Definitionen


Kartei Details

Karten 157
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 20.06.2023 / 13.07.2023
Weblink
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Vorteile, wenn Rohdaten veröffentlicht werden

  • Betrug kann leichter entdeckt werden
  • Betrug geschieht seltener
  • mehrere können an den Daten arbeiten
  • Daten gehen nicht so schnell verloren

Nachteile, wenn Rohdaten veröffentlicht werden

  • Zusatzarbeit
  • Identifikation von VPs
  • Aufwändige und große Datensätze werden noch länger weiter bearbeitet

Wie kann man fabricated Data erkennen?

  • MW variieren, SD sind sich aber extrem ähnlich
  • MW sind sich extrem ähnlich
  • NV der Messwerte, obwohl Literatur eine andere verteilung nahelegt

Untersuchung: Datensatz erstellen, der die gleichen statistischen Kennwerte hat und durch einen Algorithmus simulieren lassen, wie wahrscheinlich so niedrige SD/MW-Differenzen gefunden werden

Was kann man tun, wenn man die Rohdaten bekommt?

  • Darstellungsfehler (Typos) auschließen
  • Alternativerklärungen (zB verteilungsbedingt) ausschließen
  • Erklärungen der Autoren prüfen (zB Kodierungsfehler)
  • folgende Fragen stellen:
    • Wie ähnlich sind Maxima/Minima?
    • Wie häufig ist der MW?
    • Sind bestimmte Werte sehr selten/häufig?

Gründe dafür, dass Forschende ihre Rohdaten nicht teilen

  • zu wenig Zeit
  • keine Erfahrung
  • Angst vor negativen Folgen
  • keine Anerkennung/Entlohnung

Welche Freiheitsgrade haben Forschende?

  • Stichprobengröße
  • Auswahl der berichteten UV und AV
  • Analysemethode
  • Umgang mit Ausreißern
  • HARKing (explorativ als konfirmatorisch)
  • Nacherheben bis zur Signifikanz
  • Einschluss Kovariate

in Kombi mit:

  • Suche nach Signifikanzen (publish or perish, publication bias)
  • Unwissenheit über Konsequenzen und Zulässigkeit

Tipps für Forschende

  • vorher Stichprobengröße berechnen und berichten
  • an diesem Punkt mit der Erhebung aufhören, nicht Nacherheben
  • alle UVs und AVs berichten
  • Wenn Fälle ausgeschlossen wurden, auch Befunde unter Einschluss berichten
  • Wenn Kovariate eingeschlossen wurden, auch Befunde ohne Einschluss berichten
  • alle Bedingungen berichten, auch Manipulationen ohne Wirkung

Tipps für Reviewer

  • sicherstellen, dass Richtlinien für Autoren gefolgt wird
  • Tolerant für imperfekte Ergebnisse sein
  • Replikationen fordern wenn Argumente nicht stichhaltig sind 
  • Autoren dazu bringen, deutlich zu zeigen, dass berichtete Befunde nicht auf willkürlicher Erhebung und Analyse beruht

21 word solution

„We report how we determined our sample size, all data exclusions (if any), all manipulations, and all measures in the study”

p-Kurve

  • zeigt die Verteilung der p-Werte signifikanter Befunde verschiedener Studien zu einer Fragestellung
  • H0: alle p-Werte zwischen 0.0 und 0.05 gleich --> gerade Linie
  • Effekt: positiv abgeshrägt, umso größerer Effekt umso steilere Kurve
  • bei p-hacking gibt es viele Befunde mit einem p-Wert nahe 0.05 (Kurve steigt von links nach rechts an)
  • weil genau dann aufgehört wurde, als gerade so ein positiver Effekt gefunden wurde

R-Index (Replicability-Index)

  • R-Index = 2 * beobachtete Power - Erfolgsrate
  • beobachtete Power: Median der Power aller einbezogenen Studien --> Schätzer für % der Studien, die signifikant sein sollten
  • Erfolgsrate: % der tatsächlich berichteten Signifikanzen in den einbezogenen Studien
  • R-Index < 50% --> Indikatür ungenügende Power und selektive Berichterstattung
  • R-Index < 22% --> Indikator p-Hacking (nicht durch publication bias alleine erklärbar)

Direct Replication

Studie ist dem Original so ähnlich wie möglich

Conceptual Replication

Studie untersucht die gleiche Idee aber andere Implementierung

WEIRD

  • westlich
  • educated
  • industrialisiert
  • reich
  • demokratisch
  • In der Diskussion Constraints on Generality diskutieren: Beschreibung und Begrüdung der Stichprobe und Generalisierbarkeit

