Lernkartei für Rettungssanitäter nach Thieme

Lernkartei für Rettungssanitäter nach Thiemes Lehrbuch "Rettungssanitäter retten". Beinhaltet die Themen Anatomie, Pharmakologie, Arbeitstechniken und Pathologie. ***WORK IN PROGRESS***

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Kartei Details

Karten 162
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 08.11.2022 / 11.02.2025
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Nennen Sie die Zusammensetzung des Urins.

Zusammensetzung des Urins

Der Urin besteht zu 95% aus Wasser. Die restlichen 5% machen vor allem die harnpflichtigen Substanzen aus. Das sind Stoffe, die der Körper zwingend über die Niere ausscheiden muss. Zusätzlich enthält der Urin Phosphate, Säuren und Salze. Die wichtigsten Harnpflichtigen Substanzen sind:

  • Harnstoff: Ein Abbauprodukt der Eiweiße. Wird in der Leber gebildet.
  • Harnsäure: Ein Abbauprodukt der Purinbasen (Bausteine der Nukleinsäuren)
  • Kreatinin: Stammt aus dem Muskelstoffwechsel und aus fleischhaltiger Nahrung.

Was ist das Nierenbecken?

Nierenbecken (Pelvis renalis)

Das Nierenbecken (Pelvis renalis) bildet den zentralen Hohlraum der Niere. Hier sammelt sich der Endharn und fließt in den Harnleiter (Ureter).

Was sind die Harnleiter (Ureter)?

 

Harnleiter (Ureter)

Die Harnleiter (Ureter) sind ca. 25cm lange, muskuläre Röhren mit einem Durchmesser von ca. 5mm. Er leitet den Endharn vom Nierenbecken (Pelvis renalis) in die Harnblase (Vesica urinaria). Er verläuft hinter dem Bauchfell an der hinteren Bauch- bzw. Beckenwand (retroperitoneal). Peristaltische Wellen der Harnleitermuskulatur sorgen für einen Transport des Harns in Richtung Harnblase. Die Mündungsstellen an der Harnblase haben einen ventilartigen Mechanismus, der ein Zurückfließen von Harn aus der Harnblase in den Harnleiter verhindert.

Im Verlauf der Harnleiter befinden sich drei Engstellen:

  • obere Enge: Beim Austritt aus dem Nierenhilum
  • mittlere Enge: an der Überkreuzung mit den Beckenarterien
  • untere Enge: an der Durchtrittsstelle durch die Muskelwand der Harnblase

Diese drei Engstellen sind besonders bedeutsam bei Nierensteinen. Gelangen Nierensteine aus dem Nierenbecken in die ableitenden Harnwege verfangen sie sich meistens an einer dieser drei Engstellen. Die Harnleitermuskulatur versucht durch aktive Kontraktionen den Stein auszutreiben, was mit heftigen Schmerzen (Nierenkoliken) verbunden ist.

Was ist die Harnblase (Vesica urinaria)?

Harnblase (Vesica urinaria)

Die Harnblase (Vesica urinaria) ist ein muskulöses Hohlorgan, dass im kleinen Becken hinter der Schambeinfuge liegt. Bei der Frau grenzt vorwiegend die Gebärmutter an die Harnblase. Beim Mann sind es die Prostata, die Samenleiter, die Bläschenrüsen und der Enddarm.

Die Harnblase sammelt den Urin und speichert ihn bis zur Entleerung in die Harnröhre. Ihr maximales Fassungsvermögen liegt dabei bei ca. 1000 ml. Der Harndrang setzt bei ca. 150-350ml Urin ein. Ihre Entleerung wird im Normalfall (außer bei Kindern und Säuglingen) willentlich gesteuert.

Was ist die Harnröhre?

 

Harnröhre (Urethra)

Die Harnröhre (Urethra) beginnt am Blasenhals mit der inneren Harnröhrenöffnung und endet mit der äußeren Harnröhrenöffnung. Ihr Verlauf ist je nach Geschlecht unterschiedlich.

Beim Mann misst die Harnröhre ca. 20cm und sie endet an der Penisspitze. Sie zieht durch die Harnblasenwand, die Prostata, den Beckenboden und den Penisschwellkörper und dient auch dem Ejakualt als Weg nach draußen (Harnsamenröhre)

Bei der Frau misst die Harnröhre hingegen nur etwa 4-5cm. Sie zieht zwischen Schambeinfuge (Symphyse) und Vorderwand der Scheide zum Scheidenvorhof, wo sie hinter der Klitoris endet. Aufgrund der deutlich kürzeren Harnröhre können Bakterien schneller in die Harnröhre gelangen. Daher leiden Frauen häufiger unter Blasenentzündungen als Männer.

Beschreiben Sie die Wasserräume und Wasserverteilung im Körper.

Wasserräume und Wasserverteilung im Körper

Der Mensch besteht zu ca. 60 % aus Wasser. Der Wasseranteil ist dabei abhängig von Alter, Fettanteil und Geschlecht. Bei Säuglingen zum Beispiel liegt der Wasseranteil bei ca. 75% während er im Alter auf 50% absinkt. Fettgewebe enthält relativ wenig Wasser, daher haben übergewichtige häufig einen niedriegereren Wasseranteil. Frauen haben einen geringeren Wasseranteil als Männer, da sie mehr Körperfett und weniger Muskelmasse haben.

