Vorbereitung Professional Judgement

Prüfungsrisiko = Wahrscheinlichkeit der Abgabe eines uneingeschränkten Urteils trotz Vorhandensein von wesentlichen falschen Angaben / Aussagen

Prüfungsrisiko = Inhärentes Risiko x Kontrollrisiko x Entdeckungsrisiko

Wahrscheinlichkeit des Aftretens von wesentlichen falschen Darstellungen unter der Annahme fehlender interner Kontrollen

Wahrscheinlichkeit der Nichtaufdeckung wesentlicher falscher Angaben durch das IKS

Wahrscheinlichkeit für die Nichtaufdeckung wesentlicher falscher Angaben durch den Wirtschaftsprüfer

- Risiken von dolosen Handlungen
- Risiken  mit jüngeren bedeutsamen wirtschaftlichen oder rechnungslegungsbezogene Entwicklungen
- Komplexe Geschäftsvorfälle
- Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Personen
- Geschäftsvorfälle, wo ein hohes Mass an Subjektivitöt der Bewertung vorliegt
- Geschäftsvorfälle ausserhalb der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

- Gesamtwesentlichkeit
- Toleranzwesentlichkeit
- Wesentlichkeit für bestimmte Arten von Geschäftsvorfällen / Kontensalden
- Nichtaufgriffsgrenze

=> Gesamtwesentlichkeit und Toleranzwesentlichkeit Pflicht

1.) Gewinn vor Steuern unter Berücksichtigung allf. stiller Reserven 3-10%
2.) Eigenkapital 3-5%
3.) Bilanzsumme 1-3%
4.) Nettoerlöse (Durchschnittswerte von mehreren Jahren möglich) 1-3%
5.) Gesamtaufwendungen 1-3%

- Organisation des Unternehmens (Komplexe Organisationsstruktur, grosse Anz. Konzerngesellsch., neue Geschäftsbereiche)
- Komplexität der Rechnungslegung (Komplizierte einzelne Standards, umfangreiche RL-Standards)
- Zusammensetzung des VR (Häufige Wechsel, fehlende Qualifikation)
- Finanzierungsstruktur (Hohe Fremdfinanzierung, Covenants, geringe Reserven)
- Erwartungshaltung der Stakeholder (hohe öffentl. Präsenz, öffentliches Interesse, etc.)
- Geschäftsumfeld und Volkswirtsch. Faktoren (volatiles Geschäftsumfeld, volative FW, sich verschl. Marktbedingungen)
- Regulatorisches Umfeld (Hohe regulatorische Dichte)
- Sonstige Faktoren (regelmässige Wechsel der Stakeholder, viele untersch. Stakeholder, Börsengang, grössere Kap.markttransaktionen

Zwischen 50 und 80%  (HWP S. 125)

- Grundsätzlich gilt: Höheres Aggregationsrisiko führt zu niedrigerem Prozentsatz

- Hohe Anzahl früher festgestellter falscher Darstellungen
- ein schwaches Kontrollumfeld
- Mängel im IKS
- Hoher Grad an Schätzungsunsicherheiten
- In Vorjahren fesgestellte falsche Darstellungen, die weiterhin bestehen

PS 330

1. Funktionsprüfungen (controls approach)
- Verständnis IKS (Walkthrough)
- Wirksamkeitsprüfungen

2. aussagebezogene Prüfungen (substantive approach)
- analytische Prüfungshandlungen
- Einzelfallprüfungen

- vermehrte Durchführung von PHs zum Abschlussstichtag anstatt unterjährig
- Einholung umfassenderer Prüfungsnachweise aus assagebezogenen PHs
- Erhöhung der Anzahl einzubeziehender Standorte

1. Fehler muss korrigiert werden, Kommunikation an Management, Liste korrigierter Fehler
2. Fehler muss nicht korrigiert werden, wird aber als festgestellte falsche Darstellung in Liste nicht korrigierter Fehler aufgenommen, Kommunikation an Management nötig
3. Fehler muss nicht korrigiert werden, wird aber als festgestellte falsche Darstellung in List nicht korrigierter Fehler aufgenommen, keine Kommunikation mit Management nötig

Wenn sich die Überschuldung auch bei optimistischer Betrachtungsweise nicht leugnen lässt. Offensichtlichkeit setzt allerdings nicht voraus, dass die Überschuldung besonders gross ist. 

- Aussagen zu Arten von Geschäftsvorfällen und Ereignissen
- Aussagen zu Kontensalden am Abschlussstichtag
- Aussagen zu Darstellungen im Abschluss und zu Abschlussangaben

1. Kontrollumfeld

2. Risikobeurteilung

3. Kontrollmassnahmen

4. Information & Kommunikation

5 Überwachung

- Kommunikation und Durchsetzung von ethischen Werten
- Selbstverpflichtung zur Kompetenz
- Kontrollbewusstsein bei den für die Überwachung der Einheit Verantwortlichen
- Philosophie und Führungsstil des Managements
- Zuordnung von Weisungsbefugnissen und Verantwortlichkeiten
- Organisationsstruktur (sinnvolle Berichtswege, Struktur fördert Kontrollumfeld)

- Prozess zur Identifikation und Klassifizierung von Risiken in Bezug auf die Abschlusserstellung
- Prozess zur Überwachung der identifizierten Risiken
- Prozess zur Identifikation von Änderungen im Bereich der Rechnungslegung

- Zweckmässiges und zeitgerechtes Reporting an VR und GL
- Kommunikationskonzept für Unternehmen, Konzern gewährleistet, dass die relevanten Informationen für die verantwortlichen Personen zugänglich sind

- klare finanzielle Zielsetzung
- angemessene Funktionentrennung
- Periodische physische Bestandesaufnahmen
- angemessener Schutz vor unberechtigtem Zugriff auf Daten
- Datensicherheit

- Regelmässige Überwachung durch Management und Prüfungsausschuss
- Umsetzung von Verbesserungsempfehlungen
- Einsetzung interne Revisionund externe Spezialisten

PS 330

Der Prüfer muss Funktionsprüfungen planen und durchführen zu den relevanten Kontrollen. 

