Finanzbuchhaltung und Rechnungswesen (HF9)

Markt-, Tages-, Kurswert: Aktueller Wert am Markt Bsp. Wertschriften

Verkaufswert: Wert zu dem ein Gut / Leistung effektiv verkauft wird Bsp. Verkaufte Kernleistung

Verkehrswert: Möglicher Verkaufswert auf dem Markt Bsp. Schätzung eines Gutes

Liquidationswert: Wert bei Verkauf unter Zeitdruck Bsp. Vorräte, Sachanlagen

Buchwert / Bilanzwert: Wert der im Bestandskonto also in der Bilanz erscheint Bsp. Saldo im Anlagevermögen

Ertragswert: Wert eines Postens der aus seinem Ertrag berechnet wird Bsp. Immobilien

OR 960 Bewertung Grundsätze Absatz 1 nennt die Einzelbewertung als Regelfall Absatz 2 hält explizit die vorsichtige Bewertung fest Absatz 3 entspricht dem Instrument des Impairment Tests (Werthaltigkeit) in Rechnungslegungsstandarts

OR 960a Aktiven im Allgemeinen Absatz 1 nennt die Anschaffungs- oder Herstellkosten als Obergrenze für Werteinstellung Absatz 2 nennt auch für die Folgebewertung die gleiche Obergrenze für Werteinstellung Absatz 3 hält die Berücksichtigung von Nutzung oder altersbedingten Wertverlusten durch Abschreibungen fest Absatz 4 nennt die Möglichkeit zur Bildung stiller Reserven

OR 960b Aktiven mit beobachtbaren Marktpreisen Absatz 1 lässt bei Aktiven mit Börsenkurs den Marktpreis am Stichtag zu Absatz 2 Erlaubt die Bildung einer Wertberichtigung zulasten der Erfolgsrechnung OR 960c Vorräte und nicht fakturierte Dienstleistungen Absatz 1 verlangt die Bewertung nach dem niedrigeren Wert von Anschaffung- und Herstellkosten Absatz 2 definiert was Vorräte sind OR 960d Anlagevermögen Absatz 1 definiert was zum Anlagevermögen gehört Absatz 2 definiert lang Fristigkeit Absatz 3 definiert Beteiligungen

Die gewählten Methoden zur Bewertung sollen über die Jahre beibehalten werden, damit die Jahresabschlüsse miteinander vergleichbar sind.

Das Unternehmen soll sich nicht reicher und im Zweifel eher ärmer darstellen, als es tatsächlich ist. Gibt es bei Bewertungen Unsicherheiten, sollen Aktiven eher zu tief und die Schulden eher zu hoch eingesetzt werden.

Gewinne sollen erst verbucht werden, wenn sie erzielt bzw. realisiert wurden.

Ungleichbehandlung von Chancen und Risiken. Nicht realisierte Gewinne dürfen nicht, nicht realisierte aber erkennbare Verluste sowie Risiken müssen dagegen erfasst werden.

Anschaffungskosten bzw. Wert zum aktuellen Preis auf dem Markt sind miteinander zu vergleichen. Es muss der niedrigere von beiden Werten gewählt werden.

- Durch Ablesen, Zählen (Kasse, Post, Bank, Verbindlichkeiten etc.) - Durch Bewerten (übrige Aktivpositionen)

- Verteilung der Anschaffungskosten die Nutzungsjahre - Richtige Vermögens- und Erfolgsermittlung - Geldfluss für Ersatz- oder Neuinvestitionen

Es kommt hin und wieder vor, dass in Bilanzen die Mobilien oder Teile davon nur noch mit dem Betrag von CHF 1.00.- aufgeführt sind. Das bedeutet, dass diese vollständig abgeschrieben und nur noch als pro memoria (für das Gedächtnis) aufgeführt werden.

