VL Klinische Psychologie Master

offene Altklausurfragen (+ ein paar Ergänzungen in den ersten drei Kapiteln)

offene Altklausurfragen (+ ein paar Ergänzungen in den ersten drei Kapiteln)


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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 13.02.2023 / 25.11.2023
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Nennen Sie drei stressabhängige Beschwerden.

  • Reizdarmsyndrom
  • chronisches Fatigue Syndrom
  • Schwangerschaftskomplikationen

Wie kann man Stress klassifizieren?

  • Intensität
  • Zeitlich
  • Betroffenheit (persönlich vs. kollektiv)
  • Valenz (Distress vs. Eustress)

Definieren Sie Psychoneuroimmunologie

= Forschungsfeld zur Interaktion von Verhalten, Nerven, (Hormon), & Immunsystem

Welche grundlegend unterschiedlichen Arten der Immunantwort gibt es?

  • humoral vs. zellulär
  • angeboren vs. erworben

Nennen Sie ein Beispiel für eine praktische Anwendung kondiitinierter Immunreaktionen.

  • klassisch konditionierter Anstieg an natürlicher Killerzellaktivität (Brause als CS)
  • Behandlung bei Hausstaubmilbenallergie zur Reduktion der Symptome (Quaddeln)
  • klassisch konditionierte Immunsuppression durch Abfall von Zytokinproduktion (Drink als CS) --> nach Krebs/Organtransplantationen wichtig

Nenne ein Beispiel dafür, wie psychosozialer Stress mit dem Ausbruch chronischer Erkrankungen zusammenhängt

  • Frühkindliche Misshandlung (= stakrer psychosozialer Stress) begünstigt Autoimmunerkrankungen im Erwachsenenalter

Mit welchen Modellen lässt sich die protektive Wirkung sozialer Unterstützung erklären?

  • Puffermodell: Abschwächen der Wirkung von Stress bei sozialer Unterstützung
  • Haupteffektmodell: Wirkung von sozialer Unterstützung unabhängig von Stress
  • Verbesserung der NK-Zell-Aktivität --> Korrelation zw. sozialer Unterstützung und verminderter Vaskularisierung der Tumorzellen gefunden

Beschreiben Sie die Studie und die Ergebnisse von Cruess et al. (2000)

(Kognitiv-behaviorales Stressmanagement bei Brustkrebspatientinnen)

  • 10-wöchiges CBSM Programm + Kontrollgruppe
  • Ziel: Auswkrungen von CBSM auf den Cortisol-Spiegel bei Frauen mit Brustkrebs in Stadium I oder II
  • AV: Kortisol, Befindlichkiet, benefit finding (positivie Veränderungen durch Erkrankung, Akzeptanz der Erkrankung, zwischenmenschliches und persönliches Wachstum)
  • -> Intervention führt zu erhlhtem Benefit-Finding und verringerten Cortisol-Werten vs. keine Veränderung in der Kontrollgruppe
  • Benefit Finding als Mediator für Sinken des Cortisolspiegels

Inwiefern ist Krebs eine genetische Erkrankung?

 

Krebszellen entstehen, wenn sich bestimmte Abschnitte der Erbsubstanz (Gene) verändern, diese Veränderungen nicht mehr repariert und die Erbinformationen dadurch „verfälscht“ werden. Je älter der Mensch wird, desto unzuverlässiger arbeitet das Reparatursystem der Gene.

Aber: nur 5% der Krebsarten sind erblich bedingt, also keine genetische Weitergabe der Erkrankung

Inwiefern wirken sich psychologische Faktoren auf das Auftreten und Fortschreiten von Krebs aus?

