Informatik und Wirtschaft Teil 2

Lernkarten zum Skript Informatik und Wirtschaft

Lernkarten zum Skript Informatik und Wirtschaft


Kartei Details

Karten 171
Sprache Deutsch
Kategorie VWL
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 13.01.2023 / 24.01.2023
Weblink
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Welche positiven Externalitäten entspringen aus Netzwerkeffekten?

Je mehr Personen das digitale Gut verwenden, desto mehr Nutzen habe ich und jeder andere:

  • Austausch von Daten und Anwendungs-Know-how (Foren)
  • Schnellere Koordination
  • Raschere Produktverbesserungen
  • Mehr Supportdienstleistungen
  • Komplementäre Güter und Dienstleistungen

Welche negativen Externatlitäten entspringen aus Netzwerkeffekten?

  • Attraktives Ziel für Hacker, Viren, Trojaner
  • Netzwerkauslastung
  • Abhängigkeiten
  • Cybermobbing, „Shitstorm“

Warum tendieren Märkte mit Netzwerkeffekten zu natürlichen Monopolen?

  • First-Mover-Advantage: Frühe Gewinner dominieren den Markt
  • Der Markt-Leader erzielt hohe Gewinne
  • Selbst mit einem überdurchschnittlichen Produkt ist es schwierig, in einem bestehenden Markt Fuss zu fassen

 

  • Oft gewinnt die zweitbeste Technologie, "Winner takes it all"

Welche Anreize kann man setzen, um Unternehmen in digitalen Gütermärkten zu innovativem Verhalten zu motivieren? (2 Punkte)

  • Schaffung von Verfügungsrechten: Patente (Monopol auf Zeit), Urheberrecht
  • Serviceorientierte Geschäftsmodelle (Mehrwert durch Dienstleistungen und Funktionalität)

Wie kann man destruktives Verhalten der Nachfrager in digitalen Gütermärkten verhindern? (3 Punkte)

  • Glaubwürdige Strafandrohungen und drakonische Strafen
  • Technologische Lösungen, um Kopieren zu erschweren (Kopierschutz, Verschlüsselung, Digital-Rights-Management-Systeme, Software-as-a-Service-Lösungen, Koppelung an physisches Gut)
  • Versionsbildung 

Wie können staatliche Eingriffe Monopole verhindern? (4 Punkte)

  • Verstaatlichung
  • Regulierung
  • Versteigerung des Monopols
  • Sicherstellen von Marktzutritt und Substitutionskonkurrenz

Was ist Screening? (3 Punkte)

Beim Screening erweitert die uninformierte Seite ihren Informationsstand, indem sie

  • aktiv nach Informationen sucht
  • dem Gegenüber Selbstselektion ermöglicht (z.B. Franchise)
  • Dritte einschaltet, um Informationen zu sammeln 

Was ist Signaling?

Beim Signaling verpflichtet sich die besser informierte Seite zur Übernahme von Kosten

  • Aufbau eines Servicenetzes
  • Zertifizierung
  • Gewährleistung spezieller Garantien
  • Akzeptanz von Konventionalstrafen

Welche Marktunvollkommenheiten bei digitalen Gütern gibt es, welche sich Unternehmen in diesen Märkten zunutze machen können?

  • Asymmetrische Informationen
  • Transaktionskosten 
  • Unterschiedliche Präferenzen (z.B. für bestimmte Marken) 

Was bedeutet Preisdifferenzierung und welches Ziel wird damit verfolgt?

Das gleiche Produkt wird zu unterschiedlichen Preisen an verschiedene Nachfrager verkauft. 

Ziel: Gewinnmaximierung durch Abschöpfen der Konsumentenrente, Marktdurchdringung

Welche Voraussetzungen gibt es für eine Preisdifferenzierungsstrategie?

  • Produzent hat Marktmacht
  • Konsumenten haben unterschiedliche Präferenzen
  • Weiterverkauf zwischen Konsumenten ist (zu vertretbaren Kosten) nicht möglich

Welche drei Varianten der Preisdifferenzierung gibt es?

  1. Selbstselektion: Der Preis variiert in Abhängigkeit der Abnahmemenge
  2. Marktsegementierung: Angebotspreis gilt nur bei Gruppenzugehörigkeit (Diskriminierung)
  3. Vollständige Preisdifferenzierung: Jeder Kunde bezahlt individuellen Preis gemäss seiner Zahlungsbereitschaft

Ist Preisdifferenzierung wohlfahrtssteigernd? Was ist mit der vollständigen Preisdifferenzierung?

Ja, insofern Märkte erschlossen werden, die ansonsten nicht erreicht worden wären.

