Pädagogische Diagnostik

Pädagogisch psychologische Diagnostik

Pädagogisch psychologische Diagnostik


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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 31.07.2023 / 02.08.2023
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Was versteht man unter kognitiven Grundfunktionen?

Kognitive Grundfunktionen sind Basisfähigkeiten der Informationsaufnahme, -verarbeitung und -speicherung, die sich insbesondere in Aufmerksamkeits-, Denk- und Gedächtnisleistungen ausdrücken.

Welche Bedeutung haben kognitive Grundfunktionen für das Lernen?

Kognitive Grundfunktionen sind wichtige Voraussetzungen für das Lernen, da sie die Informationsverarbeitung ermöglichen. Sie beeinflussen die Aufmerksamkeit, das Denken und die Gedächtnisleistung.

Für welche Adressatengruppen gibt es Trainingsverfahren zur Förderung kognitiver Grundfunktionen?

Die meisten Trainingsverfahren richten sich an Kinder und Jugendliche. Es gibt jedoch auch Trainingsverfahren für andere Adressatengruppen wie Erwachsene (z.B. Oswald, 1998).

Welcher Ansatz wird in aktuellen Programmen zur Aufmerksamkeitsförderung verfolgt?

Aktuelle Programme zur Aufmerksamkeitsförderung gehen von Bedingungsmodellen der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung aus. Sie sehen Defizite im Bereich der Selbstkontrollkompetenzen als Hauptursache und vermitteln Aufmerksamkeitskontrollstrategien.

Welche zentralen Elemente enthält das Trainingsverfahren "Training mit aufmerksamkeitsgestörten Kindern" von Lauth und Schlottke?

Das Trainingsverfahren "Training mit aufmerksamkeitsgestörten Kindern" besteht aus insgesamt 5 Therapiebausteinen, darunter ein Basistraining und ein Strategietraining. Es werden Grundfertigkeiten zur Aufmerksamkeit eingeübt, und eine allgemeine Problemlösestrategie wird vermittelt.

Was sind typische Merkmale der Trainingsverfahren für Aufmerksamkeit und Denken?

Typische Merkmale der Trainingsverfahren für Aufmerksamkeit und Denken sind die Vermittlung von Selbstkontrollstrategien, die Übung von Aufgaben zur Steigerung der Aufmerksamkeit und die Anwendung von Problemlösestrategien.

Welche Evaluationsstudien wurden zur Wirksamkeit des Aufmerksamkeitstrainings durchgeführt?

Unter anderem wurde eine Untersuchung von Lauth, Neumann, Roggenkämper und Heine (1996) zur Wirksamkeit des Aufmerksamkeitstrainings durchgeführt. Es wurden Eltern- und Lehrerbeurteilungen der Verhaltenssymptomatik der trainierten Kinder durchgeführt.

Welche Trainingsverfahren werden neben dem Training von Lauth und Schlottke (2009) noch genannt?

Neben dem Training von Lauth und Schlottke (2009) werden das "Marburger Konzentrationstraining" (Krowatschek, Krowatschek & Reid, 2011; Krowatschek, Krowatschek, Wingert & Schmidt, 2010) und das "Therapieprogramm für Kinder mit hyperkinetischem und oppositionellem Problemverhalten" (THOP; Döpfner, Schürmann & Fröhlich, 2002) genannt.

Was ist das Ziel des Denktrainings nach Klauer?

Das Denktraining nach Klauer hat das Ziel, Denkkompetenzen zu verbessern, insbesondere im Bereich des induktiven Denkens.

Welche 6 Kernaufgabentypen des induktiven Denkens werden im Denktraining berücksichtigt?

Die 6 Kernaufgabentypen des induktiven Denkens im Denktraining sind: Generalisierung, Diskrimination, Kreuzklassifikation, Beziehungserfassung, Beziehungsunterscheidung und Systembildung.

Welche Strategie wird im Denktraining nach Klauer vermittelt?

Im Denktraining nach Klauer wird eine Strategie vermittelt, die aus einer Abfolge systematischer Vergleichsprozesse besteht. Die Trainingsumsetzung erfolgt durch eine Abfolge von Fragen zur Strukturierung der Bearbeitung von Aufgaben.

