Beratung im Kontext Familie
Kurs im BELL-Master Uni Würzburg
Kurs im BELL-Master Uni Würzburg
Fichier Détails
Cartes-fiches | 78 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 24.01.2023 / 26.12.2023 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/20230124_beratung_im_kontext_familie
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Welche Vor- und welche Nachteile bietet ein (Community) Genogramm im Beratungsprozess?
Vorteile
- Überblick über System aus Vogelperspektive
- neue Perspektiven& damit neue Lösungsmöglichkeiten
- Nutzung während des gesamten Prozesses zur Ressourcenaktivierung bzw. Identifikation
- vereinfachte Kommunikation in der Supervision
- Grundlage für Hypothesenbildung
Nachteile
- zeitlicher Aufwand in Erstellung
- Gefahr der Unübersichtlichkeit
- mögliche Schwierigkeiten bei komplexen Familienstrukturen
Wieso ist eine Betrachtung von Geschwisterbeziehungen in der Familienberatung sinnvoll?
Geschwisterkontakt meist so stark wie Elternkontakt & Schauplatz (sozialen Lernens, positiv wie negativ) --> prägende Erfahrung
Welche Bereiche kann man im Kontext Geschwisterbeziehung erfragen?
- familiäre Vorstellungen
- Geschichte der Geschwisterbeziehung
- Veränderungen durch Geburt eines jüngeren Kindes
- wichtige Ereignisse und Krisen in Familie & Auswirkungen
- Konkurrenzkämpfe und Eifersucht
Geschwisterbeziehungen: Welche Fragen/Methoden kann man anwenden, um sich mit ganzen Verhaltenssequenzen zu beschäftigen?
- Bericht über schlimmsten Streit
- Bericht über "positive Ausnahme"
- Anwendung einer gestalterischen Technik
- Technik der Dramatisierung
Geschwisterbeziehungen: Welche 3 zentralen Fragen stellt man sich?
- Wie schlecht ist die Lage?
- Was tun die Eltern/tun sie nicht?
- Welche Ursachen könnten im Spiel sein?
Was sind Formen elterlichen Verhaltens, welche Streitigkeiten zwischen Geschwistern fördern?
- Bevorzugung
- Vergleiche
- keine differenzierte Betrachtung
- Modelllernen
Was sind Themen in einer Familie mit einem behinderten/chronisch kranken Kind?
Hilfe bei Organisation des Alltags, Umgang mit Stress/Trauer, Rettung der Paarbeziehung
Wie geht man in der Beratung mit Eltern um, welches ein chronisch krankes/behindertes und ein nicht beeinträchtigtes Kind haben?
- keine Kritik an Eltern, sondern Unterstützung
- Sensibilisierung bzgl. Bedürfnisse des nicht beeintr. Kindes
- Kompromisse unumgänglich
- Wie kann Geschwisterbeziehung gestärkt werden?
Was kann ich tun, wenn ich unsicher bin, ob Klient:in das vermittelte Wissen erreicht hat?
- wiederholen lassen
- Bedenken & Widerstand ernst nehmen
- Umsetzung besprechen (insb. bei größeren Veränderungen
Lösungsfindung: Welche drei Aspekte werden in der Problemanalyse als Ansatzpunkte betrachtet?
Woran erkennt man destruktive Gedanken?
- Unverträglichkeit mit Werten und Zielen d. Klient:in
- entwicklungshemmend & führen zu unangemessenen negativen Gefühlen
Was sind Techniken zur Förderung konstruktiven Denkens?
- Spiegeln
- Wahrheitsgehalt prüfen
- Gedanken zu Ende denken
- Probleme aus Distanz betrachten
- korrektive Erfahrungen machen
- Feedback
- Verhaltensfolgen verändern
- Widersprüche aufzeigen, Wiederholen neuer Gedanken & Einsichten, Tagebuch führen, Üben neuer Denkmuster
Was sind mögliche Setting in der Trennungsberatung?
- Einzelsetting
- gemeinsame Beratung der Eltern
- Co-Beratung
- Fürsprechermodell
Was haben Co-Beratung und Fürsprechermodell gemeinsam? Worin unterscheiden sie sich?
Gemeinsamkeit:
- Risiko, dass Konflikt sich auf Beraterebene spiegelt (Supervision, Fallbesprechungen, offene Kommunikation etc.)