 

Bei der vollständigen Preisdifferenzierung gibt es sogar keinerlei Wohlfahrtsverlust mehr, da der Monopolist die gesamte Konsumentenrente abschöpft.

Was bedeutet Produktdifferenzierung?

Eigenschaften eines bestehenden Produktes werden modifiziert (≠ Innovation)

Welche Voraussetzungen gibt es für eine Produktdifferenzierungsstrategie?

  • Produzent hat Marktmacht
  • Konsumenten haben unterschiedliche Präferenzen
  • Produzent kennt Kundenbedürfnisse 

Was ist vertikale Produktdifferenzierung?

Bei der vertikalen Produktdifferenzierung ist das Unterscheidungsmerkmal die Qualität (z.B. Funktionalität, Geschwindigkeit, Speicherplatz).

Was ist die horizontale Produktdifferenzierung?

Bei der horizontalen Produktdifferenzierung ist das Unterscheidungsmerkmal die Aufmachung (z.B. Farbe, Design, Image).

Welche Vorteile bringt die Produktdifferenzierung für den Produzenten? (3 Punkte)

  • Anpassungsmöglichkeiten an individuelle Kundenpräferenzen
  • Mehr Marktmacht (Grössere Kundenbindung, Abhebung von Konkurrenzprodukten, Geringere Vergleichbarkeit) 
  • Mehr Umsatz, höhere Gewinne

Welche Auswirkungen hat die Produktdifferenzierung auf die Konsumenten? (3 Punkte)

  • Umfassendere Bedürfnisbefriedigung (Mehr Auswahl, bedarfsgerechtere Produkte)

 

  • Kognitive Verzerrung
  • Höhere Kosten (Suchkosten um passendes Produkt zu finden, Informationskosten um passende Produktvariante auszuwählen, Wechselkosten)

Was versteht man im Marketing unter kognitiver Verzerrung?

  • Einführung eines teuren Spitzenmodells hat unerwarteten Effekt: Statt Marktanteile zu verlieren, wird das mittlere Produkt vermehrt konsumiert
  • Durch Einführung eines Spitzenmodells lässt sich der Absatz des mittleren Produkts gezielt steigern

Was gehört alles zu Wechselkosten? (7 Punkte)

  • Technische Inkompatibilitäten
  • Produktspezifischer Lernaufwand, Umgewöhnung
  • Produktespezifische Datenformate

 

  • Umgewöhnung
  • Netzwerkeffekte
  • Vertragliche Verpflichtungen
  • Langlebige Anschaffungen
  • Loyalitätsprogramme

Was versteht man unter "Lock-In"?

  • Wechselkosten ermöglichen Unternehmen Preissetzungsspielraum.
  • Der Preis kann über demjenigen der Konkurrenz liegen, ohne dass Kunden abwandern.
  • Der Lock-in verursacht, dass Kunden trotz schlechterer Qualität beim aktuellen Anbieter bleiben.

Wie lautet die Formel für Wechselkosten und wie lässt sich der Preissetzungsspielraum des aktuellen Anbieters berechnen?

  • Totale Wechselkosten = vom Kunden getragene Kosten + vom neuen Anbieter getragene Kosten

 

  • Preissetzungsspielraum des aktuellen Anbieters = Totale Wechselkosten - Qualitäts- & Preisvorteil nach Wechsel

Warum eignen sich digitale Güter besonders gut für Produktdifferenzierungsstrategien?

Weil Anpassungen am Produkt schnell und kostengünstig durchgeführt werden können.

Was bedeutet Produktbündelung?

Zwei oder mehrere Einzelgüter (oder Dienstleistungen) werden zusammengelegt und als Set zu einem Paketpreis angeboten.

Was sind die Ziele von Produktbündelung? (5 Punkte)

  • Umsatzsteigerung („cross selling“)
  • Gewinnsteigerung durch Abschöpfung der Konsumentenrenten auf den verschiedenen Teilmärkten
  • Optimierung der Kosten (Kapazitätsauslastung)
 
  • Vermeidung von Preiskämpfen (weniger Preistransparenz)
  • Verhinderung von Markteintritten

Was ist der Unterschied zwischen der reinen und der gemischten Bündelung?

  • Reine Bündelung: Produkte werden ausschliesslich als Set verkauft
  • Gemischte Bündelung: Produkte sind sowohl einzeln als auch im Bündel erhältlich

Welche Voraussetzungen gibt es für die Produktbündelung?

