Entrepreneurship 1

E-Ship 1 VL und Gastvorträge

E-Ship 1 VL und Gastvorträge


Kartei Details

Karten 146
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 19.01.2023 / 22.01.2023
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Klassische Entrepreneurship Theorien (4)

  1. Joseph Schumpeter (1911) und die Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung
  2. Isreal Krizner (1997) und die Theorie der unternehmerischen Entdeckung
  3. Frank Knight (1921): Risiko, Unsicherheit und Gewinn
  4. Sara Sarasvathy (2003): Unternehmertum als schöpferischer Prozess

Klassische Entrepreneurship Theorien: 

1. Schumpeter

  • Erklärt, wie Kapitalismus bestehende Strukturen verwaltet aber auch wie er sie schafft und zerstört

Zentral: Kreativer Zerstörungsprozess (=  Innovation und Wohlstand durch Zerstörung von Marktstrukturen)

  • Wirtschaftliche Entwicklung = dynamischer Prozess, der en wirtschaftlichen Status Quo stört
  • Unternehmer = Innovator und «Ungleichgewichts-Kraft» à bringen die Wirtschaft durch «kreative Zerstörung» aus dem Gleichgewicht à daraus ergibt sich Potenzial grosse unternehmerische Gewinne zu erzielen (= Schumpeterian rents, oder gar Monopolgewinne)
  • Unternehmer entwickeln neue Technologien und Produkte, die Änderungen an bestehenden wirtschaftlichen Paradigmen vornehmen
  • Kreative Zerstörung: tritt auf, wenn ein Unternehmer ein neues UN gründet und Innovationen nutzt, um in einen bestehenden Markt einzutreten, der von wenigen grossen UN beherrscht wird
  • Während neue Firme die gesamte Wirtschaftstätigkeit ausdehnt, verteilt sie den Wohlstand um, indem sie die bestehenden Marktstrukturen zerstört und somit Marktanteile von etablierten UN auf sich selbst verlagert 
  • Schumpeter betrachtete UN als Individuen, die nicht nur Profit machen wollen, sondern auch nicht-wirtschaftliche Ziele verfolgen können wie z.B Autonomie, Kreativität und Status

Schumpeter: Dualer Prozess des Wachstums neuer, innovativer Unternehmen

  • Steigerung der Gesamtnachfrage nach den Produkten (oder DL) und
  • Übernahme von Marktanteilen von bestehenden UN

Schumpeter: 5 Innovationsarten

  • 5 Innovationsarten nach Schumpeter:
  1. Einführung einer neuen Ware/DL oder einer neuen Qualität (z.B Bioprodukte)
  2. Einführung einer neuen Produktionsmethode – etwas das in der Industrie bisher noch nicht ausprobiert wurde (z.B minimal-invasive chirurgische Geräte)
  3. Erschliessung eines neuen Marktes (z.B. Einführung chinesischer Snacks in EU)
  4. Nutzung einer neuen Bezugsquelle für Rohstoffe (z.B. Entdeckung von Öl als Rohstoff)
  5. Einführung neuer Organisationsformen der Industrie (z.B Blockchain)

Schumpeter: Quellen von Gelegenheiten (3)

  • Technologischer Wandel: ermöglicht Ressourcen auf neue und produktivere Weise zu Nutzen
  • Politischer und regulatorischer Wandel: Politische Unruhen, Deregulierung oder Privatisierung treiben Unternehmertum, indem Ressourcen produktiver eingesetzt werden oder dass Ressourcen von einem Teil der Gesellschaft auf einen andern Teil umverteilt werden à z.B Bankgeheimnis
  • Soziodemografischer Wandel: es werden Informationen darüber ausgetauscht, wie Ressourcen auf produktivere Weise eingesetzt werden können à schafft Potenzial für Skaleneffekte und erzeugt zusätzliche Nachfrage, es gibt 3 Arten von soziodemografischen Veränderungen: 1) Urbanisierung, Populationsdynamik, Infrastruktur

Frank Knight (1921): Risiko, Unsicherheit und Gewinn

Hauptaussage: 

  • Unternehmer agieren unter Unsicherheit. Dies ist zwar unangenehm, aber genau daraus ergibt sich die Chance auf hohen Gewinn