Das Gesamtkörperwasser verteilt sich im Körper auf verschiedene Räume:

  • 2/3 befinden sich innerhalb der Zellen (intrazellulär) im sog. Intrazellularraum (IZR) = 40% der Gesamtkörpermasse
  • 1/3 befindet sich außerhalb der Zellen (extrazellulär) im sog. Extrazellularraum (EZR) = 20% der Gesamtkörpermasse

Aufteilung des Körperwassers im Extrazellularraum (1/3 des Gesamtkörperwassers)

  • 3/4 des Wasser im EZR (15% der KM) befinden sich zwischen den Zellen (Interstitiell) im sog. Interstitium
  • 1/4 in den Blutgefäßen (intravasal) im sog. Intravasalraum (5% der KM). Der flüssige Anteil des Blutes ist das Blutplasma.
  • Zum extrazellulären Wasser zählen auch die Pleuraflüssigkeit, die Gehrin-Rückenmarks-Flüssigkeit (Liquor cerebrospinalis) und das Wasser in den Augenkammern

 

Bennen Sie die Unterschiede zwischen Hydrations- und Volumenstörungen.

Hydrations- und Volumenstörungen

Eine Verminderung der Flüssigkeit im Extrazellulärraum heißt Dehydration, eine Vermehrung heißt Hyperhydration.

Davon zu unterscheiden sind Veränderungen des Blutvolumens, also Veränderungen des Flüssigkeitsgehalts im Intravasalraum. Unter einer Hypovolämie versteht man ein Verminderung des Blutvolumens. Eine Hypervolämie beschreibt eine Erhöhung des Blutvolumens

Der Flüssigkeitsgehalt im Intravasalraum hängt zwar mit dem Flüssigkeitsgehalt im gesamten extrazellulärraum zuasmmen dennoch dürfen Hydrations- und Volumenstörungen nicht gleichgesetzt werden. 

Erklären Sie die Wasserbilanz des Körpers.

Wasserbilanz des Körpers

Als Wasserbilanz bezeichnet man das Verhältnis von Flüssigkeitsaufnahme und -ausscheidung. Im Normalfall ist dieses Verhältnis ausgeglichen. Ein- und Ausfuhrmengen sind also in der Regel gleich.

Die durchschnittliche Wasseraufnahme eines Erwachsenen beträgt ca. 2,5l pro Tag. Davon entfallen 1,5l auf Getränke und ca. 1l auf Nahrung.

Die durchschnittliche Wasserausscheidung beträgt ebenfalls ca. 2,5l pro Tag. Sie setzt sich zusammen auf 1,5l Urin, 0,1l Stuhlwasser und 0,4l Schweiß. 0,5l gehen über die Atmung verloren.

Welche Faktoren beeinflussen die Flüssigkeitsverteilung im Körper?

Flüssigkeitsverteilung im Körper

Die Flüssigkeitsverteilung im Körper wird u.a. durch folgende Faktoren beeinflusst:

  • den osmotischen Druck
  • den kolloidosmotischen Druck
  • den hydrostatischen Druck

Osmotischer Druck

Der osmotische Druck entsteht wenn 2 Flüssigkeitskompartimente durch eine semipermeable Membran (Gewebsschicht, die nur für bestimmte Teilchen durchflässig ist) getrennt sind und sich die Konzentration von gelösten Teilchen unterscheidet. Der osmotische Druck sorgt für eine Flüssigkeitsbewegung in Richtung der Seite mit höherer Konzentration. Man spricht auch von einer höheren Osmolalität (= Konzentration gelöster Teilchen in einer Lösung). Natrium ist hauptverantwortlich für den osmotischen Druck im Extrazellularraum. Kalium ist hauptverantwortlich für den osmotischen Druck im Intrazellularraum. Im Zustand der sog. Homöostase herrscht im Extra- und Intrazellularraum derselbe osmotische Druck.

Kolloidosmotischer Druck

Unter dem kolloidosmotischen (=onkotischen) Druck versteht man den durch große Moleküle hervorgerufenen Druck an Membranen, die für kleine Moleküle undurchlässig sind. Der kolloidosmotische Druck hält Flüssigkeit in einem Flüssigkeitskompartiment zurück und wirkt so dem hydrostatischen Druck entgegen. Im Blut halten insbesondere Eiweiße, v.a. Albumin, den kolloidosmotischen Druck aufreucht.

Hydrostatischer Druck

Der hydrostatische Druck drückt Flüssigkeit aus dem Blutgefäß heraus. Er wird durch die Schwerkraft beeeinflusst und ist bei einem Blutstau im Gefäßsystem (z.B. bei einer Herzinsuffizienz) erhöht. Ein weiterer Faktor, der den Flüssigkeitsstrom beeinflusst ist die Durchlässigkeit der Blutgefäße.

Was sind Elektrolyte und welchen Einfluss haben sie auf den Körper.

Wichtige Elektrolyte

Elektrolyte sind positiv (Kation) oder negativ (Anion) geladene Teilchen. Sie zählen zu den Mineralstoffen und werden über Nahrung und Getränke aufgenommen. Ihre Ausscheidung erfolgt über die Nieren, das Verdauungssystem und die Haut (Schweiß). Die wichtigsten Elektrolyte im Körper sind Natrium, Kalium, Chlorid, Kalzium, Magnesium und Phosphat.

