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Kartei Details

Karten 217
Sprache Deutsch
Kategorie Theologie
Stufe Berufslehre
Erstellt / Aktualisiert 30.06.2023 / 27.12.2024
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Nennen Sie 4 häufig auftretende Frequenzbänder im Spontan EEG

Gamma 25-100Hz - hohe kognitive Beanspruchung, exz. und inh. Verschaltung kortikaler Neurone

Beta 13-30Hz - Konzentration, geistige Anstrengung, frontal ausgeprägt (auch alpha Desynchronisation), intrakortikale Netzwerke

Alpha 8-13Hz - entspannter Wachzustand, geschlossene Augen, okzipito-temporale Dominanz, entstehen durch Schrittmacherzellen im Thalamus, die in Rückkopplungsschleife mit dem Kortex sind

Theta 4-8Hz - Müdigkeit, Hypnose, Halbschlaf, posteriore Dominanz, kortikale und hippocampale Anteile

Delta 0.5-4Hz - tiefer Schlaf, Synchronisation sehr großer Neuronenpopulationen

 

Erklärt, warum sich Frequenz und Amplitude gegenläufig verhalten: Je niedriger die Frequenz, desto mehr Neuronen feuern synchron und entsprechend ist die Amplitude des Signals höher

Eine Messung von 500Hz- Frequenzen ist nicht möglich

Bei einer Anfangsfrequenz von mind. 200Hz können Frequenzanteile von 100Hz analysiert werden

Bei einer Anfangsfrequenz von 500Hz kann man Frequenzanteile bis zu 250Hz analysieren

Beta steht für geistige Anstrengung und Konzentration.

Beta kann man auch als α- Desynchronisation bezeichnen.

Vor allem intrazelluläre Ströme tragen zum EEG-Signal bei

EPSPs führen zu einer skalppositiven, IPSPs zu einer skalpnegativen Polarität

Mit einer Abtastrate von 500Hz können Frequenzen von 200Hz gemessen werden

Pyramidenzellen finden sich vor allem nahe zur Oberfläche in Schicht 1 des Cortex.

Pyramidenzellen finden sich v.a. in den Schichten III und V von dort projizieren sie in andere Kortexareale und zu subkortikalen Zielen

Als Grand Average bezeichnet man die mittleren EKPs einer VP in einer experimentellen Bedingung.

Grand Average = über mehrere VPs / Datensätze

Das lateralisierte Bereitschaftspotenzial ist stärker über dem kontralateralen motorischen Cortex

MEG hat eine bessere zeitliche Auflösung

Die N400 tritt bei Erwartungsverletzungen auf

Was ist TMS? Was kann man damit erforschen?

Nicht invasives neurophysiologisches Verfahren zur kurzfristigen Stimulation oder Hemmung von Hirnstrukturen, Alternative zu Läsionsstudien ("virtuelle" Läsionen, reversibel)

Nutzt Prinzip der elektromagnetischen Induktion (Magnetfeld erzeugt Strom) um Ionenströme an Zellmembran und damit deren Erregbarkeit zu beeinflussen, verändert kortikale Informationsverarbeitung

Einsatz:
Untersucht kausale Zusammenhänge zwischen Gehirn und Verhalten

- Erforschung Funktion eines Hirngebiets für kognitiven Prozess, Kontrollmessung in gleicher VP möglich da Läsionen reversibel - Trial and Error anhand ausgelöster Reaktionen möglich
- in Diagnostik (zB MS): lässt Rückschlüsse auf motorisches System, Nervenleitgeschwindigkeit, Intaktheit der Nervenfasern, Größe der motorischen Repräsentation zu
- als Therapie bei Depressionen eingesetzt 

Was ist der wesentliche Unterschied zwischen TMS und tDCS

tDCS nutzt unterschwellige tonische Elektrostimulation mit Gleichstrom, ruft keine direkte Hirnaktivität hervor, sondern verschiebt nur Ruhemembranpotential und erschwert oder erleichtert somit die Auslösung von APs