  • → Stressbedingte Aktivierung der HPA & SAM-Achse: Ausschüttung von Glukokortikoiden & Katecholamine (Noradrenalin, Adrenalin)
  • →Modulation der Aktivität der zellulären Mechanismen, die in die Regulation der Mikroumgebung des Tumors eingebunden sind (Tumorzellen haben Rezeptoren für Katecholamine und Glukokortikoide)

  • →Abschwächung zellulärer DNA-Reparaturmechanismen, Senkung von NK- & IFN-y-Zellen,  

  • → Steigerung proinflammatorischer Zytokine → stehen in Zusammenhang mit Nebenwirkungen Chemo- oder Strahlentherapie, ähnlich dem sickness behaviour

  • stresshafte Lebensereignisse sind Risiko für Rezidivbildung

Mit welchen psychischen Auswirkungen ist ein Anstieg proinflammatorischer Zytokine assoziiert?

  • sickness behavior: Interessensverlust, Vernachlässigung, Appetitverlust, Fatigue
  • Depression

nwiefern hängen Life-Events mit Krebs zusammen?

  • erhöhen Risiko für Rückfall/Rezidivbildung & Brustkrebs (aber nur retrospektive Studie)

Welche Schlussfolgerung wurde unter anderem daraus gezogen, dass in Tierexperimenten unkontrollierbare E-Schocks zu einer geringeren Abstoßung transplantierten Gewebes führen?

nur spekuliert:

Durch die konstante Stressreaktion die durch die E Schocks ausgelöst wird kommt es zu einer erhöhten Aktivierung der HPA und SAM Achse und einer erhöhten Ausschüttung von Glukokortikoiden und Katecholaminen. Diese wirken immunsuppressiv auf die Ratten, dadurch arbeitet das Immunsystem weniger “gegen” das transplantierte Organ, also ähnliche Wirkung wie ein immunsuppressives Medikament. → (chronischer) Stress scheint bedingt durch die ausgelöste endokrine Reaktion eine Immunssuppression zu bewirken

Grenzen Sie Schmerz von Nozizeption ab.

  • Nozizeption:
    • bottom-up
    • unbewusst
    • Detektion schädigender Ereignisse durch Nozizeptoren und Verarbeitung dieser im nozizeptiven System

    • = Grundlage für angemessenes Schutzverhalten

    • Erregbarkeit veränderbar

  • Schmerz:
    • top-down
    • bewusste Wahrnehmung des Sinneseindrucks (Infos aus nozizeptiven System zur kognitiven und emotionalen Bewertung)

    • unangenehme sensorische und emotionale Erfahrung (Verletzung bereits eingetreten oder drohend)

    • das, was der Patient als solches empfindet

Welche unterschiedlichen Arten von Schmerz gibt es?

  • Nozizeptorschmerz
  • Neuropathischer Schmerz (Nervenschmerz)
  • Deafferenzierungsschmerz (z.B. Phantomschmerz oder infolge funktioneller Störungen)

  1. Nennen Sie die drei Ebenen des Schmerzverhaltens.

  • kognitiv-subjektiv
  • affektiv-emotional
  • (psycho)motorisch

Wie kann Schmerz neurologisch gehemmt werden?

segmentalle Hemmung durch hemmende Interneurone in Teil des Hinterhorns oder deszendierende Hemmung durch Periaquäduktales Grau (hohe Opioid-Rezeptor-Dichte) oder ON/Off-Kerne in der Medulla oblongata (kontrollieren sich gegenseitig und sind ebenfalls wichtiger Angriffsort für exogene & endogene Opioide)

 

extern: TNS oder Medikamente die an diesen Rezeptoren ansetzen, anscheinend wirkt sich auch Akkupunktur auf die Stärkung der deszendierenden Hemmung aus

 

Vergleichen Sie periphere und zentrale Sensibilisierung.

  • peripher:Spontanaktivität und stark erhöhte Empfindlichkeit der peripheren Axone löst primäre Hyperalgesie aus

  • zentral: starke funktionelle Abschwächung/Blockade der spinalen Hemmmechanismen oder sogar Erregung durch normalerweise hemmende Synapsen (= paradox & pathologisch!) → sekundäre Hyperalgesie & Allodynie

Was ist eine chronische Schmerzstörung?

