Pädagogische Diagnostik
Pädagogisch psychologische Diagnostik
Pädagogisch psychologische Diagnostik
Fichier Détails
Cartes-fiches | 486 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 31.07.2023 / 02.08.2023 |
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https://card2brain.ch/box/20230731_paedagogische_diagnostik
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Was ist eine Klumpenstichprobe?
- Eine Klumpenstichprobe tritt auf, wenn nicht einzelne Personen, sondern ganze Klassen oder Schulen einer Interventions- und Kontrollgruppe zugewiesen werden. Innerhalb der Klumpen (Klassen/Schulen) sind Schüler oft ähnlich, während Schüler aus verschiedenen Klumpen sich oft stark voneinander unterscheiden.
Was sind die Konsequenzen von Klumpenstichproben für die statistischen Analysen?
- Die übliche Berechnung des Standardfehlers für geschätzte Parameter führt zu einer Unterschätzung.
- Dies führt zu zu kleinen Konfidenzintervallen für geschätzte Parameter und einer möglichen Inflation von Entscheidungsfehlern bei inferenzstatistischen Verfahren.
Was bestimmt das Ausmaß der Unterschätzung von Standardfehlern bei Klumpenstichproben?
- Das Ausmaß der Unterschätzung hängt von der Klumpengröße in der Stichprobe ab: Eine größere Klumpengröße führt zu einer größeren Unterschätzung.
- Die Homogenität der Klumpen, bestimmt durch die Intraklassenkorrelation, beeinflusst ebenfalls die Verschätzung der Standardfehler.
Was sind mehrebenenanalytische Verfahren und wie lösen sie die Probleme bei Klumpenstichproben?
- Mehrebenenanalytische Verfahren sind ein regressionsanalytischer Ansatz, der die hierarchische Struktur der Daten modelliert und direkte Schätzungen der Standardfehler ermöglicht.
- Der HLM-Ansatz ist ein Beispiel für solche Verfahren, bei dem Personenmerkmale auf individuelle (Ebene 1), Klassen- (Ebene 2) und Schulvariablen (Ebene 3) zurückgeführt werden.
- Mehrebenenanalytische Verfahren ermöglichen die gleichzeitige Modellierung von Effekten auf der Individual- und Clusterebene und liefern adäquate Schätzungen der Standardfehler.
Was sind Nutzenstandards in der Bildungsevaluation?
- Nutzenstandards („utility standards“) fordern, dass die Ergebnisse von Evaluationen den aktuellen Wissensbedarf befriedigen.
- Evaluationsberichte sollen informativ und zeitnah zur Verfügung gestellt werden, damit die Adressaten die Informationen zur Bewertung und Nutzung des Evaluationsgegenstandes verwenden können.
Was besagen die Machbarkeits- oder Durchführbarkeitsstandards in der Bildungsevaluation?
- Machbarkeits- oder Durchführbarkeitsstandards („feasibility standards“) passen das Design einer Evaluationsstudie an die Erfordernisse der natürlichen Umgebung an, in der die Evaluation stattfinden soll.
- Diese Standards zeigen die Grenzen der Realisierung von wissenschaftlichen Evaluationsstudien in ökologisch validen Kontexten auf und legen ein pragmatisches Vorgehen unter Berücksichtigung ökonomischer Aspekte nahe.
Welche Bedeutung haben die Standards für Anstand und ethisches Vorgehen in der Bildungsevaluation?
- Standards für Anstand und ethisches Vorgehen („propriety standards“) garantieren den Schutz individueller Rechte, einschließlich des Datenschutzes.
- Sie berücksichtigen ethische Standards, um die Unversehrtheit der Untersuchungsteilnehmer zu gewährleisten, ähnlich wie in der Grundlagenforschung üblich.
Was sind Genauigkeitsstandards in der Bildungsevaluation?
- Genauigkeitsstandards („accuracy standards“) betreffen den Begründungszusammenhang von Evaluationen und sollen sicherstellen, dass eine Evaluation verwertbare Informationen liefert.
- Eine umfassende Analyse mit Einbeziehung vieler Programmkomponenten und die Einhaltung wissenschaftlicher Arbeitsregeln sind notwendig, um die Interpretierbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten.
Welches Ziel hatten die JCSEE-Standards (Joint Committee on Standards for Educational Evaluation)?
- Die JCSEE-Standards zielten darauf ab, Standards für Evaluationen im Bildungsbereich festzulegen und die Qualität von empirischen Evaluationen sicherzustellen.
- Sie sollten auch die Fairness und Offenheit gegenüber allen beteiligten Personen, Gruppen und Institutionen gewährleisten.
- Ursprünglich für größere, flächendeckende Programme entwickelt, können sie auch als Richtlinien für kleinere Evaluationsvorhaben dienen.
Was ist das Carolina Abecedarian Project (CAP)?
- Das Carolina Abecedarian Project (CAP) war ein Interventionsprogramm in den Jahren 1972 bis 1977 in North Carolina, das sich auf Risikokinder aus sozial und kulturell benachteiligten Familien konzentrierte.