TMS nutzt überschwellige Stimulation, die direkte Hirnaktivität (APs) hervorruft

Einzelzellableitung hat eine bessere zeitliche Auflösung als EEG

Einzelzellableitung hat eine bessere räumliche Auflösung als EEG

Was ist die grundliegende Funktionsweise der MEG?

neurophysiologische Grundlage identisch mit EEG: Neurone werden durch EPSPs und IPSPs zu Dipolen
Stromfluss in Neuronen verursacht ein Magnetfeld, dafür sind v.a. intrazelluläre Ströme entscheidend
Sind Neurone parallel zum Skalp angeordnet kann deren Magnetfeld mit Hilfe von Magnetometern erfasst werden
Magnetometer sind Spulen in denen die Magnetfelder aus dem Gehirn Ströme erzeugen

Die MEG- und EEG- Signale reflektieren die Aktivität der gleichen Population von Neuronen

Die intraindividuelle Varianz ist meist kleiner als die interindividuelle Varianz

Blutversorgung des Gehirns und Stenosen

  • Ca 800ml Blut versorgen Gehirn jede Minute mit Sauerstoff und Glukose, 
  • Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid über Kapillaren, jede Zelle sehr nah an einer Kapillare
  • Entspricht 20% des gesamten Blutflusses des Körpers
  • Unterbrechung Blutversorgung (Hirninfarkt) häufigste Ursache für Hirnschäden, zweithäufigste Blutungen (beides oft als Schlaganfall bez.)

Zuführende Arterien

  • A. carotis interna spaltet sich auf in A. cerebri anterior und media: versorgen frontal, parietal und teile des temporallappen, sowie Auge und Hypophyse
  • Die beiden vertebralis arterien schließen sich zusammen zur A. basilaris, A. basilaris spaltet sich auf in die beiden A. cerebri posteriores: versorgung okzipital und temporallappen
  • Circulus arteriosus cerebri: Gefäßsystem – a. cerebri anteriores sind verbunden durch a. communicans anterior und a. communicans posterior (aus a. carotis interna) verbindet a. cerebri posteriores mit vorderem Kreislauf
  • Kreislauf kann langsame einseitige bis 90%ige Stenose einer zuführenden Arterie ausgleichen

Stenosen (Verschluss einer zuführenden Arterie)

i.d.R. sind kleine Gefäße betroffen

  • Cerebri anterior: Lähmung / Sensibilitätsstörung im Bein-/Fußbereich, evtl. Persönlichkeitsstörung
  • Cerebri media: kontralaterale Lähmung / Sensibilitätsstörung Kopf und Armbereich, Sprachstörung, Blickabweichung nach ipsilateral
  • Cerebri posterior: zB halbseitige Blindheit
  • Basilarisverschluss führt zum Tod

Welche Sinnessysteme verlaufen hauptsächlich gekreuzt?

  • Visuelles System kreuzt zur Hälfte im Chiasma opticum
  • Taktiles System: Schmerz und Temperatur kreuzt auf RM Ebene des betroffenen Segments, also sehr früh, verläuft hauptsächlich kontralateral, andere Somatosensorik kreuzt auf Höhe der M.O.
  • Gustatorisches Sytem kreuzt im Thalamus
  • Olfaktorische Bahn kreuzt auch irgendwo, verläuft auch viel gekreuzt

Verschlüsse der A. cerebri anterior führen zu Ausfällen im Bein- Fußbereich?

Auf der Strecke vom RM zum Endorgan sind im vegetativen NS immer 2 Neurone beteiligt

Im Rückenmark liegen Motoneurone im Vorderhorn und sensorische Neurone im Hinterhorn?

Im unteren Bereich des Rückenmarks liegen die Segmente superior von den Wirbelkörpern, durch die die entsprechenden Spinalnerven austreten? 

im unteren RM: zugehöriger Bereich/Segment über Wirbelkörper/Spinalnervaustritt

Glandotrope Hormone aus HVL üben direkt Effekte an verschiedenen Organen aus?