Neue Grundlagen für Gewinn:

  • Gewinne sind erzielbar, weil der tatsächliche Wettbewerb vom perfekten Wettbewerb abweicht à Konkurrenten sehen sich einer Welt der Unsicherheit gegenüber
  • Wettbewerber müssen wegen der Unsicherheit zu Unternehmer werden à müssen mit kritischem Urteil (judgement) entscheiden, ob sie eine Geschäftstätigkeit verfolgen oder nicht Erfolg kann nicht wiederholt und repliziert werden 

Der Wert von Eigentum unter Unsicherheit:

  • wenn es Unsicherheit gibt ist es wichtig, dass man Eigentümer ist, weil nur als Eigentümer hat man die Verfügungsgewalt und kann seine Ideen verfolgen (market for lemons problem), zudem hat man den Anreiz auf Erfolg, und das Recht die Richtung zu ändern und zu bestimmen falls die Idee begraben werden soll à Schutz des Privateigentums als entscheidende Voraussetzung für Unternehmertum

 

Knight: Risiko vs. Ambiguität vs. Unsicherheit

  • Risiko: Wenn eine Wahrscheinlichkeit und mögliche Ergebnisse a priori bekannt sind (z.B Würfelspiel)
  • Ambiguität: Wenn Wahrscheinlichkeiten unbekannt aber die möglichen Ergebnisse a priori bekannt sind (z.B Pferdewetten)
  • Unsicherheit: Wenn sowohl die Wahrscheinlichkeiten als auch die möglichen Ergebnisse a priori unbekannt sind («Knight’sche Unsicherheit) (z.B Unternehmertum)

Isreal Krizner (1997) und die Theorie der unternehmerischen Entdeckung

Hauptaussage: 

  • Krizner’s Theorie sind unternehmerische Entdeckungen (durch unternehmerische Wachsamkeit und alertness) und der Wettbewerb zw. UN als ausgleichende Kräfte der Wirtschaft

3 Eckpfeiler der unternehmerischen Entdeckung:

  1. Ökonomische Rolle des Unternehmers: Märkte ins Gleichgewicht bringen à Unternehmertum erzeugt Gleichgewicht: geht davon aus, dass Gewinnmöglichkeiten entdeckt werden und somit Überkapazitäten vermieden, werden
  2. Arbeitsweise des Unternehmers: unternehmerische Wachsamkeit/Alertness à Marktteilnehmer widersetzten sich Routinen, um Gewinne zu realisieren à sind bereit den Horizont zu erkunden, ohne zu wissen, wonach sie suchen
  3. Marktdynamik: Unternehmer rivalisieren mit anderen Unternehmern à Konkurrenzkampf unter Unternehmerinnen, Unternehmer möchten besser sein als Konkurrenz à möchten bessere Lösung anbieten und somit Markt dominieren

Causation/Alertnes (Enntdeckungsansatz): unternehmerische Gelegenheiten werden entdeckt

 Unternehmerinnen konzentrieren sich darauf, die Ressourcen zusammenzutragen, die zur Ausschöpfung der Gelegenheiten notwendig sind 

 

Sara Sarasvathy (2003): Unternehmertum als schöpferischer Prozess

Effectuation (Schöpfungsansatz): unternehmerische Gelegenheiten werden geschaffen (Sarasvathy) à Unternehmer verfügen über Set an Mittlen/Ressourcen und konzentrieren sich auf die Frage, welche neuen Produkte man damit erstellen kann 

Entdeckungs- vs. Schöpfungsansatz (Krizner vs. Sarasvathy)

(Causation vs Effectuation)

Vorteile / Nachteile beider Ansätze: 

  • Kreativität reich ev. Noch nicht, um ökonomisch Sinn zu machen
  • Entdeckung: man denkt was ist machbar
  • Schöpfung: man denkt grösser
  • Effectual: (Botschaft) jeder kann Unternehmer sein, man braucht einfach die Kreativität dazu

Problem Entdeckungsansatz (Causual) von Opportunitäten (Kirzner): ist objektive Ansicht à es ist aber sehr unwahrscheinlich, dass man wertvolle Opportunitäten ex ante erkennen kann

