A&O
A&0 WS21/22 + SS22
A&0 WS21/22 + SS22
Kartei Details
Karten | 132 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 05.07.2022 / 13.07.2024 |
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Was ist Personalentwicklung?
geplante Maßnahmen, die geeignet sind die individuelle berufliche Handlungskompetenz der Mitarbeitenden zu entwickeln und zu erhalten
Wodurch entsteht PE-Bedarf?
Einarbeitung neuer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen (ermöglicht bessere Passung)
Aufstiegsqualifizierung (verbunden mit Aufgabenveränderung)
Qualifizierungsbedarf durch Organisationsveränderung
- Veränderung der Organisationsziele
- Veränderung der Organisationskultur
- Veränderung der Organisationsstruktur
Neuverteilung von Entscheidungskompetenzen bzw. Aufgaben
Technische Veränderungen
Soziale Veränderungen
Umsetzungen (Notwendig durch Kündigung, Berentung, Krankheit....)
Wozu dient Personalentwicklung?
Sicherung und Anpassung von Qualifikationen
Verbesserung der Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit
Erhöhung der Arbeitsgeberattraktivität
Erhöhung der Flexibilität
Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit
Steigerung von Motivation und Integration
Bindung an das Unternehmen
In welche Bereiche lässt sich Kompetenzorientierung einteilen?
Fachkompetenz
-> Orga, Prozesse, eigener Arbeitsplatz
Methodenkompetenz
-> Strukturierung eigener/anderer Aktivitäten
Sozialkompetenz
-> Empathie, Kommunikation, Koordination, Teamfähigkeit
Selbstkompetenz
-> Selbstentwicklung, Selbstreflexion, Belastbarkeit, Lernbereitschaft
Was sind die Schritte für den Trainingsprozess?
1. Analyse des Trainingsbedarfs
2. Festlegung der Trainingsziele
3. Trainingsdesign
4. Durchführung des Trainings
5. Evaluation
Welche Arten der Bedarfsanalyse gibt es?
Organisationsanalyse
- strategische Ziele
- Ressourcen
-> Wie sieht der Organisationskontext für ein Training aus?
Aufgabenanalyse
- Leistungsanfoderungen für best. Arbeitstätigkeit
-> Was soll gelernt werden?
Personenanalyse
- Leistungsbeurteilung & Trainingsbereitschaft (kog. und mot. notwendige Voraussetzungen)
- Demografische Analyse
-> Wer braucht ein Training? Wo gibt es eine schlechte Passung?
Was sind übergeordnete Trainingsziele?
Zugang zu Trainigsmaßnahmen erweitern
Lernangebot erweitern
Service für Kund*innen verbessern
Training und Transfer begünstigende Arbeitsumgebung schaffen
Wissensmanagement verbessern
Entwicklungsmöglichkeiten schaffen
Was sind spezifische Trainingsziele?
Kriterien für die Evaluation des Trainings
-> erlaubt Messung des Trainings
-> durch Lernziele festgelegt
Welche Trainingsmethoden gibt es und wie kann man sie klassifizieren?
Örtliche Klassifikation
- on the job (Lernen bei der Arbeit)
- off the job (Fortbildung/Schulung)
- near the job (Simulation)
Zeitliche Klassifikation
- into the job (Arbeitsbeginn)
- along the job
- into the next job (Aufstieg)
- out of the job (Outplacement + Trainings; z.B. Kündigung, dann Anschlusstraining für anderen Job)
Welche Prinzipien der Trainingsgestaltung gibt es?