Glandotrop: wirkt auf andere Drüse, nicht-glandotrop: wirkt direkt auf Effektororgan

Retinale Ganglienzellen des magnozellulären Typs erhalten ihren Input aus den Zapfen und sind farbempfindlich?

magnozellulär: Stäbchen, keine Farben, Kontraste und Bewegung / parvozellulär: Zapfen, Farben und Mustererkennung 80% der Ganglienzellen

Schmerzinformationen werden von mittelschnellen A-Delta-Fasern Richtung Gehirn weitergeleitet?

Nozizeptive C-Fasern enden im RM, danach Weiterleitung über A-Delta-Fasern

Die Gradientenspulen sind wichtig für die Ortskodierung in allen drei Raumrichtungen?

erzeugen in alle 3 Richtungen verschiedene Lamorfrequenzen zur Ortskodierung

Die räumliche Auflösung hängt mit der Voxelgröße zusammen. Bei fMRT größere Voxel als bei struktureller MRT. Warum ist das so?

 

  • Räumliche Auflösung bei fMRT immer geringer als bei struktureller, weil:
    1. SNR: das Signal, welches fMRT untersucht (Veränderung des Verhältnisses von sauerstoffarmem zu sauerstoffreichem Blut in einem Voxel) ist sehr klein
      Je kleiner das Voxel, desto schlechter das SNR – bei kleinem Signal und kleinem Voxel viel zu viel Rauschen im Verhältnis zum Signal
    2. Akquisitionszeit: je höher die Auflösung, desto länger die Akquisitionszeit 
      linearer Zusammenhang zwischen Anzahl der Schichten und Akquisitionszeit
      in-plane-auflösung = Anzahl der Pixel in Ausleserichtung, (field of view/matrix, also umgekehrt proportional zur Pixelgröße, je mehr Pixel, desto kleiner, je weniger, desto größer) – je höher die in plane Auflösung desto länger die Datenverarbeitung
  • Tatsächliche räumliche Auflösung hängt auch von Korrespondenz zwischen neuronaler Aktivität und vaskulärer Reaktion ab

Wofür dient Preprocessing? Was gehört dazu?

Preprocessing: Serie mathematischer Prozesse die im Prinzip für alle Fragestellungen gleich ablaufen 
Ziel: Rauschen reduzieren und Daten auf Weiterverarbeitung vorbereiten
Davor sollte Qualität der Daten manuell überprüft werden

Teile des Preprocessing:

  • Bewegungskorrektur: schon kleine Bewegung verursacht große Artefakte
    Lösung: rigid body transformation, Verchieben/Drehen, sodass Bilder wieder alle übereinander liegen, als Referenz oft erstes Bild der experimentellen Session
  • Normalisierung: Anpassung an Standardgehirn, für Vergleich zwischen Probanden/Studien, dazu Coregistrierung strukturelles Bild aufgrund besserer Auflösung, strukturelles Bild wird normalisiert und Normalisierungsparameter können dann auf funktionelles übertragen werden
  • Smoothing (räuml. Glättung): räumlicher Low-Pass Filter, reduziert Wahrscheinlichkeit falsch positiver Ergebnisse – Werte für jedes Voxel werden neu berechnet, indem Werte der benachbarten Voxel mit einbezogen werden (je weiter entfernt, desto weniger) FWHM= räumliche Distanz bei der Hälfte des Signals noch mitberücksichtigt wird -> man macht das für Gewinn SNR, da benachbarte Voxeldaten korreliert sind, geringer Verlust räumliche Auflösung
  • Zeitliche Filterung: Frequenz-Spektrum auftskken, maximal erfassbare Frequenz durch TR bestimmt (maximal erfassbare Frequenz=Nyquist-Frequenz, entspricht Hälfte der Aufnahmefrequenz), high pass Filter für Scanner Drift, band-stop für Atmung oder Herzschlag

EEG ist recht kostengünstig

In welcher Weise spielt Magnetismus eine Rolle beim MEG?

