221 Kommunikation

bis und mit KW 18

bis und mit KW 18


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Flashcards 154
Language Deutsch
Category Psychology
Level Other
Created / Updated 26.04.2023 / 31.05.2023
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Social Compensation Effect (Soziale Kompensation) 

tritt auf, wenn der Einzelne seine Leistung steigert, um die erwarteten Verluste der anderen auszugleichen. Grob kann man sich dies als das Gegenteil des "Saugnapf-Effekts" vorstellen, bei dem der Einzelne die Gruppenleistung steigern will, nachdem er einen Motivationsverlust bei anderen beobachtet oder erwartet hat.

in der Gruppe:

Konformität

 kann einfach als "Nachgeben gegenüber dem Gruppendruck" definiert werden. Im Zusammenhang mit Gruppen lautet eine umfassendere Definition "eine Änderung der Überzeugungen oder Handlungen aufgrund von tatsächlichem oder wahrgenommenem Gruppendruck".

Bsp.: 

  • Experiment, wenn alle der Gruppe dem Dozent sagen es wären 2 Striche, sagt der letzte dasselbe, auch wenn es offensichtlich 3 wären

in der Gruppe

Autorität

Gehorsam wird neuerdings definiert als "Verhaltensänderung, die durch die Befehle einer Autorität hervorgerufen wird".

Bsp.: 

  • Milgram-Experiment: Personen hören auf die Stimme desjenigen, der den Auftrag gab, bei falscher Aussage einen Schock zu verpassen & nicht auf die schockende Person, welche schrie, dass er aufhören solle

Defintion Rolle

Summe der Erwartungen an das Verhalten einer Person in einer best. sozialen Position

Defintion Rollenhaushalt

alle Rollen die ich einnehme (Studentin, Tochter, Freundin, …)

Definition Rollenset

Besteht aus einer Vielzahl von Rollenerwartungen, die an eine soziale Rolle gestellt werden.

Definition Rollensegment

Ausschnitt aus dem gesamten Rollenset.


Beispiel: Die Erwartungen der Patient*innen an eine Therapeutin oder die Erwartungen von Ärztinnen oder Ärzten stellen jeweils unterschiedliche Rollensegmente dar.

Definition Inter-Rollenkonflikt

Konflikt zwischen zwei verschiedenen Rollen der Person

Definition Intra-Rollenkonflikt

Konflikt zwischen den unterschiedlichen Erwartungen an die gleiche Rolle

Person-Rollen-Konflikte 

Ein Konflikt zwischen einer Person und einer Rolle kann beispielsweise entstehen, wenn eine Person eine Rolle übernehmen muss, die nicht ihren Interessen oder Einstellungen entspricht. Wenn beispielsweise eine Hebamme, die aus ihrer persönlichen Überzeugung strikte gegen jegliche Form von Abtreibungen ist, an ihrem Arbeitsplatz eine Abtreibung begleiten muss, zeigt sich ein solcher Person-Rollen-Konflikt. 

Rollenambiguität

Unklare oder mehrdeutige Erwartungen an eine Rolle, weil bspw. Rolleninformationen fehlen oder widersprüchlich sind. 

Rollenüberlastung

Die Anforderungen an eine Rolle entsprechen nicht den Ressourcen, welche die Rolle tragende Person hat. 

Grundhaltung der Klientenzentrierte Gesprächsführung

= Non-direktive Gesprächsführung

Tatsache, dass in einem therapeutischen oder beratenden Setting schnell ein Gefälle besteht - der Klient als Hilfesuchender wird häufig als „unwissend“ gesehen, während die Fachperson "wissend" darum bemüht ist den Klienten auf den richtigen Weg zu bringen. Die Bezeichnung "personenzentriert" soll diesem Gefälle entgegenwirken und den Klienten/die Klientin als eigenständige, autonome Person charakterisieren.

Echtheit, positive Wertschätzung und Empathie

Aktives Zuhören

Zu- oder hinhören: zugewandt sitzen, präsent sein, nicken, Blickkontakt, Redefluss anregen, ...

