation"?
Berger und Luckmann definieren "Objektivation" oder "Vergegenständlichung" als den Prozess, durch den die externalisierten Wirklichkeitsvorstellungen einen objektiven Charakter erlangen. Diese Phase setzt ein, wenn Individuen bereits in Interaktionssituationen eingetreten sind.
Was ist die Rolle der gesellschaftlichen Ordnung für die Externalisierung?
Die gesellschaftliche Ordnung und soziale Wissensbestände bieten den Individuen einen stabilisierenden Bezugsrahmen, an dem sie ihre Handlungen ausrichten können. Sie strukturieren die Wirklichkeit und wandeln die biologische Weltoffenheit des Menschen in eine relative Weltgeschlossenheit um.
Was ist das Ziel der Externalisierung und Objektivation im soziater Konstruktivismus?
Das Ziel der Externalisierung und Objektivation ist die Konstruktion gemeinsamer, intersubjektiver Wissensbereiche und die Entwicklung objektivierter Wirklichkeitsvorstellungen, die von den Individuen geteilt und akzeptiert werden.
Was ist die Phase der Objektivation im soziater Konstruktivismus?
Die Phase der Objektivation setzt sich aus den Subphasen der Institutionalisierung und der Legitimierung zusammen. Sie beschreibt die Entstehung und den Bestand einer gesellschaftlichen Ordnung sowie die Weitergabe an Folgegenerationen.
Was sind die Vorstufen der Institutionalisierung im soziater Konstruktivismus?
Routinen und Habitualisierungen, die durch wiederholte Aktionen entstehen, sind die Vorstufen der Institutionalisierung. Habitualisierte Handlungen werden durch Typisierung reziprok typisiert und führen zur Institutionalisierung.
Wie entstehen Institutionen im soziater Konstruktivismus?
Institutionen entstehen, wenn habitualisierte Handlungen von konkreten Interaktionssituationen gelöst werden und in den allgemeinen Wissensvorrat einer Gesellschaft eingehen. Individuen und ihre Handlungen werden zu Rollenträgern, wodurch institutionierte Verhaltensweisen in den Erfahrungsschatz integriert werden.
Welche Rolle spielt die Legitimierung im soziater Konstruktivismus?
Die Legitimierung hat das Ziel, isolierte Bedeutungen einzelner Institutionen zu einem sinnvollen Gesamtkontext zu integrieren und durch Legitimations- oder Rechtfertigungsmechanismen subjektiv einsichtig zu machen. Legitimationsmechanismen rechtfertigen den gesellschaftlichen Wissensvorrat.
Welche Arten von Legitimationsmechanismen unterscheiden Berger und Luckmann?
Berger und Luckmann unterscheiden sprachliche Objektivation durch Redewendungen, Legenden oder Sprichwörter, explizite Legitimationstheorien und symbolische Sinnwelten als Legitimationsinstrumente. Symbolische Sinnwelten sind besonders wichtig, da sie das gesellschaftliche Wissen auf Basis symbolischer Entitäten rechtfertigen.
Wie beeinflusst die Gesellschaftsordnung die Legitimität des Wissensvorrats?
Pluralistische Gesellschaften mit vielfältigen Wirklichkeitsvorstellungen schwächen die Legitimationsmacht einer Gesellschaftsordnung, wenn verschiedene Wirklichkeitsvorstellungen als gleichwertig gelten. Dies legt das Fundament für soziale Wandlungsprozesse.
Welche Konsequenzen hat das Wechselspiel von individuellem Wissen und gesellschaftlicher Wirklichkeit?
Das Wechselspiel führt zu wichtigen Konsequenzen bezüglich der Erklärung des Zusammenhangs von Individuum und Kollektiv. Die Analyse individuellen Wissens ist unumgänglich, um die integrierende Logik einer Gesellschaft zu verstehen und den Zusammenhang von Individuum und Kollektiv zu erklären.
Was ist die Phase der Internalisierung im sozialen Konstruktivismus?
Die Phase der Internalisierung ist eine Rückbindung der geschaffenen Institutionen an die Subjekte. Sie setzt sich aus den Subphasen der primären und sekundären Sozialisation zusammen und beinhaltet die Verinnerlichung der objektivierten Wirklichkeit.
Was charakterisiert die primäre Sozialisation im sozialen Konstruktivismus?
Die primäre Sozialisation beginnt in der Kindheit und erfolgt durch die Vermittlung der institutionalisierten Wirklichkeit durch "signifikante Andere" wie Eltern. Identifikationsprozesse spielen eine Rolle, um eine eigene Identität zu entwickeln.
Welche Bedeutung hat die Eigenidentifikation im sozialen Konstruktivismus?
Die Eigenidentifikation ist ein entscheidender Schritt der primären Sozialisation. Sie ermöglicht es dem Individuum, sich von den speziellen signifikanten Anderen zu lösen und sich mit generalisierten Anderen und der Gesamtgesellschaft zu identifizieren.
Was ist das Ziel der sekundären Sozialisation im sozialen Konstruktivismus?
Die sekundäre Sozialisation zielt darauf ab, institutionale Zusammenhänge zu erkennen. Sie führt zur Aneignung von rolleneigenem Spezialwissen, Vokabular und der Intensivierung von routinisierten Verhaltensweisen, Normen, Werten und Legitimationen.
Welche Schwierigkeiten ergeben sich in der sekundären Sozialisation im sozialen Konstruktivismus?