Welche Effektstärke zeigt sich in den Untersuchungen zur Wirksamkeit des Denktrainings?

Die mittlere Effektstärke aus den Untersuchungen zur Wirksamkeit des Denktrainings beträgt d=0,52 für aus Intelligenztests entnommene Aufgaben des induktiven Denkens.

Welche positiven Wirkungen des Denktrainings auf schulisches Lernen wurden festgestellt?

Das Denktraining zeigt positive Wirkungen auf das Erlernen schulrelevanter Lerninhalte, wie zum Beispiel bessere Leistungen bei klassifikatorischen Aufgaben.

Was ist das Besondere am Ansatz zur kognitiven Akzellerierung durch das angeleitete Bearbeiten kognitiver Konflikte?

Der Ansatz zur kognitiven Akzellerierung durch das angeleitete Bearbeiten kognitiver Konflikte zielt darauf ab, Denk- und Arbeitsweisen im Sinne formaler Operationen zu fördern und wird im naturwissenschaftlichen Unterricht durchgeführt.

Was sind die beiden Ansatzpunkte zur Motivierung, um eine ausreichende Bereitschaft zum Lernen bei den Lernenden sicherzustellen?

Die beiden Ansatzpunkte zur Motivierung sind:

  1. Veränderung von Merkmalen der Situation, wie z.B. das Einführen zusätzlicher Anreize, um das Lernen attraktiver und motivierender zu gestalten.
  2. Veränderung von Personenmerkmalen, indem lernrelevante motivationsförderliche Dispositionen langfristig positiv beeinflusst werden.

Was sind die drei Prozesskomponenten im Selbstbewertungsmodell der Leistungsmotivation?

Die drei Prozesskomponenten im Selbstbewertungsmodell der Leistungsmotivation sind:

  1. Ziel- und Anspruchsniveausetzung
  2. Ursachenzuschreibung

Selbstbewertung

Was ist das Ziel des Motivationstrainings hinsichtlich des Leistungsmotivs?

Das Ziel des Motivationstrainings hinsichtlich des Leistungsmotivs ist die Erreichung einer erfolgszuversichtlichen Ausprägung des Leistungsmotivs. Dabei sollen die Teilnehmer lernen, realistische Ziele zu setzen, erfolgszuversichtliche Ursachenzuschreibungen zu zeigen und positive Selbstbewertungen aus Erfolgen zu ziehen.

Welche Materialien kommen in den Motivationstrainings zum Einsatz?

Zu Beginn kommen einfache Spiele wie das Ringwurfspiel oder das Labyrinthspiel zum Einsatz. Im Verlauf des Trainings werden diese spielerischen Materialien durch schulnahes Material ersetzt, das einfache Schwierigkeitsstaffelungen und klare Erfolgsbedingungen hat.

Was versteht man unter dem "Integrierten Training" in Bezug auf Motivation und Denktraining?

Das "Integrierte Training" kombiniert das Motivationstraining mit dem Denktraining nach Klauer. Es umfasst sowohl Übungen zur Motivationsförderung als auch lernrelevante Kompetenzen, die gemeinsam vermittelt und geübt werden, um eine erfolgreiche Leistungsmotivation zu erreichen.

Was sind weitere Trainingsverfahren, die sich auf spezifische Teilziele in Bezug auf Motivation richten?

Weitere Trainingsverfahren sind z.B. Reattribuierungstrainings und Trainings zur Bezugsnormorientierung. Diese Trainings zielen darauf ab, spezifische motivationale Aspekte zu fördern und zu verändern

Welche Grundkompetenzen stehen im Zentrum der folgenden Abschnitte?

Im Zentrum stehen kulturbezogene Grundkompetenzen wie Rechnen, Lesen und Schreiben für Kinder im Schulalter.

Welches gemeinsame Ziel haben wirksame Programme zur Förderung des Leseverständnisses?

Ein gemeinsames Ziel wirksamer Programme zur Förderung des Leseverständnisses besteht darin, Leser zum Überprüfen des eigenen Leseverstehens anzuleiten. Dazu gehört das Stellen von Fragen zum Text und das Zusammenfassen wichtiger Inhalte.

Was sind die drei Punkte des Grundmusters vieler Förderprogramme zur Leseförderung?

