Differentielle und Persönlichkeitspsychologie
Nachbereitung des Skriptes "Differentielle und Persönlichkeitspsychologie"
Nachbereitung des Skriptes "Differentielle und Persönlichkeitspsychologie"
Kartei Details
Karten | 191 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 08.05.2023 / 24.02.2025 |
Weblink |
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Die Differentielle und Allgemeine Psychologie sind von ihrer Grundherangehensweise her gleich.
In der Allgemeinen Psychologie geht es darum, allgemeingültige Prinzipien über die Wahrnehmung und das Verhalten des Menschen zu finden. Die hierfür übliche Methode ist ...
Das Ziel der Allgemeinen Psychologie ist ...
Die Differentielle Psychologie kann für folgende Disziplin als Grundlagenfach angesehen werden, dessen Methoden praktisch in besagtem Fach angewandt werden können:
Körpergröße und Gewicht sind typische Beispiele für...
Eine Variable ist eine veränderliche Größe, also eine Eigenschaft, die verschiedene Ausprägungsgrade annehmen kann.
Das Skalenniveau mit den geringsten Anforderungen an die Qualität der Daten ist die ...
Bei der Nominalskala werden den verschiedenen Ausprägungen einer Variablen willkürliche Bezeichnungen zugeordnet, die man in eine Reihenfolge bringen kann, da sie sich sowohl qualitativ, als auch quantitativ voneinander unterscheiden.
Hat eine Variable Ordinal- oder Rangskalenniveau, so können ihre Ausprägungen in eine klare Reihenfolge gebracht werden, ohne dass die Abstände zwischen den Ausprägungen automatisch gleich sind.
Nennen Sie ein Beispiel hierfür.
Das Beispiel der Schulnoten: Die Noten können ohne Probleme in eine Reihenfolge gebracht werden, jedoch kann der Leistungsunterschied zwischen einer 5 und einer 6 deutlich größer sein, als der zwischen einer 2 und einer 3.
Daten, die Intervallskalenniveau besitzen, können sich in eine logische Reihenfolge mit gleichbleibenden Abständen ordnen lassen.
Muss es bei diesem Skalenniveau zwangsläufig einen absoluten Nullpunkt geben?
Dieses Skalenniveau hat die höchste Datenqualität. Es gibt einen absoluten Nullpunkt, zu dem alle Daten im Verhältnis stehen. Beispiel für dieses Niveau ist die Anzahl an Kindern in einer Schulklasse. ("In der 1b sind doppelt so viele Kinder wie in der 1a.")
Gesucht ist ...
Dieses Skalenniveau ist ausreichend für die meisten in der Psychologie gängigen statistischen Testverfahren: (1)
In der Psychologie kommt dieses Skalenniveau kaum vor: (2)
Was sind Beispiele für Konstrukte?
Konstrukte zeichnen sich dadurch aus, dass sie am Menschen direkt beobachtbar sind.
Persönlichkeit ist ein nicht direkt wahrnehmbares Konstrukt. Nach Asendorpf ist sie "die Gesamtheit aller individuellen Besonderheiten, in denen sich jemand von anderen unterscheidet".
Was braucht es noch, damit man von Persönlichkeit sprechen kann?
Idiografische Methoden nehmen den Einzelnen und seine Einzigartigkeit in den Blick. Der Einzelne wird so individuell wie möglich beschrieben.
Was ist ein Beispiel für diese Methode?
Die Fallstudie über einen einzelnen Menschen
Nomothetische Methoden möchten allgemeingültige Regeln und Gesetze ableiten, also z.B. ein Persönlichkeitsmodell entwickeln, das für alle Menschen gilt.
Was wäre ein Beispiel für die nomothetische Methoden?
Eine Skala zur Messung von Extraversion und Introversion.