Welchen Einfluss auf den Körper hat Natrium und wie sind die Normwerte im Blut?

Natrium (Na+)

Natrium ist das häufigste Kation im Extrazellularraum. Dort ist es entscheidend für die Aufrechterhaltung des osmotischen Drucks im EZR. Außerdem ist es wichtig bei der Erregung von Nerven- und Muskelzellen.

Seine Normwerte im Blut betragen 135-145 mmol/l

Welchen Einfluss auf den Körper hat Kalium und wie sind die Normwerte im Blut?

Kalium (K+)

Kalium ist das häufigste Kation im Intrazellularraum. Kalium ist wichtig bei der Erregung von Nerven und Muskelzellen.

Seine Normwerte im Blut betragen 3,5-5,5 mmol/l.

Welchen Einfluss auf den Körper hat Chlorid und wie sind die Normwerte im Blut?

Chlorid (Cl-)

Chlorid ist das häufigste Anion im Extrazellularraum. Nach dem Natrium hält es den osmotischen Druck im EZR am stärksten Aufrecht. Außerdem spielt es eine wichtige Rolle im Säuren-Basen-Haushalt.

Seine Normwerte betragen 95-110 mmol/.

Welchen Einfluss auf den Körper hat Kalzium und wie sind die Normwerte im Blut?

Kalzium (Ca2+)

Kalzium ist wichtig bei der Erregung von Nerven- und Muskelzellen. Weiterhin ist es am Aufbau von Zähnen und Knochen beteiligt.

Seine Normwerte betragen 2,2-2,7 mmol/l.

Welchen Einfluss auf den Körper hat Magnesium und wie sind die Normwerte im Blut?

Magnesium (Mg2+)

Magnesium ist wichtig für die Erregung von Nerven- und Muskelzellen. Außerdem ist es wichtig für die Funktion vieler Enzyme.

Seine Normwerte betragen 0,75-1,05 mmol/l.

Welchen Einfluss auf den Körper hat Phosphat und wie sind die Normwerte im Blut?

Phosphat (PO43-)

Phosphat ist an der Mineralisierung der Knochen beteiligt. Als Puffersystem reguliert es den pH-Wert des Körpers. Seine Normwerte betragen 0,8-1,6 mmol/l.

Beschreiben Sie die Regulation des Wasser-Elektrolyt-Haushalts.

Regulation des Wasser-Elektrolyt-Haushalts

Elektrolyte werden im Wasser gelöst. Daher sind der Wasserhaushalt und der Elektrolythaushalt eng miteinander verbunden. Heißt also wenn sich der Wasserhaushalt verändert, hat das auch einen Einfluss auf den Elektrolythaushalt und umgekehrt.

Die Regulation des Wasser-Elektrolyt-Haushalts erfolgt vor allem über die Niere und ihr Ausscheidungsverhalten von Wasser und Elektrolyten. Die Niere beeinflusst aktiv nur den Wasser-Elektrolyt-Haushalt im Extrazellularraum.

Veränderungen im EZR oder der Natriumkonzentration werden von den Volumenrezeptoren (im re. Vorhof) und Osmolalitätsrezeptoren (Gehirn, Leber) gemessen. Bei Abweichungen bewirken sie die Freisetzung von ADH und ANP, sowie die Aktivierung des RAAS. Dadurch steuern sie die Wasser- und Natriumrückresorption. Wichtig für den Flüssigkeitshaushalt ist außerdem das Durstgefühl. Es wird über Osmolalitätsrezeptoren im Gehirn, AngiotensinII und en vermindertes Extrazellulärvolumen ausgelöst.

Der Elektrolythaushalt wird von verschiedenen Hormonen beeinflusst:

  • Natrium: Die extrazelluläre Natriumkonzentration wird durch ADH und Aldosteron gesteigert und durch ANP gesenkt.
  • Kalium: Die extrazelluläre Kaliumkonzentration wird durch Aldosteron und Insulin gesenkt.
  • Kalzium: Das Parathormon führt zu einem Anstieg der extrazellulären Kalziumkonzentration und Kalzitrol zu einem absinken.
  • Phosphat: Das Parathormon verursacht ein Absinken der extrazellulären Phosphatkonzentration.
  • Magnesium: Das Parathormon und ADH bewirken einen Anstieg der extrazellulären Magnesiumkonzentration.

Beschreiben Sie die allgemeine Physiologie bei Störungen des Wasser-Elektrolyt-Haushalts.

Störungen des Wasser-Elektrolyt-Haushalts

Störungen in der Regulation des Wasser-Elektrolyt-Haushalts können dazu führen, dass sich im Körper zu viel, oder zu wenig Wasser befindet. Man unterscheidet in eine Dehydration und Hyperhydration. Je nachdem, ob der osmotische Druck verändert ist unterscheidet man weiter in eine isotone, hypertone und hypotone Hyperhydration bzw. Dehydration.

