Pädagogische Diagnostik

Pädagogisch psychologische Diagnostik

Pädagogisch psychologische Diagnostik


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Flashcards 486
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 31.07.2023 / 02.08.2023
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Thema: Positive Effekte von Maßnahmen zur Förderung des induktiven Denkens 

Aussage: Maßnahmen zur Förderung des induktiven Denkens können präventiv wirksam sein, da sie eine zentrale Komponente der allgemeinen Intelligenz darstellen und Transfereffekte auf das schulische Lernen haben.

Thema: Bedeutung der Sprachkompetenz für die Prävention 

Aussage: Die Sprachkompetenz ist ein wichtiger Ansatzpunkt für eine wirksame Prävention, da sie einen nachhaltigen Einfluss auf die gesamte schulische Leistungsentwicklung hat und als dominierendes Medium der Wissensvermittlung gilt.

Thema: Bereichsspezifische Vorläuferfertigkeiten 

Aussage: Bereichsspezifische Vorläuferfertigkeiten für den Erwerb der Kulturtechniken Schriftsprache und Mathematik bieten einen weiteren Ansatzpunkt für präventive Fördermaßnahmen, da sie für den späteren Lernerfolg relevant sind.

Thema: Streuwirkung von Bereichsspezifischen Vorläuferfertigkeiten 

Aussage: Die Bereichsspezifischen Vorläuferfertigkeiten haben eine breite Streuwirkung und können eine Grundlage für den späteren erfolgreichen Erwerb von Schriftsprache und Mathematik legen

Thema: Priorisierung vorschulischer Präventionsmaßnahmen 

Aussage: Im Rahmen vorschulischer Präventionsbemühungen sollte das Augenmerk vor allem auf Maßnahmen gerichtet werden, die eine breite Wirkung auf die spätere Schulleistung entfalten können. Dabei werden insbesondere induktives Denken, Sprache sowie spezifische Vorläuferfertigkeiten für den Erwerb der Schriftsprache und der Mathematik priorisiert.

Thema: "Must have" und "Nice to have" 

Aussage: Es ist notwendig, eine klare Abgrenzung zwischen Kompetenzbereichen vorzunehmen, die als "must have" betrachtet werden und prioritär gefördert werden sollten, und solchen, die als "nice to have" betrachtet werden und zusätzlich gefördert werden können, wenn die erstgenannten ausreichend gesichert sind.

Thema: Abwägung formaler Förderangebote und informeller Lerngelegenheiten 

Aussage: Bei der Entscheidung über die Implementierung von Fördermaßnahmen sollte ein ausgewogenes Verhältnis zwischen fokussierten, formalen Förderangeboten und Freiräumen für informelle Lerngelegenheiten berücksichtigt werden.

Thema: Bedeutung der Sprachkompetenz 

Aussage: Die Sprachkompetenz ist ein äußerst flexibles Kodiersystem, das eine zentrale Rolle beim Kommunizieren, Verarbeiten von Informationen und Problemlösen spielt. Der Erwerb dieser Kompetenz ist eine der wichtigsten Entwicklungsaufgaben im Kindesalter und beeinflusst langfristig den Bildungserfolg und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.

Thema: Ebenen der Sprachkompetenz 

Aussage: Die Kompetenzen des Sprachlernens können auf vier Ebenen verortet werden, die beim Erwerb des Sprachregelsystems relevant sind. Diese Ebenen sind entscheidend für einen erfolgreichen Spracherwerb.

Thema: Langfristige Auswirkungen von Sprachkompetenzdefiziten 

Aussage: Defizite in der Sprachkompetenz führen zu langfristigen Beeinträchtigungen im späteren Bildungserfolg, wie durch die Bildungsbenachteiligung von Kindern mit Migrationshintergrund dokumentiert wird. Die Sprache ist auch für die gesellschaftliche Teilhabe von zentraler Bedeutung.

Thema: Bedeutung des Spracherwerbs in der frühkindlichen Bildung 

Aussage: Die Unterstützung des Spracherwerbs ist eines der wichtigsten Ziele frühkindlicher Bildung und verdient auch unter präventiven Gesichtspunkten besondere Beachtung, um langfristige Bildungsbenachteiligungen zu vermeiden.

Thema: Mangelnde Evidenz für die Wirksamkeit vorschulischer Fördermaßnahmen 

Aussage: Obwohl es viele Förderkonzepte gibt, existiert bisher kein Programm, für das ausreichend empirische Wirksamkeitsnachweise vorliegen und das als "evidenzbasiert" gelten kann.