- Praktikabilität: beide relativ aufwendig
- Parteilichkeit der Beratungsfachkraft, hohes Konfliktniveau
Unterschiede:
- Level an Konflikthaftigkeit --> Kriterien Fürsprechermodell (keine Bereitschaft/Möglichkeit, dass sich Klient:innen in gleichem Raum aufhalten, Regelungen des Gewaltschutzes, Einschätzung der Fachkräfte)
- Umformulierung der Anliegen in neutralerer & wertschätzender Weise durch Beratungsfachkraft bei Fürsprechermodell
Wieso ist Diagnostik in der Trennungsberatung wichtig? Nenne zwei Perspektiven und ihren Standpunkt.
Berater/innenperspektive
- Diagnostik als Werkzeug, sich ein eigenes Bild von der Situation zu machen, sich vom Geschehen zu distanzieren & nicht Teil der Dynamik zu werden
Gesetzliche Perspektive
- sozialgesetzlicher Anspruch auf Trennungsberatung im Rahmen der Kinder-&Jugendhilfe
- dadurch: dosierte Selbstbeauftragung der Berater/in als Vertretung der Kinder, Ziel kann nicht allein durch Eltern formuliert sein
Welche Konfliktsysteme nach Götting gibt es?
Was ist die Bedeutung von Co-Parenting?
- hohes Level an Co-Parenting hängt mit besserer Anpassung des Kindes an Scheidung zusammen
- wenige Befunde zu spezifischen Wirkmechanismen (womöglich durch Effekte der Erziehungsqualität)
- Risikofaktor in hochkonflikthaften Situationen
Was ist die Bedeutung von Erziehungsqualität im Rahmen einer Trennung?
- Erziehungsqualität = Wärme, Disziplin, aktive Involvierung nach der Scheidung
- hängt signifikant mit Anpassung des Kindes zusammen
Was ist positive Familienkommunikation und ihr Einfluss bei Trennung?
def.: Fähigkeiten des Zuhörens, Sprechens, der Selbstoffenbarung, Klarheit, Kontinuität, Respekts und Rücksichtnahme in einer Familie
- Zshg. mit Anpassung der Eltern an die Scheidung, weniger sozioökonomischen Veränderungen für Kind & indirekt geringeren Ängstlichkeits-, Aggressions- und Depressionswerten
- Co-Parenting als Schutzfaktor bzgl. sozioökonomischer Folgen, aber als Risikofaktor in hochkonflikthaften Situationen
Familienbrett: Zielgruppen?
- Einzelpersonen
- Paare
- Familien
- Teams, Gruppen aller Art
- Kinder, Jugendliche und Erwachsene, unabhängig von Bildung
- Coaching, Beratung, Therapie, Supervision
Familienbrett: Einsatzmöglichkeiten?
- Beginn Beratung: Überblick über Familie
- Aufarbeitung Vergangenheit
- Sichtbarmachen von Mustern, Gewohnheiten von Familien
- Ressourcen finden (Vergangenheit)/ darstellen(aktuell)
- Entwicklung Zukunftsbilder
- Veränderung Fokus
- Normalisierung (Erklärungen finden in Familiengeschichte)
Familienbrett: Ablauf?
- Zielklärung
- Aufstellung durch Klient:in
- Prozessarbeit (zirkuläre/hypothesengeleitete Fragen, Aufstellung kann verändert werden)
- Ziel: Lösungsbild (Anker mitgeben, z.B. Foto)
Wieso brechen Klient:innen Therapie ab?
- Zufriedenheit mit bereits gemachten Fortschritten
- Stoßen auf Hindernisse (einschließlich externer Schwierigkeiten wie Terminplanung, Komplikationen bei Kinderbetreuung oder finanzielle Hindernisse)
- Unzufriedenheit mit Therapie/Therapeut:in
Welche Unterschiede/Gemeinsamkeiten gibt es bei Gründen für den Abbruch zwischen Klient:innen und Th?
- moderate Übereinstimmung
- tendenziell übereinstimmend positive Gründe für Beendigung
- Übereinstimmung bezügl. der Hindernisse der Behandlung
- ABER: falls als Folge des Scheiterns der Therapie, sehr geringe Übereinstimmung
- wenig Übereinstimmung bzgl. Widerstand & Abneigung gegen Therapeut/in
- einseitiger Abbruch: Therapieerfolg als weniger wichtig, dafür Barrieren und Hindernisse wichtiger (ähnliches Muster bei Th, aber hohe Inkongruenz hinsichtlich Wichtigkeit der Abbruchgründe)
Wofür können Hausaufgaben sinnvoll verwendet werden?
- Wartezeiten bis zur 1.Sitzung überbrücken
- für kleine Veränderungen sensibilisieren
- Aktivierung
- WH und Festigung neuer Verhaltens-/Denkmuster
- neue Erfahrungen und Einsichten generieren
- Integration des Gelernten in den Alltag
- Anleitung zum selbstständigen Auseinandersetzen mit Problemen
Leitprinzipien Hausaufgaben?