Bei der Linearen Abschreibung wird jedes Jahr der gleiche Betrag von den Anschaffungskosten abgeschrieben. AK= Anschaffungskosten NZd= Nutzungsdauer

Bei der degressiven Abschreibung wird jedes Jahr prozentual gleich viel vom Buchwert abgeschrieben. Dabei wird der Abschreibungsbetrag von Jahr zu Jahr kleiner also degressiv.

Es gibt zwei Buchungsverfahren Direkte Abschreibung Bsp. Abschreibungen | Mobilien Indirekte Abschreibungen Bsp. Abschreibungen | Wertberichtigung Mobilien

Forderungsverluste können auf zwei Arten abgeschrieben werden 1) Endgültige - Direkte Abschreibung Verluste Forderungen | Forderungen von L+L (Buchungen während eines Jahres) 2) Mutmassliche - Indirekte Abschreibung Delkredere | Verluste Forderungen (Senkung) Verluste Forderungen | Delkredere (Erhöhung) (Buchungen am Jahresende)

Aktive Rechnungsabgrenzung für vorausbezahlte Aufwendungen Bsp. Versicherungsprämien, Raummiete, noch nicht erhaltene Erträge Passive Rechnungsabgrenzung noch nicht bezahlte Aufwendungen Bsp. aufgelaufener Zins für Darlehensschulden, im Voraus erhaltene Erträge

- Aktive Rechnungsabgrenzungen auch als transitorische Aktiven TA bezeichnet, gehören zum Umlaufvermögen - Passive Rechnungsabgrenzungen auch als transitorische Passiven TP bezeichnet, gehören zum Fremdkapital

Stille Reserven

Vorteile: + Erhöhte Selbstfinanzierung + Gleichmässige Gewinnausschüttung + Fettpolster für schlechtere Zeiten Nachteile: - Verzerrte und geschönte Gewinne - Tatsächliche wirtschaftliche Lage ist beim Auflösen von stillen Reserven ungewiss

Die Geldflussrechnung ist eine Abschlussrechnung, welche die Veränderung der liquiden Mittel und deren Ursachen aufzeigt. Geldflussrechnungen müssen nur von grösseren Unternehmen als Teil der Jahresrechnung erstellt werden.

Die Geldflussrechnung zeigt die Veränderung des Geldmittelbestandes während einer Periode auf. Sie zeigt den Geld Zu- / Abfluss in drei Bereichen. - Geschäftsbereich (Cash-Flow) - Investitionsbereich - Finanzierungsbereich

Geschäftsbereich: (Betriebstätigkeit, operative Tätigkeiten) - Geldzuflüsse aus der Geschäftstätigkeit, liquiditätswirksame Erträge - Geldabflüsse aus der Geschäftstätigkeit, liquiditätswirksame Aufwände

Investitionsbereich: - Geldabflüsse für Investitionen, Zukäufe von Anlagevermögen - Geldzuflüsse aus Deinvestitionen, Verkauf von Anlagevermögen

Finanzierungsbereich: - Geldzuflüsse aus Finanzierung, Annahme von Fremd bzw. Eigenkapital - Geldabflüsse für Definanzierung, Rückzahlung von Kapital

Liquidität ist die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens. (Die Luft zum Atmen)

Zahlungsunfähigkeit gefährdet bereits kurzfristig die Existenz eines Unternehmens. Ein Unternehmen muss jederzeit in der Lage sein, seine finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen. Somit müssen jederzeit ausreichend Mittel zur Verfügung stehen. Darum die Unterscheidung von erfolgswirksamen- / unwirksamen sowie liquiditätswirksamen / unwirksamen Geschäftsfällen

- Zahlungseingänge von Kunden für Lieferungen und Leistungen - Zahlungseingänge von übrigen Erträgen, Zinsen, Nebenerfolgen

- Zahlungsausgänge für Einkäufe von Waren, Material, Drittleistungen - Zahlungsausgänge für Personalaufwand - Zahlungsausgänge für sonstiger Betriebsaufwand