Thema: Dialogisches Lesen als vielversprechender Ansatz in der vorschulischen Sprachförderung 

Aussage: Das dialogische Lesen basiert auf einfachen Sprachlehrstrategien, die in der natürlichen Eltern-Kind-Interaktion beobachtet werden können. Es legt den Fokus auf sprachförderliche Interaktionsprinzipien und zeigt vielversprechende Förderpotenziale.

Thema: Sprachstimulierende Funktionen im dialogischen Lesen 

Aussage: Im dialogischen Lesen werden drei sprachstimulierende Funktionen angewendet: Anregung der kindlichen Sprachproduktion, Modellierung sprachlicher Äußerungen und Verstärkung/Motivation. Diese Techniken dienen dazu, die sprachliche Entwicklung des Kindes zu fördern.

Thema: Anregung der kindlichen Sprachproduktion durch Fragen 

Aussage: Fragen sind eine wichtige Strategie, um die Sprachproduktion des Kindes anzuregen. Dabei sind offene Fragen und W-Fragen besonders geeignet, um eine aktive Beteiligung des Kindes zu fördern.

Thema: Modellierungstechniken im dialogischen Lesen 

Aussage: Die Modellierungstechniken im dialogischen Lesen umfassen die lobende Wiederholung korrekter Verbalisierungen, gezielte Ergänzungen (Expansion) und unterstützende bzw. korrektive Modellierungen bei Fehlern (recasts). Durch diese Techniken wird die sprachliche Entwicklung des Kindes positiv beeinflusst.

Thema: Motivationspsychologische Aspekte im dialogischen Lesen 

Aussage: Neben den sprachbezogenen Interaktionsprinzipien spielen auch allgemeine motivationspsychologische Aspekte eine wichtige Rolle im dialogischen Lesen. Dazu zählen Lob, Bekräftigung der Äußerungen des Kindes, Beachtung seiner Interessen und eine unterhaltsame Gestaltung der Fördersituation.

Thema: Flexible Anpassung im dialogischen Lesen 

Aussage: Das dialogische Lesen berücksichtigt das individuelle Entwicklungsniveau des Kindes und ermöglicht einen Dialog, der sich an den sprachlichen Äußerungen des Kindes orientiert. So können gezielte Reize gesetzt werden, die die optimale Sprachentwicklung stimulieren.

Thema: Wirksamkeit des dialogischen Lesens in der elterlichen Vorlesesituation 

Aussage: Kinder, deren Eltern eine Einführung in die Sprachlehrstrategien des dialogischen Lesens erhalten haben, zeigen größere sprachliche Kompetenzzuwächse im Vergleich zu einer Kontrollgruppe, in der die Eltern auf übliche Weise vorlesen.

Thema: Anwendung des dialogischen Lesens in verschiedenen Kontexten 

Aussage: Das dialogische Lesen wurde erfolgreich nicht nur im häuslichen Eltern-Kind-Setting, sondern auch in Kindergärten, Tagesstätten und im Head Start Program eingesetzt. Es zeigte positive Effekte bei unausgelesenen Normalstichproben, Risikokindern und Kindern mit Hörschädigungen.

Thema: Fördererfolge durch das dialogische Lesen 

Aussage: Die durch das dialogische Lesen erzielten Fördererfolge betreffen eine breite Palette sprachlicher Kompetenzen, wie die Erweiterung des Wortschatzes, die Zunahme der mittleren Äußerungslänge (MLU) und der morphologisch-syntaktischen Fähigkeiten sowie verbesserte schriftsprachliche Vorläuferkompetenzen.

Thema: Einfluss anderer Maßnahmen auf die Wirksamkeit des dialogischen Lesens 

Aussage: In vielen Studien wurde das dialogische Lesen in Kombination mit anderen Maßnahmen eingesetzt, wodurch es schwierig ist, den exakten Beitrag des dialogischen Lesens zu den Fördererfolgen zu bestimmen.

Thema: Erforschung des dialogischen Lesens im deutschen Sprachraum 

Aussage: Vor kurzem wurden erste Untersuchungen im deutschen Sprachraum durchgeführt, die den eigenständigen Förderansatz des dialogischen Lesens evaluieren. Dabei wurden positive kurzfristige Fördereffekte auf die Entwicklung der Sprachkompetenz festgestellt.

