Diagnostik

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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 18.07.2023 / 01.08.2024
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Definition Leitfaden für entscheidungsorientierte Gespräche

  • vollständiger
  • konkret formulierter Plan
  • für die Durchführung eines Gesprächs
  • also: vorher Fragen überlegen
  • er ist kein Fragebogen 

Aus was besteht der Grobaufbau eines Leitfadens?

  • Einleitungsteil
  • Abschnitte zu jeder ausgewählten Variablen
  • Schlussteil

Was ist im Einleitungsteil eines Leitfadens enthalten?

  • Begrüßen und Vorstellen
  • Erklären der Ziele, Fragestellung und der Vorgehensweise (Themen, Dauer, Pause)
  • Einverständnis zur Aufnahme mit Ton oder Video
  • Darstellung des Problems aus Sicht des Probanden

Was ist in einem Leitfaden in den Abschnitten zu den ausgewählten Variablen enthalten?

  • zu jeder ausgewählten Variable ein Abschnitt
  • Themen sind z.B. die Variablen der HT
  • ZU Beginn eines Abschnitts wird der Zweck des Vorgehens erklärt: Warum ist das relevant?
  • Am Ende eines Abschnitts werden die wichtigen Infos zusammengefasst

Was enthält der Schlussteil eines Leitfadens?

  • Möglichkeite der Ergänzung für den Interviewten
  • Rückmeldung des Interviewten um Gespräch
  • wenn nöotig Unerhaltung über emotional neutrales Thema
  • weiteres Vorgehen erläutern

Was ist im Rahmen des Feinaufbaus eines Leitfadens beim Ausruck zu beachten?

  • einfache, klare, genaue Sprache
  • keine Fremdwörter und Fachausdrücke
  • kurte, zutreffende, verständliche Erklärungen
  • günstige Fragen und Aufforderungen

Was sind günstige Fragen in einem Leitfaden?

  • auf konkretes individuelles Verhalren bezogen
  • eindeutiger Bezugsrahmen (Themenwechsel, Themenblöcke)
  • nur einen Aspekt bzw Sachverhalt pro Frage ansprechen
  • kurze treffende Formulierungen
  • Vermeidung von Suggestion

Was sind ungünstige Fragen in einem Leitfaden?

  • "vernünftige" Gründe werden vorausgesetzt
  • hypothetisches Verhalten wird erfragt 
  • Suggestivfragen:
    • Füllwörter wie sicher und etwa
    • eine der Antwortalternativen näherliegend erscheinen lassen
    • unvollständige Antwortalternativen
    • setzten etwas als gegeben voraus was nicht vorausgesetzt werden kann
    • Bewertung des erfragten Verhaltens
    • vorausgeschickte Infos

Was sollte bzgl. Verhaltensbeobachtungen bei Gesprächen im Ergebnisteil dargestellt werden?

  • Verhaltensbeobachtung
  • knappe Beschreibung des Verhaltens des Probanden während des Gesprächs: Knapp und einsilbig, Dialekt, schnell, Gestik, Mimiik
  • Abweichungen vom typischen Verhalten vermerken "ging nur zögernd ein"
  • Präteritum: wirkte offen, antwortete bereitwillig, wenig detailreich 

Wie wertet man teilstandardisierte Gespräche im Ergebnisteil aus?

deskriptive Inhaltsangabe: Äißerungen werden wiedergegeben, aber noch nicht im Hinblick auf die Fragestellung interpretiert 

  • Wiedergabe des transkribierten Originalgesprächs
  • thematische Zusammenfassung: Ausagen nach Themen geordnet (Freizeit, Entwicklung, Erziehungsziele)
  • schematische Zusammenfassung: verbale Schemata (Aussagen zuordnen zu verschiedenen Kategorien) vs. numerische Schemata (Rating des Gesagten)

Wie läuft die thematische Zusammenfassung bei der Auswertung teilstandardisierter Gerpräche ab?

  • Themenbereiche identifizieren (trivial wenn Leitfaden verwendet)
  • Aussagen zu Themenbereichen zusammenstellen
  • Verarbeitung zu einem fortlaufernden Text:
    • Gliederung thematisch an Fragestellung orientiert
    • biografische Angaben chronologisch

Wie werden Informationen richtig wiedergegeben bei der Darstellung teilstandardisierter Gespräche im Gutachten?

