Visual Kognition

Introvertierte
Introvertierte Menschen haben generell eine niedrigere Reizschwelle als Extrovertierte -> auch Pupille dementsprechend reizempfindlicher und verengt sich bei gleichem Ausmaß an Lichteinfall mehr

bei neuen unerwarteten Umweltreizen
-> die Pupille erweitert sich

Pupil dilatation pathway 

Wird durch das sympathische Nervensystem angeregt

Setzt Adrenalin und Noradrenalin frei, wobei Noradrenalin im Locus Caeruleus gebildet wird -> fight or flight response, Wachheit, Arousal

CIT dient zur physiologischen und verhaltensbezogenen Erkennung verborgenen Wissens

Pupillenerweiterung auf erhöhtes Arousal zurückzuführen

Arousal kann erklärt werden durch:

• Klassische Konditionierung:
  • Untersuchung könnte Erinnerung an ein vergangenes, traumatisches Erlebnis sein (z.B. unangenehme Erinnerung an eine verbotene Handlung), bei welchem ein erhöhtes Maß an Arousal gezeigt wurde -> erhöhtes Arousal in Untersuchungssituation = konditionierte Reaktion
• Konflikttheorie:
  • Widersprüchliche, innerliche Bedürfnisse (täuschen/lügen vs. Wahrheit sagen) führen zu höherem Arousal

Bei CITs werden Reihe von Abbildungen gezeigt, daher kommt es im Lauf der Untersuchung zu Wiederholungspriming -> gesteigerte Verarbeitungseffizienz durch generiertes mentales Modell und in Folge weniger Pupillenerweiterung als zu Beginn des CITs
Bei CIT-Abbildungen mit relevanten Stimuli kommt es zu Orientierungsreaktionen -> wirken Wiederholungspriming entgegen
Diese Orientierungsreaktion bleibt bei Betrügern, die keine relevanten Stimuli sehen, aus 

Fovea Centralis

Konvergenz
Divergenz

Sakkaden mit Fixationsperioden 
gleitende Augenbewegungen 

horizontal, vertikal, zyklorotatorisch

M. obliquus inferior
M. rectus superior
M. rectus inferior
M. rectus lateralis
M. obliquus superior
M. rectus medialis

Okulomotor (III), Trochlearis (IV), und Abducens (VI)

Okulomotor vier Muskeln
Trochlearis und Abducens jeweils einen

Frontal eye field (FEF)

Supplementary eye field (SEF)

Dorsolateraler Präfrontaler Kortex (DLPFC)

 Augenbewegung kann genutzt werden, um kognitive und emotionale Reaktionen der Kunden hervorzusehen

Gerade bei low-involvement Produkten und Käufen unter Zeitdruck spielt die Aufmerksamkeit und die damit einhergehende Bewertung eine große Rolle

Bottom-up und Top-down Prozesse

Salienz (Produkte müssen hervorstechen)

Farbe
Form 
Schriftart 
Kontraste 
Motive (v.A. Gesichter) 
Komplexität
Größe

Wie sehr ein Produkt (oder auch Werbeanzeige etc.) hervorsticht hängt stark mit den umliegenden Reizen zusammen: die Salienz kann erhöht werden, wenn zum einen das Produkt sich von den Umgebungsreizen unterscheidet und noch mehr, wenn die Umgebungsreize sich untereinander ähneln

Ziel: die Intention, mit der wir uns den Umgebungsreizen stellen noch bevor wir es tun, kann dafür sorgen, dass bestimmte Augenbewegungen gemacht werden, weil beispielsweise Reize die als irrelevant bewertet werden keine Beachtung finden oder anderen Reizen, die als besonders relevant bewertet werden, eine erhöhte Aufmerksamkeit zu teil wird 
Familiarität: der Grad, in dem einem das Produkt bekannt ist, kann großen Einfluss darauf haben, wie schnell wir ein Produkt aus einer Reihe verschiedener Reize wiederfinden. Bekannte Reize werden schneller erkannt, verarbeitet und deswegen oft besser bewertet. Familiarität kann die Salienz ausgleichen. Sticht ein Produkt mir seinen äußeren Merkmalen nicht hervor, kann stattdessen die Familiarität auf den Reiz aufmerksam machen. Andersherum genauso: so muss ein Produkt, dass auf dem Markt noch unbekannt ist mit Salienz die Aufmerksamkeit gewinnen, während etablierte, bekannte Produkte auch ohne auskommen

