Block 6

Sexualität Erwachsener aus der Sichtweise des Modells Sexocorporel:kognitive Aspekte

Sexualität Erwachsener aus der Sichtweise des Modells Sexocorporel:kognitive Aspekte


Set of flashcards Details

Flashcards 34
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 06.01.2023 / 31.01.2023
Weblink
https://card2brain.ch/box/20230106_block_6
Embed
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20230106_block_6/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Wie lautet die allgemeine Definition von Kognition?

  • Aufnahme
  • Verarbeitung
  • Speicherung

von Informationen

Nenne ein paar weitere Begrifflichkeiten zum Wortfeld Kognition...

  • Wahrnehmung
  • Denken
  • Aufmerksamkeit
  • Emotion
  • Kreativität
  • Intelligenz
  • Sprache
  • Verstehen
  • Wissen
  • Meinen
  • Glauben
  • Urteilen / Bewerten
  • Vorstellen
  • Erinnern

Welche drei Arten nach Kant gibt es für das Fürwahrhalten (etwas für wahr / richtig einstufen)?

Wissen, Meinen, Glauben

Was ist mit "Wissen" nach Immanuel Kant gemeint?

Wissen für mich objektiv "richtig" halten. 

--> die Zusammenhänge sind leicht überprüfbar

--> kann wissenschaftlich belegt werden

Was ist mit "Meinen" nach Immanuel Kant gemeint?

Das Gemeinte ist ein Mittelding zw. Wissen und Glauben: ich entscheide mich dafür, dass es richtig ist. 

Dazu gehören: 

  • Alltagstheorien
  • Behauptungen
  • Überzeugungen
  • Werte
  • Hoffnungen
  • Ideale / Idealisierungen

Was versteht Immanuel Kant unter "Glauben"?

Das Geglaubte ist für mich subjektiv richtig. 

Die Zusammenhänge sind nicht wissenschaftlich / bewiesen.

Was ist mit einer absoluten Grundhaltung gemeint?

Menschenrechte (von religiösen Haltungen losgelöst)

Zu welchen Kognitions-Kategorien gehören die folgenden Aussagen?

Männer neigen zu Untreue.

Zu welchen Kognitions-Kategorien gehören die folgenden Aussagen?

Die Adoleszenz folgt zeitlich der Pubertät.

Zu welchen Kognitions-Kategorien gehören die folgenden Aussagen?

Der Mensch ist gut.

Haben Kognitionen einen Einfluss auf unser sexuelles Erleben und Verhalten?

Wie beeinflussen die Kognitionen Sexocorporel?

  • fördernde oder hemmende Wirkung auf sexuelles Lernen
  • gestalten Erregungsfunktion mit
  • Fähigkeit, einem sexuellen Erlebnis eine positive Bedeutung zu geben = kognitive Schlüsselkomponente

Was ist mit kognitiver Dissonanz gemeint?

= innere Spannung, ausgelöst durch etwas, was wir getan haben oder das geschehen ist, das zu unseren bisherigen Meinungen, Gefühlen oder Werthaltungen im Widerspruch steht

Um die kognitive Dissonanz zu reduzieren oder gar aufzulösen, haben wir verschiedene Möglichkeiten. Nenne ein paar am Beispiel eines Raucher*in, der von neuen Untersuchungsergebnissen gelesen hat: „Für einen Raucher ist die
Wahrscheinlichkeit, an Lungenkrebs zu sterben, noch viel höher als bisher angenommen.“

  • wir versuchen, das Dissonanz erzeugende Element umzuwerten / abzuwerten (z.B. an Untersuchungsmethoden zweifeln)
  • Verhalten ändern (aufhören, zu rauchen)
  • Verhalten neu einschätzen (Ich mache ja keine Lungenzüge)
  • alten Kognitionen neue hinzufügen („Mein Grossvater wurde neunzig, hatte nie Krebs, obwohl er bis an sein
    Lebensende täglich zehn Zigaretten geraucht hat.“)

Welche Anwendungsbereiche von Wirkungen der Kognitionen gibt es? 

  • mentales Training
  • autogenes Training
  • Sexocorporel (kogn. Komponente)

Was passiert in einem mentalen Training (auch Techniken)?

Die Beeinflussung von Gedanken, Vorstellungen, Bilder, die unser Verhalten beeinflussen. Diese gegenseitige Beeinflussung wird im mentalen Training systematisch genutzt. 

  • Techniken der Entspannung, Stressabbau, Konzentration
  • Selbsterkenntnis: Was will ich? Was sind meine Ressourcen?
  • Techniken der Formulierung/Anwendung von Affirmationen
  • Techniken, mit (Miss-)Erfolgen umzugehen

Was ist beim Formulieren von Affirmationen zu beachten?

  • keine Negationen
  • prägnant formuliert
  • im Präsens 

Was bedeutet das Wort "Emotion"?

= Gefühl

Was ist mit emotionaler Kompetenz gemeint?

die Fähigkeit:

  • eigene und die Gefühle anderer wahrzunehmen
  • mit eigenen und den Gefühlen anderer situationsadäquat umzugehen

Beschreibe das Zusammenspiel der emotionalen und kognitiven Prozesse. 

