Methodenseminar Psychologie Master
Uni Würzburg Psychologie
Uni Würzburg Psychologie
Set of flashcards Details
Flashcards | 41 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 09.01.2023 / 02.06.2025 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20230109_methodenlehre_psychologie_master
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Nennen Sie die Bestandteile eines Versuchsplans
Konzeption der Studie -> Ethik und Open Scienc -> Laborvorbereitung -> Datenerhebung
Nennen Sie die Notwendigen Schritte und benötigten Ressourcen die zur Konzeption der Studie nötig sind.
Notwendige Schritte: Literaturrecherche -> Identifikation von Forschungslücken -> Formulierung der Forschungsfrage -> Formulierung der Hypothesen -> Erstellen des Versuchsplans -> Stichprobenziehung -> Operationalisierung der Variablen (UV, AV) -> Erstellen eines Exposés
Benötigte Ressourcen: Literatur, Vorkenntnisse (Studium, Job etc.), Austausch im Kolloquium/mit Kolleg:innen, vergangene Studien am Lehrstuhl, vorhandene Geräte (z.B. Messgeräte für physiologische Daten), Fragebögen
Nennen Sie die nötigen Schritte, benötigten Ressourcen und Möglichen Hindernisse, die bezüglich der Ethik und Implementierung in Open Science zu beachten sind.
Notwendige Schritte: Ethikantrag, TN-Info und Einwilligung, Präregistrierung
Benötigte Ressourcen: DGPs-LEitlinien
mögliche Hindernisse: Rückmeldung der Ethikkomission
Nennen sie notwendige Schritte, benötigte Ressourcen und mögliche Hindernisse, die bezüglich der Laborerhebung zu beachten sind
notwendige Schritte: Programmierung, Probeläufe, SONA, Labor reservieren, Materialien organisieren
benötigte Ressourcen: Kurse, Software (evtl. bestimmte Lizenzen), vorangegangene Studien am Lehrstuhl, Kolleg:innen, Geld für VPs, Materialien, Software
mögliche Hindernisse: Unterstützung von anderen, Materialien bestellen, technische Schwierigkeiten, Rückmeldung für Gelder
Definieren Sie Schmerz (Konstrukt) bezüglich Verhalten, Operationalisierung und Einflussfaktoren
Verhalten: subjektive Erregung, Gesichtsausdruck, schneller Herzschlag, veränderte Motorik
Operationalisierung: subjektive Messverfahren (z.B. Ratingskalen, Schmerzschwelle), objektive Messverfahren (z.B. physiologische Daten -> EKG, EDA)
Definieren Sie Schmerz nach der offiziellen IASP-Definition
an unpleasant sensory and emotional experience typically caused by or resembling caused by actual or potential tissue damage
Inwiefern unterstützen uns Definitionen in der wissenschaftlichen Forschung?
- Hilfe beim Verständnis eines zu untersuchenden Konstrukts
- erste allgemeine Annäherung an ein Thema
- Hinweise auf sinnvolle AVs
- Einfluss auf Blickwinkel und Herangehensweise an ein Forschungsthema
Nennen Sie die 4 Standards der Wissenschaftlichkeit
1. Formulieren eines wissenschaftlichen Forschungsproblems
2. Realisierung eines wissenschaftlichen Forschungsprozesses
3. Orientierung an Wissenschafts- und Forschungsethik
4. Vollständige schriftliche Dokumentation des gesamten Forschungsprojekts (inkl. Archivierung des Datenmaterials
Nennen Sie die 4 Kriterien der wissenschaftlichen Qualität
inhaltliche Relevanz
methodische Strenge
ethische Strenge
Präsentationsqualität
Welche Fagen sollen in der Darstellung des Forschungsstands beantwortet werden?
Forschungsstand: Was gibt es schon (Entwicklung der letzten Jahre von allgemein zu spezifisch)
Zentrale Forschungslinien / Befunde: Identifikation von Forschungslücken
Sinn und Nutze der Arbeit: Warum lohnt sich die Arbeit -> Einordnung der eigenen Studie in den Forschungsstand
Ausblick: was könnten praktische Anwendungsfelder sein?
Welche Punkte sind bei der Konkretisierung einer wissenschaftlichen Fragestellung zu beachten?
