Set of flashcards HF (Page 2 of 13)

Flashcards	501
Language	Deutsch
Category	Psychology
Level	University
Created / Updated	04.07.2023 / 15.01.2024
Weblink	https://card2brain.ch/box/20230704_hf
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Human Error: welche Arten von Hardwaresystemfehlern gibt es?

Operation-Failure wird auch Betreibsausfall genannt, der bei kontinuierlich betriebenen Geräten auftritt

Stand-By-Failure tritt auf, wenn ein Gerät, das normalerweise ruhend ist, funktioniert, wenn es angeschaltet wird

On-Demand-Failure bezieht sich auf den Ausfall, wenn ein Gerät im Bereitschaftszustand nicht funktioniert

Fällt ein Gerät, das periodisch betrieben wird, aus, so spricht man von Operation-Failure

Human Error: was ist eine Zuverlässigkeitsanalyse und warum wird sie gebraucht?

Eine Zuverlässigkeitsanalyse wird durchgeführt, um zu prüfen, ob ein System zuverlässig funktioniert und die beabsichtige Funktion zufriedenstellend erfüllt

Die Gesamtzuverlässigkeit wird aus den einzelnen Komponenten ermittelt plus Raum für Messfehler

Unterscheidung zwischen Reliabilität (Zuverlässigkeit) und Dependability (Systemstabilität)

Um eine geeignete Systemreliabilitätsanalyse durchzuführen, muss man unterscheiden, ob Komponenten seriell oder in Reihe geschaltet sind und wie zuverlässig jede einzelne Systemkomponente ist

Seriell geschaltete Komponenten sind parallel geschalteten Komponenten vorzuziehen, weil sie eine höhere Zuverlässigkeit haben

Human Error: was sind First Generation Techniques und welche zwei Methoden sind besonders beliebt?

First Generation Techniques analysieren die menschliche Zuverlässigkeit in einem System und basieren entweder auf rechnerischen Methoden oder auf Monte-Carlo-Methoden

Die Monte-Carlo Methode analysiert Fehler und Wahrscheinlichkeiten sehr genau, benötigt dazu aber eine detaillierte Analyse der möglichen Fehlertypen und deren Wahrscheinlichkeiten

Beide Methoden umfassen als ersten Schritt die Beschreibung des Systems, also die Komponenten und ihre Funktionen

Bei der Monte-Carlo Methode wird die Leistung des Systems und seiner Fehlerquellen simuliert und am Ende erst summiert

Human Error: Systeme, die einen Informationsfluss (Input) nutzen, der rückwärts verläuft und Informationen üver die Diskrepanz zwischen einem Ist- und Soll-Zustand beinhalten, werden folgendermaßen bezeichnet:

Open-Loop Systeme

Closed-Loop Systeme

Negative-Loop Systeme

Feedback-Systeme

Human Error: führt ein Operator eine umangemessene Aktion aus, ist von folgender Fehlerart die Rede:

Error of Omission

Error of Commission

Non-recoverable Error

Interaction Error

Human Error: Welche der folgenden Aussagen hinsichtlich der Probabilistic Risk Analysis (PRA) sind nicht korrekt:

bei der PRA wird ein Risiko in kleinere Elemente zerlegt, für die die Ausfallwahrscheinlichkeiten quantifiziert werden können

die PRA berücksichtigt ausschließlich die Zuverlässigkeit des gesamten Systems

Risiken, die mit bestimmten Ausfällen einhergehen (z.B. finanzielle Verluste, Tod von Personal) werden neben der Zuverlässigkeit des Systems mitbrücksichtigt

bei der PRA wird ein Risiko in kleinere Elemente zerlegt, für die die Ausfallwahrscheinlichkeiten nicht quantifiziert werden können

Human Error: von Human Error ist die Rede, wenn

eine Handlung von einem Regelwerk oder einem externen Beobachter gewünscht wurde

eine Handlung von dem Akteur nicht beabsichtigt war

Handlung von einem Regelwerk oder einem externen Beobachter nicht gewünscht wurde

Informationsverarbeitung: welche Aussagen sind korrekt?