Idiothetische Methoden versuchen idiografische und nomothetische Methoden miteinander zu verbinden. Ziel ist es, Einzelne zwar individuell zu beschreiben, aber das so zu tun, dass interindividuelle Vergleiche möglich sind.
Nenne ein Beispiel für idiothetische Methoden.
Beispiel: Man führt mehrere Einzallfallstudien (z.B. mit Schizophreniepatienten) durch, um Gemeinsamkeiten herauszufinden.
Verhaltensweisen sind ein inhaltliches Konzept der Differentiellen Psychologie und eine Ebene, auf der Menschen sich unterscheiden können. Verhaltensweisen sind direkt beobachtbar und messbar, die Motive, die ihnen zugrunde liegen jedoch nicht immer.
Wie kann man Verhaltensweisen auf behavioristischer Ebene verstehen?
Behavioristisch ausgedrückt sind Verhaltensweisen die unterschiedlichen Reaktionen von Menschen auf den gleichen Reiz.
Verhaltensgewohnheiten sind Verhaltensweisen, die sich über verschiedene Zeitpunkte und Kontexte wiederholen, sie haben eine hohe Stabilität.
Zwischen welchen drei Arten von Stabilität kann unterschieden werden?
Absolute Stabilität, relative Stabilität und Strukturstabilität
Die Ausprägung einer Eigenschaft verändert sich über die Zeit nicht. Hans ist mit 40 Jahren genauso extrovertiert wie mit 20 Jahren.
Das ist ein Beispiel für ...
Anna hat mit 20 einen IQ von 105 und Paul einen von 100. Im Alter von 50 Jahren wird bei beiden erneut der IQ gemessen. Diesmal weist Anna einen IQ von 100 auf und Paul einen von 95.
Im Vergleich der beiden miteinander blieb der Unterschied zwischen ihren IQ-Punkten über die Zeit hinweg konstant.
Das ist ein Beispiel für ...
Diese Form der Stabilität beschreibt den gleichbleibenden Zusammenhang zwischen Merkmalen über die Zeit hinweg.
Beispiel: Intelligenz und Introversion korrelieren sowohl im Alter von 15 Jahren, als auch im Alter von 60 Jahren um 0,5. Ist dies gegeben, so spricht man von ...
Von hoher Konsistenz spricht man dann, wenn sich ein Verhalten nicht nur in einer Situation zeigt, sondern auch in ähnlichen Situationen. Kann ein Verhalten bei hoher Konsistenz generalisiert werden?
Verhaltensgewohnheiten (engl. "habits") sind "gelernte Verbindungen zwischen (1) und (2)."
Die Konstanz zwischen Reiz und Reaktion ist dann besonders hoch, wenn die Verbindung durch ausreichend ... stabilisiert wurde.
Verhaltensmerkmale sind beobachtbare Verhaltensweisen, die als Indikatoren für eine bestimmte Disposition dienen können.
Nenne ein Beispiel für diese Aussage.
Beispiel: Eine Lehrerin beobacht bei einem ihrer Kinder, dass es anderen oft bei den Aufgaben hilft und sich freiwillig anbietet den Müll rauszubringen. Dies sind beobachtbare Verhaltensweisen, also Verhaltensmerkmale, die auf die Disposition Hilfsbereitschaft hinweisen.
Sieh dir das hierarchische Eigenschaftsmodell nach Eysenck nochmal an.
Nenne drei Bereiche der Psychologie, in denen die Verhaltensvorhersage wichtig ist.
1. In der Personalauswahl (Passt der Bewerber zu der ausgeschriebenen Stelle? Wird er die Verhaltensweisen zeigen, die für diesen Job erforderlich sind?)
2. Bei der Studienplatzvergabe (Wird der Anwärter dieses Studienplatzes die Anforderungen für einen erfolgreichen Abschluss des Studiums erfüllen können?)
3. Bei der Prognose von Rückfallwahrscheinlichkeiten von Straftätern (Wie wahrscheinlich wird diese Person erneut straffällig werden?)