  • immer multifaktoriell bedingt, umfassst somatische und psychosoziale Faktoren
  • lang andauernder bzw. wiederkehrender Schmerz, der Warnfunktion verloren hat, Ursach oft unbekannt
  • führt bei Betroffenen zu erheblichem Leid
  • Chronifizierung auf den 4 Ebenen Verhalten, Emotion, Biologische Prozesse und Kognitionen führt zu Arbeitsunfähigkeit und Beeinträchtigungen im Sozialleben

Skizzieren Sie den Teufelskreis des Schmerzes.

  • Teufelskreis:

    • erhöhte und langsam abklingende Muskelanspannung

    • lokale Entzündungsprozesse und Aktivierung stummer Neurone

    • weitere reflektorische Anspannung

    • erhöht Nozizeption

Welche Lernprozesse hängen mit der psychosozialen Schmerzreaktion zusammen?

  • operante Konditionierung
  • klassische Konditionierung
  • Modellernen
  • Sensibilisierung

Welche Auswirkungen kann Angst auf eine Schmerzsymptomatik haben?

Angst verstärkt Schmerz: Hyperalgesie

kann nach dem Furcht-Vermeidungs-Modell zur Chronifizierung beitragen

Nennen Sie vier Faktoren, die die Wirkung von Placebos beeinflussen.

  • Geschlecht
  • Beziehung zum Behandler
  • Kontext
  • Konditionierung, Lernerfahrung
  • Erwartung und Wünsche
  • innere und äußere Behandlungssituation

Inwiefern erschweren Zielkonflikte die Schmerztherapie?

Sie können die Behandlungsmotivation verringern und sind meist unbewusst. Deshalb sollten sie frühzeitig aufgedeckt und therapeutisch bearbeitet werden

Beispiele: Selbstwertschut, Nähe-Distanz-Regulation, Sozialdienstleistungbegehren

Wie lassen sich Angst und Depression im Zusammenhang mit Parkinson erklären?

  • v.a. Depression aber auch Angst potentielles Vorläufersymptom (infolge der Neurodegeneration im ventralen Tegmentum)
  • Depression in Folge der sozialen Isolation/ Verstärkerverlust
  • Angst vor Fortschreiten der Krankheit
  • Angst vor negativer Bewertung --> sozialer Rückzug
  • Defiizit im NA-System führt auch zu Angst

Welche Mechanismen der klassischen und operanten Konditionierung führen zu einer Verschlimmerung der Krankheit und ihrer Begleiterscheinungen?

  • Verschlimmerung der Erkrankung tritt in bestimmten Situationen z.B: Mittelpunktsituation auf
  • klassische Konditionierung zw. emotionalen und situativen Stimuli und Verschlechterung der Symptome
  • um Verschlimmerung der Symptome zu vermeiden, meiden Patienten diese Situationen (die aber i.d.R. alle schönen Aktivitäten beinhalten) --> Verstärkerverlust, operante Verstärkung
  • führt zu Depressivität, Ängstlichkeit, Verschlechterung der Kompetenz im Umgang mit der Erkrankung (Handicap), Reizgeneralisation: steigende physiologische Reagibilität auf dem CS ähnliche Reize

An welchen Stellen können psychologische Interventionen besonders gut ansetzen? (Parkinson)

  • Psychische Belastungen
  • Reaktionen im Erleben und Verhalten
  • (motorische Symptome)

Wie sieht der Parkinson-Teufelskreis aus? Wie kann daraus ein positiver Stress-Zirkel werden?

  • Stresserhöhende Gedanken und Selbstanweisungen --> Ärger, Anspannung, Angst --> Körperliche Anspannung --> Verstärkung der Parkinson-Symptome -->
  • Stressmindernde Gedanken und Selbstanweisungen --> Gelassenheit, Gelöstheit --> Körperliche Entspannung --> Verminderung der Parkinson-Symptome

Welche drei Therapiemodule gibt es in der generellen Parkinsontherapie?