Die einzelnen Begriffe haben dabei folgende Bezeichnung:

  • Dehydration (Wassermangel): Das Flüssigkeitsvolumen des Körpers ist vermindert
  • Hyperhydration (Überwässerung): Das Flüssigkeitsvolumen des Körpers ist erhöht
  • isoton: der osmotische Druck ist unverändert
  • hyperton: der osmotische Druck ist erhöht
  • hypoton: der osmotische Druck ist erniedrigt

Ist der osmotische Druck verändert ist zunächst der EZR betroffen. Hier ist wieder die Natriumkonzentration entscheidend. Durch den Ein- oder Ausstrom von Wasser verändert sich auch der osmotische Druck im IZR:

  • Bei isotonen Veränderungen kommt es zu keiner Flüssigkeitsverscheibung zwischen EZR und IZR weil der osmotische Druck unverändert ist.
  • Bei hypertonen Störungen wird Wasser aus den Zellen in den EZR verlagert.
  • Bei hypotonen Störungen wird Wasser aus dem EZR in die Zellen verlagert.

Was ist der Hautfaltentest?

Hautfaltentest

Wenn eine am Handrücken, oder am Unterarm gezogene Hautfalte nicht verstreicht, sondern stehen bleibt, kann dies ein Hinweis auf eine stärkere Dehydration sein.

Beschreiben Sie die Physiologie isotoner, hypertoner und hypotoner Dedrationsstörungen.

Dehydratationsstörungen

isotone Dehydratation

Isotone Dehydratationsstörungen kommen meist bei Erbrechen, Blutverlust und Durchfall vor. Es kommt zu einem gleichgroßen Verlust an Wasser und Elektrolyten. Dabei sinkt das Flüssigkeitvolumen im EZR. Deshalb kommt es zu keinem Ein- oder Ausstrom von Wasser und das Flüssigkeitsvolumen im Intrazellularraum ändert sich nicht.

hypertone Dehydratation

Eine hypertone Dehydratation kann auftreten, wenn über längere Zeit nichts getrunken wurde. Es kommt zu einem größeren Wasser- als Salzverlust. Das Flüssigkeitsvolumen im EZR ist zunächst vermindert und die Osmolalität erhöht. Daher strömt solange Wasser aus dem Intra- in den Extrazellularraum, bis ein osmotisches Gleichgewicht hergestellt ist. Am Ende ist sowohl das Extra- als auch das Intrazelluläre Flüssigkeitsvolumen vermindert und die Osmolalität erhöht.

hypotone Dehydratation

Sie tritt vor allem bei chronischem Erbrechen auf, oder bei einer übermäßigen Einnahme von Entwässerungsmedikamenten (Diuretika) oder Abführmitteln (Laxantien). Es kommt zu einem größeren Salz- als Wasserverlust. Zunächst sind sowohl Flüssigkeitsvolumen, als auch Osmolalität im EZR vermindert. Wegen der niedriegen Osmolalität strömt Wasser aus dem EZR in den IZR. Das Gesamtflüssigkeitsvolumen ist vermindert. Das Flüssigkeitsvolumen im IZR ist aber erhöht. Die Osmolalität in EZR und IZR ist vermindert.

Beschreiben Sie die Physiologie isotonerhypertoner und hypotoner Hyperhydratationsstörungen.

isotone, hypertone und hypotone Hyperhydratationsstörungen

isotone Hyperhydratation

Zu einer übermäßigen Aufnahme von Wasser und Salzen kommt es z.B. im Rahmen einer Applikation großer Mengen von isotonen Kochsalzlösungen. Das Flüssigkeitsvolumen im EZR ist erhöht. Die Osmolalität in IZR und EZR ist unverändert. Das Flüssigkeitsvolumen im IZR ändert sich nicht.

hypertone Hyperhydratation

Eine hypertone Hyperhydratation kann z.B. durch das Trinken von stark salzhaltigem Wasser (z.B. Meerwasser) oder das Infundieren hypertoner Lösungen verursacht werden. Es kommt zu einer übermäßigen Aufnahme von Wasser und Salz, wobei die Salzaufnahme überwiegt. Flüssigkeitsvolumen und Osmolalität im EZR sind zunächst erhöht. Durch die erhöhte Osmolalität strömt Wasser aus dem Intra- in den Extrazellularraum. Am Ende ist das Gesamtflüssigkeitsvolumen erhöht, das Flüssigkeitsvolumen im IZR allerdings vermindert. Die Osmolalität in EZR und IZR ist erhöht.

hypertone Hyperhydratation

Sie tritt bei einer übermäßigen Aufnahme von destilliertem, also mineralfreiem Wasser auf. Durch die Aufnahme von Salzarmem Wasser erhöht sich zunächst das Flüssigkeitsvolumen im EZR. Gleichzeitig sinkt dort die Osmolalität. Daher strömt Wasser aus dem EZR in den IZR bis ein osmotisches Gleichgewicht hergestellt ist. Am Ende ist das Flüssigkeitsvolumen in EZR und IZR erhöht und die Osmolalität vermindert.

Was sind Säuren und Basen und was versteht man unter dem Säuren-Basen-Gleichgewicht?

Säuren-Basen-Gleichgewicht

Säuren sind als Stoffe definiert, die Protonen (H+-Ionen) abgeben, während Basen Protonen aufnehmen. Anders gesagt sind Säuren Protonendonatoren, welche ihrem Reaktionpartner, den Basen oder Protonenakzeptoren, ein Proton abgeben, wobei ein Wassermolekül entsteht.

Je mehr Protonen in einer Lösung sind destso sauerer und je leichter sie Protonen abgibt, destso stärker ist sie. Säuren und Basen sind Gegenspieler, bei gleicher Konzentrationen heben sie sich gegenseitig auf und bilden eine neutrale Lösung. Man spricht vom sog. Säuren-Basen-Gleichgewicht.