Der Mensch muss täglich Reize von der Umwelt empfangen, darauf reagieren und eine Antwort an die Umwelt abgeben

Es gibt keine große Ähnlichkeit zwischen menschlicher und maschineller Informationsverarbeitung, was es dem HF-Spezialisten erschwert, Mensch und Maschine als integriertes System zu verstehen und die Schnittstelle zu optimieren

Der Mensch kann als Informationsverarbeitungssystem verstanden werden, in dem verschiedene Subsysteme zwischen Input und Output intervenieren

Menschliche Informationsverarbeitung ist von außen gut beobachtbar, weshalb es heutzutage nur ein gültiges Modell zur Informationsverarbeitung gibt

Der Information Processing Approach versucht, den Informationsfluss beim Menschen zu beschreiben, insbesondere, wie Informationen im Wahrnehmungssystem codiert werden und wie sie für das Gedächtnis codiert werden

Informationsverarbeitung: was sagt das Drei-Stufen Modell der Informationsverarbeitung aus?

Das Modell besagt, dass die Stufen Stimulus-Identifikation + Entscheidungsfindung und Denken + Vorbereitung und Kontrolle von Bewegungen unterschieden und aneinander gereiht werden können

Das Modell besagt, dass in der Wahrnehmungsphase (Perception) die Sinnesorgane stimuliert werden und jede Prozesse, die der Stimulierung folgen, als Wahrnehmung bezeichnet werden, aber nur, wenn es sich um bewusste Stimulation handelt

Erkennung, Diskriminierung, Identifikation eines Stimulus würde in die Kognitive Phase fallen, während die Prozesse, die sich darum drehen, eine richtige Reaktion auf die Stimulation zu finden, der Handlungsphase zugeordnet werden würden

Das Modell besagt, dass alle Zwischenprozesse, die mit Entscheiden und Denken verbunden sind (d.h. Abwägen, Gedanken, Kurz- und Langzeitgedächtnis) zur Kognitiven Phase zählen

Das Modell besagt, dass die Ausführung der Bewegung in die Action Phase fällt, während Auswahl, Vorbereitung und Steuerung der Bewegung noch zur kognitiven Phase zählt

Informationsverarbeitung: ordnen Sie die Komponenten folgenden Beispiels in das drei Stufen Modell der Informationsverarbeitung ein:

Eine Person steht vor einem Bankautomaten, liest die Aufforderung PIN eingeben, überlegt anschließend kurz, was der PIN ist, tritt an den Bankautomaten heran und gibt den PIN ein

Die Aufforderung 'PIN eingeben' ist als Stimulus zu werden, der wahrgenommen und erkannt wird. Die Überlegungen zählen zur kognitiven Phase, die Vorbereitung, den PIN einzugeben zur Action Phase und das Eingeben ist die letztliche Reaktion.

Informationsverarbeitung: was gibt es für Kritik am Drei Stufen Modell und welche Änderungen wurden daran vorgenommen?

Kritik: es ist ein zu vereinfachtes Modell, die Phasen lassen sich nicht direkt voneinander trennen und überlappen sich.

Änderung: Feedback- und Aufmerksamkeitsprozesse wurden eingebracht: Aufmerksamkeit steuert bzw. beeinflusst alle drei Phasen und Feedback über die Wirkung der Reaktion lässt den Kreislauf erneut beginnen.

Informationsverarbeitung: welche Grenzen der Informationsverarbeitung gibt es (3 verschiedene Kategorien) nach Norman und Bobrow und was hindert in diesen Fällen die vollständige Verarbeitung?

data-limited processing: ist der Input unvollständig oder beschädigt (beispielsweise ist ein Stimulus zu kurz zu sehen), kann eine vollständige Verarbeitung nicht geschehen

resource-limited processing: ist der Input unvollständig oder beschädigt (beispielsweise ist ein Stimulus zu kurz zu sehen), kann eine vollständige Verarbeitung nicht geschehen

resource-limited processing: ist das kognitive System zu überlastet oder unfähig, alle nötigen Operationen durchzuführen (z.B. aufgrund fehlender Erinnerungen), kann eine vollständige Verarbeitung nicht geschehen

structually-limited processing: ist das System aufgefordert, mehrere Operationen gleichzeitig auszuführen, kann es zu keiner vollständige Verarbeitung kommen, da Fehler auftreten

structually-limited processing kann auf allen Verarbeitungsstufen vorkommen, ist aber auf der kognitiven Stufe am sichtbarsten

Informationsverarbeitung: wie wird die physikalische Welt psychologisch repräsentiert? Wie kann man die Konzepte Detectability, Discriminability und psychophysikalische Skalierung voneinander unterscheiden?