Problem Schöpfungsansatz (Effectual) von Opportunitäten (Saravathy): man weiss nicht wo der Startpunkt ist, Kreativität reicht nicht aus à hat wenig Einfluss auf unternehmerischen Erfolg, gibt auch schlechte Ideen, mehr Ressourcen heisst nicht automatisch auch mehr Erfolg, Feedback von Freunden und Bekannten heisst nicht, dass das Produkt auf dem Markt funktioniert

Causation vs. Effectuation (Kochanalogie)

Causation: 

- Aufsuchen Gericht, Aufschreiben Zutaten, Einkaufen der Zutaten, Gericht kochen

(Theoretiker: Kirzner, Shane)

Effectuation:

- In Schränke schauen, mögliche Gerichte überlegen, mit vorhandenen Zutaten und Utensilien kochen

(Saravathy, teilweise Knight)

 

Effectuation: Vorgehensprozess und Kontrollmechanismen

Vorgehen: 

  1. Verfügbare Mittel betrachten (inkl. HR)
  2. Handlungsalternativen überlegen
  3. Bei neuen Mittel: Zurück zu 1. 
  4. Bei neuen Zielen: Zurück zu 2. 

 

  • Mittelorientierung (Vorhandene Ressourcen betrachten)
  • Verkraftbarer Verlust betrachtet (nicht Risiko / Rendite weil Upside schwer schätzbar)
  • Umstände & Zufälle nutzen 
  • Partnerschaften eingehen
  • Fokus auf das, was unmittelbar kontrollierbar ist

 

(Wiederholung)

Probleme mit Entdeckungsansatz (Causation) und Schöpfung (Effectual)

1. Probleme mit Entdeckungsansatz

(Sehr objektive Sicht von Opportunitäten)

--> Sehr unwahrscheinlich, dass man wertvolle Opportunitäten ex ante erkennen kann

2. Probleme mit Schöpfungsansatz 

--> Schlechte Ideen, die mit zusätzlichen Ressourcen nicht besser werden (Idee bleibt schlecht)

--> Startpunkt unklar, mehr Ressourcen != mehr Erfolg

Unternehmertum im institutionellen Kontext

Total Entrepreneurial Activity (TEA): je nach Land gibt es höhere oder tiefere TEA, am höchsten (21%) ist der TEA in Faktororientierten Volkswirtschaften (viel Bergbau, starkes Vertrauen in Arbeitskräfte, nat. Ressourcen)

Hohe unternehmerische Aktivität in ärmeren Ländern oder dann in ganz reichen (UK, SE, DK)

  • In reichen Ländern wird Unternehmertum stärker gefördert, gibt bessere Arbeits- und Kapitalmarkt Bedingungen
  • in Entwicklungsländern: Unternehmertum als Chance, Kleingewerbe wird zum Überleben benötigt (=Necessity Entrepreneurship)

 

Unternehmertum im institutionellen Umfeld (Unterscheidung nach Ländern)

 

Je nach Staat sind die Voraussetzungen für Unternehmer besser oder schlechter

  • CH: gute physische Infrastruktur, einfachere Finanzierung, öffentliche Unterstützung, ABER: Föderalismus ist nicht förderlich;
  • USA: die eigne Kultur setzt stark auf Unternehmertum
  • China: problematischer Schutz der Eigentumsrechte, gibt grosse regulatorische Herausforderungen

Erfolge / Misserfolge im Unternehmertum

Quote:

- Nur ca. 50% der gestarteten Unternehmen werden nach 5 Jahren zu einem profitablen Unternehmen à Phänomen der «long-time nascents»

Charakteristika: 

- diejenigen die überlebt haben sind eher klein geblieben, nur wenige werden sehr gross, auch viele die VC bekommen haben scheitern à Wahrscheinlichkeit, dass man zur Top-Kategorie gehört, ist ziemlich klein

Einkommen: 

- Es ist unklar, ob man mit Unternehmertum mehr oder weniger verdient als in einem Angestelltenverhältnis à trotzdem können sich viele vorstellen selbständig zu werden

 

Risks and Returns des Unternehmertums 

 