- Es wurden vier Stichproben mit insgesamt 112 Kindern ausgewählt, die am Anfang des Programms zwischen sechs Wochen und sechs Monate alt waren.
- Die Kinder wurden in Maßnahmen- und Kontrollgruppen aufgeteilt, wobei die Maßnahmengruppe Ganztagesunterstützung erhielt, die mit zunehmendem Alter kognitive Anteile enthielt.
Welche Ergebnisse ergaben sich aus dem Carolina Abecedarian Project (CAP)?
- Die günstigsten sozialen und kognitiven Effekte wurden in der Gruppe festgestellt, die über den gesamten Zeitraum gefördert wurde.
- Die Gruppe, die in den ersten fünf Jahren gefördert wurde, zeigte ebenfalls günstigere Entwicklungsverläufe als die Gruppe, die nur in der Schulzeit gefördert wurde.
- Insgesamt waren die Interventionseffekte substanziell, und die bildungsökonomischen Analysen ergaben einen Cost-Benefit-Quotienten von etwa 1:3.
Was ist das Fazit des Textes zur Evaluationsforschung in pädagogisch-psychologischen Zusammenhängen?
- In der Pädagogischen Psychologie und anderen angewandten Disziplinen wird wissenschaftlich fundiertes Wissen genutzt, um Zielvariablen in praktischen Kontexten zu optimieren.
- Für effiziente Interventionsprogramme sind aussagekräftige Ergebnisse durch wissenschaftlich orientierte Evaluationsforschung notwendig.
- Die Evaluationsforschung erfordert sorgfältige Durchführung und hohe Expertise, um validen Aussagen basierend auf generierten Daten zu gelangen.
- Evaluationsprojekte können jedoch auch Kompromisse darstellen, da sie oft das Ergebnis eines Aushandlungsprozesses zwischen Auftraggeber und -nehmer sind.
Thema: Schulische Bildung und individuelle Teilhabe
Aussage: Schulische Bildung gilt als wesentliche Voraussetzung für die individuelle Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
Thema: Ziel des Bildungssystems
Aussage: Das wichtigste Ziel des Bildungssystems besteht darin, jedem Kind einen angemessenen, aufgrund seiner individuellen Voraussetzungen erreichbaren Bildungserfolg zu ermöglichen.
Thema: Herausforderungen im Bildungssystem
Aussage: Internationale Vergleichsstudien zeigen, dass das Bildungssystem Schwierigkeiten hat, herkunftsbedingte Bildungsbenachteiligungen auszugleichen, wie sie durch sozial schwächere Verhältnisse oder einen Migrationshintergrund entstehen können.
Thema: Auswirkungen anfänglicher Bildungsrückstände
Aussage: Kinder mit ungünstigen Eingangsvoraussetzungen zum Unterricht, insbesondere aus benachteiligten Gruppen, haben oft Schwierigkeiten, anfängliche Rückstände in den späteren Schuljahren aufzuholen.
Thema: Bedeutung der Prävention in der Bildung
Aussage: Angesichts der nachweisbaren Probleme im Bildungssystem hat sich das Augenmerk zunehmend auf präventive Maßnahmen und vorschulische Bildungsprozesse gerichtet, um drohenden Entwicklungsrückständen vorzubeugen.
Thema: Evidenzbasierte Fördermaßnahmen
Aussage: Fördermaßnahmen gelten als evidenzbasiert, wenn sie nicht nur eine theoretische Grundlage haben, sondern auch überzeugende empirische Belege für ihre Wirksamkeit vorliegen.
Thema: Herausforderungen bei der Evidenzbasierung
Aussage: Viele Bildungsmaßnahmen, einschließlich präventiver Ansätze in Kindergärten, haben noch keine ausreichende Evidenz für ihre Wirksamkeit, und viele Studien haben methodische Schwächen, die die Interpretation der Ergebnisse erschweren.
Thema: Kriterien für evidenzbasierte Maßnahmen
Aussage: Evidenzbasierte Maßnahmen in der Bildung sollten auf soliden theoretischen Modellen basieren, systematisch aufgebaut sein und über mehrere aussagekräftige empirische Studien verfügen, die ihre Wirksamkeit belegen.
Thema: Pädagogisch-psychologische Trainingsprogramme
Aussage: Pädagogisch-psychologische Trainingsprogramme orientieren sich an theoretischen Modellen der Kompetenzentwicklung und zielen darauf ab, systematisch Kompetenzen aufzubauen, um die Wirksamkeit der Maßnahmen zu sichern.
Thema: Kontroverse um Trainingsansätze
Aussage: Einige Fachdisziplinen bevorzugen ganzheitliche oder selbstentdeckende Lernmethoden, während pädagogisch-psychologische Trainingsprogramme als wirksam angesehen werden, aber eine individuelle Entfaltung manchmal einschränken könnten.
Thema: Präventive Funktion von Trainingsprogrammen
Aussage: Pädagogisch-psychologische Trainingsprogramme haben in einem institutionellen Bildungskontext eine präventive Funktion und können frühzeitig Entwicklungsrückständen vorbeugen.