Alle diese Konzepte werden der Psychophysik zugeordnet, mit welcher man die Sinneserfahrungen messen will

Detectability kann auch mit Unterscheidbarkeit übersetzt werden und beschreibt, wie die absoluten Grenzen der sensorischen Systeme bezeichnet und gemessen werden können

Discriminability beschreibt, wie und dass zwei Reize voneinander unterschieden werden können

Psychophysikalische Skalierung beschriebt die Beziehung zwischen wahrgenommener und physikalischer Größe

Detectability kann auch mit Erkennbarkeit übersetzt werden und beschreibt, wie die absoluten Grenzen der sensorischen Systeme bezeichnet und gemessen werden können

Informationsverarbeitung: welche klassischen Methoden zur Detectability und Discriminability gibt es und wie lassen sie sich unterscheiden?

Das Konzept der Schwellenwerte (threshold) ist das wichtigste in der Psychophysik. Eine Schwelle beschreibt die Werte, unterhalb derer Reize nicht erkannt oder diskriminiert werden können

Die Absolutschwelle bezeichnet die kleinste Intensität, die eine Person benötigt, um einen Reiz erkennen zu können

Die Differenzschwelle bezeichnet den kleinsten Unterschiedbetrag zwischen zwei Reizen, um sie als unterschiedlich erkennen zu können

Die Methode der Grenzen (method of limits) präsentiert dem Teilnehmer verschiedene Reizintensitäten in zufälliger Reihenfolge und der TN gibt an, ob er einen Reiz wahrnimmt. Die Schwellenintensität gibt dann die Intensität an, ab der ein Reiz zu 50% erkannt wurde

Die Methode der konstanten Reize (method of constant stimuli) präsentiert dem Teilnehmer Stimulusintensitäten in steigender oder abnehmender Reihenfolge und nach jeder Stufe wird gefragt, ob ein Unterschied wahrgenommen wurde und aus allen Antworten wird der Durchschnitt berechnet

Informationsverarbeitung: welche Kritik gibt es am Konzept der Schwellenwerte oder an den sensorischen Messungen? Haben Konzepte der Psychophysik Relevanz für Human Factors?

Der Schwellenwert allein ist sehr aussagekräftig, aber die Veränderung der Schwellenwerte unter verschiedenen Bedingungen ist interessanter, da man so untersuchen kann, wie erkenn- und unterscheidbar Reize in unterschiedlicher Farbe, Intensität etc. sind

Die Ergebnisse von sensorischen Messungen oder sogar die sensorische Sensibilität kann von Antworttendenzen beeinflusst werden

Ja, die Konzepte sind relevant, weil man z.B. Absolutschwellen für Alarmsignale ertesten kann, gleichsam für Maximalstärken für Alarmsignale

Ja, weil die Konzepte Informationen darüber geben, was wir wahrnehmen und was nicht, und dies HF-Spezialisten befähigt, z.B. ungewollte Reize optimal zu verdecken (Stromkasten in der Natur)

Nein, die Konzepte sind meist nicht nutzbar, weil sie sich auf materielle und sensorische Reize fokussieren und das nur bedingt auf die heutige technologisierte Welt übertragen werden kann

Informationsverarbeitung: welche Aussagen zur Signaldetektion sind korrekt? Was besagt die Signaldetektionstheorie?

Signaldetektionsmethoden sind subjektiver als andere psychophysische Methoden (z.B. Methode der Grenzen), da sie mit verschiedenen Bedingungen testen (Signal+Rauschen vs. nur Rauschen) und verschiedene Maße definieren (z.B. Treffer, Falscher Alarm, Miss, Correct Denial)

Ergebnisse der Signaldetektionsmethoden können die Reizempfindlichkeit einer Person abbilden, indem sie Treffer- und Fehlalarmquote ins Verhältnis setzen

Anders als bei psychophysischen/sensorische Methoden sind Signaldetektionsmethoden nicht von Verzerrungen, wie z.B. Antworttendenzen beeinflusst

Laut der Signaldetektionstheorie kann man die Trefferquote als Funktion der Fehlalarmquote darstellen und besagt, dass je gerader die Kurve, desto unempfindlicher ist ein Beobachter, je nach oben gekrümmter eine Kurve, desto sensitiver

Laut der Signaldetektionstheorie kann die sensorische Evidenz auf einem Kontinuum dargestellt werden

Informationsverarbeitung: wie kann man direkte und indirekte psychophysikalische Skalierungsverfahren voneinander unterscheiden? Was kennzeichnet die beiden Verfahrensarten?

