Entwicklungsgeschichte des Nervensystems

Pflichliteratur klinische Neuropsychologie im Kindesalter 2022

Pflichliteratur klinische Neuropsychologie im Kindesalter 2022


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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 14.01.2023 / 19.01.2023
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Ursachen für Hirnfehlbildungen:

 

  • Chromosomale Störungen (95% aller Fehlbildungen)

  • Intoxikation der Mutter in der Frühschwangerschaft

  • Nährstoffmangel in der Frühschwangerschaft (z.B. Folsäure)

  • Infektion der Mutter in den ersten beiden Schwangerschaftsdritteln

Häufigste Übeltäter bei Hirnfehlbildungen:

 

  • Zytomegalievirus (CMV)

  • Röteln (Rubella)

  • Herpes simplex Virus (HSV)

  • Toxoplasma gondii (Parasit)

  • Varizella zoster Virus (VZV)

  • Human Immunodeficiency Virus (HIV)

  • Neu: Zika-Virus

Epilepsie Aetiologie:

Genetische Faktoren und strukturell/metabolische Faktoren. Einige Epilespien sind Mischformen. Auslösende strukturelle Läsionen mit genetischer Komponente.

Grosse Anzahl unbekannte Ursache. 

Epilepsie Klassifikation

Anfallssemiologie: Klassifikation nach Art oder vermutete Ursache 

Generalisierte Anfälle: Beide Grosshirnhälften, schnelle Ausbreitung. Hier meist generalisierte tonisch-klonische Anfälle als Anfallsmuster.

Fokale Anfälle: von einem umschriebenen Netzwerk aus, nur auf einer Hemisphäre. Je nach lokalisation unterschiedliches Anfallsmuster

Epilepsie Häufigkeit: 

Häufigkeit: 0.5-1% eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen

Epilepsie Definition:

Wiederholtes Auftreten epileptischer Anfälle. Nicht durch eine unmittelbar vorausgehende, erkennbare Ursache. Ausdruck einer in der Regel selbstlimitierenden, vorübergehenden Funktionsstörung des Gehirns. 

ZNS Tumore Einflussfaktoren

Einflussfaktoren: Lokalisation, Behandlung, Alter bei der Erkrankung und andere Faktoren bedingen neurologische Langzeitfolgen.

Junge Kinder zeigen bereits in frühen Kranbkheitsphase deutliche Leistungsverschlechterung.

ZNS Tumore Neuropsychologische Folgen?

NP Folgen? Jüngere Kinder höheres Risiko für längerfristige kognitive Probleme als ältere Kinder

Besonders Relevant: Probleme mit Sprechen, Lesen, Verarbeitungsgeschwindigkeit, Aufmerksamkeit und Belastbarkeit, Gedächtnis und visuomotorische Fähigkeiten

ZNS Tumore Diagnose: 

Diagnose: Erst of unspezifische Anzeichen, häufigstes Frühsymptom = Kopfschmerz. Zudem Erbrechen & Wesensveränderung

ZNS Tumore Häufigkeit

 3-4/100'000 Erstdiagnose 3-9 Lebensjahr

SHT- Neuropsychologische Folgen: Exekutivfunktionen & Sprache

Exekutivfunktionen: In Akutphase in allen Exk. Beeinträchtigungen di e sich zurückbilden. Bei schwerem SHT bleibende Beeinträchtigung bei Planungsverhalten, Problemlösung und abstraktem Denken.

Sprache: Aphasien eher selten. Basale Sprachfähigkeiten erholen sich rasch. Häufig generell eingeschränkt in expressiven und rezeptiven Fähigkeiten. Sowie metakognitive Sprachfunktionen oder der Pragmatik.

fMRT: Was sind Nachteile dieser Sequenz in Bezug auf die Untersuchung der Gehirnentwicklung

  • Sieht nur Blutfluss, nicht was genau passiert
  • Anfällig für Störungen
  • Aufgaben sind limitiert (Platzmangel & auditiv)
  • Lärm

fMRT: Was sind Vorteile dieser Sequenz in Bezug auf die Untersuchung der Gehirnentwicklung

  • Aktivität nicht nur Struktur (Aufgaben )
  • Räumliche Auflösung ist höher im Vergleich zu PET
  • Zeitliche Auflösung ist höher im Vergleich zu PET
  • Altersvergleich

 

fMRT: Wie geht die Gehirnentwicklung mit der kognitiven Entwicklung einher?