Advanced Organizers (Diagramme, Abbildungen, Mind-Maps)
Overlearning („Übung macht den Meister“)
Automatizität
Ausprobieren
Intervalltraining (massed vs. distributed practice) -> distributed practice meist effektiver
Ganzheitliches Lernen (whole learning vs. part learning) -> whole learning meist besser, bei sehr umfangreichen Trainings macht eine Unterteilung Sinn
Feedback
Identität von Lern- und Anwendungsumgebung herstellen
Vermittlung von Denk- und Problemlösestrategien (Generalisierung, Veränderung von Anwendungssituationen)
Konstruktivistische Gestaltungsprinzipien:
- Authentizität
• Situiertheit (Anschaulichkeit)
• Multiple Kontexte
• Multiple Perspektiven
• Sozialer Kontext
Die Verhaltensmodellierung (Behavior Modeling Training) ist ein Design für Training. Was ist jedoch dessen Grundlage und welche Effektivität hat es?
Grundlage: Soz. kog. Lerntheorie
- Einführung in Gegenstand des Trainings
- Entwicklung sog. Lernpunkte (-> Beschreibung des Zielverhaltens),
- Darbietung des Verhaltensmodells,
- Gruppendiskussion
- Einübung der Verhaltensweisen -> Prozedualisierung
- Feedback
sehr hohe Effektivität und Wirksamkeit auf Trainings- und Transfereffekte
Was versteht man unter mulimedialem oder E-Learning? Welche Vorteile bringt es?
Lernen, das mit elektr. Informations- und Kommunikationstechnologien unterstützt bzw. ermöglicht wird
Vorteile Teilnehmer
- individuell
- Zeit- & ortsunabhängig
Vorteiel Organisation
- Zeit- und Kostenersparnis
Was bedeutet Transfer im Rahmen eines Trainings und wovon hängt der Transfer ab?
Generalisierung des Gelernten auf reale Arbeitsaufgaben
Beibehalten des Gelernten über längere Zeit
hängt ab von:
- Merkmalen der Teilnehmer einer PE-Maßnahme
- Merkmalen der PE-Maßnahme
- Merkmalen der Arbeitsumwelt
Was sind Evaluationskriterien beim Trainingsprozess?
Reaktionskriterien
- subjektive Bewertung der Intervention durch TN
Lernkriterien
- Test, Arbeitsproben, Fragebogen, Rollenspiel
Verhaltenskriterien
- Umsetzung im Alltag z.B. Befragung von Vorgesetzten/Kollegen
Ergebniskriterien
- relevante Resultate für Organisationen -> Return of Investment (ROI)
Welche Trainingsdesigns gibt es?
Prä-Post Design
-> eine Gruppe erhält Training, danach Bewertung
Randomisiertes Kontrollgruppendesign
-> 2 Gruppen, eine Trainings- & eine Kontrollgruppe, danach Bewertung der Gruppen
Solomon-Vier-Gruppendesign
-> 4 Gruppen
-> 1. Pretest-Treatment-Posttest
-> 2. Pretest - - Posttest
-> 3. - - Treatment - Posttest
-> 4. - - - - Posttest
Welche Arten von Evaluation unterscheidet man?
Ergebnisevaluation (summativ)
- Konsequenzen/Nutzen
Prozessevaluation (formativ)
- Projektmanagement/Durchführung der Intervention
- fortlaufende Anpassung/Verbesserung/Adaption
Was bringt PE?
Erhaltung und Verbesserung der Fähigkeiten, Fertigkeiten und Wissens der Mitarbeiter
Motivierung der Mitarbeiter durch Leistungsrückmeldungen, Vergütungspläne, Leistungsanreize, Beförderungen, Karriereentwicklungsmaßnahmen
Verbesserung der situativen Chancen, sich in den Arbeitsprozess einzubringen
besseres Finanzergebnis
Was ist Führung?
Sammelbegriff für alle Interaktionsbegriffe in denen absichtliche soziale Einflussnahme von Personen auf ander Personen zur Erfüllung gemeinsamer Aufgaben im Kontext einer strukturierten Arbeitssituation zugrunde liegt.
Wie lassen sich die Reichweiten von Interaktionsprozessen untergliedern?
Personale Führung
- Beziehung zw. Führenden und Geführten
Personalmanagement
- HR
Unternehmensführung
- Erreichung der Unternehmensziele
- Beschaffung/Erreichung von Ressourcen
Welche theoretischen Ansätze zur Führung gibt es?