Risikokategorien von Unternehmertum

  1. Finanzielles Risiko: Gründer riskieren z.t. gar Privatkonkurs 
  2. Psychologisches Risiko: angeschlagene physische und mentale Gesundheit à Stress, Ärger, Angst
  3. Soziales Risiko: Gründung erfordert viel Zeit, andere Beziehungen leiden darunter

Variierende Returns für Eship: leicht höhere Zufriedenheit aufgrund Autonomie à auf dem Arbeitsmarkt wird man zudem nicht bestraft, wenn man sich zwischendurch als Selbständiger versucht hat à Aber: negative Seiten des Selbständigen werden weniger stark thematisiert

Paradoxon des Wohlbefinden

(Erfolge / Misserfolge Unternehmertum)


Zutaten: unsichere & anspruchsvolle, aber auch selbstorganisierte hoch sinnvolle Arbeit, kein festes Ziel: man kann es immer besser machen, oft leistungsorientierte und selbstbewusste Menschen

Ergebnisse: sie überfordern und überfordern sich, Gesundheit-Wohlstands-Trade-off, subjektiv glücklicher und nicht gestresster, manchmal auch physiologisch gestresster, langfristig: Entscheidungsschwäche & Krankheit bedrohen das Überleben des Unternehmens
 

Motive zur Unternehmensgründung

Motive:

- Gibt rationale Motivationstreiber (z.B ökonomische Ziele) oder affektive, persönliche, emotionale Motivationstreiber

Identitätsbasierte Motive: gibt drei Arten:

  • Darwinians: möchten besser sein als Wettbewerb, möchte möglichst schnell Erfolg haben, Skalierbarkeit, international orientiert, klassische ökonomische Motive (eher causal als effectual à Ideen entstehen aus Markanalysen, sind eher auf der sicheren Seite)
  • Communitarians: Leute die in ihrer Community als die besten gesehen werden möchten, z.B Entwickler von Mountain Bikes, möchten kompetentester Anbieter werden, es geht ihnen nicht in erster Linie um Absatz und den finanziellen Erfolg
  • Missionaries: Sehen UN als Vehikel um politisches Ziel zu erreichen, z.B. Social Entrepreneurship, Ziel Armut in Indien zu bekämpfen, ökonomische Gewinne nicht im Zentrum, eher lösen eines sozialen Problems

Erklärungsansätze für die Unternehmensgründung (2)

1. Einstellungsbezogene und soziodemografische Erklärungen

2. Ressourcenbezogene Erklärungen

 

 

Erklärungen für E-Ship:

Einstellungsbezogene und soziodemografische Erklärungen

Erklärungen für EShip:

Ressourcenbezogene Erklärungen

 

Nature vs. Nurture bei Unternehmern

Entrepreneurship-Gen? Gibt es nicht à «Nurture» ist viel wichtiger als «Nature», es ist eher die Einstellung als die Gene, die einen zum Unternehmer werden lassen, Big5 Charaktereigenschaften haben keinen so grossen Einfluss

Unternehmer und Nicht-Unternehmer unterscheiden sich kaum in den Charaktereigenschaften, aber unterscheiden sich klar in (Karriere-)Motiv

 

Unternehmer als Wissenschaftler (Fundierung)

Unternehmer als Wissenschafter ist fundiert im:

  • Klassischer Pragmatismus = Individuen sind Wesen, die versuchen Wege zu finden, wie sie mit Unsicherheit umgehen können
  • Kognitive Wissenschaft über den Verstand als inferentielles Theorie-Instrument

--> Menschen haben Überzeugungen die gleichzeitig theorielastig und praktisch sind 

Wechsel zu Unternehmer als Wissenschafter 

Neue Perspektiven wie «lean», «procedural», «theory-based» stellen auch bei Entrepreneurship das unternehmerische Handeln ins Zentrum, damit unternehmerisches Handeln Wert generiert, braucht es Erklärungen für: Welche Handlungen sind erforderlich? Wie reduzieren diese Handlungen Unsicherheit?, Probleme, mit denen Unternehmer konfrontiert sind, Werkzeuge zur Überwindung dieser Probleme. 

