Ethik, KSSO
Ethik, Kaisser
Ethik, Kaisser
Kartei Details
Karten | 27 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Religion/Ethik |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 21.06.2023 / 22.06.2023 |
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Dilemma
Güterabwägung machen.
Man sieht direkte Auswirkungen von Handeln oder Nichthandeln
Heteronorme Moral
Fremdbestimmte Moral, Befehlsmann, Befehl und Gehorsam, Ausführen was gemacht wird, Kind; wenn ich mache, dann darf ich fernsehen schauen
Konventionelle Moral
Nach der Gruppe üblich, was die anderen erwarten (Gruppenzwang, zwischen Heteronorm und Konventionell, Gruppendruck = Konventionell); Jugend; Soziale Moral
Autonome Moral
Selbstbestimmte Moral, dass ich für mich entscheide, verstosse auch Befehle die ich nicht als Moralisch korrekt ansehe, was ist richtig und falsch; nach meinen Prinzipien handle, die ich vernunftmässig als richtig erkannt habe
Pflichtethik
Deontologie.
Es gibt Handlungen, die kategorisch schlecht sind, egal wie viel Gutes dabei herauskommt.
Diese moralischen Verbotsschilder schützen Menschenwürde und verhindern, dass Interessen oder Leben für das Gemeinwohl geopfert werden.
Schaut auf die Handlung.
Wichtigster Vertreter: Immanuel Kant
Utilitarismus
Teleologische Ethik.
Handle so, dass durch deine Handlung das Glück der Betroffenen maximiert und das Leid minimiert wird.
Das grösste Glück für die grösste Zahl - das ist das Ziel der Moral. Dazu kann jedes Mittel recht sein.
Schaut auf Konsequenz.
Bekannteste Zeitgenössischer Vertreter: Peter Singer
Ökologischer Imperativ (Hans Jonas)
Handle so, dass die Wirkungen deiner Handlungen verträglich sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebens auf Erden.
Tugendethik
Nicht Leitsatz für moralisches Handeln sondern Tugendkatalog.
Ausgangsfrage: "Wie sollen wir handeln, um ein gutes, glückliches Leben zu führen?"
Eudaimonia = Glückseligkeit ist das oberste Ziel allen menschlichen Handelns.
Tugendhafte kann sie erreichen.
Verstandestugenden: z.B. Weisheit oder Klugheit durch Belehrung.
Sittliche Tugenden: z.B. Freigebigkeit, Tapferkeit oder Mässigung durch Gewöhnung/Übung.
Schaut auf die Motivation.
Diskursethik nach Habermas und Apel
Grundlage der ethischen Entscheidungsfindung ist Kommunikation und Diskurs.
Ziel ist Verständigung.
Gegenseitige Achtung der Diskussionspartner.
Nicht persönliche Nutzerwartung sondern überpersönliche Vernunfteinsicht.
Ethischer Dreischritt
Sehen -> Analyse des Problems, Informationen sammeln, Sachverhalt einordnen, Vorurteile selbstkritisch überwinden
Urteilen -> Beurteilung nach bestimmten Massstab, z.B. wirtschaftlich, Personalitätsprinzip/Gemeinwohlprinzip/Solidaritätsprinzip/Nachhaltigkeitsprinzip/Subsidiaritätsprinzip
Handeln -> endet nicht im Erkennen des Guten sondern im Tun des Guten, Handlungsebenen, Handlungsanweisungen
Kategorischer Imperativ (Immanuel Kant)
Gibt Handlungen die immer Falsch sind -> Handlungen in denen man den Mensch als Mittel zu Zweck benutzt -> Mensch darf nicht als Mittel zum Zweck benutzt werden.
Bsp.:
Sklaverei, Folter, Vergewaltigung
Theonome Ethik
Gottgegebene Normen -> kommen aus dem göttlichen Willen -> wenn man voll dahinter stehen kann muss es der Autonomen Ethik nicht widersprechen -> soll selber willensmässig zustimmen.
Ethik
Die Lehre vom sittlichen Sollen (Grundfrage: Was sollen wir tun?)
Früher: Moralphilosophie
Wissenschaft von der Moral
Deskriptive Ethik
Welche Moralen gibt es?
Normative Ethik
Wie lassen sich Moralen begründen?
Metaethik
Welche grundsätzlichen Status haben moralische Aussagen? Ist Moral wahrheitsfähig?
Moral
Normensystem für Verhalten von Menschen mit Anspruch auf unbedingte Gültigkeit
Wert
In einer Gemeinschaft angestrebten und akzeptierten Handlungsziel
Bedingung für das Wert von Dingen, Handlungen, Bedürfnissen und Einstellungen
Gut
Mögliches Ziel des menschichen Strebens
Tugend
Fähigkeit, sich gemäss einzelner Werte zu verhalten. Werden um ihrer selbst willen gelebt
Normen
Massstab für das Bewerten von Handlungen.
"Richtschnur", nach der sich der Einzelne und die Gesamtheit orientieren kann.
Mensch vs. Tier
Ethik können nur Leute moralisch handeln, die freie Wahl haben wie sie handeln, Tiere mit Instinkten sind keine Subjekte der Ethik.
Das Tier ist relativ festgelegt wie es sich in Zukunft verhalten wird.
Beim Menschen ist es viel mehr offen, diese Offenheit wird erhalten -> in gewisse Richtung gelenkt durch Erziehung (ist auch frei Wählbar).