Eigenschaftsorientierte Ansätze
Verhaltenswissenschaftliche Ansätze
Situationstheoretische Ansätze
Interaktionistische Ansätze
Macht- und Einflussansätze
Wie definiert Lewin Führungsstil und welche Arten unterscheidet er?
Führungsstil
- relativ stabiles Verhaltensmuster der Interaktion zwischen FK und geführter Person, unabhängig der Situation
Autoritär
- direktiv
- keine Partizipation
- unklare Kriterien
-> geringe Zufriedenheit; mittlere Aggression
Demokratisch
- wenier direktiv
- Gruppenentscheidungen
- klare Kriterien
-> hohe Zufriedenheit, geringe Aggression
Laissez-Faire
- keine Anweisungen
- keine Entscheidungen
- keine Kriterien
-> mittlere Zufriedenheit, hohe Aggression
Laut den Ohio-Studien lassen sich lässt sich Führungsverhalten in welche Dimensionen klassifizieren?
Mitarbeiterorientierung (Consideration)
- Wertschätzung für gute Arbeit
- Selbstwertstärkung
- gleichwertige Behandlung
- Aufgreifen von Vorschlägen
Aufgabenorientierung (Initiating Structure)
- Initiierung und Organisation des Handelns
- Einhaltung von Standards und Terminen
- Definierung der Rollen von sich und Gruppenmitgliedern
-> beide Orientierungen stärken Leistung
-> Mitarbeiterorientierung stärkt Mitarbeiterzufriedenheit und Führung insgesamt mehr
Was sagt die Kontingenztheorie von Fiedler und wie wird dabei der Führungsstil gemessen?
Grundaussage: Der Erfolg einer Arbeitsgruppe hängt ab von der Wechselwirkung zwischen Führungsstil (Mitarbeiter vs. Aufgabenorientierung) und einer situationalen Dimension (Führer-Geführten Beziehung, Aufgabenstruktur, Positionsmacht)
Führungsstil gemessen durch Least-Preffered Coworker Scale (LPC)
Was sagt die Reifegradtheorie von Hersey und Blanchard, 1977?
4 Führungsstile in Abhängigkeit des "Reifegrads" (= Motivation & Kompetenz) der Mitarbeiter
- Telling
- Selling
- Participating
- Delegating
Welche Annahmen macht das Entscheidungsmodell von Vroom & Yetton?
stellt die Grundfrage, wie sehr Führungskräfte bei Entscheidungsprozessen beteiligt sein sollten
-> Abhängig von Einfluss des Führenden und dem Freiraum der Gruppe
5 verschiedene Abstufungen (abstufend immer weniger Einfluss der Führungsperson)
- Decide
- Consult Individually
- Consult group
- Facilitate
- Delegation
Was ist die Grundidee des LMX?
Führungskraft entwickelt mit jedem Mitarbeiter eine seperate Austauschbeziehung
ingroup (high exchange) vs. outgroup (low exchange)
Welche Phasen durchläuft man im LMX?
1. Role Taking
- Teameintritt; Bewertung von Fähigkeiten/Talenten
2. Role-making
- informelle, unstrukturierte Aushandlung der Rollen
3. Role-routinization
- Muster sozialer Interaktionsprozesse etablieren sich
- wird so zur Routine
-> LMX starkter Indikator für Zufriedeneheit und Leistung
Was beinhaltet der Transaktionale Führungsstil?
- Ziele werden von Führungskraft vorgegeben
- MA verfolgen Ziele der Führenden, wenn Wünsche der MA (Gehalt, Beförderung, usw.) erfüllt werden
-> setzt voraus, dass Führungskraft relevante Incentives für die verschiedenen MAs kennt
Welche Annahmen macht der Transformationale Führungsstil?