Der Säuregehalt von Lösungen wird mit dem pH-Wert angegeben. Die Skala reicht von 0-14. Ein pH-Wert von 7 beschreibt dabei eine neutrale Lösung. Ein pH-Wert < 7 beschreibt dabei eine saure Lösung. Ein pH-Wert > 7 beschreibt eine alkalische (basische) Lösung.

Je saurer eine Lösung ist, destso niedriger ist der pH-Wert. Je alkalische eine Lösung ist destso höher ist der pH-Wert.

Beschreiben Sie die Regulation des Säuren-Basen-Haushalts.

Regulation des Säuren-Basen-Haushalts

In der Regel liegt der Blut pH-Wert zwischen 7,37 und 7,43. Bei Stoffwechselvorgängen entstehen Wasserstoffionen (H+) welche aus den Zellen über das Blut abtransportiert werden. Um ein Absinken des Blut pH-Wertes zu verhindern werden die H+-Ionen an Puffersysteme gebunden und neutralisiert. Bei Bedarf können diese H+-Ionen freisetzen Die Bindung durch die Puffersysteme erfolgt zu 99,99%. 

 

Bikarbonat-Puffersystem

Das Bikarbonat-Puffersystem ist das wichtigste Puffersystem. Seine Grundlage bilden, im Blut frei transportierte, Bikarbonat (HCO3-) -Ionen. Sie reagieren mit den Wasserstoff-Ionen zu Kohlensäure (H2CO3). Die Kohlensäure zerfällt zu Kohlendioxid (CO2) und Wasser. Das entstandene Kohlendioxid kann über die Lunge abgeatmet werden.

Die Atmung spielt somit eine wichtige Rolle bei der Regulation. Über eine schnellere oder verlangsamte Atmung kann der Säuren-Basen-Haushalt kurzfristig reguliert werden. Ein sinkender Blut pH-Wert stellt nach einen erhöhten pCO2 den höchsten Atemanrez dar.

Die Regulation der Niere setzt erst später ein und bestehen aus der Neubildung und Rückresorption von Bikarbonat und der Ausscheidung von Wasserstoff-Ionen. Die Rückresorption wird u.a. durch den pCO2 im Blut reguliert. Die Zellen des distalen Tubulus sind in der Lage HCO3- neu zu bilden. Die Ausscheidung von Wasserstoff-Ionen erfolgt vor allem über die Bindung an Ammoniak und Phosphat und weniger über die direkte Ausscheidung.

Phosphat-Puffer und Protein-Puffer werden in einer anderen Karte abgefragt. 

Beschreiben Sie das Phosphat- und das Protein-Puffersystem als Bestandteile des Säuren-Basen-Haushalts.

Phosphat- und Protein-Puffersystem

Diese beiden Puffersysteme sind vor allem intrazellulär relevant. Proteine und anorganische Phosphate liegen hier in höherer Konzentration vor, als im Blut. 

Der Phophat-Puffer ist vor allem bei der Ausscheidung von Säuren über den Urin relevant. Die Aufgabe des Protein-Puffers im Blut übernimmt das Hämoglobin.

Wie kommen Störungen des Säuren-Basen-Haushalts zustande und welche Kompensationsmechanismen hat unser Körper?

Störungen des Säuren-Basen-Haushalts

Der normale arterielle Blut pH-Wert liegt zwischen 7,37 und 7,43. Liegt er unter 7,37 nennt man das Azidose und die Konzentration von H+-Ionen ist zu hoch. Liegt er unter 7,43 nennt man dies Alkalose und die Konzentration von H+-Ionen ist zu niedrig. Bei einer Azidose oder einer Alkalose befinden sich Säuren und Basen nicht mehr im Gleichgewicht.

Die Ursachen hier sind entweder respiratorisch (Atmung) oder metabolisch (Stoffwechsel) bedingt. Eine respiratorische Azidose z.B. entsteht, wenn nicht mehr ausreichend CO2 abgeatmet werden kann. Zu einer metabolischen Azidose kommt es, wenn z.B. die Nieren nicht mehr in der Lage sind ausreichend Wasserstoffionen auszuscheiden (z.B: bei einer Niereninsuffizienz). 

 

Für die Störungen im Säuren-Basen-Haushalt existieren verschiedene Kompensationsmechanismen.:

Respiratorische Kompensation: Eine metabolische Kompensation kann über eine vermehrte Abatmung von Kohlendioxid (CO2) kompensiert werden. Umgekehrt kann eine Alkalose durch eine verminderte CO2 Abatmung und somit eine Zurückhaltung von Säuren kompensiert werden.

Metabolische Kompensation: Eine Azidose wird über eine vermehrte Ausscheidung von H+-Ionen ausgeglischen. Eine Alkalose umgekehrt über eine verminderte Ausscheidung. Umgekehrt gleicht eine verminderte Ausscheidung von Bikarbonat eine Azidose und eine vermehrte Ausscheidung eine Alkalose aus.

Wie kommen eine respiratorische und eine metabolische Azidose zustande?