Thema: Abhängigkeit der Trainingserfolge von der Durchführungsqualität 

Aussage: Die Ergebnisse zeigen, dass die Wirksamkeit des dialogischen Lesens stark von der realisierten Durchführungsqualität abhängt. Zur Sicherung langfristiger Erfolge sind daher größere Bemühungen in die Qualifizierung der Förderkräfte notwendig.

Thema: Mangelnde Erkenntnisse über die Wirksamkeit von Sprachfördermaßnahmen 

Aussage: Es gibt nur wenige gesicherte Erkenntnisse über die Wirksamkeit primär- und sekundarpräventiver Sprachfördermaßnahmen. Programme wurden oft nicht oder nur als Gesamtpaket evaluiert, wodurch keine genauen Schlussfolgerungen zu den Förderpotenzialen einzelner Programme möglich sind.

Thema: Wirksamkeit des dialogischen Lesens als eigenständiger Förderansatz 

Aussage: Die systematische Anwendung einfacher Sprachlehrstrategien im dialogischen Lesen zeigt sich wirksam und verdient Beachtung als eigenständiger Förderansatz. Es handelt sich jedoch nicht um ein klassisches Trainingsprogramm, sondern um allgemeine Interaktionsprinzipien, die im Kindergarten alltagsintegriert einsetzbar sein sollten.

Thema: Herausforderungen bei der Umsetzung des dialogischen Lesens 

Aussage: Die Umsetzung der Sprachlehrstrategien des dialogischen Lesens erfordert besondere Anstrengungen, da viele Förderkräfte Schwierigkeiten haben, sie konsequent anzuwenden. Die Qualifizierung der Förderkräfte durch geeignete Trainingsmaßnahmen ist daher wichtig, um den Erfolg des dialogischen Lesens sicherzustellen.

Thema: Bedeutung des induktiven Denkens für den Bildungserfolg 

Aussage: Das induktive Denken spielt eine fundamentale Rolle für die Teilhabe an der Gesellschaft und eine erfolgreiche Bildungslaufbahn. Es ermöglicht das Ableiten von Regelhaftigkeiten aus konkreten Beobachtungen und ist in vielen Lernbereichen anwendbar.

Thema: Präventive Bedeutung des induktiven Denkens 

Aussage: Unter präventiven Gesichtspunkten ist das induktive Denken besonders relevant, da es grundlegende Strategien und Verarbeitungsprozesse umfasst, die bei verschiedenen Lernproblemen angewendet werden können. Eine erfolgreiche Förderung des induktiven Denkens kann zu breiteren Lernerfolgen führen.

Thema: Zentrale Komponente in Intelligenzmodellen 

Aussage: Das induktive Denken ist eine zentrale Komponente in etablierten Intelligenzmodellen und spielt eine wichtige Rolle bei der Lösung neuartiger Probleme. Erfolgreiche Förderung des induktiven Denkens sollte zu einer Verbesserung spezieller Denkprozesse führen und den Lernerfolg in anderen Bereichen fördern.

Thema: Präskriptive Definition des induktiven Denkens 

Aussage: Klauer schlägt eine präskriptive Definition des induktiven Denkens vor, die spezifische kognitive Prozesse beschreibt und Aufgabenklassen festlegt, die diese Prozesse erfordern. Die Definition besteht aus den Kernfacetten A und B sowie der Materialfacette C.

Thema: Facetten des induktiven Denkens 

Aussage: Die kognitiven Prozesse im induktiven Denken werden durch die Kernfacetten A und B sowie die Materialfacette C charakterisiert. Facette A bezeichnet das Ergebnis der Vergleichsprozesse, Facette B die Vergleichsdimension, und Facette C gibt das Material an, auf das sich die Vergleiche beziehen.

Thema: Aufgabentypen zum Vergleich von Merkmalen 

Aussage: Beim Vergleich von Merkmalen gibt es drei grundlegende Aufgabentypen: Generalisierung (Gleichheit von Merkmalen), Diskrimination (Verschiedenheit von Merkmalen) und Kreuzklassifikation (Gleichheit und Verschiedenheit von Relationen). Die Abgrenzung zwischen Generalisierung und Diskrimination ist nicht immer eindeutig.