Der Unterschied Mensch und Tier hat mit der menschlichen Vernunft und dem handeln zu tun -> Mensch handelt mit Vernunft -> wegen dem kann der Mensch Subjekt der Ethik sein und das Tier nur Objekt.
Ist Ethisch relevant wie man sich gegenüber einem Tier verhält (Tier hat auch Rechte).
Hinduismus
Wichtige Werte:
Höchstes Ziel: Nirvana, Moksha
4 Lebensziele – dharma, artha, kama, moksha (Lehre, Vermögen, Freude, Erlösung)
5 Tugenden – Ahimsa, Satyagraha, Nicht Stehlen, Reinheit, Sinneskontrolle
6 innere Feinde – unmässige Sinneslust, Zorn, Hochmut, Gier, Verwirrtheit, Feindschaft
Verbindliche Normen:
Abgeleitet aus den Tugenden:
- wende keine unnötige Gewalt an
- du sollst nicht stehlen
- verletzte nicht die Reinheitsgebote
- halte Mass
- strebe nach Erkenntnis
Bestimmte Regeln gemäss Varna
Begründung:
(abgeleitet aus Veden und Gita)
Karmalehre
Handeln macht das Wesen des Menschen aus
Dharma regelt alles
Höchste Instanz: Guru, Brahmane, Gesetz im Menschen
Buddhismus
Wichtige Werte:
Höchstes Ziel: Nibbana, Buddhaschaft
(38 Mangalas)
4 Tugenden: sind Bestandteil der buddhistischen Ethik und bezeichnen vier zu kultivierende Geisteshaltungen.
Liebende Güte mettā
Mitgefühl karunā
Mitfreude muditā
Gelassenheit upekkha
3 Grundübel:
Streit (Hass)
Unwissenheit (Verblendung)
Gier (Festhalten wollen)
Verbindliche Normen:
5 Silas: Abstehen vom (1) Töten, vom (2) Nehmen/Stehlen,
von (3) Sinnenlust, vom (4) Lügen, vom (5) Sich-berauschen
10 Silas für Mönche (+ kein Essen nach Mittag, keine Musik/Schmuck, keine Liege, kein Geld, kein Sex)
Begründung:
Lehrreden Buddhas
Insbesondere 8-facher Pfad
Höchste Instanz
Lamas, Wahrheit (Ethik) in sich
Judentum
Wichtige Werte:
höchstes Ziel: Shalom, Gott begegnen
Leben nach der Weisung Gottes
Gerechtigkeit
Freies Volk im eigenen Land
Fremde, Witwen, Waisen helfen (Lev 19,33-34)
Sünde heißt Aveira, absichtliche Taten nennen Juden Avon und versehentlich begangene Fehler Chet.
Verbindliche Normen:
Besonders im orthodoxen Judentum wichtig und unwandelbar: Halacha = Religiöse Weisungen
- 365 Verbote + 248 Gebote = 613 Mizwot (Bsp.: Kaschrut)
- Im Zentrum: 10 Gebote
Im liberalen Judentum sind die Gebote wandelbar und werden der Zeit angepasst
Begründung:
Tora und Talmud
Höchste Instanz:
Rabbi (früher der Sanhedrin= Hoher Rat am Tempel, der existiert nicht mehr)
Zusammenfassend: Besonders im Orthodoxen Judentum ist die Befolgung der Halacha «ohne Wenn und Aber» wichtig und es tendiert daher zur heteronomen Moral.
Islam
Wichtige Werte:
Höchstes Ziel: salam absolut erst im Paradies verwirklicht.
Leben nach Willen Allahs
Barmherzigkeit
Gerechtigkeit
Schädliches:
Glaubensabfall (shirk), Mord
Verbindliche Normen:
5 Säulen
„Zehn Gebote“ des Koran (Sure 17)
Scharia (z.B. Halal und Haram)
Begründung:
Koran, Hadith (Ableitung, Auslegung durch Rechtsgelehrte)
In der Hanafitischen Rechtschule ist auch der Konsens unter den Gelehrten sehr wichtig.
Höchste Instanz:
Bei den Schiiten: rahbar (oberster Religionsführer), Gross-Ajathola
Sunniten: Gross-Mufti, Sheik (insbesondere der Rektor der Universität Kairo)
Aleviten: Dede, Gewissen
Christentum
Wichtige Werte:
Nächstenliebe
Feindesliebe
Bewahrung der Schöpfung
Einheit von Gottes- und Menschenliebe
7 Tugenden: Glaube, Hoffnung, Liebe, Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit, Mässigung
Höchstes Ziel: Glückseligkeit (Himmel, Reich Gottes)
«Schädliches» /»Sünden»: 7 Laster: Hochmut, Geiz, Wollust, Zorn, Völlerei, Neid, Faulheit
Verbindliche Normen: 3-faches Liebesgebot, 10 Gebote (christliche Formulierung)
Begründung: Bibel, Kirchenlehrer/innen (theologisch-philosophische Begründungen, heute auch im Gespräch mit Sozialwissenschaften und Psychologie), Gott hat den Menschen mit Potential und Vernunft erschaffen, damit hat er die Freiheit sich für das Gute, Schöne und Wahre zu entscheiden und es zu verwirklichen.
Höchste Instanz: Papst (für röm.-Kath.), Gewissen