Skalierungsverfahren versuchen, Sinneserfahrungen zu skalieren bzw. ihnen Zahlenwerte zuzuordnen

Indirekte Skalierungsverfahren wurden das erste Mal von Fechner entwickelt und leiten die Skalierung von Sinneswahrnehmungen auf Basis der Leistung des Teilnehmers bei der Unterscheidung von Reizen ab

Direkte Skalierungsverfahren gelten als einfachere Verfahren, denn die Teilnehmer beurteilen selbst die Stärke der Empfindung auf Grundlage der scheinbaren Intensität

Steven's Gesetz besagt in diesem Zusammenhang, dass die Beziehung zwischen physikalischer Größe und psychologischer Größe für unterschiedliche Kategorien an Reizen immer gleich ist und daher nur eine logarithmische Funktion zur Skalierung benötigt wird

Direkte Skalierungsverfahren folgen einer nicht-logarithmischen Funktion

Informationsverarbeitung: was besagt Steven's Gesetz? Ist die Unterscheidung durch Steven's Gesetz sinnvoll?

Steven's Gesetz beschreibt, dass die Beziehung von physikalischer Größe und psychologischer Größe für unterschiedliche Kategorien an Reizen (noxische Reize, Linien, Licht/Lautstärke) unterschiedlich ist:

noxische Reize (Elektroschocks) folgen einer konvexen Funktion mit Exponent >1
die Länge einer Linie folgt einer linearen FUnktion mit Exponent 1
Licht/Lautstärke folgen einer konkaven Funktion mit Exponent <1

Diese Unterscheidung ist durchaus sinnvoll: evolutionär bedingt ist es sehr wichtig, im unteren Bereich von z.B. Lautstärke diskriminieren zu können, um bei evtl. kleinen Gefahren (Bär) seine Überlebenschancen zu maximieren. Im oberen Bereich diskriminieren zu können, ist nicht wichtig - wenn es hell ist, ist es hell.

Auf der anderen Seite ist es nicht wirklich relevant im unteren Bereich der Schmerzen gut diskriminieren zu können, denn Schmerz drückt immer eine große Relevanz für das Überleben aus. Im oberen Bereich diskiminieren zu können, ist daher wichtiger, weil z.B. leichte Änderungen im Druck zu Verlust führen könnten und das wichtig ist.

Informationsverarbeitung: was ist mentale Chronometrie und welche Art von Experimenten kann man hierzu nutzen?

Mentale Chronometrie ist die Lehre von der Messung des Zeitbedarfs mentaler Prozesse

Reaktionszeitexperiemnte (z.B. simple reaction time, choice reaction time, go-no-go reaction time) zählen zur mentalen Chronometrie, da sie die Reaktionszeit in Abhängigkeit verschiedener Bedingungen (z.B. Inhibition) messen

Donder's Subtraktionsmethode versucht, die Zeit, die eine einzelne mentale Operation braucht, zu schätzen, indem man beispielsweise die Differenz zweier Bedingungen nimmt

Sternbergs additive Faktorenmethode wird nicht zur mentalen Chronometrie gezählt, da sich auf die Analyse von kognitiven Prozessen zwischen Reizdarbietung und Reaktion konzentriert, ohne konkrete Zeitabläufe zu untersuchen

Sternberg untersucht, ob bestimmte Variablen nur bestimmte Verarbeitungsprozesse/-stufen beeinflusst, was sich in einem signifikanten Haupteffekt dieser Variable zeigen würde

Informationsverarbeitung: beschreibe Donder's Subtraktionsmethode. Wie geht man dabei vor?

die Subtraktionsmethode wird genutzt, um den mentalen Zeitaufwand für eine bestimmte mentale Operation zu schätzen.

