Recht in der Unternehmungsführung

Eidg.dipl.Elektroinstallations und Sicherheitsexperte

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Kartei Details

Karten 110
Sprache Deutsch
Kategorie Recht
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 16.03.2022 / 14.09.2024
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Strafrecht: Aufbau des Strafgesetzbuches (StGB)

• Es gibt im Strafgesetzbuch einen Allgemeinen (Art. 1-110) und einen Besonderen Teil (Art. 111-392) 

Allgemeiner Teil: • regelt u.a. die Voraussetzungen der Strafbarkeit in allgemeiner Weise, die möglichen Strafen und Massnahmen und deren Vollzug sowie die Verjährung (Verfolgung/Vollstreckung)

Besonderer Teil: • regelt die verschiedenen strafbaren Handlungen (Delikte). Dabei wird nach den betroffenen Rechtsgütern unterschieden z.B • Strafbare Handlungen gegen Leib und Leben (Art. 111-136) • Vorsätzliche Tötung, Mord, Totschlag, fahrlässige Tötung, einfache/schwere Körperverletzung, Tätlichkeit, Unterlassung der Nothilfe • Strafbare Handlungen gegen das Vermögen (Art. 137 -172) • Veruntreuung, Diebstahl, Raub, Betrug, Konkursdelikte 

Strafrecht: Welche drei Formen von strafbaren Handlungen unterscheidet man?

1. Verbrechen
• Zu den Verbrechen zählen all jene Delikte, die mit Freiheitsstrafe von mehr als drei Jahren bestraft werden können.
• Die Verbrechen sind ausschliesslich im StGB enthalten, nicht im Nebenstrafrecht (z.B. SVG, BetMG)
• Bsp: vorsätzliche Tötung (Art. 111)

2. Vergehen
• Vergehen sind weniger gravierende Straftaten als Verbrechen
• Zu den Vergehen sind jene Delikte zu zählen, die mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft werden können.
• Bsp: einfache Körperverletzung (Art. 123 Ziff. 1)

3. Übertretung
• Zu den Übertretungen zählen jene Delikte, die mit Busse bedroht sind
• Häufig im Nebenstrafgesetz enthalten, z.B. SVG, BetMG, Steuerrechte 

Strafrecht: Arten von Strafen

1. Freiheitsstrafen (StGB 40) Dauern in der Regel zwischen 6 Monaten und 20 Jahren, ausnahmsweise lebenslänglich 2. Geldstrafen (StBG 34) Betragen höchstens 360 Tagessätzte. Der Tagessatz beträgt höchstens CHF 3000.
4. Bussen (StGB 106 Abs. 1) Werden für Übertretungen verteilt. In der Regel max. CHF 10’000.

Merke: Gemeinnützige Arbeit wurde 2018 abgeschafft 

Strafrecht : Strafvollzug

• Das Gericht schiebt den Vollzug von Geldstrafen, gemeinnütziger Arbeit und Freiheitsstrafen (von bis zu 2 Jahren) nach StGB 42 in der Regel auf, wenn eine unbedingte Strafe nicht notwendig erscheint (= positive Legalprognose)
• Das bedeutet, dass der verurteilte Täter die Geldstrafe nicht bezahlen bzw. die Freiheitsstrafe nicht antreten muss und sich stattdessen während einer Probezeit von zwei bis fünf Jahren bewähren kann (StBG 44)
• Begeht der Täter während der Probezeit kein Verbrechen oder Vergehen, wird die aufgeschobene Strafe nicht mehr vollzogen (StGB 45).
• Bussen sind jedoch in jedem Fall zu bezahlen und können nicht bedingt ausgesprochen werden 

Strafrecht: Voraussetzungen für Strafe:

Strafrecht: Voraussetzung Tatbestandmässigkeit:

Allgemeines:
• Das Verhalten des Täters muss einen strafrechtlichen Tatbestand erfüllen, d.h. einen Gesetzesartikel, der eine strafbare Handlung umschreibt
Es werden zwei tatbestandsmerkmale unterschieden:
• Objektive Tatbestandsmerkmale
• Subjektive Tatbestandsmerkmale 

Strafrecht: Objektive- Subjektive Tatbestandsmerkmale

A. Objektive Tatbestandsmerkmale
Objektive Tatbestandsmerkmale umfassen alles was: - Sich ausserhalb des Kopfes des Täters abspielt - Beobachtet werden kann Bsp: Der Tatbestand der fahrlässigen Tötung (StGB 117) enthält die objektiven Tatbestandsmerkmale: Tod, Mensch, verursacht

B. Subjektive Tatbestandsmerkmale
Subjektive Tatbestandsmerkmale umfassen alles, was sich im Kopf des Täters abspielt: - Vorsatz (Art. 12 Abs. 2), resp. Eventualvorsatz und Fahrlässigkeit - Absicht, z.B. die Bereicherungsabsicht beim Diebstahlt (Art. 139 Ziff. 1) - Motive, z.B. das Mitleid bei der Tötung auf Verlangen (Art. 114) - Gesinnungen, z.B. die gemeine Gesinnung beim Verbreiten menschlicher Krankheiten (Art. 239) 

Strafrecht: B. Subjektive Tabestandsmerkmale: Vorsatz und Fahrlässigkeit im Besonderen - Beispiele