Emotional = Gefühlbasiert

Kognitiv = Denken

Wechselwirkung zwischen beiden Prozessen
• Hirnphysiologisch lassen sich die beiden Prozesse nicht eindeutig trennen; enge Verflechtung
• Erlebt werden die beiden Prozesse als eigene Phänomene, was sich zum Beispiel in
sprachlichen Wendungen wie «Kopf und Herz» widerspiegelt.

Welche Komponenten gehören zu der Kognition?

  • Kenntnis
  • (Un-)Wissen
  • Glaubenssysteme
  • Idealisierungen / Ideologien
  • Werturteile 
  • Denkweisen

Führe die Komponente "Glaubenssysteme" aus.

  • wissenschaftlich nicht verifizierbar
  • Glaubenssache
  • Überzeugungen

Im Zusammenhang mit Sexualität beeinflussen viele Glaubenssysteme das persönliche sexuelle Erleben

Was versteht man unter Ideologien / Idealisierungen im Sexocorporel?

Wann entsteht Unzufriedenheit?

  • widerspiegeln ein Ideal, an dem sich eine Person orientiert
  • leiten sich von persönlichen Überzeugungen ab

Unzufriedenheit entsteht, wenn das Ideal unerreichbar zu erscheinen mag oder Vorstellung, unbegrenzter Möglichkeiten

Was versteht man unter Wertesyteme?

  • beziehen sich auf eine persönliche Beurteilung einer best. Situation
  • Erlaubnisse / Verbote / Gebote, welche die Bewertung des eigenen sexuellen Erlebens und Handelns und das anderer prägen

Was ist mit Denkweisen gemeint?

  • Kenntnisse / Überzeugungen / Ideologien / Werte, die die Art und Weise des pers. Denkens beeinflussen
  • können sich förderlich oder hinderlich auf die Entwicklung auswirken

Fasse "Kenntnisse" aus den kognitiven Komponenten zusammen.

  • Wissen über Erregung, etc. (wissenschaftliche Untersuchungen)

Weshalb lassen sich nicht so einfach durch die verbale Vermittlung Werte ändern?

Viele Kognitionen, insb. Wertesysteme, sind seit Kindheit erlernt und im Nervensystem verankert. 

Das Erleben im körperlichen Üben, also neue sensorische Reize und somit lustvolle Emotionen können Sexualität neu erlebbar machen. Wie nennt man das?

Was ist mit Top-Down in der Kognition gemeint?

Dass Bewertungen (Kognition) eine stark regulierende, steigernde oder hemmende Wirkung auf das Lusterleben haben kann. 

Nenne den Unterschied zwischen Top-down und Bottom-up in Bezug auf die Kognition. 

Top-Down: Bewertungen haben Auswirkung auf Lusterleben

Bottom-Up: körperliches Üben --> neue Reize --> neue lustvolle Emotionen --> neue Bewertungen

Beispiel zu «Glaubenssätzen» z.B. negative Einstellung zu Selbstbefriedigung einer Klientin.  

  • Frage: Was kann helfen diesen Glaubenssatz zu «lösen»? (Das Verändern von Einstellungen und Verhalten sind zentrale Aspekte der Sozial und Lernpsychologie). 

Wirkfaktoren: Lernen am Modell, Bewusst werden, Lernen durch Tun, Probehandeln in der Vorstellung, Konditionierung 

Formuliere Fragen, um die Kognitive Ebene von Klient:innen zu erörtern. 

Welche meiner Kognitionen ermöglichen mir meine Sexualität frei und lustvoll zu gestalten? Welche hemmen mich (Scham, Schuldgefühle)? Welche Werte/Ideale/Ideologien vertrete ich bez. männlicher und weiblicher Sexualität? Lösen gewisse Aspekte meiner Sexualität bestimmte Gefühle aus (Ekel, Freude, Unwohlsein)? Wie stehe ich zu meinem Körper? Wie zu meinem Genital? 

Nenne Definition und Funktionen von Emotionen.

  • Eine Emotion ist „eine plötzliche Reaktion unseres gesamten Organismus, die physiologische, kognitive und Verhaltens-Komponenten enthält.“ Nach der sogenannten Zwei-Faktoren-Theorie wird eine Erregung erst dann zu einer Emotion, wenn diese kognitiv registriert bzw. eingeschätzt wird. 

Funktionen: Flexibilität des Verhaltens: 
• Bewertung innerer und äusserer Stimuli (z.B. schnelle Orientierung) 
• Vorbereitung von Handlungen (z.B. Schutz) 
• Ausdruck/Signal 

Erläutert in einigen Sätzen Zusammenhänge im Modell Sexocorporel zwischen Kognition, Emotion, Körper, Verhalten.  

Das Modell Sexocorporel geht davon aus, dass sich Körper, Verhalten, Kognitionen und Emotionen gegenseitig beeinflussen und nicht voneinander getrennt angesehen werden können. Alle vier Bereiche sind «lernbar» und können das ganze Leben weiterentwickelt werden. Eine Erregung wird erst dann als Emotion bezeichnet, wenn die Erregung durch kognitive Prozesse eingeschätzt wird (zwei Faktoren Prinzip).