Die drei Punkte des Grundmusters sind:

  1. Lerner müssen über bereichsspezifische Strategien verfügen (z.B. klären unklarer Begriffe, Zusammenfassen, Textaussagen auf Kohärenz prüfen).
  2. Der Einsatz dieser Strategien muss reflektiert und überprüft werden, um den Lernerfolg zu kontrollieren und gegebenenfalls anzupassen.
  3. Das eigene Lernverhalten muss motivational unterstützt werden, z.B. durch klare Ziele, Anwendungsbezug oder Anreize.

Welche sechs Merkmale effektiver Leseförderung werden genannt?

Die sechs Merkmale effektiver Leseförderung sind:

  1. Vermittlung von Lesestrategien
  2. Aufbau metakognitiver Kompetenzen
  3. Vermittlung von Textstrukturwissen
  4. Explizite Instruktion von Strategiewissen
  5. Peer-Tutoring-Methoden (z.B. in Kleingruppen üben)
  6. Motivationale Unterstützung (z.B. soziale Einbindung, Kompetenzerleben, Selbstbestimmung, Bedeutung des Lernstoffs)

Welche zwei beispielhaft vorgestellten Programme zur Leseförderung werden genannt?

 

Die beispielhaft vorgestellten Programme sind:

  1. Das deutschsprachige Unterrichtsprogramm "Wir werden Textdetektive".
  2. Der amerikanische Ansatz der "Concept Oriented Reading Instruction CORI".

Was zeigt sich bezüglich der Wirksamkeit theoretisch fundierter, inhaltlich komplexer Programme?

Untersuchungen haben gezeigt, dass theoretisch fundierte, inhaltlich komplexere Programme die höchsten Effekte erzielen. Diese Programme sind wirksamer, aber ihre Umsetzung stellt eine Herausforderung für Trainer und Lehrkräfte dar, da sie umfassende Konzepte in den Unterricht integrieren müssen.

Welche beiden Domänen werden im Hinblick auf das Training von Schreibkompetenzen unterschieden?

Die beiden Domänen sind das Rechtschreiben und das Schreiben von Texten.

Welche Parallelen gibt es zwischen der Leseförderung und der Förderung des Rechtschreibens?

Parallelen bestehen darin, dass vorschulische präventive Maßnahmen zur Förderung der phonologischen Bewusstheit und der Buchstabe-Laut-Zuordnung als wirksamste Möglichkeit zur Vermeidung von Rechtschreibschwierigkeiten angesehen werden können. Zudem basieren wirksame Programme zur Förderung des Rechtschreibens auf theoretischen Modellen zum selbstregulierten Lernen.

Welche drei Phasen des Aufbaus von Rechtschreibkompetenzen werden genannt?

Die drei Phasen des Aufbaus von Rechtschreibkompetenzen sind:

  1. Einsicht in Buchstabe-Laut-Korrespondenzen
  2. Lautgetreue Schreibung
  3. Vermittlung von Rechtschreibregeln

Welche Makroprozesse des Schreibens werden generell unterschieden?

Generell werden drei Makroprozesse des Schreibens unterschieden:

  1. Planen (Generieren von Ideen, Auswahl von Ideen, Benennen von Zielen)
  2. Erstellen (Transformation von Ideen in sprachliche Form und Schriftform)
  3. Überarbeiten (Vergleich des geschriebenen Textes mit dem angestrebten Endzustand, Auswahl und Anwendung von Strategien)

Welche zentrale Herausforderung besteht für Schreibanfänger und Schüler mit Schreibschwierigkeiten?

Schreibanfänger und Schüler mit Schreibschwierigkeiten benötigen Wissen über den genrespezifischen Aufbau von Texten und mentale Ressourcen, um den Schreibprozess zu planen, zu überwachen und Geschriebenes zu revidieren. Insbesondere die Koordination von Schreibaktivitäten stellt eine Schwierigkeit dar.

Welche drei Prinzipien sollten bei der Förderung von Fähigkeiten zum Schreiben von Texten beachtet werden?