- begründen
- Einbeziehung der Klient:in
- Machbarkeit
- in Folgesitzung auf Hausaufgabe zurückkommen
Arten v. Hausaufgaben?
- Beobachten
- Lesen
- Schreiben
- Experimentieren
- Refletkieren
Methoden zum Vorbereiten des Abschlusses:
- Hausaufgaben
- vergrößerte Abstände
- Erfolge sind auf eigene Anstrengung zurückzuführen, fördern v. Selbstwirksamkeitserwartung
- Allgemeine Analyse-&Problemlösestrategien vermitteln
- fragen-entwickelndes Vorgehen auf der Suche nach Lösungsstrategien(nicht nur Expert:innenwissen vermitteln)
- Transfer der Methoden auf andere Problembereiche
- Verankerung im sozialen Berzugssystem
Welche Aussagen zu hilfesuchendem Verhalten von Jugendlichen?
Welche Hürden beim Aufsuchen von Hilfe gibt es für Jugendliche?
- Stigma
- Vertrauen in beratende Person und darauf, dass dieser sich an Schweigegebot hält
- keine gute Selbsteinschätzung im Hinblick auf Symptome psychischer Störungen
- kein Wissen um Möglichkeiten, wie Hilfe erreicht werden kann
- Angst vor zusätzlichem Stress durch Suchen von Hilfe
Welche Vor- und Nachteile bieten schulpsychologische Settings?
Vorteile:
- Potenzial: Abbau von Barrieren (bzgl. Kosten & Wissen um Hilfsangebote/Symptome & Transport)
- Normalisierung v. psychologischem Hilfsangebot -> Abbau von Stigma
Nachteile
- wenig Privatsphäre in Schulen
- Vertrauen in beratende Person gemindert, da gleichzeitig Schulregeln durchsetzt
- Beratende werden von Schüler:innen als sehr beschäftigt und "out of touch" mit jüngerer Generation wahrgenommen
Arbeitsprinzipien& Rollenverständnis Schulpsychologie:
- Freiwilligkeit
- freier Zugang
- Kostenfreiheit
- Schweigepflicht
- Unabhängigkeit
- Neutralität -> Allparteilichkeit
Welche Maßnahmen können nach dem Anforderungs-Ressourcenmodell helfen?
Verhaltensmanagement (individuell)
- gruppenorientierte Unetrstützung (Supervision, Fortbildung, spezifische Programme)
- für Lehrkräfte und Führungskräfte
Verhältnismanagement (äußere Bedingungen)
- auf Zusammenhang zwischen Arbeitsbedingungen & psychischer Gesundheit hinweisen (Arbeitszeiten, Arbeitsorganisation, Umgang mit Krankheit, Sozialbeziehungen, individuelle Anpassung und Förderun etc.)
- Diagnostik Ist-Zustand
- Initiierung, Moderation , Beratung & Begleitung von Gesundheits- & Qualitätszirkeln
- Mitwirken beim Entwickeln von schulinternen Maßnahmen sowie Evaluation derselben
Wie ist die Schulpsychologie organisiert?
Unterschiedlich nach Bundesland, mögliche Formen:
- Beratungsstellen & -zentren außerhalb der Schulen
- in gemeinsamer Organisation mit Erziehungs-&Familienberatung
- Einzelpersonen in einer Schule (Schulpsycholog:innen)
- Lehrkräfte an Schulen
- ...
Was sind Ressourcen während der Pandemie gewesen?
- Unterstützende Beziehung(en)
- soziale Kontakte aufrechterhalten
- Natur
- Optimismus
- Familienkohäsion
- positive Aktivitäten
Def. Online-Beratung
= jegliche professionelle Interaktion zwischen Klient:in & Berater:in über das Internet oder andere elektronische Medien
Bsp.e Online-Beratung?
- telefonische Beratung
- Chatten
- Videocall
- Beratungsportale
- soziale Netzwerke
Nenne Herausforderungen eines Online-Beratungssettings:
Klientenbezogen
- Kosten
- Stress
- SÖS
- Ethnische Minoritäten (da Korrel zu SÖS etc.)
- Alter
- Bildung
Th-bezogen
- Schwierigkeiten non-verbale Cues & Körpersprache zu erkennen --> Diagnosestellung/Indikation erschwert
- Grenzüberschreitungen/-verschiebungen (Work-Life-Balance etc.)
- Keine Erfahrung
- therapeutische Beziehung im gleichen Maße aufbaubar?
Weitere
- Ethische & rechtliche Regeln
- Mangel an Forschung
- Technische Schwierigkeiten