Zusammenfassen: verkürzte Wiedergabe von Gesprächsteilen, regelmässig die Kernpunkte zusammenfassen, ...

Paraphrasieren: beinhaltet nicht nur die verkürzte Wiedergabe von Gesprächsteilen und der Kernpunkte, sondern auch eine Reflexion der Bedeutung. 

Spiegeln: Das Verbalisieren emotionaler Erlebnisinhalte. Mitteilen (spiegeln) welche Gefühle man beim Klienten herausgehört oder wahrgenommen hat. 

Weiterführende Fragen stellen: W-Fragen stellen, damit die sprechende Person über sich erzählen kann. 

Vertrauenstrias

Interpersonelles Vertrauen

  • (Eltern gehen einfühlsam auf Signale des Babys ein. Sie verhalten sich konsistent und voraussehbar Sie sind stabile und verlässliche Fürsorgepersonen.)
  • Selbstvertrauen
  • (Eine Person mit einem ausgeprägten Selbstvertrauen kann eher das Risiko wagen, anderen zu vertrauen, da sie einen enttäuschten Vertrauensvorschuss gut verkraften kann / Einfühlungsvermögen um vertrauen zu können, muss man die Absichten bzw. Bedürfnisse des anderen sensibel registrieren)
  • Vertrauen in die Zukunft
  • (Entwickelt sich in der Adoleszenz und im Erwachsenenalter + Inhaltsbereiche: private und gesellschaftliche Zukunftsorientierung + Vermittelt wird Zukunftsorientierung in einem Sozialisierungsprozess von Bildung, Religion, familiären Werthaltungen und sozialer Sicherheit)

Wie lautet der Überbegriff für diese Fragen?

«Wie möchten Sie heute beginnen, mit .... oder mit ...?“ / «Welche der Übungen eignet sich für Sie am besten für die Durchführung zu Hause?“

Alternativfragen

Wie lautet der Überbegriff für diese Fragen?

«Sie sagten, Sie haben die Beschwerden seit drei Wochen?» / «Erzählen Sie mir mehr darüber, wie die Beschwerden begonnen haben?» 

• «Was führt Sie zu mir?»

• «Was fällt Ihnen schwer?»

Offene Fragen

Als offene Fragen gelten die sogenannten W-Fragen: Wann, was, wie, wo, wer, wann, wodurch, wofür, wie stark, (seltener, überfordert Menschen oft) warum.

Wie lautet der Überbegriff für diese Fragen?

• «Wie kam es zu Ihrer Einweisung ins Spital?»

• «Beschreiben Sie mir, wann die Schmerzen begonnen haben. Was war das für eine Situation und was haben Sie gerade gemacht?»

• «Wie sind Sie durch die Beschwerden in Ihrem Alltag beeinträchtigt?» 

Problemorientierte bzw. diagnostische Fragen

Wie lautet der Überbegriff für diese Fragen?

 

• «In welchen Situationen nehmen Sie die Symptomatik weniger wahr?» …

• «Wie ist es Ihnen gelungen heute Morgen trotz Beschwerden aufzustehen?» 

• „Was oder wer tut Ihnen im Alltag gut, bzw. wen oder was erleben Sie unterstützend?“ (familiär, beruflich, Interessen, Hobbys, etc.)

• «Sie erzählten, dass Sie schon einmal eine ähnliche Krankheit durchlitten haben. Was hat Ihnen damals geholfen?» 

Lösungs- und ressourcenorientiere Fragen

-> Indirekte Komplimente meint, dass die Fachperson nach (kleinen) Erfolgen, Verbesserungen oder Stärken fragt und Patient/innen diese schildern lässt.

Wie lautet der Überbegriff für diese Fragen?

 

• «Auf einer Skala von 1 bis 10, 1 bedeutet Ihr schlechtester Moment, 10 bedeutet Ihre beste Verfassung/bester Moment seit Spitaleintritt, wo befinden Sie sich im Augenblick?»