Exploration = wie viele verschiedene Objekte werden untersucht

Perserveration = wie lange werden einzelne Objekte betrachtet 

Detailorientierung = wie oft werden einzelne Objekte untersucht 

Unterscheidung hinsichtlich visueller Aufmerksamkeit -> Kinder mit ASS exporieren deutlich weniger Objekte und betrachten Objekte, die ihrem Interesse entsprechen deutlich länger und detailorientierter

Menschen mit ASS betrachten Gesichter kürzer als Menschen ohne ASS. Außerdem fixieren Personen mit ASS weniger stark auf die Augenpartie, sondern eher auf den Mund und die peripheren Bereiche des Gesichts. Die visuelle Aufmerksamkeit wird bei Menschen mit ASS weniger stark an Gesichter oder soziale Stimuli gebunden. Dadurch können sie Ihre visuelle Aufmerksamkeit schneller von Gesichtern lösen und eine Sakkade zu einem peripheren Objekt durchführen als Menschen ohne ASS. 

Bei einem echten Lächeln wird der Musculus Orbicularis Oculi kontrahiert. Dadurch entstehen Fältchen um die Augen (Lachfalten). Der äußere Teil des Muskels kann jedoch nicht willentlich angesteuert werden, sodass eine Kontraktion nur bei einer echten Emotion stattfinden kann. Menschen ohne ASS können anhand der Faltenbildung um die augen intuitiv ein echtes Lächeln identifizieren. 

Die Verwendung statischer Bilder zur Emotionserkennung ist potenziell problematisch, weil auch Menschen ohne ASS Schwierigkeiten haben, Emotionen in statischen Bildern richtig zu deuten. diese Art des Studiendesigns entspricht außerdem nicht dem naturalistischen Setting, in dem wir Emotionen normalerweise begegnen. Dadurch kann eine Übertragung der Ergebnisse auf alltägliche Situationen ebenfalls problematisch sein. des Weiteren ist das Störungsbild der ASS sehr heterogen, sodass eine Übertragung der Ergebnisse teilweise schwierig sein kann.

Ekel: bezieht sich z.B. auf Geruch oder Geschmack 

Verachtung: bezieht sich auf Handlungen und Verhaltensweisen anderer Menschen 

= Wenn Nutzer*innen durch den Blick einen Befehl initiieren können, besteht die Gefahr, dass Nutzer*innen überall dort, wo sie gerade hinschauen, unbeabsichtigt einen Befehl auslösen. Dieses Problem resultiert aus der Tatsache, dass bei blickgesteuerten Devices, der Output mit derselben Modalität wahrgenommen wird, wie neuer Input ins System gegeben wird.

Lösungsmöglichkeiten: 

- Interaktive Parts des Systems können von non-interaktiven Parts separiert werden, sodass zum Beispiel nur in einem bestimmten Bereich des Monitors Interaktionen stattfinden können.

- Um einen Befehl zu initiieren kann durch das Einsetzen bestimmter Blickbewegungen die Aktivierungsschwelle erhöht werden, zum Beispiel können gaze gestures als Blickmuster, Folgebewegungen oder auch verlängerte Fixationen dazu eingesetzt werden.

- Am leichtesten lässt sich das Midas Touch Problem lösen, indem der Blick um eine weitere Inputmodalität ergänzt wird, zum Beispiel könnte der Blick der Objektauswahl dienen und erst eine zusätzliche Lippenbewegung/ ein Ton o.Ä. den Befehl auslösen.

Ein Vorteil besteht darin, dass komplexe gaze gestures selten natürlich vorkommen, sodass es unwahrscheinlich ist, unbeabsichtigt einen Befehl auszulösen.