- gemeinsame Entwicklung einer Vision von MA und FK
- Fokus auf intrinsicher Motivation (<-> transaktionale Führung)
- Streben nach Selbstverwirklichung
Wie schneiden der transformationale und transaktionale Führungsstil in der Metaanalyse ab?
beide Stile sind sehr effektiv; der theoretisch gedachte Vorteil des transformationalen Führungsstils ist gar nicht so groß wie gedacht
Erklären Verhaltensweisen oder Eigenschaften mehr Varianz bei Führungserfolgskriterien?
Verhaltensweisen
Was ist Macht und wie lässt sich Macht differenzieren?
Fähigkeit, Ergebnisse in Organisationen zu bewirken oder zu beeinflussen
formale Macht
- ergibt sich aus Position in Unternehmenshierarchie
informelle Macht
- äußert sich in spez. Beziehungen und Netzwerken eines Organisationsmitglieds
Machtgrundlagen
- Belohnung/Bestrafung
- Experten/Information
- Legitimation
- Identifikation
Durch welche Interventionen kann man gute Führung fördern?
360°Feedback
Coaching
Mentoring
Lern- und entwicklungsförderliche Aufgaben
Training
Was ist die Definition einer Gruppe
Mehrzahl von Personen,
die über längere Zeit
in direktem Kontakt stehen
wobei sich Rollen ausdifferenzieren,
gemeinsame Normen entwickeln und
Kohäsion entsteht
Welche Dimensionen zur Klassifkation von Gruppen gibt es?
Spezialisierung
Hierarchie
Beständigkeit
Integration in die Arbeitsorganisation
Vorteile von Teamarbeit
- komplexe Aufgaben können nich alleine erledigt werden
- breitere Qualifikation
- zeitgleiche Erledigung
- Anregung, Synergie
- soziale Unterstützung
- Befriedigung menschlicher Bedürfnisse
- gemeinsame Entscheidungen werden besser akzeptiert
- Motivationsgewinne
- "Organisationales Gedächtnis"
Welche Arten von Motivationsgewinnen gibt es?
Social faciliation
-> die Anwesenheit von Zuschauern oder Koakteuren kann die individuelle Leistungsfähigkeit erhöhen (mere presence), v.a. bei geübten Aufgaben, Köhler-Effekt: Höhere Anstrengung bei motorischen Aufgaben in der Gruppe
Social compensation
-> Einzelleistung ist gesteigert, obwohl sich andere nicht anstrengen oder nicht die entsprechenden Fähigkeiten mitbringen: Altruismus (Aufopferung)
Social labouring
-> Bei hoher Identifikation mit der Gruppe und in Wettbewerbssituationen zu anderen Gruppen
Was ist Teamkognition?
durch die Interaktion in der Gruppe neu entstehender Zustand, in dem das für das Funktionieren der Gruppe wichtige Wissen mental organisiert, repräsentiert und im Team verteilt wird. Dieses Wissen erlaubt es den Teammitgliedern, Handlungen zu antizipieren und auszuführen
positive Zusammenhänge mit
-> Teamleistung p=.38
-> Motivation p= .37
-> Kohäsion p=.4
Nachteile von Gruppenarbeit
- soziale Anforderungen zusätzlich zur fachlichen Qualifikation
- schlechte Integration verfügbarer Infos
- Motivationsverluste
- Konflikte in der Gruppe
- zusätzlicher Bedarf an Zeit & Energie
Welche Arten von Motivationsverlusten bei Teamarbeit gibt es?
Social loafing
-> Individuelle Leistung wird im Rahmen einer Gruppenarbeit unbewusst zurück genommen
Free riding
-> Bewusste Zurücknahme eigener Anstrengung, da für Gruppenziel nicht notwendig
Sucker-Effekt (Gimpel-Effekt)
-> Reduktion der eigenen Anstrengung als Protest gegen „faule“ Mitglieder → Herstellen von Gerechtigkeit
Social Inhibition
-> v.a. bei ungeübten, komplexen Tätigkeiten können Zuschauer individuelle Leistung hemmen (Angst sich zu blamieren)