• «Was macht den Unterschied zwischen 1 und der von Ihnen genannten Zahl aus?»

Skalenfragen

Wie lautet der Überbegriff für diese Fragen?

 

• «Wenn der Arzt das Ok für die Entlassung gibt, was werden Sie als Erstestun?»

• «Was denken Sie, was könnten die ersten Anzeichen einer Verbesserung sein?»

Hypothetische Fragen

Fragen zu individuellen und kollektiven Bedeutungsgebungen

Hier wird versucht, subjektive Theorien über das Auftreten bestimmter „Symptome“ oder problematischer Verhaltensweisen zu erhalten (vgl. «subjektive Krankheitstheorie“):

Bsp.: «Wie erklären Sie sich das Auftreten Ihrer Symptomatik / Krankheit?»

Skalierungsfragen

Skalen helfen, binäres Ja/Nein-Denken aufzulockern und mehr Nuancen wahrzunehmen. Bedeutsam sind dabei die Anschlussfragen:

«Wenn 0 steht für ‘Ich habe keine Hoffnung, dass ich mein Ziel je erreichen werde’, und 10 steht für ‘Ich bin sicher, dass es mir gelingen wird’, wie viel Hoffnung haben Sie im Moment?»

 Kontextualisierung 

(Erfassung von Unterschieden bezüglich des Kontextes):

«In welchen Situationen erleben Sie Ihr Problem/Symptom mehr oder weniger störend?»

Ressourcenbetonende, hypothetische Fragen

Mit Hilfe dieser hypothetischen Fragen wird verdeutlicht, dass (positive) Zukunftsszenarien vorhanden sind, die zur Entfaltung kommen können:

«Wenn die Beschwerden besser werden, woran bemerken Sie dies?», «Was werden Sie dann als Erstes tun?» 

Ziel der Experten-Laien-Kommunikation 

das Ziel besteht oft darin dem Laien eine informierte Entscheidung zu ermöglichen 

Common Ground

gemeinsame Schnittmenge in der Experten-Laien-Kommunikation

Grounding-Prozesse

In der Regel erhält man auf jede Botschaft verbale (z.B. «hm,…», «ja, …», konkrete Rückfragen) und nonverbale Signale (Nicken, fragender Blick, etc.), die uns helfen, das Wissen des Gegenübers ständig neu einzuschätzen und unsere Kommunikation anzupassen.

Duales Empathie-Modell

Das duale Empathie-Modell beschreibt 2 Komponenten der Empathie: die affektive und die kognitive. Beide Komponenten gemeinsam beinhalten, sich sowohl in die Situation wie auch das Innenleben einer anderen Person hineinzuversetzen, deren Gefühle etc. wahrzunehmen, nachzufühlen und zu verstehen.

Die kognitive Komponente vom dualen Empathie-Modell 

meint das gedankliche Verstehen und Nachvollziehen der Gefühle, Motive, Gedanken, (…) der aktuellen Situation einer anderen Person. Das Konzept entsprich im Wesentlichen dem Konzept der Perspektivenübernahme und der „theory of mind“. Es ermöglicht das Erkennen und verstehen, beinhaltet aber per Definition kein Mitfühlen.

affektive Komponente  im dualen Empathie-Modell 

meint das emotionale Mitfühlen mit den vermuteten Emotionen einer anderen Person, also das Erleben derselben oder ähnlicher Emotionen wie die andere Person. Durch die affektive Empathie entsteht in der empathischen Person ein emotionaler Zustand, der mehr zur Situation des Gegenübers passt, wie zur eigenen.

Gefühlsansteckung

Emotionales Mitfühlen ist auch ohne kognitives Verstehen möglich. Emotionen einer anderen Person werden miterlebt, ohne den Grund für diese zu kennen bzw. Einsicht in die Ursachen zu haben. Bereits Säuglinge verfügen über diese Mechanismen und lachen, wenn andere lachen. Man fühlt in diesem Fall nicht mit, sondern parallel zu der anderen Person.

