RSL - Pharmakologie Grundlage
Grundlage der Pharmakologie
Grundlage der Pharmakologie
Kartei Details
Karten | 66 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 16.07.2022 / 04.08.2023 |
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Beschreibe den Agonisten
- Wirkstoff hat dieselbe Wirkung wie der körpereigene Stoff
Welche Arten von Antagonisten gibt es?
Und Beschreibe diese
Wirkstoff verhält sich entgegen der Wirkung des körpereigenen Stoffes (Gegenspieler)
- kompetitiver Antagonisten
- konkurrieren mit dem Agonisten um Rezeptorplatz
- blockieren die Aktivierung des Rezeptors
- entscheidend wer bindet
- Konzentration Agonist / Antagonist
- Affinität
- z.B. Naloxon
- Nichtkompetitiver Antagonist
- bindet unabhängig vom Agonisten-Bindungsplatz am gleichen Rezeptor
- hemmt / blockiert Rezeptorfunktion
- z.B. Ketamin
Welche Wirkungsweisen für Medikamente gibt es?
- Arzneimittelwirkung an Rezeptoren
- Arzneimittelwirkung an Kanalprotein
- Arzneimittelwirkung an Enzym- oder Transportsystem
- Arzneimittelwirkung als Hormon
- Arzneimittelwirkung als Substrat
- Arzneimittelwirkung durch Beeinflussung von Mikroorganismen
Beschreibe die Arzneimittelwirkung an Kanalproteine
Und nenne ein Beispiel
- Kanalproteine werden durch Medikament beeinflust
oft gehemmt = Kanalblocker - z.B. Lokalanästhetika (Natriumkanalblocker, keine Depolarisation möglich)
Kanalproteine sind für den Austausch von Ionen in und aus der Zelle und damit für die Erhaltung des Membranpotenzials notwendig. Die wichtigsten sind Natrium-, Kalium- und Kalciumkanäle. An Nervenzellen sowie am Herzen.
Beschreibe die Arzneimittelwirkung an Enzym- oder Transportsystem
Und nenne ein Beispiel
- gezielt in Stoffwechselprozesse eingreiffen
- induziert
- blockiert
- Beispiel:
- ACE-Hemmer
Im RAAS wird das ACE gehemmt und damit die Produktion von Angiotensin II > Blutdrucksenkung
- ACE-Hemmer
Beschreibe die Arzneimittelwirkung als Hormon
Und nenne ein Beispiel
- Wirken an Oberflächenrezeptor (Insulin)
- Wirken direkt im Zellkern (Cortisol)
verändern damit die Proteinbiosynthese- Wirkungseintritt verzögert
Beschreibe die Arzneimittelwirkung als Substrat
Und nenne ein Beispiel
- Verabreichung direkt als Substrat (Stoffwechselbestandteil)
- z.B. Glucose
Beschreibe die Arzneimittelwirkung durch Beeinflussung von Mikroorganismen
Und nenne ein Beispiel
- Desinfektion (chemische Zerstörung von Mikroorganismen)
- Antibiotika (wirken gegen Bakterien)
- Virostatika (wirken gegen Viren)
- z.B. Rosephin
Nenne die Rezeptoren welche die wichtigsten Neurotransmitter nutzen
- G-Protein-gekoppelte Rezeptoren (G-Protein-Rezeptoren)
- Liganden-gesteuerte Ionenkanäle (ionotrope Rezeptoren)
Beschreibe die Unterteilung der Nebenwirkungen
Unerwünschte, neben der Hauptwirkung auftretende Wirkung eines Medikamentes.
- sehr häufig >10%
- häufig 1 - 10%
- gelegentlich 0.1 - 1%
- selten 0.01 - 0.1%
- sehr selten < 0.01%
Welche Nebenwirkungen werden unterschieden?
- Dosis-abhängige Nebenwirkung
behebar durch Anpassung der Dosis- Übertriebener therapeutischer Effekt
- Nebenwirkungen (side effects)
- Dosis-unabhängige Nebenwirkung
sofortiges Absetzen des Medikamentes- Medikamentenallergie
- Pseudoallergie
- Idiosynkrasie
- weitere Formen medikamentöser Toxizität
Beschreibe die Nebenwirkung "übertriebener therapeutischer Effekt"
- Durch Überdosierung oder Veränderung in Verfügbarkeit
- z.B. Blutungen nach Antikoagulation
Beschreibe die Nebenwirkung "Nebenwirkung (side effects)"
- durch ungenügende Spezifität des Medikaments begleitende unerwünschte Effekte
- z.B. Atemdepression nach Fentanyl
Beschreibe die Nebenwirkung "Medikamentenallergie"
Nenne einige Symptome
Nenne einige Bespiele von Medikamenten
- durch das Immunsystem vermittelt
- verursacht durch Antigen-Antikörperreaktion
- Sensibiliesrung durch Erstkontakt notwendig
- schon geringste Mengen ausreichend
- Symptome
- Hautauschläge (Exantheme)
- juckende Nessel- und Quadelsucht (Urtikaria)
- laufende Nase
- gerötete Bindehäute
- Larynxödeme
- Asthmaanfälle
- Auslöser
- Antibiotika
- NSAR
- Kolloide
- Muskelrelaxantien
- Kontrastmittel
Schwere anaphylaktische Reaktionen auf Medis sind selten, aber potentiell tödlich!