Die drei Prinzipien sind:

  1. Direkte und explizite Vermittlung von Schreibstrategien, Schreibfertigkeiten und Wissen über Textgenres durch Lehrkräfte.
  2. Klare Strukturierungshinweise, um den Schreibprozess zu unterstützen und Schülern unmittelbare Erfolgserlebnisse zu ermöglichen.
  3. Einsatz von Peer-Tutoring-Methoden und Kleingruppen, um eine intensive Auseinandersetzung mit dem Schreibprozess und den Schreibprodukten zu fördern.

Was ist der nächste Schritt nach der Überprüfung der Wirksamkeit von Trainingsprogrammen?

Der nächste Schritt besteht darin, die Umsetzung solcher Konzepte in der Breite von Beratungsangeboten, Kindergarten- und Schulalltag zu sichern. Dies erfordert die Frage nach wirksamen Implementationskonzepten, die Trainingskonzepte und Materialangebote in den umfassenderen Rahmen institutionalisierter Bildungsangebote einbetten.

Welche drei kritischen Punkte sind bei der Umsetzung von Trainingsprogrammen in der Praxis zu beachten?

  1. Qualität der Durchführung: Die Wirksamkeit eines Programms hängt von der Qualität seiner Durchführung ab, und es können deutliche Unterschiede in den Effekten auftreten, abhängig von den jeweiligen Trainern oder Lehrkräften.
  2. Akzeptanz neuer Förderkonzepte: Die Einführung alternativer Unterrichtskonzepte kann auf Widerstände treffen, und der zeitliche Mehraufwand für die Auseinandersetzung mit neuen Fördermaßnahmen ist zu berücksichtigen.
  3. Nachhaltigkeit: Es ist zu klären, wie die Programminhalte langfristig in den (Lern-)Alltag von Lehrkräften und Lernenden integriert werden können.

Welche drei Schritte umfasst das Drei-Stufen-Modell zur Implementation des "Textdetektive-Programms" zur Förderung des Leseverständnisses?

Das Drei-Stufen-Modell umfasst folgende Schritte:

  1. Einführende Lehrerfortbildung: Vermittlung theoretischer Hintergründe zur Konzeption des Programms mit direktem Bezug zur Unterrichtspraxis, um die generelle Akzeptanz gegenüber der Durchführung des Programms zu sichern.
  2. Bereitstellung fertigen Unterrichtsmaterials: Zur Durchführung des strategieorientierten Unterrichts werden ausgearbeitete Stundenentwürfe und Hinweise auf die theoretische Fundierung des Unterrichtsmaterials im Lehrermanual bereitgestellt.
  3. Wiederholungseinheit: Etwa 1 Jahr nach dem ursprünglichen Programm wird eine Wiederholungseinheit durchgeführt, um die nachhaltige Übernahme der Programmprinzipien in den weiteren Unterricht zu unterstützen.

Welche Rolle spielt die gemeinsame Teilnahme von Lehrerteams an Fortbildungen bei der Implementierung von Trainingsprogrammen?

Die gemeinsame Teilnahme von Lehrerteams an Fortbildungen kann die Veränderung von Unterrichtsroutinen unterstützen. Die Reflexion von Erfahrungen und der Austausch zwischen Lehrkräften werden wahrscheinlicher und können durch begleitendes Feedback unterstützt werden. Dies fördert eine langfristige Veränderung des Lehrerhandelns und damit die erfolgreiche Implementierung von Trainingsprogrammen.

 

 

Was versteht die WHO unter Gesundheit? 

Die WHO definiert Gesundheit nicht nur als körperliches Wohlbefinden, sondern auch als psychisches und soziales Wohlbefinden.

Was umfasst die Gesundheitsförderung nach dem WHO-Verständnis? 

Die Gesundheitsförderung beinhaltet die Förderung von psychosozialen Kompetenzen, die sowohl primärpräventiv als auch sekundärpräventiv sein können.

Was ist der Unterschied zwischen primärpräventiven und sekundärpräventiven Förderkonzepten? 

Primärpräventive Förderkonzepte werden vor Problemen eingesetzt, während sekundärpräventive Förderkonzepte genutzt werden, um bereits bestehende Probleme zu korrigieren und weitere Probleme zu verhindern.

Was sind universelle Förderkonzepte im Bereich der Prävention? 

Universelle Förderkonzepte richten sich prinzipiell an alle Kinder und Jugendlichen einer Altersgruppe, unabhängig von individuellen Problemrisiken.