Modul 3a
KOgnition
KOgnition
Set of flashcards Details
Flashcards | 431 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 09.04.2022 / 12.08.2024 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20220409_modul_3a
|
Embed |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20220409_modul_3a/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Veränderungsblindheit: 5 Anforderungen
1. Ort der Veränderung muss Aufmerksamkeit gewidmet sein,
2. visueller Stimulus muss VOR und NACH
(3.) Veränderung abgespeichert werden,
4. Repräsentationen vor und danach müssen verglichen werden,
5. Diskrepanz zwischen vor und danach muss auf einem bewussten Level erkennt werden ---> empirisch nicht separat untersucht
Veränderungsblindheit: Einflussfaktoren
Wichtigkeit des veränderten Objekts, bei Änderung der Kategorie (type change) größere Wahrscheinlichkeit der Entdeckugn der Veränderung als bei Änderung der Objektklasse (token change)
Veränderungsblindheit: Ergebnisse
Fixation vor Änderung entscheidend, aber nicht hinreichend, Länge des Zeitraums der Fixation NICHT entscheidend
Unaufmerksamkeitsblindheit
Unfähigkeit, ein unerwartetes, aber vollständig sichtbares Item zu bemerken, wenn die Aufmerksamkeit abgelenkt wird
Aufmerksamkeit
selektive Verarbeitung von Informationen
Fokussierte Aufmerksamkeit
eine Situation, in der versucht wird, die Aufmerksamkeit nur auf eine Informationsquelle zu richten, während andere Stimuli ignoriert werden (=selektive Aufmerksamkeit)
Geteilte Aufmerksamkeit
eine Situation, in der zwei Aufgaben gleichzeitig bearbeitet werden (=Multitasking)
Cocktail Party Problem
Wie gelingt es, einer Unterhaltung zu folgen, wenn mehrere andere Personen gleichzeitig sprechen?
Cocktail-Party-Problem: Herausforderungen
Geräusche trennen: welche Geräusche gehören zusammen? (Sound segregation)
Ausrichtung der A. auf interessierende Geräusche, Überlagerung auditiver Signale (Attention to the sound source of interest)
Fokussierte auditive Aufmerksamkeit: Trennung schwierig
Moderne Spracherkennung funktioniert nur bei 1 Stimme
Überlagerung auditiver Signale ("gemischtes Signal" statt Überdeckung visueller Signale)
Untersuchung des Cocktail-Party-Problems mittels Aufgabe des dichtotischen Hörens -> 2 unt. Spuren auf beiden Ohren, Aufgabe: Mitteilung 1 Kanal folgen, Nachsprechen des Gehörten heißt Shadowing (Cherry, 1952): Befunde
Trennung von Tonsignalen möglich bei physikalischen Unterschieden der Sprache (Geschlecht, Tonhöhe etc. helfen bei Trennung)
Trennung bei ähnlichen Eigenschaften schwer möglich (wenn 2 Männer)
Kaum Wahrnehmung des anderen nicht beachteten Kanals bei Fokussierung auf einen --> physik. Änderungen ändern das, zB ein Ton, der plötzlich abbricht
-> Physikalische Unterschiede zentral für Fähigkeit zur Segregation
Fokussierte Auditive Aufmerksamkeit: Wo sitzt der Bottleneck? Theorien
3 Stück:
1. Filtertheorie der frühen Selektion (Broadbent)
2. Dämpfungstheorie der flexiblen Selektion (Treisman)
3. Theorie der späten Selektion (Deutsch und Deutsch)
-> Unterschiede im ZEITPUNKT der Selektion
Zentrales Problem: wo sitzt der "bottleneck"?
bottleneck = Filter, wann wird Information aussortiert/gefiltert? 3 Möglichkeiten: früh, flexibel, späte Selektion
Theorie der frühen Selektion (Broadbent, 1958)
ein Filter lässt die Info aus einem Input auf Basis seiner physikalischen Charakteristika passieren (Tonhöhe, Sprache..) --> der restliche Input verbleibt kurz in einem sensorischen Puffer, wird verworfen, sofern er nicht innerhalb kurzer Zeit beachtet wird
Dämpfungstheorie der flexiblen Selektion (Treisman 1964)
Lokation des Filters ist flexibler, Dämpfung nicht beachteter Reize (statt Filterung), basierend auf physikalischen Hinweisreizen, hierarchische Verarbeitung: Verarbeitungskapazität limitiert, gedämpft Reize fallen eher weg
flexible Selektion: Bedeutung von top-down Prozessen
Übersprung von Wort aus dem nicht beachteten (gedämpften) Kanal wenn passend für beachteten Kanal --> Wahrnehmung beeinflusst durch Erwartung/aktivierten Kontext
Theorie der späten Selektion (Deutsch/Deutsch 1963)
alle Stimuli werden im Wahrnehmungsprozess vollständig analysiert, der wichtigste oder relevanteste Stimulus determiniert letztendlich die Antwort - Bottlneck erst kurz vor der Antwort, daher spät
Zusammenfassung/Vorhersagen für unbeachtete, eingehende Reize (Input)
früh (Broadbent): wenig/keine Verarbeitung unbeachteter Infos,
flexibel (Treisman): Verarbeitungsumfang unbeachteter akust. Info = flexibel,
spät (Deutsch und Deutsch): vollständige Verarbeitung, unbeachtete nfos jedoch weniger als beachtete
Befunde bzgl. Verarbeitung unbeachteter Reize