Ein Nachteil vom komplizierten gaze gestures besteht darin, dass diese zuvor gelernt werden müssen und sich bei steigender Komplexität die Fehleranfälligkeit erhöht.

Bei der Verwendung von Dwells in einem Interface-Gerät unterscheidet man zwischen Blickexplorationsfixierungen und und Befehlsaktivierungsfixierungen eines Ziels mit einem vordefinierten Zeitintervall, das für dessen Aktivierung überschritten werden muss. Wenn Nutzer*innen also auf einen bestimmten Bereich des Bildschirms blicken, der mit einem Befehl verknüpft ist, wird der Befehl nur ausgeführt, wenn Nutzer*innen das Ziel lange genug fixieren, um den definierten Schwellenwert zu überschreiten.

Passende Schwellenwerte sind vom Anwendungskontext und von den interindividuellen Unterschieden der Nutzer*innen abhängig, oft kann nach einiger Übung die Dwell Time ebenfalls weiter reduziert werden.

Grundsätzlich liegen anwendungsfreundliche Schwellen zwischen 200-800 ms (eventuell noch bei bis zu 1000ms).

Für Nutzer*innen bedeutungsvolle Inhalte werden öfter und länger angeschaut, sodass die natürliche Blickexplorationszeit bei diesen Objekten entsprechend verlängert ist.

Weil es in diesem Fall keinen sinnvollen Schwellenwert gibt, der eindeutig zwischen einer natürlichen Exploration und der Intention, einen Befehl auszulösen unterscheiden kann, wird die Dwell Time das Midas Touch Problem wahrscheinlich nicht ausreichend lösen und es kommt zu ungewollten Aktivierungen.

Sense of agency ist die mentale Repräsentation, Kontrolle über wahrnehmbare Veränderungen in der Umwelt auszuüben. Sense of Agency ist ein Bestandteil erfolgreicher Handlungsausführung, die zu zukünftigen Handlungen motiviert und mit handlungsbezogenenen ""selbst/fremd" Klassifikationen in Verbindung gebracht wird

Feedback, das sich sowohl auf die unmittelbare Reaktion auf die Handlungen der Nutzer:innen als auch auf die Rückmeldung über erfolgreich erledigte Aufgaben bezieht, ist bei blickbasierter Mensch-Computer-Interaktion aus folgenden Gründen besonders wichtig: 

- Feedback trägt dazu bei, das Midas-Touch Problem zu vermeiden und wirkt sich positiv auf die Leistung und Zufriedenheit der Nutzer:innen aus 

- anders ls beim Drücken einer taste, wo Nutzer:innen sich sicher sein können, dass sie einen Befehl initiiert haben, geben blickgesteuerte Interfaces in dieser Hinsicht nicht automatisch eine Rückmeldung. Damit Nutzer:innen Einsicht in den Systemstatus haben und verstehen, warum das Interface einen bestimmten Output nicht anzeigt, ist eine Implementierung von feedback hier umso wichtiger, denn ohne eine Rückmeldung über das fokussierte Objekt wüssten Nuter:innen nicht, ob das System das gewünschte ziel richtig erkannt hat.  

center bias = Tendenz zur Mitte (des Bildschirmes)

Stärker vorhanden bei Betrachtung von "Hollywood Filmen" im Vergleich zu Filmen mit natürlichen Szenen

unmittelbar nach Szenenwechsel, Perspektivwechel oder stimulus onset tendieren die Augen zur Mitte des Bildschirms 

Durch die hohe Salienz der Szenen von typischen Hollywood Filmen sind Blickbewegungen der Zuschauerschaft sehr ähnlich und somit auch die Aufmerksamkeit auf bestimmte Merkmale. Das kann dazu führen, dass Meinungen über den Film und über behandelte Themen ähnlich gebildet werden und über den Film hinaus bestehen. 

Filmschnitt 
Bildkomposition -> Salienz der Szene 

relevante Bildausschnitte vergrößern -> für Menschen mit Sehbeeinträchtigung anhand Vorhersagemodellen 

Fiktive Filme effizienter produzieren; Dramaturgie verbessern (z.B. spannender gestalten)