Respiratorische Azidose

Eine respiratorsiche Azidose kommt durch eine gestörte Atmung zustande. Ursachen sind zum Beispiel Lungenkrankheiten, bei denen CO2 nicht mehr in ausreichendem Maße abgeatmet werden kann (z.B. COPD). Auch eine Lähmung der Atemmuskulatur oder eine verminderung des Atemantriebs (z.B. durch Medikamente oder Intoxikationen) kann eine respiratorische Azidose auslösen.

Metabolische Azidose

Für eine metabolische Azidose können i.d.R zwei Mechanismen verantwortlich sein. Ein erhöhtes Aufkommen von Säuren (z.B. durch eine Ketoazidose oder Intoxikationen) oder eine verminderte Ausscheidung (z.B. bei einer Niereninsuffizienz) oder ein Verlust von Bikarbonat über den Magen-Darm-Trakt (starkes Erbrechen oder Durchfall) oder über die Nieren. 

Wie kommen eine metabolische und respiratorische Alkalose zustande?

Respiratorische Alkalose

Eine respiratorische Alkalose wird durch eine Hyperventilation hervorgerufen. Diese kann verschiedene Ursachen haben z.B. Herz-Kreislauf- oder Lungenkrankheiten, Fieber, Schock oder psychische Erkrankungen. CO2 wird abgeatmet wodurch die Konzentration von H+-Ionen abfällt. Folge ist eine Bindung von Kalzium an Proteine. Die Konzentration von freiem Kalzium fällt ab.

Metabolische Alkalose

Eine metabolische Alkalose entsteht bei einem Verlust von Säuren z.B. über den Magen-Darm-Trakt im Rahmen von Erbrechen oder über die Nieren. Auch eine Diuretikatherapie kann über eine Hypokaliämie  zu einer vermehrten Ausscheidung von Wasserstoffionen führen. Eine weitere Ursache ist eine erhöhte Bikarbonatzufuhr.

Geben Sie einen kurzen Überblick über die weiblichen Geschlechtsorgane.

Überblick über die weiblichen Geschlechtsorgane

Die weiblichen Geschlechtsorgane werden in die äußeren und inneren Geschlechtsorgane unterteilt. Die inneren Geschlechtsorgane liegen in der Beckenhöhle.

Die äußeren Geschlechtsorgane werden unter dem Begriff Vulva zusammengefasst.

Die inneren Geschlechtsorgane umfassen die Scheide (Vagina), die Gebärmutter (Uterus), die beiden Eileiter (Salpingen oder Tubae uterinae) und die beiden Eierstöcken (Ovarien). Ovarien und Salpingen werden als Adnexe bezeichnet.

Erklären Sie Funktion, Lage und Aufbau der Vulva.

Funktion der Vulva

Die Vulva umgibt mit den Schamlippen schützend den Eingang zu den inneren Geschlechtsorganen. In der Klitoris liegen viele sensible Nervenendigungen. Werden sie gereizt entsteht ein Lustempfinden.

Lage und Aufbau

Die Vulva bildet die äußeren weiblichen Geschlechsorgane und umfasst den Schamhügel, die Schamlippen, die Klitoris und den Scheidenvorhof. Der Schamhügel (Mons pubis) wölbt sich oberhalb der Symphyse und trägt die Schambehaarung. Die vier Schamlippen (Labia pudendi) umgeben den Scheideneingang. Die innenliegenden kleinen Schamlippen umschließen dabei den Scheidenvorhof. Sie treffen vorne an der Klitoris (Kitzler) zusammen. Diese enthält einen Schwellkörper, der in Funktion und Aufbau dem des Penis ähnelt. Die großen Schamlippen liegen den kleinen Schamlippen außen auf. In den Scheidenvorhof (Vestibulum vaginae) münden die Scheide (Vagina) und die Harnröhre (Urethra). Am Übergang vom Scheidenvorhof (Vestibulum vaginae) zur Scheide (Vagina) liegt das Jungfernhäutchen. Dieses verschließt den Scheideneingang teilweise und reißt beim ersten Geschlechtsverkehr ein.

Erklären Sie Funktion, Lage und Aufbau der Scheide.

Funktion der Scheide

Die Scheide (Vagina) nimmt als Kopulationsorgan beim Geschechtsverkehr den Penis auf. Bei der Geburt gibt die Scheide den Geburtsweg vor den das Kind mehmen muss. Während der Menstruation fließt das Menstruationsblut über die Scheide ab. Der saure pH-Wert, der in der Scheide herrscht, unterstützt die Keimabwehr.

Lage und Aufbau der Scheide

Die Scheide ist ein ca. 6-8cm langer Muskelschlauch, der die Gebärmutter mit dem Scheidenvorhof verbindet. Sie liegt in der Beckenhöhle zwischen Hanrblase und Mastdarm. In ihrem Verlauf ist sie leicht nach hinten gebeugt. Von innen wird die Scheide von einer Schleimhaut ausgekleidet in deren oberflächliche Zellen Glykogen eingelagert ist. Dieses Glykogen wird von der sog. Döderlein-Flora der Scheide zu Milchsäure abgebaut. Die Döderlein-Flora wird von Bakterien gebildet, welche auf natürliche Weise die Vaginalschleimhaut besiedeln. Die gebildete Milchsäure senkt den pH-Wert in der Scheide auf 4-4,5 was das Eindrigen von Erregern und deren Vermehrung erheblich beeinträchtigt.