Thema: Aufgabentypen zum Vergleich von Relationen 

Aussage: Beim Vergleich von Relationen gibt es drei Aufgabentypen: Beziehungserfassung (Gleichheit von Relationen), Beziehungsunterscheidung (Verschiedenheit von Relationen) und Systembildung (Gleichheit und Verschiedenheit von Relationen). Die Systembildung erfordert das gleichzeitige Berücksichtigen von zwei Vergleichsdimensionen.

Thema: Trainingsprogramme zur Förderung des induktiven Denkens 

Aussage: Zur Förderung des induktiven Denkens gibt es verschiedene Trainingsprogramme für unterschiedliche Altersgruppen. Die Programme beinhalten Aufgaben aus den sechs Aufgabenklassen, um die Fähigkeit zur flexiblen Anwendung der Lösungsstrategien zu entwickeln. Die Methode der verbalen Selbstinstruktion wird verwendet, um die Lösungsprozesse zu unterstützen.

Thema: Ziel der Förderung induktiven Denkens 

Aussage: Die Förderung des induktiven Denkens zielt darauf ab, bestimmte kognitive Prozesse gezielt zu entwickeln, die in vielen Lernbereichen und Problemstellungen anwendbar sind. Die Flexibilität und Transferierbarkeit der Lösungsstrategien sollen gefördert werden, um die Denkfähigkeit auch bei neuen Problemen zu verbessern

Thema: Wirksamkeit der Programme zur Förderung des induktiven Denkens

  • Zahlreiche Studien haben die Wirksamkeit von Denktrainings zur Förderung des induktiven Denkens untersucht.
  • Eine Meta-Analyse von Klauer und Phye (2008) basierend auf 74 Evaluationsstudien zeigt beeindruckende Belege für die Effektivität dieser Programme.
  • Die Wirksamkeit zeigt sich nicht nur in den Ergebnissen von Intelligenztests, sondern es gibt auch substanzielle Transfereffekte auf schulische Lernleistungen in verschiedenen Bereichen.
  • Die breiten Transferwirkungen belegen die Annahme, dass die trainierten induktiven Denkprozesse in vielen anderen Lernbereichen Anwendung finden.

Thema: Größe der Effekte auf Intelligenz und Transferwirkungen

  • Die Effekte der Denktrainings auf die Intelligenz betrugen etwa eine halbe Standardabweichung.
  • Interessanterweise fielen die Transfereffekte mit einer Effektstärke von knapp 0.7 Standardabweichungen sogar größer aus als die Effekte auf die Intelligenz.
  • Die gefundenen Effekte sind nachhaltig und können sogar nach Abschluss des Trainings noch weiter zunehmen.

Eine Studie von Möller und Appelt (2001) zeigt, dass eine Auffrischung der geförderten Strategien (Booster-Sitzung) sieben Monate nach Abschluss des Trainings die langfristigen Effekte weiter verbessern kann.

Thema: Förderung von Vorläuferfertigkeiten des Schriftspracherwerbs

  • Kinder bringen beim Schulanfang bereits Fähigkeiten mit, die für den Erwerb der Lese- und Rechtschreibkompetenz wichtig sind.
  • Die Einsicht in die Lautstruktur der Sprache (phonologische Bewusstheit) spielt eine Schlüsselrolle für den Schriftspracherwerb.
  • Die phonologische Bewusstheit ermöglicht das Erkennen von Reimen, das Untergliedern von Wörtern in Silben und das Zusammensetzen einzelner Laute zu einem Wort.
  • Sie ist eine grundlegende Voraussetzung für den Erwerb des alphabetischen Schriftsystems und wird als spezifische Vorläuferfertigkeit des Schriftspracherwerbs bezeichnet.

Thema: Bedeutung der phonologischen Bewusstheit und Buchstaben-Laut-Zuordnung

  • Frühe Forschungsergebnisse zeigten Zusammenhänge zwischen der phonologischen Bewusstheit und dem Lesen- und Schreibenlernen.
  • Die phonologische Bewusstheit wird differenziert in phonologische Bewusstheit im weiteren Sinn und im engeren Sinn.
  • Die phonologische Bewusstheit im weiteren Sinn bezieht sich auf die Fähigkeit, den Lautstrom in größere sprachliche Einheiten zu unterteilen und zu manipulieren.

Die phonologische Bewusstheit im engeren Sinn bezeichnet die Einsicht in einzelne Laute (Phoneme) und ist für die Verbindung von Buchstaben und Lauten wichtig.