Die Inhalte der sekundären Sozialisation müssen bereits geprägten Wirklichkeitsvorstellungen entgegenwirken. Sie bedürfen besonderer pädagogischer Maßnahmen, um die Aufmerksamkeit des Individuums zu erhöhen und die Integration in bestehende Relevanzstrukturen zu fördern.
Sind die Prozesse der Sozialisation im sozialen Konstruktivismus vollständig abgeschlossen?
Nein, die Prozesse der Sozialisation sind niemals vollständig abgeschlossen, und die subjektive Wirklichkeit ist stets veränderbar.
Welche zentrale Annahme vertreten Berger und Luckmann im sozialen Konstruktivismus?
Berger und Luckmann vertreten die These, dass Gesellschaft und objektives Wissen aus einem Zusammenspiel objektiver und subjektiver Prozesse entstehen. Die Beziehung zwischen Individuen als Konstrukteure und der gesellschaftlichen Wirklichkeit als ihre Konstruktion ist rekursiv.
Was bedeutet die Rekursivität im sozialen Konstruktivismus?
Rekursivität bedeutet, dass die Phasen der Externalisierung, Objektivation und Internalisierung in einem wechselseitigen Bezug aufeinander ablaufen und soziale Wissensbestände entstehen und sich verfestigen können.
Wie lassen sich die wichtigsten Vorstellungen des sozialen Konstruktivismus zusammenfassen?
Gesellschaft ist ein menschliches Produkt (Externalisierung). Gesellschaft ist eine objektive Wirklichkeit (Objektivation). Der Mensch ist ein gesellschaftliches Produkt (Internalisierung).
Was sind die Gemeinsamkeiten zwischen dem radikalen und dem sozialen Konstruktivismus?
Beide Theoriestränge gehen davon aus, dass Individuen keinen direkten Zugang zur ontologischen Realität haben und Wirklichkeitsvorstellungen sowie Wissen in eigenständiger Weise konstruieren. Sie betonen, dass Wissen niemals objektiv richtig ist, sondern vielmehr als Mittel zur Zielerreichung dient.
Was sind die fundamentale Unterschiede zwischen dem radikalen und dem sozialen Konstruktivismus?
Die Hauptunterschiede liegen im Erkenntnisinteresse und den Wissensdefinitionen beider Konstruktivismusarten. Der soziale Konstruktivismus beschäftigt sich mit dem Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft und betrachtet Wissen als kollektives Konstrukt, das durch Interaktion entsteht. Der radikale Konstruktivismus hingegen fokussiert auf die intraindividuellen Kognitionsleistungen zur Wissenskonstruktion und definiert Wissen als Ergebnis individueller Konstruktionsleistungen.
Wie definiert der soziale Konstruktivismus Wissen?
Der soziale Konstruktivismus betrachtet Wissen als ein geteiltes Repertoire an Wirklichkeitsvorstellungen, das durch interaktive Prozesse der Institutionalisierung und Legitimation entsteht. Es ist ein kollektives Produkt und wird als Mittel zur Zielerreichung verwendet.
Wie definiert der radikale Konstruktivismus Wissen?
Der radikale Konstruktivismus definiert Wissen als Ergebnis individueller Konstruktionsleistungen. Es ist das Ergebnis kognitiver Prozesse und kann niemals eine "objektiv richtige" Abbildung der ontologischen Welt sein. Wissen ist eine aktive konstruierte Landkarte oder ein Regelsystem dessen, was die Realität einem Individuum zu tun erlaubt.
Wie sieht das Individuumsverständnis im radikalen Konstruktivismus aus?
Der radikale Konstruktivismus beschreibt Individuen als singulare Entitäten, die autopoietische Systeme sind und ihr Wissen aus sich selbst heraus konstruieren. Die Umwelt kann die Möglichkeiten der Autopoieserealisierung einschränken, aber nicht die konkrete Struktur vorgeben, die das Individuum einnehmen soll.
Wie sieht das Individuumsverständnis im sozialen Konstruktivismus aus?
Der soziale Konstruktivismus betrachtet Individuen als soziale Wesen, die aufgrund ihrer Instinktunsicherheit auf ständige Interaktionen mit ihrer Umwelt angewiesen sind. Die direkte soziale Umwelt beeinflusst die Eigenschaften des Individuums.
Wie betrachten beide Theoriestränge soziale Entitäten?
Der radikale Konstruktivismus definiert soziale Einheiten als Konstruktionen der interagierenden Individuen. Der soziale Konstruktivismus betrachtet soziale Entitäten als eigenständige Einheiten, die den Individuen als objektive Fakten gegenüberstehen und mehr darstellen als die konsensuellen Bereiche.
Was kann die Integration von radikalem und sozialem Konstruktivismus zum Verständnis des Zusammenhangs zwischen Individuum und Kollektiv beitragen?
Die Integration beider konstruktivistischer Spielarten ermöglicht eine Klärung des Zusammenhangs zwischen Individuum und sozialer Ordnung. Individuelle und soziale Systeme sind miteinander vernetzt und beeinflussen sich gegenseitig. Eine gute Modellierung sollte sowohl individuelle als auch soziale Analyseebenen einbeziehen und ihre interdependenten Zusammenhänge berücksichtigen.
Wie können die kognitiven Prozesse der Wissenskonstruktion auf individueller Ebene erklärt werden?
Die kognitiven Prozesse auf individueller Ebene lassen sich mit den radikalkonstruktivistischen Konzepten der Autopoiese und der kognitiven Selbstreferenz erklären. Individuen konstruieren komplexe Wissensbereiche ausschließlich aus sich selbst heraus.