  • Produzent hat Marktmacht
  • Märkte verschiedener Güter werden nicht mehr einzeln betrachtet
  • Konsumenten haben unterschiedliche Präferenzen
  • Reservationspreise korrelieren negativ

Was ist der Reservationspreis?

  • Reservationspreis = Zahlungsbereitschaft = maximaler Preis, den ein Individuum für ein Gut oder für eine Dienstleistung zu zahlen bereit ist

 

  • Kein Kauf, wenn Zahlungsbereitschaft (R) < Produktpreis (P)
  • Kauf, wenn R ≥ P 

Wie funktioniert die reine Bündelung und wann wird gekauft?

  • Güter A und B werden nur im Set (zum Bündelpreis PAB) verkauft
  • Konsumentenentscheid reduziert sich auf „nichts kaufen“ bzw. „Bündel kaufen“

 

  • Kein Kauf, wenn (RA + RB ) < PAB
  • Kauf, wenn (RA + RB ) ≥ PAB

Wann wird die reine Bündelung weniger attraktiv?

  • Hohe Grenzkosten machen reine Bündelungs-Strategie uninteressant
  • Der Einzelverkauf ist lukrativer

Was ist die gemischte Bündelung, wann ist sie sinnvoll und was ist die grösste Herausforderung?

  • Produkte werden sowohl im Bündel als auch einzeln verkauft
  • Verbindet die Vorteile der reinen Bündelung mit den Vorteilen des Einzelverkaufs
 
  • Bei hohen Kosten sind bessere Ergebnisse als mit dem Einzelverkauf möglich
 
  • Herausforderung: Wahl der optimalen Preise

Wann wird bei der gemischten Bündelung was gekauft?

  • Kein Kauf, wenn (RA + RB ) < PAB und RA < PA und RB < PB
  • Kauf Bündel, wenn (RA + RB ) ≥ PAB und RA ≥ (PAB - PB ) und RB ≥ (PAB - PA ) bzw. RA + RB - PAB ≥ max {(RA - PA ); (RB - PB )} (Höchste Konsumentenrente beim Kauf des Bündels)
  • Kauf A, wenn RA≥PA und RB < (PAB - PA ) bzw. Kauf B, wenn RB ≥ PB und RA < (PAB - PB )

Wie sollten bei der gemischten Bündelung die Preise gesetzt werden?

Ziel: Preise so setzen, dass Konsumenten auf den Kauf von Gütern verzichten, bei denen ihre Zahlungsbereitschaft unter den Kosten liegen

Warum ist die Produktbündelung eine gute Wettbewerbsstrategie? (3 Pubkte)

  • Verringert Preiskämpfe: Differenziertes Angebot erschwert Markttransparenz
  • Erschwert Marktzutritt von Konkurrenten
  • Vereinfacht Eroberung neuer Märkte: Bestehende Marktmacht wird auf andere Märkte übertragen 

Wann lohnt sich welche Art von Bündelung?

  • Bei hohen Grenzkosten: Keine Bündelung oder gemischte Bündelung
  • Bei tiefen Grenzkosten: Reine Bündelung

Was sind die vier Ansätze der künstlichen Intelligenz?

  • Menschlich denken
  • Rational denken 
  • Menschlich handeln
  • Rational handeln

Was ist der Unterschied zwischen schwacher KI (weak AI) und starker KI (strong AI)?

Bei der schwachen KI tun Maschinen so, als wären sie intelligent, während sie es bei der starken KI tatsächlich sind und ein Bewusstsein haben

Nenne die wichtigsten Meilensteine in der Geschichte der künstlichen Intelligenz

  • 1943: erstes Modell künstlicher Neuronen (McColluch und Pitts)
  • 1950: Turing-Test
  • 1955: Begriff artificial intelligence

 

  • 1960er-/1970er-Jahre: Systeme für Sprachverstehen
  • 1970er-/1980er-Jahre: Experten-Systeme
  • 1974: erster KI-Winter
 
  • 1980er-Jahre: erste erfolgreiche kommerzielle Systeme
  • 1987-1993: zweiter KI-Winter
  • 1990er-Jahre: Aufschwung

Wie kann künstliche Intelligenz Fragen beantworten?

Wissen wird in der KI typischerweise in Wissensbasen (Knowledge Bases) gespeichert. Diese bestehen aus Fakten und Regeln.

 

Aus Fakten und Regeln lassen sich Schlussfolgerungen treffen. Mit einer Inferenzmaschine oder einem automatischen Algorithmus lassen sich Fakten und Regeln verwenden, um Abfragen zu beantworten. Je mehr Fakten und Regeln in einer Wissensbasis enthalten sind, desto besser können auch die Abfragen beantwortet werden