- Sind die ITGC für die relevanten Kontrollen eingehalten?
- Werden die Kontrollen für die gesamte Berichtsperiode stetig angewendet?
- Abhängigkeit von anderen Kontrollen?

- Prüfungsnachweise, ob wesentliche Teile des Prozesses geändert haben
-> Befragung, Beobachtung und Einsichtnahme

-> Wenn wesentlichen Änderungen im relevanten Prozess => Funktionsprüfungen müssen erneut gemacht werden
-> Keine wesentlichen Änderungen => Funktionsprüfungen können max. 3 Jahre adaptiert werden. 

- Ungeachtet der Risikobeurteilung sind für alle wesentlichen Arten von Geschäftsvorfällen, Kontensalden und Abschlussangaben
   aussagebezogene Prüfungshandlungen zu planen und durchzuführen (PS 330.18)
   -> Um Risikobeurteilung zu stützen bzw. ggf. neue Risiken zu identifizieren (PS 330.A42)
   -> aufgrund der inhärenten Grenzen des IKS (PS 330.A42)

- Abwägen ob externe Bestätigungen durchzuführen sind (PS 330.19)

- Prüfungshandlungen die sich auf den Prozess der Abschlussbuchungen beziehen (PS 330.20)
   -> Abgleich des Abschlusses mit den zugrundeliegenden Rechnungslegungsunterlagen
   -> untersuchung wesentlicher Journaleinträge und andere im Laufe der Abschlusserstellung vorgenommenen Anpassungen

- Prüfungshandlungen die speziell auf bedeutsame Risiken ausgelegt sind durchführen (PS 330.21)
   -> wenn rein aussagebezogene Prüfung, muss diese Einzelfallprüfungen beinhalten

- Beurteilung, ob die Gesamtdarstellung des Abschlusses einschliesslich der dazugehörigen Abschlussangaben in Übereinstimmung mit dem RL-Regelwerk steht (PS 330.24)

Kategorien:
- Inaugenscheinnahme / Einsichtnahme
- Beobachtung
- Befragung
- Bestätigung
- Nachrechnen
- Nachvollzug
- analytische Prüfungshandlung

- Banksalden
- Debitoren
- Konsignationslager
- Eogemtumwurkunden für Immobilien
- Wertpapiere bei Dritten
- Verbindlichkeitssalden und -bedingungen
- Rückstellungen (Rechtsfälle, Anwaltsbestätigungen)

PS 402

- Einschätzung der Relevanz für den Abschluss
- Verständnis der erbrachten Dienstleistungen einschl. IKS erlangen und daraus resultierende Risiken erkennen
- Prüfungshandlungen planen und durchführen, um diesen Risiken zu begegnen
(PS 402.7)

- Eigene Prüfungshandlungen inkl. Funktionsprüfungen beim Dienstleister

- Einholen eines Berichts vom Typ 1
=> Bericht eines anderen Prüfers 
über die Beschreibung und Ausgestaltung der Prozesse und Kontrollen beim Dienstleister. Bezieht sich nur auf die Existenz des IKS und nicht auf die Wirksamkeit

Einholen eines Berichts vom Typ 2:
=> Bezieht sich sowohl auf die Existenz und Eignung, als auch auf die Wirksamkeit der Kontrollen bei einem Dienstleister. 
Nur mit diesem Bericht kann sich der Prüfer auf die Wirksamkeit der Kontrollen des Dienstleisters abstützen.

Über folgendes muss sich der Abschlussprüfer bei Einholung von Typ 1 oder Typ 2 Bestätigungen sicher sein über:
- berufliche Kompetenz des Prüfers beim DL sowie dessen Unabhängigkeit
- Angemessenheit des Standards nach dem der Bericht erstellt wurde

Zusätzlich, wenn der Bericht als Prüfnachweis im Risk Assessment verwenden will, muss er:
- beurteilen, ob der geprüfte Zeitpunkt oder Zeitraum für die Zwecke des Prüfers angemessen sind (falls nicht siehe PS 402.A23)
- sicherstellen, dass der Umfang und die Eignung durch den vom Bericht gelieferten Nachweis für die Zwecke des Prüfers angemessen ist
- entscheiden, ob vom DL identifizierte komplementäre Kontrollen bei der Einheit relevant sind

- Einholung eines Berichts vom Typ 2
- Durchführung von geeigneten Funktionsprüfungen beim DL
- Hinzuziehen eines anderen Prüfers, der Funktionsprüfungen beim DL durchführt

Zwingend Befragung des Managements der Einheit ob der DL über folgendes berichtet hat (oder die Einheit sich anderweitig derer bewusst ist):
  -> dolosen Handlungen
  -> Verstösse gegen Gesetze
  -> nicht korrigierte falsche Darstellungen