Empathie als interaktionaler Prozess (3 Schritte)

1. Schritt: Der Akteur nimmt den emotionalen Zustand des Gegenübers wahr, versteht (kognitiv) und fühlt (affektiv) mit.

2. Schritt: Der Akteur drückt dem Gegenüber aus, dass bzw. was er wahrgenommen, verstanden und mitgefühlt hat. -> Rückmeldung!

3. Schritt: Das Gegenüber nimmt dadurch (durch Schritt 2) wahr, dass der Akteur diese Empathie aufgebracht hat und erlebt diese als zu seiner Situation passend oder stimmig.

-> Empathie wird in diesem Modell als erlernbare Fertigkeit angesehen.

Neuropsychologische Empathie-Modelle

Interaktion von 4 neuralen Netzwerken

1. Netzwerk «affective sharing» verarbeitet wahrgenommene emotionale Reize direkt. Es basiert auf dem Prinzip der Siegelneurone und erklärt die emotionale Ansteckung (emotionales Teilen).

2. Netzwerk «self-awareness» dient der Unterscheidung zwischen selbstbezogenen (selbst generierten) und fremdbezogenen (gespiegelten, „angesteckten“) Emotionen (Selbst-Andere-Differenzierung) und hilft so bei der Selbstregulierung.

3. Netzwerk «mental flexibility and perspective taking» ermöglicht es, sich in andere hineinzuversetzen, eine Situation aus ihrer Perspektive zu sehen und ihre vermuteten Emotionen in dieser Situation abzuleiten (Perspektivenübernahme).

4. Netzwerk «emotion regulation» hat eine ähnliche Funktion wie das zweite Netzwerk, da es durch Emotionsregulation den Einfluss der emotionalen Ansteckung reduziert. Damit ist eine Person in der Lage mitfühlend zu handeln (Mitgefühl), ohne von den Emotionen der anderen Person überwältigt zu werden.

Unterschied Empathie & Mitgefühl

Im Unterschied zur Empathie beinhalte das Mitgefühl nicht das Risiko des Burnouts, da Mitgefühl auf neuronaler Ebene mit positiven Emotionen, Zugehörigkeit, Liebe und Belohnung in Verbindung stehe, während Empathie das Schmerzzentrum aktivieren kann.

- Mitgefühl ist in dem genannten Forschungsprojekt als Motivation und Seinsweise konzeptualisiert und beinhaltet Präsenz (Interozeptives Gewahrsein, Aufmerksamkeit), Affekte (Öffnen des Herzens, Emotionsakzeptanz, prosoziale Motivation) und Metakognitionen (Perspektivenübernahme Selbst, Perspektivenübernahme Andere).

- Empathie wird in dem Forschungsprojekt als empathische Resonanz mit dem Leid anderer (Schmerzempathie) gemessen und ist dementsprechend stärker mit negativen Affekten verbunden.

Über welche Kanäle läuft die nonverbale Signalebene?

motorische K.

Physiochemische K.

Ökologische K.

Motorische Kanäle

Mimik, Augenausdruck, Gestik, Körperhaltung, Körperbewegung, Muskeltonus, Atmung

Physiochemische Kanäle

Olfaktorisch = riechen

Gustatorisch = schmecken

Taktil = tasten

Thermal = Temperatur (z.B. ob sich Hände warm oder kalt anfühlen)

Ökologische Kanäle

Territorialverhalten 

Sitzordnung

Interpersonelle Distanz (z.B. näher als 50 cm ist die Intimzone)

Persönliche Aufmachung (z.B. wie geschminkt)

6 angeborenen Gefühle, welche anhand von Mimiken zu erkennen sind

=primäre Emotionen

Freude, Wut, Ekel, Angst, Trauer, Überraschung

-> Freude, & Trauer können Kinder nicht direkt nach der Geburt zeigen)