Beschreibe die Nebenwirkung "Pseudoallergie"
- keine immunologische Reaktion
- Histamin wird direkt durch toxische oder pharmakologische Wirkung freigesetzt
- keine Sensibilisierung notwendig
- Auslöser
- NSAR
- Morphin
Beschreibe die Nebenwirkung "Idiosynkrasie"
- angeborene Überreaktion
- tritt beim 1. Kontakt auf
- genetischen Ursprungs
Beschreibe die Nebenwirkung "weitere Formen medikamentöser Toxizität"
- Hepatotoxizität (giftig für die Leber) von Paracetamol
- Nephrotoxizität (giftig für die Niere) von Antibiotika
- Teratogene Wirkung (Missbildung von Embryos)
Beschreibe die Wechselwirkung (Interaktion) von Medikamenten
Und nenne ein Beispiel
- gegenseitige Beeinflussung von Pharmaka
- Wirkung kann
- abgeschwächt
- aufgehoben
- verstärkt
- Kann auf allen Ebenen vorkommen (Resorption, Distribution und Biotransformation)
- Beispiel
- Atemdepression durch Opiate wird verstärkt durch Alkohol
Beschreibe die Toleranzentwicklung von Medikamenten
- Wirkungsverlust bei wiederholter Gabe eines Medikamentes
- Abschwächung der Rezeptorsensitivität
- Reduktion der Rezeptorenzahl
- Dosiserhöhung notwendig für gleichen Effekt
- nach absetzen reversibel
- Beispiel
- Abnhame der Opiatwirkung bei Langzeitgebrauch
Beschreibe die Tachyphylaxie
- Schnellgewöhnung
- raschen Wirkungsverlust, bei mehrmaliger Gabe kurz aufeinander
Passiert, wenn die Wirkung des Medikaments beispielsweise von körpereigener Botenstoff-Ausschüttung abhängt: wenn Botenstoff-Speicher leer => keine Wirkung Medikament mehr! - Reversibel, allerdings hat Dosiserhöhung keinen Sinn
- Beispiel
- Ephedrin
Was ist bei Pädiatrischen Patienten betreffend den Medikamenten zu beachten?
Andere physiologische Voraussetzungen:
• Grössere Körperoberfläche bei kleinerer Masse
• Geringere Muskelmasse
• Hoher Stoffwechsel- und Flüssigkeitsumsatz
• Geringere Plasma-Eiweissmenge (damit geringere Proteinbindung)
• Unausgereiftes Enzymsystem
• In den ersten Lebenswochen/-monaten verminderte Elimination über Niere und Leber!
• Höhere Bioverfügbarkeit da bessere Resorption über Haut und Schleimhäute
Manche Arzneistoffe müssen höher, andere niedriger dossiert werden
Keine ausreichenden Daten vorhanden, dementsprechen strikte Indikationsstellung einhalten!
Weshalb ist bei schwangeren und stillenden Patientinnen bei der Medikamentenabgabe besondere Vorsicht geboten?
Erhebliche Veränderungen während Schwangerschaft
- geänderte Pharmakinetik möglich
- gesteigertes Plasmavolumen
- relative Abnahme Albumin
- höhere Bioverfügbarkeit
- vermehrte Nierendurchblutung
- gesteigertes Plasmavolumen
- Plazentar- und Blut-Milch-Schranke für viele Medis durchlässig
Gefahr einer embroytoxischen oder teratogenen Wirkung
Strenge Indikationsstellung bei Schwangeren (insbesondere im 1. Trimenon) und stillende Frauen!
Besondere Situation kurz vor und während der Geburt!
Was ist bei geriatrischen Patienten betreffend den Medikamenten zu beachten?
- Andere Physiologische Voraussetzungen
- verminderte Resorption durch abnehmende Organdurchblutung
- verminderte Elimination
Reduzierte Leistung von Leber und Niere - verlängerte Wirkdauer
Reduzierter Metabolismus und Biotransformation - Gefahr der Arzneimittelinteraktion
da divere Grundmedikation
Änderung der Wirkqualität: paradoxe Reaktion z.B. auf Sedativa
Oft durch Alter eingeschränkte Compliance (Bereitschaft oder Zuverlässigkeit einer ärztlichen Anweisung zu folgen)
Beschreibe Placebo
- Wirkstoffreies, äusserlich nicht vom Original unterscheidbares Medikament
- unerlässlich für Doppelblindstudien
- therapeutische und Nebenwirkungen tretten trozdem auf
Im Rettungsdienst verboten
Beschreibe den Suggestiveffekt
- dem Patienten die Wirkung eines Medikamentes kundtun (Einflüsterung)
- Sehr gut anwendbar im RD, kann viel zum Therapieerflog beitragen
Wie kann der "Human Factor" (30-50% aller Behandlungsfehler) in der Pharmakologie reduziert werden?
- Kenne deinen Arbeitsplatz und Medikamente
- sei fokussiert und aufmerksam bei der Vorbereitung von Medikamenten
- Benutze bei jeder Vorbereitung das 4-Augen-Prinzip
- Nutze Closed Loop Communication