  • nur Gesprächsinhalte die für Fragestellung relevant sind
  • keine seitenlange wörtliche Protokolle
  • keine marginalen Details
  • wörtliche Zitate sparsam 

Sprachlich korrekte Darstellung teilstandardisierter Gespräche im Gutachten

  • Duktus des Probanden sollte erkennbar sein (wortwahl, Satzbau)
  • betonte oder wiederholte Aussagen hervorheben
  • Präteritum
  • Modus: nur unstrittige Angaben zu Fakten im Indikativ (Alter, Geburtsort)
  • Konjunktiv I zur Kennzeichnug der mittelbaren Wiedergabe des vom Probanden Geäußerten
  • Konjunktiv I wie Indikativ --> Konjunktiv II verwenden 
  • möglichst nur deutsche Wörter, die nicht ungebräuchlich sind --> Verständlichkeit 
  • faire Darstellungsweise, möglichst wenig wertend

Nenne Modus und Tempus bei der Ergebnisdarstellung des Gesprächs

  • Modus: Konjunktiv I oder Konjunktiv II wenn Konjunktiv mit Indikativ gleich
  • Indikativ nur bei unstrittigen Fakten
  • Tempus: Präteritum

Nenne mögliche Auswertungen von teilstanadrdisierten Gesprächen

  • deskriptive Inhaltsaangabe des Gesagten ohne Interpretation im Transkript
  • thematische Zusammenfassung
  • schematische Zusammenfassung

Nenne Beispiele für Verhaltensbeobachtung als selbstständiges Verfahren

künstlich gerstellte Situationen:

  • Arbeitsverhalten in standardisierten Leistungssituationen (z.B, Begutachtung Erwerbstätigkeit)
  • Fahrproben bei Begutachtung verkehrsauffälliger Kraftfahrer
  • Bindungscerhalten von Kindern (strange situation Paradigma)

natürliche Situationen:

  • Interaktion Eltern Kind
  • Verhalten Patientin bei Körperpflege (Begutachtung Pflegebedürftigkeit)
  • Beobachtungsfragen passend zur Fragestellung
  • Beobachtungsfragen, -kategorien und -einheiten so konkret und prägnant wie möglich festlegen

Nenne 2 Möglichkeiten für die Gliederung von Einzelergebnissen

  • zuerst Ergebnis, dann Bedeutung für HT
  • erst HT, dann Ergebnisse als Belege

Erläutere den Zweck von Normen

  • Ergebnisse können richtig eingeordnet und interpretiert werden, denn sie können zwischen Menschen verglichen werden
  • Aussagen darüber, ob Ergebnisse/Leistungen eines Probanden über/unter/durchschnittlich waren bzw auffällig/unauffällig sind

Nenne für Standardnormen (keine Standardnormäquivalente) je eine feine bzw grobe Norm

Variabilitäts- oder Abweichungsnormen

  • fein: T-Werte, IQ-Werte
  • grob: C-Werte

Vor- und Nachteile von Prozenträngen

Vorteile:

  • gut verständlich auch für Laien
  • keine NV nötig
  • einfach zu berechnen

Nachteile

  • diskriminiert im Mittelbereich zu fein (kleiner Unterschied --> großer Sprung im PR)
  • diskriminiert im Randbereich zu nweig (großer Unterschied --> kleiner Sprung)

Was hat einen Einfluss auf di Breite des KIs eines individuellen Wertes?

  • Streuuung der Testwerte (SE, SX)
  • Reliabilität des Testes
  • SE = Standardmessfehler
  • SX = Standardabwweichung der beobachteten Testwerte (über Probanden hinweg)

Was gibt ein KI an und wie berechnet man es?

gibt den Bereich an, in dem der wahre Testwert einer Person bei einer zuvor festgelegtem Sicherheits und Irrtumswkt hat

KI = X +/- z(alpha/2) x SE

Was gibt der Standardmessfehler an und wie wird er berechnet?

gibt an, wie stark die Messfehler um die wahren Werte der Person(en) streuen 

SE = SX x Wurzel(1-Rel)

SX = Standardabweichung der beobachteten testwerte

Nenne sprachliche Besonderheiten bei der Darstellung von Testergebnissen /sprachlich korrekte Verbalisierung der Testwerte

  • Rohwerte im Präteritum: beschreibende Mitteilung der Ergebnisse
  • Normwerte im Präsens und in unpersönlicher Prädikation:  (Dieses Ergebnis entspricht einem t-Wert von.../Damit können die Rechenleistungen (nicht Annas!) im Vergleich zu der Altersgruppe als...)
  • Ergebnisse in persönlicher Prädikation "Frau S konnte 5 Items lösen"

Nenne drei essentielle Angaben bei der Darstellung der Ergebnisse standardisierter Verfahren

  • Rohwerte
  • Normwerte
  • KIs

Argumente für eine detaillierte Ergebnisdarstellung

  • Nachvollziehbarkeit von auf den Ergebnissen basierenden Interpretationen
  • zeigt Seriosität des Gutachtens und Expertise des Gutachters

Wie wird die Verhaltensbeobachtung im Ergebnisteil beschrieben?