Vorgehen: zunächst misst man die Zeit bei einer Simple Reaction Time Aufgabe (detect stimulus + execute response), bei der immer reagiert werden muss, wenn der Stimulus präsent ist. Als nächstes misst man die Zeit, die die TN in einer Go-No-Go Reaction Time Aufgabe brauchen, wobei hier ein Teilprozess hinzukommt (identify stimulus), d.h. nur bei einer bestimmten Art an Stimulus darf reagiert werden. Nun subtrahiert man die beiden Reaktionszeiten voneinander und die Reaktionszeit, die von der ersten zur zweiten Aufgabe hinzugekommen ist, kann so dem kognitiven Prozess der Stimulusidentifikation zugeordnet werden.

Informationsverarbeitung: beschreiben sie Sternbergs Additive-Faktoren Logik

Sternbergs Additive-Faktoren Logik misst nicht den Zeitaufwand der einzelnen Stufen (wie z.B. Donders), sondern prüft, inwiefern diese Verarbeitungsstufen abhängig sind und inwiefern bestimmte Variablen nur eine oder mehrere Stufen beeinflussen. Er misst dies, indem er die Reaktionszeiten für die bestimmten Stufen misst und dann Variablen manipuliert. Konfundiert eine Variable nur mit einer bestimmten Verarbeitungsstufe, so ändert sich nur die Dauer für diese Phase.

Informationsverarbeitung: welche Kritik gibt es an den additiven und subtraktiven Methoden? Was wird heutzutage eher angenommen?

Beide Methoden nehmen an, dass Informationsverarbeitung in diskreten Stadien stattfinden, die voneinander trennbar sind. Das ist eine Übersimplifikation.

Heute wird eher von einer kontinuierlichen Informationsakkumulation ausgegangen, d.h. dass Informationen kontinuierlich durch das Verarbeitungssystem fließen und sich beispielsweise Informationen akkumulieren, bis eine Reaktion ausgeführt wird.

Informationsverarbeitung: was besagt das Random Walk Model im psychologischen Sinne hinsichtlich der Informationsakkumulation?

Das Modell besagt, dass eine graduelle Akkumulation von Informationen stattfindet. Teilnehmer werden gebeten, zu entscheiden, ob sie den Buchstaben A oder B hören. Ab dem Zeitpunkt, ab dem z.B. der Buchstabe A gehört wird, akkumuliert sich die Sicherheit der entsprechenden Reaktion und wird ausgeführt, wenn ein kritischer Wert überschritten wird. Werden Teilnehmer aufgefordert, schneller zu reagieren, muss dieser kritische Wert niedriger gesetzt werden und kann dann aber zu mehr Fehlreaktionen führen.

Informationsverarbeitung: welche psychophysiologischen Maße werden häufig zur Messung der Informationsverarbeitung eingesetzt und was können Vor- und Nachteile sein? Sind neurologische Messungen für HF relevant?

EEGs, insbesondere ERPs, können genutzt werden, um die neurophysiologische Reaktion auf bestimmte Reize zu untersuchen. Vorteil ist die hohe zeitliche und hohe räumliche Auflösung

PET und fMRT messen die Veränderung der Menge an sauerstoffreichem Blut in verschiedenen Bereichen des Gehirns

PET und fMRT haben den Vorteil, dass sie eine hohe räumliche Auflösung haben, dafür aber eine geringe zeitliche Auflösung

Bei PET und fMRT kann man beispielsweise auch Donder's Subtraktionsmethode anwenden, indem man einmal den Blutfluss während des Ruhezustands und einmal während des Aufgabenlösens misst

Neurologische Befunde können nur selten in HF integriert werden, obwohl sie die Informationsverarbeitung und Gehirnfunktion während Aufgaben gut abbilden kann

Informationsverarbeitung: was wird als Discriminability bezeichnet?

Die Fähigkeit, festzustellen, dass sich zwei Reize voneinander unterscheiden

Die Fähigkeit, festzustellen, dass zwei Reize gleich sind

Die absolute Grenze des sensorischen Systems

Informationsverarbeitung: time to select response t(4) kann berechnet werden durch:

go-no-go reaction time minus simple reaction time

choice reaction time minus go-no-go reaction time

choice reaction time minus simple reaction time

Informationsverarbeitung: wo liegen die Grenzen der klassischen Methoden für Detectability und Discriminability und wie kann man diese teilweise beheben?