Grundlage dieselbe wie beim EEG, Neurone werden durch EPSPs und IPSPs zu Dipolen. Hinzu kommt der Faktor des Elektromagnetismus: Jeder stromdurchflossene Leiter erzugt ein Magnetfeld -> stromdurchflossene Neurone erzeugen Magnetfelder, hierfür sind v.a. die intrazellulären Ströme entscheidend

Magnometer, die über dem Kopf angebracht sind, können diese Magnetfelder erfassen. Magnometer = Spulen, in denen Magnetfelder aus dem Gehirn elektrische Ströme erzeugen. Induzierter Strom ist proportional zur Stärke des Magnetfeldes.

MEG bessere zeitliche Auflösung als EEG

MEG hat spezifischere räumliche Auflösung als EEG

Die Signalausbreitung für magnetische Signale ist viel spezifischer als für elektrische (da ungestört von Gewebe).

Akustische Info wird im Corpus geniculatum mediale auf dem Weg zum A1 umgeschaltet

4 Beispiele für EKP Komponenten und deren Latenzen und Funktionsweise

  • EKP lässt sich in Komponenten einteilen: unterscheiden sich in Amplitude, Latenz und Skalpverteilung
  • müssen reproduzierbar und manipulierbar sein
  • N negativ, P positiv, fortlaufende Nummerierung oder Nummer = Latenz
  • können Prä oder Post Stimulus auftreten und endogen oder exogen sein

Beispiele

1. Auditorische N1:

  • Negativierung 100ms nach auditorischem Reiz, kann schon ab 75ms auftreten,
  • frontozentrales Maximum,
  • Ursprung primärer auditorischer Cortex,
  • abhängig von physikalischen Eigenschaften,
  • keine bewusste Reizverarbeitung notwendig
  • Modulation durch Aufmerksamkeit möglich (Unetrdrückung der N1 bei selbstgeneriertem Ton)

2. Visuelle P1

  • Beginn meist zwischen 60 und 90ms nach Reiz
  • Peak zwischen 100 und 130
  • am stärksten lateral okzipital ausgeprägt
  • sensitiv für physikalische Stimulusparameter
  • beeinflusst durch räumliche Aufmerksamkeit und Aktivierungslevel

3. Visuelle N1

  • frühe anteriore Subkomponente nach 100-150ms
  • zwei spätere Subkomponenten mit Quellen im Parietal und OKzipitacortex
  • Einfluss räumlicher Aufmerksamkeit

4. P300

  • Positivierung 300ms nach Reiz
  • unabhängig von Modalität
  • variable Skalpverteilung
  • am stärksten beforschte Komponente
  • repräsentiert Erwartungsverletzungen: je größer die Abweichung desto größer Amplitude und Latenz
  • Reize müssen aufgabenrelevant sein
  • größere Amplitude bei größerer Anstrengung, geringere Amplitude bei größerer Unsicherheit bzgl. des Zielreizes
  • Latenz spiegelt Dauer der Evaluation wider - steigt im Alter, bei neurodegenerativen Erkrankungen und bei Alkoholismus

5. N400

  • Negativierung 400ms nach Reiz
  • Centroparietal, leicht rechtshemisphärisch
  • spezifisch für semantische Erwartungsverletzung, meist bei Sprache
  • auch unpassende nicht sprachliche Reize können N400 auslösen

weitere Komponenten: feedback related negativity(Quelle im ACC, stärker bei negativem Feedback, bei versch. Arten von Feedback), error related negativity(Negativierung bei Fehlern, auch ohne bewusste Fehlerentdeckung)

Wie beschriftet man ein EKP?

Amplitude in Mikrovolt (uV)

Frequenz in Hz

Latenz in ms