1. Forschungsfrage skizzieren = Forschungsthema eingrenzen
2. Forschungsproblem der Studie in einzelne Forschungsfragen & Forschungshypothesen aufgliedern
Definieren Sie Forschungsfragen
W-Fragen
Hauptkriterium zur Unterscheidung der untersuchenden Konstrukte
Möglichst konkret formulieren: Stichprobe, Zeitraum, andere messbare Merkmale Vorannahmen & wertende Fragen vermeiden -> keine Richtung vorgeben
Definieren Sie Forschungshypothesen
= aus bisherigen Ergebnissen oder Theorien abgeleitete Aussagen, die Richtung und Stärke vorgeben
-> Hypothese nur dann, wenn eindeutig auf etablierte Theorien oder gesicherte empirische Befunde zurückgegriffen werden kann
-> Wissenschaftliche Hypothesen sind Annahmen, die sich auf Basis empirischer Daten mit mathematischen Methoden widerlegen lassen
Welche Arten von Hypothesen gibt es?
Zusammenhangshypothese, Unterschiedshypothese und Veränderungshypothese
gerichtet und ungerichtet
Definieren Sie ungerichtete und gerichtete Hypothesen
gerichtet: Hypothese sagt etwas über die Richtung und Stärke des Sachverhalts aus
ungerichtet: Hypothese gibt keine Wirkrichtung vor
Definieren Sie Zusammenhangs- Unterschieds- und Veränderungshypthesen
Zusammenhang: Zusammenhang zwischen 2 oder mehr Variablen; Korrelation, keine Kausalität
Unterschied: Unterschied zwischen Gruppen oder Bedingungen; H0 und H1
Veränderung: Veränderung über mehrere Messzeitpunkte hinweg, innerhalb eines Individuums
Was zeichnet eine experimentelle Studie aus?
Ziel: theoriegestützte Überprüfung des kausalen Einflusses einer oder mehrerer UVs auf Ausprägungen einer oder mehrerer AVs
UV: experimentell manipuliert
Gruppen: Randomisiert, Gleichgroß
Störvariablen erfassen
Merkmale der Stichprobe
Designmerkmale: Verblindung -> VL-Effekte, Erwartungseffekte -> Coverstory für VPs & Debriefing
auf welchen Größen basiert der statistische Signifikanztest? Was nutzt uns dieses Wissen?
Größen: Stichprobenumfang, Effektgröße, Teststärke (1-ß), Signifikanzniveau (a)
-> wenn 3 der größen festgelegt sind kann die 4. bestimmt werden
Definieren Sie die Effektgröße.
= Größe des Populationsparameters (z.B. Mittelwert)
• Standardisierte Maße = unabhängig von Messeinheit/ Stichprobenumfang
• Direkte Vergleichbarkeit verschiedener Studien >standardisierter Gesamteffekt (Meta-Analyse)
• Einstufung inhaltliche Bedeutsamkeit Effekt
definieren Sie die Teststärke
= Wahrscheinlichkeit, mit der ein Signifikanztest einen in der Population vorhandenen „wahren“ Effekt bestimmter Größe durch ein statistisch signifikantes Ergebnis tatsächlich aufdeckt
- Hohe Teststärke -> Signifikanztest weist hohe Sensitivität auf, kann also auch kleine Populationseffekte mit großer Sicherheit aufdecken
- Teststärke eines Signifikanztests umso größer, wenn α größer, Stichprobenumfang größer, Effektstärke größer
- Teststärke 1-ß = .80
Definieren Sie Variablen und gehen Sie dabei auch auf verschiedene Arten von Variablen ein
Variablen = Werte, die unterschiedliche Ausprägungen annehmen können (im Vergleich zu Konstanten)
Arten von Variablen:
- stetig bzw. kontinuierlich (unendlich viele, beliebig fein abgestufte Ausprägunge);
- diskret bzw. diskontinuierlich (wenige Werte);
- manifest (in Ausprägung unmittelbar beobachtbar)
- latent (nicht direkt beobachtbar, erklärungsbedürftig in theoretischer Bedeutung)
Nennen Sie verschiedene Schmerzinduktionstechniken
mechanische Stimulation (z.B. Druck)
Hitze
Kälte
Stromstimulation
chemische Stimulation
Blockade der Gewebsdurchblutung
nennen sie verschiedene psychophysikalische Messverfahren
Signalentdeckung
Schmerzschwelle
Toleranzschwelle
Was sind Vor- und Nachteile psychophysiologischer Messverfahren?
