Methodenlehre SS23
Definitionen
Definitionen
Fichier Détails
Cartes-fiches | 157 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 20.06.2023 / 13.07.2023 |
Lien de web |
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Was ist Psychologie?
empirische Wissenschaft: misst/prüft Theorien und daraus abgeleitete Hypothesen mittels wissenschaftlicher Methoden an der Realität
Theorie
geordnete Menge von Begriffen und Aussagen, die ein Phänomen beschreiben und erklären
Hypothese
vorläufige und überprüfbare (!) Aussage zu Zusammenhängen, Unterschieden oder Ursache-Wirkungs-Beziehungen
Wissenschaftliche Methoden
Menge geordneter Schritte zur objektiven Erhebung und Analyse von Daten
Giechische Definition Hypothese
Unterstellung, Vermutung (über eine Gesetzmäßigkeit)
welche Kriterien muss eine wissenschaftliche HT erfüllen?
- empirisch untersuchbar
- allgemeingültig
- sinnvoller Konditionalsatz (wenn-dann) --> Widerspruchsfreiheit
- falsifizierbar
Korrelationale Designs
mehrere Merkmale (Variablen) werden erfasst und deren Struktur (z.B. Zusammenhänge) analysiert
Experimente
bestimmte Faktoren manipulieren und erfassen, wie diese Manipulation sich auf das Erleben/Verhalten auswirkt
randomisierte Zuteilung zu den Ausprägungen der UV
Variable
Manipuliertes oder erfasstes Merkmal in einer Untersuchung
In Experimenten soll die Ausprägung der AV durch die Veränderung/Manipulation der UV erklärt werden, dh direkter Einfluss nur durch die UV
Was wird durch die Anzahl der UVs bestimmt?
Anzahl der Faktoren (z.B. zweifaktorielles Design)
Was wird durch die Anzahl der AVs bestimmt?
univariater/multivariater Zugang
Moderator
verändert den Einfluss der UV auf die AV
Mediator
vermittelt den Einfluss der UV auf die AV
Unkontrollierte Störvariable
Einfluss der Moderatorvariable kann störend sein zB wenn unbekannt oder unkontrollierbar
Kontrollvariable / kontrollierte Störvariable
Einfluss von Moderatorvariablen kann kontrolliert werden zB konstant gehalten oder vorsorglich miterhoben
Inferenzstatistik
Sind Unterschiede oder Zusammenhänge statistisch bedeutsam / signifikant?
Wie wahrscheinlich ist ein konkretes Ergebnis, wenn es in Wirklichkeit keinen Unterschied/Zusammenhang gibt? --> p-Wert
p < .05 --> statistisch bedeutsamer Befund
Nullhypothese
Hypothese keinen Unterschieds, Zusammenhangs, Veränderung
vs. Alternativhypothese
Alpha Fehler
5%
Ja, wenn eigentlich Nein
Nullhypothese fälschlicherweise verworfen
Beta Fehler
Nein, wenn eigentlich Ja
Nullhypothese fälschlicherweise beibehalten
Teststärke
1 - beta
je strenger (kleiner) das alpha, desto kleiner die Teststärke
entspricht der Differenz der MW unter H0 und H1
Multivariate Verfahren
erlauben die gleichzeitige Untersuchung und Analyse mehrerer Variablen
struktur-entdeckende Verfahren (Interdependenzanalysen)
Entdeckung von Zusammenhängen zwischen Variablen
keine Einteilung in UVs und AVs, nur gleichberechtigte Variablen
struktur-prüfende Verfahren (Dependenzanalysen)
Überprüfung von Zusammenhängen zwischen Variablen
UVs und AVs
Ziele der FA
- Datenreduktion
- Hypothesengenerierung
- Strukturierungsfunktion: Entdeckung von wenigen Beschreibungsvariablen
- Überprüfung der Dimensionalität komplexer Merkmale (z.B. bei Fragebogenkonstruktionen)
Was muss bei der Variablenauswahl bei der FA beachtet werden?