  • Aufklärung und Information
  • Körperbezogene Maßnahmen
  • Stressregulation und soziale Kompetenzen

Nennen Sie verschiedene Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen. Welcher Risikofaktor ist besonders hervorzuheben?

  • Bluthochdruck
  • Stress
  • Abdominale Fettleibigkeit
  • Rauchen
  • Diabetes
  • Fettreiche Ernährung
  • Familiäre Belastung
  • Bewegungsmangel
  • Migräne
  •  

Welche Erkenntnisse gibt es zu Depressionstherapie bei KHK?

→ steigert Überlebensrate, verbessert psychische Beschwerden, bessere Wirksamkeit gesundheitsförderlicher Maßnahmen (Adhärenz & Motivation)

Was gibt es für Wirkungen und Nebenwirkungen von ICDs?

  • verhindert lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen (durch gezielte Stromstöße)
  • Nebenwirkung: erhöhte Angst und Depressionswerte, niedrigere Lebensqualität

Beschreiben Sie eine Studie, die die Baroreceptor Reinforcement Hypothesis stützt.

  • Langzeitstudie: 
    • Fähigkeit zur Inhibition von Schmerzen durch Barorezeptoraktivierung wird gemessen
    • Follow-up 1,5 Jahre später: Blutdruckmessung & Verbesserung der Fähigkeit zur Barorezeptoraktivierung
    • Ergebnis: VPn, die in der Lage zur Inhibition waren, hatten höheren Blutdruck, aber nur, wenn Stress vorhanden war

Wie kann die Barorezeptoraktivität moduliert werden?

  • medikamentös
  • durch mechanische Stimulierung (Halsmanschette des Karotisnerv)

Welche verhaltensmedizinischen Interventionen können den Verlauf einer HKE positiv beeinflussen?

  • Stressbewältigung

  • intensive Lebensstilveränderungen

  • Konfrontation mit real belastenden Ereignissen & Selbstbehauptung

  • Einüben von alternativen, (non-)verbalen  Verhaltensweisen

  • Biofeedback

  • KVT mit Sozialtraining

Nennen Sie zwei Gründe, warum Gesundheitsförderung bei COPD wichtig ist.

  • Steigerung der Lebensqualität
  • Abnahme der Atemnot
  • Steigerung der körperlichen Leistungsfhäigkeit
  • Verhindern von Krankenhauseinweisungen?

Was sind die Hauptsymptome von COPD?

  • Atemnot
  • Kurzatmigkeit
  • chronisches Husten und vermehrter Auswurf

Welche Faktoren haben Einfluss auf die Entwicklung von COPD?

  • Rauchen
  • Atemweg-Hyperreaktivität
  • giftige Stoffe und Gase auf der Arbeit
  • Heizen und Kochen mit Biomasse & Kohle
  • Asthma
  • genetische Faktoren
  • geringer SÖS
  • chronische Bronchitis
  • Infektionen
  • Familiengeschichte

Nennen Sie vier Inhalte der pneumologischen Reha. Welche Lebensbereiche können dadurch verbessert werden?

  • Optimierung der Pharmakotherapie
    Tabakentwöhnung
    körperliches Training
    Patientenschulung
    Atemphysiotherapie
    Ergotherapie
    Ernährungsberatung
    Hilfsmittelversorgung
    soziale Betreuung
    psychosoziale Beratung und Therapie

--> Steigerung der krankheitsspezifischen Lebensqualität und Abnahme von COPD assoziierter Angst und Depression

Was sind Elemente der KVT für COPD-Patienten

  • kognitive Umstrukturierung
  • Entspannung
  • Aktivitätsaufbau
  • Exposition
  • Gedankenstopp
  • Selbstverstärker
  • Zielsetzungsstrategien
  • Modell - und Rollenspiele
  • Copingstrategien