Welche beiden Aspekte sind bei der Verhaltensvorhersagen besonders wichtig?
1. Ausprägung: Wie stark ist die relevante Eigenschaft bei der betreffenden Person ausgeprägt?
2. Korrelation: Wie ausgeprägt ist der Zusammenhang zwischen dieser Eigenschaft und dem vorherzusagenden Verhalten?
In der Psychologie gibt es selten Korrelationen von 1. In diesen Fällen kann man das Verhalten nicht nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit, sondern mit Sicherheit vorhersagen. Dies ist z.B. bei Aggressivität und aggressivem Verhalten der Fall. Die Eigenschaft Aggressivität führt mit Sicherheit zu aggressivem Verhalten.
Wer beschrieb erstmals den Begriff der "Zustände"?
Raymond Cattell
Zustände (engl. "states") sind...
Das Gesamtverhalten eines Menschen ist immer eine Kombination aus zeitlich überdauernden Verhaltenseigenschaften und -merkmalen, sowie momentanen Zuständen.
Mit der Bezeichnung "Typen" können in der Differentiellen Psychologie sowohl quantitative Abschnitte auf Dimensionen, als auch qualitative Beschreibungsklassen gemeint sein. Erstere meinen Extrempunkte einer Skala, also z.B. sehr stark Introvertierte oder sehr stark Extrovertierte. Mit den qualitativen Beschreibungsklassen sind Typen verschiedener Kategorien gemeint. Ein Beispiel dafür ist die Typologie von Hippokrates und später Galeb, die Menschen auf Basis ihrer Körpersäfte in Sanguiniker, Choleriker, Melancholiker und Phlegmatiker unterteilten.
Welche Theorien gehen davon aus, dass es innerhalb der Psyche verschiedene Kräfte gibt, die miteinander im Konflikt stehen?
Laut den Psychodynamischen Theorien, die zu den ältesten psychologischen Theorien gehören, können Menschen sehr unterschiedliches und widersprüchliches Verhalten an den Tag legen, je nachdem, welche der in ihnen wirkenden Kräfte gerade die Oberhand hat.
Sigmund Freud (1856-1939) ist einer der Urväter der Psychologie und Begründer der Psychoanalyse. Durch ihn wurde das Interesse am Unbewussten geweckt und er versuchte unter anderem eine Landkarte der Seele zu erstellen.
Wieso bezeichnet man den Ansatz Freud's als das dynamische Modell?
Freud glaubte, dass das Seelenleben auf einem Fluss von Energien beruhte, sowie dass jeder Mensch eine limitierte Menge an Gesamtenergie zur Verfügung hat. Wenden wir also für eine Tätigkeit Energie auf, so geschieht das auf Kosten anderer Tätigkeiten, da unsere Energiereserve aufgebraucht wird.
Freud glaubte außerdem, dass diese Energien aus zwei angeborenen Grundtrieben kommen: Aus dem Sexualtrieb (Eros), dessen Energieform die Libido ist und der auch als Selbsterhaltungstrieb dient. Und aus dem Aggressionstrieb (Thanatos), dessen Energieform Destrudo, also zerstörerische Energie, ist und der auch als Todestrieb bezeichnet wird.
Diese Triebe sind körperliche Spannungszustände, die entladen werden wollen. Entladung kann durch das Ausleben des Triebs geschehen oder aber durch Abwehr- und Ersatzhandlungen.
Nenne beispielhaft drei Abwehrmechanismen nach Sigmund Freud.
- Verdrängung
- Projektion
- Verschiebung
- Reaktionsbildung (Verkehrung ins Gegenteil)
- Verleugnung
- Rationalisierung
- Sublimierung (Befriedigung des Triebimpulses durch eine akzeptable Ersatzhandlung)
- Regression (Abwehr eines Traumas durch den Rückzug auf eine frühkindliche Stufe der Triebregulation)