Bayes Logik

Unter Unsicherheit arbeitet unser Verstand als Theorietestträger gemäss der Bayes Rationalität:

Wert der Idee (alpha) Wahrscheinlichkeit * Idee  (Gegeben den Ideen und Vorwissen)

  1. Prior (=Idee): Wir haben Annahmen aufgrund von Vorwissen und Annahmen über die Welt, also wie es sein könnte (Idee, Überzeugungen)
  2. Wahrscheinlichkeit (=Daten aus dem Umfeld): Wir sammeln Informationen und Feedback zu unseren Ideen in unserem Umfeld
  3. Posterior-Wahrscheinlichkeit (=Wert der Idee): Wir aktualisieren die Idee auf Basis des Feedbacks, mit dem Ziel, den Vorhersagefehler der Idee zu minimieren

Bayes im Kontext von Unternehmertu

  • Unternehmer müssen nicht den Gesamtmarkt verstehen und alle denkbaren Ressourcenkonfiguration durchrechnen und daraus die wertvollste oder die für sie passendste Idee selektieren à unrealistisches Szenario: viele Ressourcenkombinationen denkbar
  • Unternehmer bleibt angesichts Unsicherheit nichts anderes übrig, als sich auf ein erkanntes Problem in einem Markt zu konzentrieren und dafür eine Geschäftsidee zu postulieren (Prior) und diese dann zu testen und zu verfeinern (Bayesian updating)

Wissenschaftliches Vorgehen von Unternehmern

Abduktion, Deduktion, Induktion: Unternehmer agieren wissenschaftlich, d.h.:

  1. Sie entwickeln Theorien, respektive Geschäftsideen (Abduktion): Generierung Geschäftsideen
  2. Sie testen diese Theorien (Deduktion von Hypothesen): Ableiten von Annahmen und Hypothesen 
  3. Sie passen ihre Theorien an (Induktives lernen): Lernen auf Basis von Feedback

 

Wertzustände von Ressourcen

Ressourcen haben praktischen Wert = im Hinblick auf einen geplanten Zweck, zur Lösung eines Problems

Ideen & Experimente

Vorausschauende Perspektive und experimentelles Lernen: Ziele liegen in der Zukunft und der Wert ist ex ante nur beschränkt abschätzbar à Ziele können durch erfahrungsbasiertes Lernen = durch Experimente erreicht werden à Abbruch eines Unterfangens kann auch als Erfolg (= Vermeidung von weiteren Fehlern) gesehen werden

Market-for-Lemons Problem: grossartige Ideen sind per Definition kontraintuitiv à werden von dritten oft abgelehnt und erhalten keine Finanzierung à viele gute Ideen werden nicht weiterverfolgt, obwohl sie grossen Wert hätten

Geschäftsidee

  • = Annahme über eine neuartige Konfiguration von Ressourcen, die im Markt Wert generiert
  • = Investitionshypothese oder Theorie, wie Wert generiert werden kann
  • Wert der Geschäftsidee ex ante unsicher --> muss getestet werden um tatsächlichen Wert zu erfahren
  • = Ausgangspunkt für unternehmerischen Prozess
  • = relevante Analyseebene im Unternehmertum
  • = Annahme, was eine Opportunität sein könnte

Opportunität

  • = Geschäftsidee, die tatsächlich wertvoll ist
  • = Neue und wertschaffende Konfiguration von Ressourcen, die am Markt eingeführt werden kann
  • = "Future situation which is deemed desirable and feasible"
  • = Ex ante schwierig zu identifizieren --> finden über Formulieren, testen und anpassen einer Geschäftsidee

Entwicklung Geschäftsidee (3 Schritte, Überblick)

  • Formulieren
    • Aktion: Formulierung von Ideen zu neuartigen und wertschaffenden Konfiguration von Ressourcen
    • Probleme: Zweifel an Produkt-Market-Fit (endogene Unsicherheit)
  • Testen
    • Aktion: Testen der Idee mit Fokus auf Annahmen zu BEdürfnissen und Produkt-Features
    • Probleme: Validität des Feedbacks (falsch-negatives und falsch-positives Feedback)
  • Anpassen
    • Aktion: Anpassen der Idee mit besserem Product-Market Fit
    • Probleme: Zweifel am Gesamtfehler der Idee + Überanpassung der Idee 