Die Vaginalwand besteht aus glatten Muskelfasern. Ihre gitterförmige Anordnung erlaubt eine starke Dehnung der Scheide während der Geburt.

Erklären Sie Funktion, Lage und Aufbau der Gebärmutter.

Funktion der Gebärmutter

Die Gebärmutter (Uterus) ist der Ort der Embryonal- und Fetalentwicklung. Sie schützt und versorgt das Kind von der befruchteten Eizelle bis zum Fetus. Während der Geburt zieht sich ihre Muskelschicht zusammen, wodurch die Wehen entstehen.

Lage und Aufbau der Gebärmutter

Die Gebärmutter liegt leicht nach vorne geneigt zwischen Harnblase und Mastdarm. Sie hat die Form einer umgedrehten Birne und ist ca. 7cm lang und 5cm breit. Die Gebärmutter wird in verschiedene Abschnitte unterteilt

Gebärmutterkörper (Corpus uteri)

Er bildet den oberen Teil der Gebärmutter und macht ca. 2/3 des Organs aus. Das obere abgerundete Ende wird als Fundus uteri bezeichnet. Die Wände der Gebärmutter bestehen aus einer kräftigen Muskelschicht (Myometrium), die die Gebärmutterhöhle (Cavum uteri) umschließt. Die Gebärmutterhöhle wird von einer Schleimhautschicht (Endometrium) ausgekleidet, die sich im Verlauf der Menstruation aufbaut. Nistet sich keine befruchtete Eizelle ein, wird diese als Monatsblutung abgestoßen.

Gebärmutterhals (Zervix)

Der Gebärmutterhals bildet den unteren Anteil der Gebärmutter und macht ca. 1/3 des Organs aus. Er ragt mit seinem Abschluss, der sog. Portio, in die Vagina hinein. Innerhalb der Zervix befindet sich der sog. Zervixkanal. Er beginnt an der Portio mit dem äußeren Muttermund und endet am inneren Muttermund. Die Drüsen der Zervix bilden einen zähen Schleim, der die meiste Zeit des Zyklus den Gebärmutterhals verschließt. Während der fruchtbaren Tage wird diese Schleim dünnflüssiger und so für Spermien passierbar. 

Beschreiben Sie Funktion, Lage und Aufbau der Eileiter.

Funktion der Eileiter (Salpingen)

Der Eileiter (Salpinx, Tuba uterina) transportiert die Eizellen nach dem Eisprung vom Eierstock zur Gebärmutter. Während des Transports in den Eileiter findet auch die Befruchtung der Eizelle statt.

Lage und Aufbau der Eileiter (Salpingen)

Die beiden Eileiter sind ca. 10-16cm lange Muskelschläuche, die Gebärmutter und Eierstock verbinden. Sie gehen rechts und links im oberen Bereich der Gebärmutter ab. Ihr anderes Ende ist dem Eierstock zugewandt. Sie sind tichterartig erweitert (Tubentrichter) und tragen feine Fransen (Fimbrien), die das Ei nach dem Eisprung einfangen. Durch aktive Bewegungen der Muskelschicht wird das Ei in Richtung Gebärmutter transportiert.

Beschreiben Sie Funktion, Lage und Aufbau der Eierstöcke.

 

Funktion der Eierstöcke (Ovarien)

Die Eierstöcke (Ovarien) enthalten die weiblichen Keimzellen (Eizellen). Pro Menstruationszyklus reift dort (meist) eine Eizelle zum sprungreifen Follikel heran. Beim Eisprung verlässt die Eizelle den Follikel und damit den Eierstock und wandert durch den Eileiter in Richtung Gebärmutter. Die Follikel bilden außerdem die weiblichen Geschlechtshormone (Östrogene und Gestagene) und sind damit wesentlich am Ablauf des Menstruationszyklus beteiligt.

Lage und Aufbau der Ovarien

Die Eierstöcke liegen beidseits der Gebärmutter im kleinen Becken unterhalb des Bauchfells (intraperitoneal). Sie sind oval und zeigen eine "höckerige" Oberfläche. Ihre Größe beträgt beim Erwachsenen ca. 3,5*1,5*1cm. Über elastische Bänder sind die Ovarien mit der Gebärmutter (Gebärmutter-Eierstock-Band) und benachbarten Strukturen verbunden.

Wie läuft ein Menstruationzyklus ab?

Ablauf eines Menstruationszyklus

Ein Menstruationszyklus umfasst den Zeitraum vom 1.Tag der Regelblutung bis zum letzten Tag vor der nächsten Blutung. Während des Menstruationszyklus entsteht eine befruchtungsfähige Eizelle, die mit dem Eisprung (Ovaluation) den Eierstock verlässt und in den Eileiter gelangt. Gleichzeitig bereitet sich die Gebärmutter auf die Einnistung (Nidation) der befruchteten Eizelle vor. Bleibt die Befruchtung aus, setzt die Regelblutung (Menstruation) ein und der Zyklus beginnt von vorne. 

Beschreiben Sie die Veränderungen des Menstruationszyklus mit steigendem Alter.

Veränderungen des Menstruationszyklus

Die 1.Menstruation (sog. Menarche) setzt meist zwischen dem 12. und 15. Lebensjahr ein. Ab diesem Zeitpunkt ist eine Frau in der Lage Kinder zu bekommen. Ab einem alter von 45 Jahren beginnt die Funktion der Eierstöcke nachzulassen. Diese Phase wird als Wechseljahre (Klimakterium) bezeichnet und dauert bis etwa zum 55. Lebenjahr. Später bleibt dann die Blutung komplett aus. Die letzte Regelblutung wird als Menopause bezeichnet.