- min. intervallskalierte Daten
- normalverteilte Merkmale
- Unabhängigkeit der Beurteilung
- Relevanz der erhobenen Merkmale
- homogene Stichprobe
- Güte der FA eird durch die Zuverlässigkeit der Daten bestimmt
Datenmatrix
Ziel: Gruppierung der Merkmale
Merkmale in den Spalten
Bartlett-Test / Test of sphericity
Testung der Güte der Korrelationsmatrix für die Berechnung einer FA
HO: Stpr stammt aus einer GG, in der Variablen unkorreliert sind (Korrelationmatrix weicht nur zufällig von Einheitsmatrix ab)
p-Wert sollte < 0.05 sein --> Ablehnung der H0
Kaiser-Meyer-Olkin-Kriterium (KMO)
Güte der Korrelationsmatrix bei der Berechnung einer FA
"measure of sampling adequacy"
zwischen 0 und 1
im welchem Umfang teilen die Ausgangsvariablen Varianz
Faktorladung aiq
Wie viel hat ein Faktor mit einer Ausgangsvariablen zu tun?
= Korrelation Faktor und Variable
Faktorwert pqk
Welche Ausprägung hat ein Faktor bei einem Objekt / einer Person?
Hauptkomponentenanalyse (Principal Component Analysis)
- Ziel: Reproduktion der Datenstruktur
- keine kausale Interpretation; keine Generalisierung
- Annahme: Faktoren erklären gesamte Varianz
Faktorenanalyse (Hauptachsenanalyse; Principal Axis Factoring)
- Ziel: Erklärung der Varianz
- kausale Interpretation; Generalisierung
- Einzelrestvarianz wird angenommen
Kommunalitäten
Umfang an Varianzaufklärung, den die Faktoren gemeinsam für eine Ausgangsvariable liefern
= Summe der quadrierten Faktorladungen einer Variablen über alle Faktoren
Eigenwert eines Faktors
Summe der quadrierten Faktorladungen eines Faktors über alle Variablen
die durch den Faktor erklärte Varianz der Beobachtungswerte
Voraussetzungen logistische Regression
- keine Multikollinearität
- Fallzahl: pro Ausprägung der Kriteriumsvariablen min. 25 Beobachtungen; min. 100 Beobachtungen pro Gruppe
- alle relevanten Prädiktoren im Modell
Multikollinearität
Prädiktoren sollen nicht zu stark miteinander korrelieren
Toleranz = 1 - R^2 (1 minus geteilte Varianz) sollte > 0,1 (besser 0,2) sein
Schätzung der logistischen Regressionsfunktion
Regressionskonstante und -gewichte werden für z durch die Maximum-Likelihood-Methode geschätzt
--> Maximierung der LogLikelihood-Funktion durch den iterativen Newton-Raphson-Algorithmus
Odds (Chance, Wahrscheinlichkeitsverhältnis)
p(y = 1)
-------------
Odds = 1 - p(y = 1)
Odds (y=1) = 4 --> Die Wkt für y=1 ist viermal so hoch wie die Wkt für y=0
ln(Odds) = Logits = z
Odds Ratio (Effekt-Koeffizient)
Odds(y=1) nachdem der Prädiktor um eine Einheit gestiegen ist
----------------------------------------------------------------------------------------
Odds(y=1) vorher
= der Faktor, um den sich die Chance von y=1 ändert, wenn ein Prädiktor um eine Einheit steigt --> e^Regressionskoeffizient
2 Ziele der Prüfung des Gesamtmodells einer logistischen Regression
1. Modellgüte insgesamt? Wie gut tragen die Prädiktoren zur Trennung der Kategorien der Kriteriumsvariablen (y=1 und y=0) bei?
2. Ausreißer, die eliminiert werden müssen?