besonders relevante Stimuli wrrden auch im nicht beachteten Kanal wahrgenommen: Reaktion auf eigenen Namen (COnway et al), Personenspezifische Shadowing Fehler (Li et al, zB jemand hat Probleme mit Gewicht dann hört sie Wörter wie fett oder dünn), top-down-Effekte wirken (Erwartung, Wissen, Expertise), zB Musiker können Melodie besser folgen bei Distraktor Reizen
Vertrautheit der Zielstimme
wenn viele Personen gleichzeitig sprechen, ist die Genauigkeit der Wahrnehmungen des Gesagten eine bestimmten Person deutlich höher, wenn der Zuhörer die Stimme zuvor separat gehört hat (ähnlich bei Gesichtswahrnehmung) (Mc Dermott)
Multimodale Informationsverbreitung
Visuelle Informationen werden miteinbezgen, um den Sprecher Innen u folgen
Neuronale Evidenz
Kurt et al, "winner-takes-it-all" Mechanismus: Verarbeitung eines bestimmten akustischen Inputs (winner) unterdrückt Gehirnaktivität aller anderen Inputs (loser)
Zusammenfassung fokussierte auditive Aufmerksamkeit
1. verstärkte Verarbeitung des beachteten Ohres,
2. Bottom-up/Top-down = relevant (Expertise, Wissen, Erwartung, dann nimmt man Infos des nicht beachteten Kanals auch wahr))
3.Akzentuierung (Winner takes it all) -> (neuronaler Mechanismus: Es kommt zur Verabreitung bestimmter akustischer Inputs, die unterdürcken alle anderen Inputs, Losers)
4. semantische Verarbeitung in nicht beachtetem Kanal,
5. Evidenz spricht für flexiblen bottleneck (Treisman), bestimmte Info wird abgedämpft verarbeitet aber nicht vollständig gefiltert
Fokussierte visuelle Aufmerksamkeit
3 Hypothese: 1. Scheinwerfer, 2. Zoomlinse, 3. multiple Scheinwerfer
Scheinwerfer-Hypothese (Posner, 1980)
vis. A. entspricht / ist wie ein (!) Scheinwerfer, den man auf etwas richten kann
multiple Scheinwerfer-Hypothese (Awh&Pashler, 2000)
Verteilung der Aufmerksamkeit auf zwei (oder mehr) nicht benachbarte Regionen des visuellen Raumes
Zoomlinsen-Hypothese (LaBerge, 1983)
Bereich der fokalen Aufmerksamkeit kann flexibel vergrößert oder verkleiner werden, A. kann adjustiert werden, um den abgedeckten visuellen Bereich zu vergößern
Bereich der fokalen Aufmerksamkeit kann flexibel vergrößert oder verkleiner werden, A. kann adjustiert werden, um den abgedeckten visuellen Bereich zu vergößern
Vis. A. ist flexibel einsetzbar, sowohl wie Zoomlinse, als auch multiple Scheinwerfer
Worauf wird fokussiert?
Objekte mit potentieller Relevanz, räumliche Bereiche auch fokussierbar, (objekt-basiert=gebräuchlicher), vis. A. wird gesteuert durch Kombination aus räumlichen, objekt.- und merkmalsbasierten Faktoren (Suche nach Person im roten Kleid)
Beeinflussung der fokussierten, visuellen Aufmerksamkeit
strtegische Prozesse (bewusst, nicht pur automatisch), kürzlich gemachte Erfahrungen, interindividuelle Differenzen
Hypothese: Hemmung der Rückkehr
die Wahrscheinlichkeit, die vis. A. auf ein ZUVOR betrachtetes Objekt gerichtet wird ist geringer (da noch präsent) --> Befunde eher inkonsistent, Effekte klein
Was passiert mit unbeachteten visuellen Stimuli?
werden weniger verarbeitet als beachtete: keine Unterschiede in ERPs in früher VErarbeitung (50mSec), danach ERPs von beachteten größer als die unbeachteten Stimuli
Load-Theorie (Lavie, 2005;2010)
Wahrscheinlichkeit der Ablenkung abhängig von 2 Arten der Belastung / Beanspruchung (load): 1. perceptual load & 2. cognitive load
Belastung der Wahrnehmung (perceptual load)
= perzeptuelle Anforderung der aktuellen Aufgabe, Nutzung fast unserer gesamten perzeptuellen Kapazität --> gerige Ablenkungseffekte durch irrelevante Reize, da wenig Rerssourcen für deren Verarbeitung übrig bleiben
Belastung der weiteren Informationsverarbeitung/Kognition (cognitive load)
Anforderung an das Arbeitsgedächtnis, hoher kog. load reduziert die Fähigkeit der Unterscheidung des Ziel- und Ablenkungs-Stimuli --> Ablenkungs-Effekte sind größer (im Vgl. zu niedrigem load)
Vorhersagen Load-Theorie
perzeptuelle & kognitive Belastungen (loads) involvieren verschiedene Prozesse, Effekte auf die Aufmerksamkeit sind relativ unabhängig voneinander
Befunde Load-Theorie
1. perceptual load involviert automatische Prozesse, hoher load: reduziert Abelnkung von externalen und internalen Stimuli, 2. cognitive load involeviert bewusste Prozessse führt zu erhörter Anfälligkeit ggü Ablenkung
Räumliche Aufmerksamkeit (space based attention) vs. objektbsierte Aufmerksamkeit (object based attention)
Es gibt Evidenz für objektbasierte UND räumliche Aufmerksamkeit (schließen sich nicht aus). Versuch war von Egly et al. und Hollingworth et. al: Dieser Test, in dem Cues einmal im selben Objekt lagen und außerhalb des Objekts aber im gleichen Abstand.
Object based attention
Aufmerksamkeit determiniert die neuronale Verarbeitung:
FUsiform Face Area für Gesichter
Parahippocampical place Area für Gebäude
(je nachdem was man anschaut ist anderer Hinteil aktiv)