Ergebnis:

  • Verfolgen von Ideen mit hohem Product-Market Fit
  • Frühes aufgeben von wertlosen Ideen 

Ursprung Geschäftsidee

Durch ein eigenes Bedürfnis/Wachsamkeit (34%), durch eine Opportunity(15%) , welche im Arbeitskontext erkannt wird

 

Product-Market Fit

Ist die Passung zwischen dem Produkt (=Produkteigenschaften) und dem Markt (=Bedürfnis)

Zentraler Erfolgsfaktor im Eship Anzeichen, dass eine Idee einen hohen Produkt Markt Fit hat:

  • Product-driven sales und nicht sales-driven sales (= kein Verkauf über Gratisabgaben)
  • Kunden kaufen das Produkt mehrmals und empfehlen es weiter
  • Schnell wachsende Anzahl Kunden
  • Starke Benutzung des Produkts durch Kunden nach Verkauf
  • Kurzer Sales Cycle
  • Einfaches onboarding neuer Kunden

Das Beste was Unternehmer am Anfang erreichen können ist eine überzeugende Geschäftsidee mit einer hohen internen Validität (Konsistenz) zwischen angenommenen Bedürfnisse (Needs) und Produkteigenschaftenn (Features)

Product-Market Fit finden

(Endogene Unsicherheit)

Endogene Unsicherheit: Probleme und Lösungen sind selbstgefunden

--> Scratch your own itch – Problemlösungen: wenn man Problem behandelt, für welches man selbst bereit wäre Geld auszugeben, dann könnten ev. auch andere davon überzeugt werden Geld dafür auszugeben,

  • Vorteile: Kenntnisse des Problems und wie es gelöst werden könnte, Marketing auf Empathie basiert (Glaubwürdigkeit des Anbieters)
  • Problem: zu wenige Leute die das gleiche Problem haben, andere haben einen (kostenlosen) Work-around, der ihr Problem löst -->Tiefer Product-Market Fit, Entrepreneur hat nicht genügend Ressourcen um das Problem zu lösen

Mangelnder Produkt-Market Fit wegen tiefer Erwünschtheit oder tiefer Machbarkeit des Produkts

Produktidee mit hohem Product-Market Fit

Eine Produktidee mit hohem Produkt-Market Fit macht plausible Annahmen sowohl zum Markt (hohe Erwünschtheit der Idee; desirability) als auch zur Umsetzbarkeit der Idee (hohe Machbarkeit, feasability)

--> Es braucht gute Annahmen zu Bedürfnissen im Markt (N1, N2, N3 usw.) und zu den Produkteigenschaften (F1, F2, F3 usw.)

Wert einer Geschäftsidee

Herleitung: 

  • Wert einer Geschäftsidee (alpha) Product-Market-Fit 
    • Product-MArket Fit = Desirability * Feasibility
    • Wert der Idee = PM-Fit * Viability (Wirtschaftlichkeit)

Wert der Idee = Desirability * Feasibility * Viability (Wirtschaftlichkeit)

Heuristiken zur Formulierung von Geschäftsideen

  1. Market for Lemons Problem adressieren 
  2. Customer Discovery Interviews zur Identifikation von KD-Problemen (the Mom Test)
  3. Ideal Customer Profile
  4. Value Proposition
  5. Von divergentem zu konvergentem Denken (evtl.?)
  6. Pains und Gains der Kuden nachvollziehen

1. Heuristik zur Formulierung von Geschäftsideen:

Market for Lemons Problem

Market for Lemons Problem: Grossartige Startups basieren auf Ideen, von denen viele Leute denken, dass sie falsch sind und die Unternehmer erklären können, warum ihre Idee dennoch richtig sind

Vorgehen:

  1. Formulierung einer konträren Idee (durch Suggestivfrage: Bei welcher Wahrheit stimmen nur wenige Menschen zu?) 
  2. Kritik zur Idee sammeln
  3. Kritik verteidigen (weshalb ist die Kritik gerechtfertigt / weshalb nicht)