  • Verbesserung der Exekutiv Funktionen

  • Weniger Aktivität in weniger relevanten Gehirnarealen (Pruning)

fMRT: Wie sieht die atypischen Gehirnentwicklung in dieser Sequenz aus?

Nicht spezialisiert, fokal sonder diffuse Aktivierung. Statt sinkende Aktivierung gleichbleibend oder stärker werdend.

fMRT: Wie sieht die typischen Gehirnentwicklung in dieser Sequenz aus? 

Spezialisierung des Gehirns

fMRT: Was lernen wir aus dieser Sequenz in Bezug auf die Hirnentwicklung?

Arbeitsgedächtnis mit Zunahme des Alters verbessert

  • Asymptotischer Wachstum in der Adoleszenz

  • Wachstum bis in 3. Lebensjahrzehnt

  • Geschwindigkeit und Präzision

  • Hohe Aktivierung in Kindheit = schnelle Antwortzeit, hohe Aktivierung in Erwachsenen = langsame response

  • Shift von exekutiven Prozessen bei WM zu spezialisierten Regionen die mnemotechnische Prozesse verbessern, was zu größerer Genauigkeit und schnellerem Reagieren führt.

fMRT: Wie kann die Sequenz angewendet werden, um die Hirnentwicklung zu untersuchen?

Entwicklung von funktionell beteiligten Hirnarealen

  • Verschiebung der Aktivität

  • Veränderung der Intensität

  • Von diffus zu fokal

fMRT: Was misst die Sequenz?

BOLD-Effekt: Gehirnaktivirung durch vermehrtes Durchfliessen von sauerstoffreichem Blut. 

--> Aktivierung der Hirnregionen bei Task

Werden Neurone aktiv, steigt der lokale Blutfluss an, und sauerstoffangereichertes Blut ersetzt das sauerstoffarme Blut in etwa 2 Sekunden nach Einsetzen der neuronalen Aktivierung. Sauerstoffarmes Blut ist stärker magnetisch als sauerstoffangereichertes Blut. Dadurch erzeugt das sauerstoffreiche Blut ein stärkeres MR-Signal. Diese Veränderungen im MR-Signal können aufgezeichnet und statistisch geprüft werden

Wie sieht die atypische Gehirnentwicklung in dieser Sequenz aus? Chemotherapie bei Kindern

Signifikant niedriger Blutfluss nach der Behandlung im Vergleich zu Kontrollpersonen (Han et al., 2019)

ASL: Wie sieht die atypische Gehirnentwicklung in dieser Sequenz aus? BSP. Schizophrenie

> Signifikant unterschiedlicher Blutfluss zwischen Kontrollpersonen und Schizophrenie-Patient*innen

> Negativsymptome = verminderter CBF in frontalen/ temporalen Regionen > Positivsymptome = sowohl erhöhter als auch verminderter CBF in den verschiedensten Hirnregionen

ASL: 

Zerebraler Blutfluss ...
 

... hat einen Einfluss auf den lokalen Metabolismus
... verändert sich bei kognitiver Aktivierung
... reagiert auf psychoaktive Drogen
... kann bei verschiedenen psychischen Störungen gestört sein

ASL: Wie sieht die typische Gehirnentwicklung in dieser Sequenz aus?

CBF-Wert in Kindheit höher, nimmt im Erwachsenenalter ab.

Frauen höherer CBF als Männer

Arterial Spin Labeling: Was lernen wir aus dieser Sequenz in Bezug auf die Hirnentwicklung?

 

Die Hirnentwicklung ist nicht nur strukturell sondern auch funktional. Strukturell unveränderte Regionen können je nach Entwicklungsstand variabel durchblutet und somit "verwendet" werden.

Arterial Spin Labeling: Wie kann die Sequenz angewendet werden, um die Hirnentwicklung zu untersuchen?

Veränderte Perfusionswerte können ein Hinweis auf eine veränderte Funktionsweise, bzw. Veränderten Sauerstoff/Nährstoffverbrauch der verschiedenen Hirnregionen über die Lebensspanne sein.

> Differenzierung Perfusionswerte nach Geschlecht > Grund: Pubertät

 

Schlaganfall Definition:

 

 

Ein "prä-/perinataler Schlaganfall" ist ein zerebrovaskuläres Ereignis (3. Schwangerschaftsdrittel kurz vor, während unmittelbar nach Geburt).