Grenzen: Schwellenwertmessungen sind subjektiv und von beispielsweise Antworttendenzen beeinflusst. Man kann dies durch Signaldetektionsmethoden teilweise beheben, weil diese deutlich objektiver sind (man muss sich nicht auf Aussagen des Beobachters verlassen), sondern hat objektive Kennzahlen (Treffer, Fehlalarm, Miss). Aber: auch hier teilweise Verzerrungen.

Informationsverarbeitung: wie lässt sich die s-förmige Kurve, die die Beziehung zwischen physikalischer Intensität und Detectability darstellt, erklären?

Die Kurve der Schwellenwerte ist s-förmig, weil die Schwelle erst einen Wert festlegt, unterhalb derer ein Reiz nicht erkannt werden kann. D.h. dass die Intensität auf der x-Achse erst bis zu einem gewissen Grad steigen muss, damit der Reiz erkannt wird (y-Achse bildet die ja-Antworten ab). Oberhalb der Schwelle nähert sich die Kurve asymptotisch an da mit steigender Intensität die ja-Antworten nahezu perfekt werden. Daher der s-förmige Verlauf der Kurve.

Informationsverarbeitung: welche Antworttendenzen kann der Beobachter innerhalb der Signalentdeckungstheorie annehmen?

Ja-Tendenz (einen Reiz eher als einen zu erkennen)

Nein-Tendenz

Informationsverarbeitung: nennen Sie ein HF-basiertes Anwendungsbeispiel für die Signalentdeckungstheorie

Anwendbar in bildgebenden Systemen, sodass man die Erkennbarkeit von Pathologien erhöht. Auch anwendbar für Schmerzwahrnehmug, Vigilanz, Fehlerdiagnosen etc.

Visual Perception: welche Aussagen zur allgemeinen visuellen Wahrnehmung sind korrekt?

Die Leistung des Mensch-Maschine Systems ist nur geringfügig dadurch beeinflusst, was und mit welcher Qualität die Person wahrnimmt

Human Factors im Bereich der visuellen Wahrnehmung beschäftigt sich mit der Gestaltung von Anzeigen, Bedienelementen, Schildern etc.

Es kann nicht zwischen der Wahrnehmung eines sensorischen Reizes und der Wirkung eines Reizes unterschieden werden, da z.B. Helligkeit immer gleich hell ist

Trifft ein Reiz auf einen Sinnesrezeptor, so wandelt dieser die Energie in ein neuronales Signal um, welches über hochstrukturierte neuronale Bahnen an das Gehirn weitergeleitet wird

Neurone, die das Signal ans Gehirn weiterleiten, können als Filter angesehen werden, weil sie z.B. nach Muster, Farbe, Ort sortieren und verfeinern

Visual Perception: was bedeutet es, dass Neurone eine Grundaktivität (baseline level activity) haben?

Die Grundrate beschreibt die grundsätzliche bzw. baseline Feuer- und Spikerate des Neurons

Neurone können erregende und hemmende Eingaben von anderen Neuronen erhalten, wobei erregende Inputs die Feuerrate inhibieren

Hemmende oder erregende Eingaben oder Inputs bestimmen die spezifischen Merkmale der Stimulation, für die das Neuron empfindlich ist

Neurone auf niedrigen Ebenen reagieren auf komplizierte Aspekte eines Reizes (bestimmte Formen), während kortikale Neurone auf einfache Aspekte (Linien, Punkte) reagieren

Visual Perception: welche Fähigkeiten hängen vom visuellen System ab?

Fähigkeit, nach Objekten zu greifen oder ihnen auszuweichen

Fähigkeit, sich um Objekte herumzubewegen, ohne sie zu berühren

Fähigkeit, zu fahren oder sich fortzubewegen

Fähigkeit, mit Gleichgewicht still zu Stehen

Fähigkeit, auditive Anzeigen zu verstehen

Visual Perception: welche Aussagen zur Wichtigkeit des visuellen Systems sind korrekt?

Die visuelle Modalität ist nach der auditiven Modalität das wichtigste und zuverlässigste Format für die Übermittlung von Informationen

Die visuelle Modalität ist sehr wichtig im HF-Bereich, da sie es ermöglicht, Informationen von der Maschine an den Bediener weiterzugeben

Die visuelle Leistung bzw. die Leistung des Systems ist dabei aufmerksamkeitsunabhängig, also auch nicht ortsgebunden

Warnsignale werden tatsächlich auditiv besser wahrgenommen als visuell

Visuelle Informationen erleichtern sprachliche Reaktionen, auditive Informationen erleichtern manuelle Reaktionen

Visual Perception: welches Licht ist für uns Menschen sichtbar?