Wie lange dauert ein Menstruationszyklus?

Dauer eines Menstruationszyklus

Die Zykluslänge beträgt ca. 28 TageSchwankungen zwischen 21 und 35 Tagen treten häufig auf. Die Zykluslänge unterscheidet sich von Frau zu Frau und von Zyklus zu Zyklus.

Welche Hormone sind hauptsächlich am Menstruationszyklus beteilgt und wo werden sie gebildet?

Hormone des Menstruationszyklus

GnRH (Gonadotropin-Releasing-Hormon) wird im Hypothalamus gebildet und reguliert die Ausschüttung von FSH (follikelstimulierendes Hormon) und LH (luteinisierendes Hormon) welche in der Hypophyse gebildet werden. Diese wiedderum steuern die Freisetzung von Östrogenen und Progesteron welche im Eierstock (Ovar) gebildet werden.

 

 

Beschreiben Sie die einzelnen Phasen des Menstruationszyklus.

Phasen des Menstruationszyklus

Follikelphase (1.-12. Zyklustag)

Die Follikelphase beginnt am ersten Tag der Regelblutung und endet kurz vor dem Eisprung. In dieser Phase reift ein Follikel zum sprungreifen Graaf-Follikel heran. Dieser Prozess wird durch das FSH aus der Hypophyse gesteuert. FSH regt außerdem die Ausschüttung von Östrogenen im heranreifenden Follikel an. Östrogene sind neben der Follikelreifung auch für den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) verantwortlich. (Proliferationsphase).

Ovaluationsphase (ca. 13.-15. Zyklustag)

Etwa am 12. Tag des  Zyklus steigt die Östrogenkonzentration stark an. Dadurch kommt es zu einem sprunghaften Anstieg der LH-Konzetration, wodurch der Eisprung (Ovaluation) ausgelöst wird. Dabei reißt die Hülle des Graaf-Follikels ein und das Ei gelangt in den Eileiter. Die Reste des Graaf-Follikels wandeln sich zum Gelbkörper (Corpus luteum) um, der das Progesteron freisetzt.

Lutealphase (ca. 16.-28. Zyklustag)

Unter dem Einfluss von Progesteron baut sich das Endometrium weiter auf und bereitet sich auf die Einnistung einer befruchteten Eizelle vor (Sekretionsphase). Findet keine Befruchtung der Eizelle statt, bewirken die Östrogene und Progesteron eine Rückbildung des Gelbkörpers, wodruch auch ihre Konzentration im Blut schnell absinken. Da die Gebärmutterschleimhaut auf Progesteron angewiesen ist, geht sie zugrunde und wird mit der Regelblutung abgestoßen.

Beschreiben Sie den Prozess der Befruchtung und Einnistung.

Befruchtung und Einnistung

Nach der Ovaluation gelangt die Eizelle in den Eileiter. Ab hier ist sie für 12-24h befruchtungsfähig. Die Befruchtungsfähigkeit der Spermien kann bis zu 5 Tage anhalten. Somit ist eine Befruchtung auch möglich, wenn der letzte Geschlechtsverkehr einige Tage vor der Ovaluation stattfand.

Bei der Ejakulation gelangen rund 500 millionen Spermien in die Scheide. Sie bewegen sich aktiv mithilfe ihres Schwanzes vorwärts. Von diesen 500 millionen gelangen nur rund 500  in die Eileiter. Der Rest der Spermien verfängt sich im Zervixkanal oder in der Gebärmutterhöhle.

Trifft das Spermium im Eileiter auf die Eizelle, kann es zur Befruchtung (Konzeption) kommen. Dabei dringt das Spermium in die Eizelle ein und setzt dort seine Chromosomen frei, die dann mit den mütterlichen Chromosomen zu einem Kern verschmelzen. Die Eizelle wird nun als Zygote bezeichnet. Sie hat insgesamt 46 Chromosomen (23 mütterliche und 23 väterliche) und somit einen doppelten (diploiden) Chromosomensatz.

Etwa 24h nach der Befruchtung beginnt sich die Zygote zu teilen. Mit jeder Teilung verdoppelt sich die Anzahl der Zellen. Dabei wandert sie in Richtung Gebärmutter und erreicht diese am 3. oder 4. Tag nach der Befruchtung. Mithilfe von Enzymen dringt der Keimling in die Gebärmutterschleimhaut ein. Diese sog. Einnistung (Nidation) ist am 10. Tag nach der Befruchtung abgeschlossen.

Was ist eine Eileiterschwangerschaft?

Eileiterschwangerschaft

Manchmal ist die Wanderung der Eizelle durch den Eileiter in den Uterus erschwert. Dann besteht die Gefahr, dass sich die befruchtete Eizelle im Eileiter, anstatt in der Gebärmutter, einnistet und eine Eileiterschwangerschaft (sog. Tubargravidität) entsteht. Wird die Eileiterschwangerschaft nicht erkannt, besteht die Gefahr dass der Eileiter reißt, wobei es ggf. zu lebensbedrohlichen Blutungen kommen kann.