"Schlaganfall Kindes-Jugendalter" Ereignise ab 28. Lebenstag - 18. Lebensjahr.

- Ischämischer Schlaganfall : bei arteriellem Gefässverschluss & venöser Stauungsinfarkt

 

- Hirnblutungen (hämorrhagien)

 

Schlaganfall Häufigkeit: 

prä 1/1600 bis 1/7000 oder Kinder 3-5/100'000

Schlaganfall Aetilologie/Ursache: 

prä-/perinataler Schlaganfall: thrombotische oder embolische Ereignisse der intrakraniellen Blutgefässe, des Herzens oder der Plazenta sowie Infektionen.

Schlaganfall Kindes-Jugendalter: ischämisch: 50% Arteriopathie (infektiöse Erkrankung, kardiale hämatologische Grundleiden) hämorrhagisch: Gefässfehlbildungen.

Schlaganfall Neuropsychologische Folgen Allgeim. Leistungsfähigkeit:

prä-/perinataler Schlaganfall: wenig longitunale Studien Schlaganfall 

Kindes-Jugendalter: Kinder erholen sich nicht besser als Erwachsene hinsichtlich allg kiognitive Leistungen.

Schlaganfall Neuropsychologische Folgen Rechnen, Rechtschreibung, Lesen: 

Prä-/perinataler Schlaganfall erstaunliche Stärke 

K&J: öfter mit schul. Probleme zu rechnen

 

Schlaganfall Neuropsychologische Folgen Aufmerksamkeit

Aufmerksamkeitsprobleme im K&J etwas geringer

Schlaganfall Einflussfaktoren Neurophysiologische Folgen

Läsionsbezogene Faktoren: Grösse, lokalisation, Epilepsie

Konstitutionelle Faktoren: Alter, Entwicklungsstand, Geschlecht, prämorbider kognitiver Zustand

Umweltfaktoren: soz-ökonom Status Eltern, Therapie, Rehabilitations- Schulangebot.

 

Schädel-Hirn-Trauma Definition:

Verletzung des Kopfes in Folge einer äusseren Gewalteinwirkung, die zu Funktionsstörung oder Verletzung des Gehirns geführt hat.

SHT Häufigkeit

47-280/100'000 Kinder pro Jahr. Jungen: Mädchen 2:1 meist 0-2 Jahre und 15-18

SHT- Aetiologie/Ursache:

Stürze und Unfälle aber auch Misshandlungen (schütteltrauma). Direktes Impacttrauma und indirekte Verletzung (Beschleunigung/Abbremsen) --> axonale Scherverletzungen

Coup contre coup: abprall zuerst schädelknochen und dann auf gegenseite. Gewebeläsionen an entgegengesetzen Polen des Gehirns.  Schütteltrauma: subdurale Blutungen & hypoxische Veränderungen.

SHT- Neuropsychologische Folgen: Häufig

 

Häufig: Gedächtnisstörungen, sowie Probleme in Exekutivfunktionen, Aufmerksamkeit und Verhalten.

 

SHT- Neuropsychologische Folgen:  Kurzfristige kognitive Beeinträchtigungen:

Kurzfristige kognitive Beeinträchtigungen: allg. int Leistungsfähigkeit, Aufmerksamkeit, Lern-und Merkfähigkeit, Exekutivfunktionen, Sprache & visuo-motorische Fähigkeiten, emotionale, soziale und Verhaltensprobleme.

SHT- Neuropsychologische Folgen: Allg. intellektuelle Leistungen

Allg. intellektuelle Leistungen: generell gute Erholung. Bei schwerer SHT im frühen Kindheit niedrigere Leistungen als Altersgenossen.

SHT- Neuropsychologische Folgen: 

Aufmerksamkeitsdefizite & Gedächtnisprozesse:

Aufmerksamkeitsdefizite: Häufig. 1/3 der schweren SHT ADHS neu auftreten. Kann sich wieder aufheben

Gedächtnisprozesse: nicht wesentlich beeinträchtigt. Bei schweren jedoch Enkodieren, Abspeichern bis Abrufen betroffen. Erholen sich wieder.

Arterial Spin Labeling: Was misst die Sequenz?

Messung der zerebralen Durchblutung/Perfusion

Cerebral Blood Flow (CBF) = Mass für Versorgung des Gehirns mit Blut