Das Licht, das für uns sichtbar ist, befindet sich in einem Ausschnitt elektromagnetischen Spektrums von ca. 380 bis 760 Nanometer

Wir definieren Licht als eine Welle von Elektronen, die von Objekten emittiert oder reflektiert wird

Wir definieren Licht als elektromagnetische Strahlung, dessen Intensität von der Anzahl der Photonen bestimmt wird

Blaues Licht (ultraviolett) ist kurzwellig, daher sehr energiereich, während rote Strahlen (infrarot) langwellig und weniger energiereich sind

Die meisten Farben entstehen nicht durch die Mischung verschiedener Wellenlängen, nur weiß entsteht durch die Mischung der gleichen Menge aller Wellenlängen

Visual Perception: Wie können wir Licht überhaupt wahrnehmen?

Photon tritt in das Auge ein und wird von Rezeptoren absorbiert
unterschiedliche Rezeptoren bestehen aus unterschiedlichen Photopigmenten, die chemisch auf verschiedene Wellenlängen reagieren
Erzeugung eines elektrochemischen Signals
Nervenzellen in der Netzhaut werden aktiviert
Visuelles Bild entsteht aus komplexen Lichtmustern

Weg: von Hornhaut zu Pupillie zu Linse zu Netzhaut

Visual Perception: wie ist das Fokussierungssystem anatomisch aufgebaut? Wofür sind Cornea und Linse zuständig?

Hornhaut (Cornea) - Pupille - Linse - Netzhaut

Cornea und Linse sind für die Fokussierung und Brechung des Lichts zuständig

Die Form der Hornhaut biegt das Licht stark, bevor es in das Auge eintritt, während die Linse die Brechnung des Lichts zur Akkommodation anpasst

Visual Perception: welche Aussagen zum Fokussierungssystem sind korrekt?

Wird Licht von einer bestimmten Quelle projiziert oder reflektiert, tritt es durch die Pupille in das Auge ein und passiert dann die Hornhaut

Die Pupille reguliert den Lichteinfall, während die Linse das Licht bündelt und gebündelt zur Netzhaut leitet

Wenn sich die Augen nicht bewegen und eine Person versucht, etwas Bestimmtes anzuschauen, spricht man von Fixierung

Die Pupille bündelt das Licht, während die Linse den Lichteinfall reguliert und gebündelt zur Netzhaut leitet

Visual Perception: was bedeutet Akkommodation? Beschreibe die Akkommodation bei weit entfernten und nahen Objekten.

Akkommodation beschreibt die Veränderung der Linse in Abhängigkeit des Ziliarmuskels

Ist ein Objekt über drei Meter entfernt, so ist die Linse gewölbt und der Ziliarmuskel entspannt

Ist ein Objekt unter drei Metern entfernt, so ist die Linse gewölbt und der Ziliarmuskel angespannt

Als Fernpunkt wird jede Distanz bezeichnet, ab der keine weitere Wölbung, als Nahpunkt wird jede Distanz bezeichnet, ab der keine weitere Verflachung möglich ist

Generell kann man sagen, dass bei 20cm die maximale Wölbung erreicht ist und ab hier keine weitere Brechung des Lichts möglich ist (Linse ist in diesem Zustand kugelförmig)

Visual Perception: welche Aussagen zur Akkommodation sind korrekt?

Es braucht Zeit und Anstrengung, um sich an die veränderte Entfernung anzupassen und dauert bei alten Menschen ca. 900ms

Die Zeit, die es zur Akkommodation braucht, ist von der Lichteinstrahlung abhängig

Akkommodation bei Licht verläuft genauso wie Akkommodation bei Nacht

Der Dark Focus beschreibt, dass sich die Muskeln im Dunkeln in einer Art Ruhezustand befinden, da sie nicht zu fokussieren haben, und der Akkommodationspunkt bei Dunkelheit zwischen Nah- und Fernpunkt befindet (meist < 1 m)

Lag of Accommodation bedeutet, dass es eine Differenz bzw. einen Abstand zwischen dem zu akkommodierenden Objekt und dem Dunkelfokus einer Person gibt, d.h. eine Art Verzögerung der Akkommodation auftritt

HF

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