Thema: Lernbereiche für präventive Trainingsprogramme
Aussage: Vier Lernbereiche sind besonders wichtig für die weitere Bildungslaufbahn, in denen präventive Trainingsprogramme sinnvoll erscheinen.
Thema: Relevanz von Kompetenzen für den Bildungserfolg
Aussage: Die Relevanz der jeweiligen Kompetenzen wird begründet, da sie für den Bildungserfolg von großer Bedeutung sind.
Thema: Beschreibung geeigneter Förderansätze
Aussage: In jedem der vier Lernbereiche werden geeignete Förderansätze im Detail beschrieben, die zur Verbesserung der Bildungsausgangslage beitragen können.
Thema: Befundlage zur Wirksamkeit der Maßnahmen
Aussage: Die vorhandene Befundlage zur Wirksamkeit der einzelnen Maßnahmen wird berücksichtigt, um eine fundierte Einschätzung der Effektivität zu ermöglichen.
Thema: Ziel vorschulischer Fördermaßnahmen
Aussage: Vorschulische Fördermaßnahmen dienen im Allgemeinen dazu, Kinder auf die Schule und das spätere Leben vorzubereiten und sollen insbesondere Problemen in der späteren Bildungslaufbahn vorbeugen.
Thema: Definition von Prävention
Aussage: Prävention wird in der Fachbegrifflichkeit weiter gefasst als in der alltagssprachlichen Verwendung. Es werden drei Stufen der Prävention unterschieden.
Thema: Primäre Prävention
Aussage: Maßnahmen, die allen Personen einer bestimmten Population, z. B. allen Kindergartenkindern, zugutekommen, werden als primäre Prävention bezeichnet. Es wird keine Auswahl nach spezifischem Förderbedarf getroffen.
Thema: Sekundäre Prävention
Aussage: Maßnahmen der sekundären Prävention beziehen sich auf Kinder, bei denen bereits ein gewisses Risiko für Probleme identifiziert wurde, auch wenn sie noch keine manifesten Schwierigkeiten aufweisen.
Thema: Tertiäre Prävention
Aussage: Der Begriff der tertiären Prävention bezieht sich auf Maßnahmen, die erst dann einsetzen, wenn bereits massive Probleme im jeweiligen Bereich evident sind, wie z. B. bei diagnostizierten Lernstörungen oder klinischen Störungen.
Thema: Primär- und Sekundärpräventive Maßnahmen
Aussage: Die Trainingsprogramme für das Kindergarten- und Einschulungsalter, die in diesem Kapitel behandelt werden, sind hauptsächlich primär- und sekundärpräventive Maßnahmen, da sie Schwächen oder Störungen im schulischen Lernen vorbeugen sollen, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausgeprägt sind.
Thema: Tertiärpräventive Maßnahmen
Aussage: Tertiärpräventive Maßnahmen, die bei bereits manifesten Problemen eingesetzt werden, wie bei Lernstörungen, fallen eher in den Bereich der Therapie und können im Rahmen vorschulischer Fördersettings nicht durchgeführt werden.
Thema: Ziel vorschulischer Fördermaßnahmen
Aussage: Vorschulische Fördermaßnahmen haben das Ziel, Kinder auf die Schule und das Leben in der Gesellschaft vorzubereiten und sollen präventiv Problemen in der späteren Bildungslaufbahn entgegenwirken.
Thema: Notwendigkeit strukturierter Fördermaßnahmen
Aussage: Um die präventive Wirksamkeit vorschulischer Bildungsangebote sicherzustellen, ist es sinnvoll, die konventionellen Routinen durch strukturierte Fördermaßnahmen im Sinne pädagogisch-psychologischer Trainings zu ergänzen.
Thema: Priorisierung von Förderbereichen
Aussage: Aufgrund begrenzter Ressourcen des vorschulischen Bildungssystems ist eine Priorisierung von Förderbereichen notwendig. Dabei sollten Kompetenzbereiche mit breiter Streuwirkung und Relevanz für die spätere Entwicklung bevorzugt werden.
Thema: Primäre Prävention - Allgemeine kognitive Fähigkeiten
Aussage: Allgemeine kognitive Fähigkeiten und Fertigkeiten bieten potenzielle Ansatzpunkte für primäre Präventionsmaßnahmen, da sie leistungslimitierende Effekte auf den Lernprozess haben und lerngegenstandsübergreifend relevant sind.
Thema: Kontroverse um präventive Potenziale des Arbeitsgedächtnisses
Aussage: Die präventiven Potenziale von Arbeitsgedächtnistrainings sind umstritten, da nicht nur die Verbesserung in den Tests nachgewiesen werden muss, sondern auch positive Transferwirkungen auf andere Lernbereiche.
Thema: Zweifelhafte Wirksamkeit von Trainings der exekutiven Funktionen
Aussage: Ähnlich wie beim Arbeitsgedächtnis fehlt auch bei vorschulischen Trainings der exekutiven Funktionen eine hinreichende empirische Evidenz für präventive Wirksamkeit auf die spätere Schulleistungsentwicklung.