  • knappe Beschreibung Verhalten in Testsituation
  • Präteritum
  • mehrere Tests --> mehrere Verhaltensbeobachtungen

Warum werden Verhaltensbeobachtungen als untersuchungsbegleitendes Verfahren verwendet?

  • liefert Daten zu den laut Fragestellung zu erfassenden Konstrukten: Hinweise auf die Ausprägung relevanter Kontrukte
  • liefert Hinweise auf mangelnde Interpretierbarkeit von Testdaten
    • Begründung für unterschiedliche Gewichtung widersprüchlicher Infos
    • z.B. Müdigkeit in einem von zwei IQ Tests

Wie ist der Ergebnisteil für standardisierte Verfahren gegliedert?

separater Untersuchungsbericht für jedes einzelne Verfahren; Gliederung je Verfahren:

  1. Verhaltensbeobachtung
  2. bei Verfahren mit mehreren Subtests / Skalen auch Beschreibungen der Subtests
  3. Darstellung der Rohwerte, Normwerte und Konfidenzintervalle
  4. Hinweise auf durchschnittliche/unauffällige und auffällige Ergebnisse

Was muss bei Normwerten generell angegeben werden?

  • Altersnormen (welcher Altersbereich)
  • geschlechtsspezifische Normen
  • bildungs pder schultypspezifische Normen

Was geben PR an?

wie groß der relative Anteil von Personen in der Normstichprobe ist, die einen niedrigeren oder gleich hohen Testwert erzielt haben wie der Proband

bei der ersten Verwendung muss PR immer erklärt werden!

PR = (cumf/N) x 100    cumf = kumulierte Häufigkeit der Messwerte bis zur oberen Klassengrenze

„enge“ Definition: 25 < PR < 75: „unauffällig“

„weitere“ Definition: 16 < PR < 84: „unauffällig“

Welche Typen von Normen gibt es?

  • Äquivalentnormen
  • Variabilitäts- oder Abweichungsnormen
  • Standardnormäquivalente
  • Prozentrangnormen

Äquivalentnormen

Ein zehnjähriges Kind habe in einem Test 15 richtige Lösungen erzielt – 15 Richtige entspricht der durchschnittlichen Leistung von neunjährigen Kindern. Das untersuchte Kind weist bei dem Merkmal ein Entwicklungsalter von neun Jahren auf.

Variabilitäts- oder Abweichungsnormen

Messwerte müssen NV sein

IQ, Z, T, C

  • Werte innerhalb einer SD vom MW der Normstichprobe --> durchschnittlich
  • zwischen 1 und 2 SD entfernt --> über/unterdurchschnittlich
  • über 2 SD --> weit über/unterdurchschnittlich

Standardnormäquivalente

wenn keine NV

Stanine (StandardNine)

Ab welcher Differenz wochen zwei Testwerte signifikant voneinander ab?

DKrit = z(alpha/2) x SX Wurzel (2 - (Rel1 + Rel2))

SX = Streuung der Testwerte

Erläutere die Funktion des Befundes

  • Zusammenfassung und Integration der Informationen aus Vorgeschichte und Untersuchungsberich, die
    • ein gewisses Maß an Invarianz über die Zeit und Untersuchungsmethoden und -situationen besitzen
    • für den Probanden charakteristisch erscheinen sowie
    • relevant für die Fragestellung sind
  • Vorbereitung der Stellungnahme

nenne zwei vorbereitende Schritte bei der Befunderstellung

  • Befundliste/-bogen: Ordnung der Informationen nach Themen/HT und Zusammenfassung der Einzelergebnisse der Untersuchungsberichte zu thematischen Aussagegruppen
  • Befundskizze: Integration der zu einem Merkmal der Befundliste gesammelten Infos in einem Abschnitt und Auswahl und Gewichtung der Daten aus unterschiedlichen Verfahren

Beschreibe Aufbau und Funktion der Befundliste

  • Aufbau: Tabelle
    • in der Spalte links sind die Datenquellen nummeriert angegeben: 1. Akten, 2. INterview etc
    • In der Zeile oben sind die HT (geordnet nach Bereichen) angegeben und in einzelne Fragen untergliedert
  • oder: in verschiedenen Abschnitten werden Aussagen zu Themen (Intelligenz, Physische Faktoren, Berufsvorstellungen etc.) zusammengefasst. Die Aussagen werden numeriert und mit einer Quelle versehen
  • Funktion:
    • Ordnung der Infos nach Themen/Hypothesen
    • Zusammenfassung der Einzelergebnisse zu thematischen Aussagegruppen

Was bestimmt den Umfang des Befunds?

  • Anzahl der untersuchten Konstrukte
  • Menge vorliegenden Informationen zu jedem Konstrukt
  • Art der Informationen: Test --> kurz; VB --> lang
  • inhaltliche Konsistenz der Informationen: Widersprüche -->  lang