Präregistrierung

  • HT und methodisches und statistisches Vorgehen werden vor der Druchführung spezifiziert
  • Vorlagen auf OSF
  • Vorteile
    • reduziert HARKing
    • reduziert p-hacking
    • reduziert Freiheitsgrade
    • zeigt welche Analysen explorativ und welche konfirmatorisch
    • Verbessert die Planung des Experiments und der Analysen

Registered Report

  • zusätzlich zu HT und statistischem und methodischem Vorgehen werden Intro und Fragestellung spezifiziert
  • dann an ein Journal schicken
  • wenn akzeptiert wird, wird die Studie erst durchgeführt und dann auch veröffentlicht
  • gleiche Vorteile wie Präregistrierung 
  • PLUS reduzierter publication bias

result-blind review

Forschende senden Intro, Fragstellung, HT und Methoden/Analysen einer bereits durchgeführten Studie an ein Journal

Begutachtung ohne die Ergebnisse zu kennen

Vorteil: Gutachtende werden nicht durch Ergebnis beeinflusst

Welche Arten der Präregistrierung gibt es?

  • normale Präregistrierung
  • result-blind review
  • registered report

Was bedeutet ein p-Wert von 0.02?

Die Wkt, ein solches Ergebnis zu erhalten, wenn in Wirklichkeit kein Unterschied vorliegt, liegt bei 2%

Wie kann man den Typ 1 Fehler reduzieren?

Signifikanzniveau absenken

Was ist das übergeordnete Ziel einer FA?

Gibt es eine begrenzte Anzahl von Dimensionen (Faktoren) auf denen sich Objekte/Personen beschreiben lassen?

Ablauf der FA

  1. Variablenauswahl und Korrelationsmatrix berechnen
  2. Extraktion der Faktoren
  3. Kommunalitäten bestimmen
  4. Zahl der Faktoren 
  5. Interpretation der Faktoren
  6. Faktorwerte bestimmen

Prüfkriterien Korrelationsmatrix

  • Korrelationskoeffizienten: nicht nur kleine (<.2) und nicht nur große (> .8/.9)
  • KMO = MSA: bestes Verfahren
  • Bartlett Test of sphericity: soll sig. werden
  • mehr als ein Prüfkriterium betrachten

Methoden zur Bestimmung der Faktorenzahl

  • Scree Plot
  • Kaiser Kriterium
  • Parallelanalyse

Parallelanalyse nach Horn

Ausgewählt werden alle Faktoren, deren Eigenwerte größer sind als das 95%-Perzentil der Eigenwerte von simulierten, unkorrelierten, normalverteilten Zufallsdaten 

Einfachstruktiur bei der FA

Variablen laden immer nur auf einem Faktor hoch und auf den anderen niedrig

Welche Matrix schaut man sich bei einer orthogonalen Rotation an?

rotierte Faktormatrix

Welche Matrix schaut man sich bei einer obliquen Rotation an?

Mustermatrix

Validierung der Lösung einer FA

  • Konfirmatorische FA
  • Retest-Reliabilität: Personen sollten ähnliche Faktorenwerte haben
  • Auswahl von weiteren, bezogen auf die Faktoren typischen Objekte/Personen --> sollten bei Einschätzung hohe Werte auf den entsprechenden Faktoren haben
  • Fragebogenkonstruktion: Reliabiltätsanalyse (cronbachs alpha für jeden Faktor)

Kovarianz

die Korrelation ist eine Funktion der Kovarianz 

Korrelation ist standardisierte Kovarianz

Kovarianz gibt nur die Richtung der linearen Beziehung an, Korrelation auch sie Stärke

Determinante der Korrelationsmatrix > 0

Diagonalelemente sind größer als Nicht-Diagonalelemente

Image

der Teil an Kovarianz, der durch andere Variablen aufgeklärt wird

Anti Image

der Anteil an Korrelation, der nicht von anderen Variablen aufgeklärt wird --> soll klein sein

COO_1

Cooks-Distanz

kleiner 1, besser unter .5

ZRE_1

Z Residuen

unter +/- 2

VIF

Variance Inflation Factor 

nicht 10 oder größer

Zusammenhang Group Mean und Grand Mean

Group Mean besteht aus Grand Mean + Abweichung der Group Means vom Grand Mean