Vorteile:
- nicht so direkt/gezielt beeinflussbar bzw. verfälschbar
- Gedächtnisfehler
- nicht bewusste/nicht verbalisierbare Phänomene
- Erfassung von Daten im Zeitverlauf
- Einblick in Teilprozesse der Informations- und Emotionsverarbeitung
Nachteile:
- Messgeräte und damit verbundene Kosten
- Expertise bei Auswertung -> Artefakte können Ergebnisse verfälschen
- Nur bis zu gewisser Dauer zumutbar für Versuchspersonen
- Reaktive Methoden in Laborumgebung -> Übertragbarkeit auf Alltag?
- Kein direkter Rückschluss auf subjektives Erleben und Handeln
Die Teststärke steigt, je ...
das wichtigste ist, dass man p-Werte berichtet
das Wichtigste ist, dass man p-Werte berichtet
P-Werte sind nicht das Wichtigste, da (s.u. Frage) bei einer großen Stichprobe der p-Wert irgendwann wahrscheinlich ”eh” signifikant wird. Effektstärken zu berichten ist hingegen sehr wichtig zur Einschätzung der Größe des Effekts und Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Studien
bei einer kleinen Stichprobe können statistisch signifikante Ergebnisse auf einem bedeutungslosen Effekt basieren
bei einer großen Stichprobe können statistisch signifikante Ergebnisse auf einem bedeutungslosen Effekt basieren
durch eine a priori Teststärkenanalyse kann ich nach der Datenerhebung under/-overpowered bestimmen
durch eine a posteriori Teststärkenanalyse kann ich nach der Datenerhebung under/-overpowered bestimmen
durch eine a priori Teststärkenanalyse kann ich den optimalen Stichprobenumfang bestimmen
durch eine a posteriori Teststärkenanalyse kann ich den optimalen stichprobenumfang bestimmen
Effektgrößen sind standardisierte Maße und unabhängig von der Messeinheit/dem Stichprobenumfang
definieren Sie Presence und Immersion
Presence: Bewusstseinszustand, dass man sich in einer computergenerierten Welt befindet („being there“)
Immersion: Technischer Aspekt, inwiefern das Computerdisplay eine integrative, weitreichende und lebendige Realitätsillusion schaffen kann
was sind Vor- und Nachteile von VR?
Vorteile:
- sehr realitätsnah
- gut kontrollierbar -> weniger Störvariablen
- schnelle Verfügbarkeit verschiedener Situationen
- Laborbedingungen (Replikation, Kontrolle)
- leicht implementierbar in Therapie -> auch einfachere Expositon
Nachteile
- teuer
- aufwendig
- Gefahr der Übergeneralisierung
- fundierte Kenntnisse (Programmieren) notwendig
was versteht man unter virtual Embodiment
= Ersetzen des Körpers einer Person durch einen virtuellen Körper
dabei sind Sense of Ownership, sense of agency und sens of self-location wesentlich
wieso sind Ethische Prinzipien in der psychischen Forschung wesentlich?
- Ethisch problematische Experimente wie Stanford Prison Experiment, Milgram Studien -> daraus abgeleitet Erkenntnisse vs. Schäden
- Ethikkommission Aufgabe: Kosten und Nutzen abwägen
- Positives Votum der Ethikkommission: entbindet nicht von Verantwortung, selbst für Einhaltung der entsprechenden ethischen Regelungen einzutreten (z.B. als Versuchsleitung)
- Standards ausgehend von Medizin (s. Deklaration von Helsinki, entwickelt vom Weltärztebund)
Nenne 4 ethische Prinzipien in der psychischen Forschung
Prinzip der Fürsorge, Prinzip der Gerechtigkeit, Prinzip der Selbstbestimmung, Prinzip der Nichtschädigung
Fassen Sie das Prinzip der Fürsorge zusammen
Das Prinzip der Fürsorge schließt ein:
1. den teilnehmenden Personen nur einen Nutzen zuzusichern, der durch die Forschungsteilnahme realisierbar ist
2. über mögliche erwartete, aber nicht realisierbare Nutzenerwartungen der Teilnehmenden an der Studie aufzuklären