I. Vorsatz
Bsp. Der Dieb weiss, dass der wertvolle Mantel in der Restaurantgarderobe nicht ihm gehört, und er will den Mantel trotzdem mitnehmen, um sich damit zu bereichern
II. Eventualvorsatz
Bsp. Ernesto will Patrick, seinem Konkurrenten im lukrativen Zürcher Kokainhandel eine eindeutige Warnung aussprechen. Zu diesem Zweck fängt er ihn vor dessen Wohnung ab und drückt ihm die geladene und entsicherte Pistole an den Kopf. Als sich Patrick zur Wehr setzt, löst sich ein Schuss, Patrick stirbt. Ernesto wollte Patrick zwar einen gehörigen Schrecken einjagen, er wollte ihn aber nicht töten. Dennoch rechnete er nach eigener Aussage damit, dass sich Patrick wehren würde und dass es zu einer Schiesserei kommen könnte. Ernesto hat eventualvorsätzlich gehandelt
III. Fahrlässigkeit
Bsp. Boris will seinen Partygästen imponieren und zeigt ihnen seine Dienstpistole. Entgegen seiner Annahme war die Waffe geladen, was Boris nicht überprüft hat. Als er damit spielt, löst sich ein Schuss und er verletzt einen Gast.

Strafrecht: Voraussetzungen Rechtswidrigkeit

2. Rechtswüdigkeit

• Rechtswidrig ist jedes tatbestandsmässige Verhalten, das nicht durch einen Rechtfertigungsgrund erlaubt wird • Liegt ein Rechtfertigungsgrund vor, ist selbst eine tatbestandsmässiges Tun oder Unterlassen nicht rechtswidrig und damit auch nicht strafbar
Rechtfertigungsgründe:
1. Gesetzlich explizit erlaubte Handlungen (Art. 14) – zB Tötung durch Polizei unter gew. VSS
2. Rechtfertigende Notwehr (Art. 15) - zB Abwehr eines Angriffs
3. Rechtfertigender Notstand (Art. 17) – zB Daniel bringt seinen schwerverletzten Freund ins Spital und überfährt dabei mehrere Rotlichter
4. Die Einwilligung des Verletzten (Gewohnheitsrecht) – zB Haareschneiden beim Coiffeur

Strafrecht: Voraussetungen: Schuld

• Strafbar ist ein tatbestandsmässiges und rechtswidriges Verhalten nur, wenn es auch schuldhaft ist.
• Schuld = Vorwerfbarkeit

A. Schuldfähigkeit VSS für Schuldfähigkeit ist die Fähigkeit des Täters:
- das Unrecht der Tat einzusehen (Einsichtsfähigkeit)
- Sein Verhalten nach dieser Einsicht zu richten (Bestimmungsfähigkeit)

B. Schuldunfähigkeit (Art. 19 Abs. 1)
- Täter ist n. strafbar, wenn er nicht fähig war, das Unrecht seiner Tat einzusehen oder gem. d. Einsicht zu handeln
- Schuldunfähigkeit liegt vor bei geistiger Behinderung, Intelligenzmangel oder schweren Störungen des Bewusstseins (z.B Schizophrenie, bipolare affektive Störungen mit manisch-depressiven Phasen, Neurosen, Demenz, schwerer Rausch: über 3 Promille) 

Strafrecht: Voraussetzungen: Schuld

• Strafbar ist ein tatbestandsmässiges und rechtswidriges Verhalten nur, wenn es auch schuldhaft ist.
Schuld = Vorwerfbarkeit

A. Schuldfähigkeit VSS für Schuldfähigkeit ist die Fähigkeit des Täters:
- das Unrecht der Tat einzusehen (Einsichtsfähigkeit) - Sein Verhalten nach dieser Einsicht zu richten (Bestimmungsfähigkeit)

B. Schuldunfähigkeit (Art. 19 Abs. 1)
- Täter ist n. strafbar, wenn er nicht fähig war, das Unrecht seiner Tat einzusehen oder gem. d. Einsicht zu handeln
- Schuldunfähigkeit liegt vor bei geistiger Behinderung, Intelligenzmangel oder schweren Störungen des Bewusstseins (z.B Schizophrenie, bipolare affektive Störungen mit manisch-depressiven Phasen, Neurosen, Demenz, schwerer Rausch: über 3 Promille) 

C. Verminderte Schuldfähigkeit (Art. 19 Abs. 2)
- Das Gericht mildert die Strafe, wenn der Täter zur Zeit der Tat nur teilweise fähig gewesen ist, das Unrecht seiner Tat einzusehen oder gemäss dieser Einsicht zu handeln

Was versteht man unter dem Begriff ,,Veruntreuung``

Was verstehts du unter dem Begriff ,,Betrug``

Missbrauch von Lohnabzügen:

Verletzung des Fabrikations- und Geschäftsgeheimnisses

Urkundenfälschung

Merke : Betreibungs- und Konkursdelikte sind...

Merke : Insidedelikde sind...

Obligationsrecht : Was ist eine Obligation?

Woraus kann eine Obligation entstehen?

Obligationsrecht : Wie kann eine Obligation entstehen?

Wer kann überhaupt einen Vertrag abschliessen? resp. wer ist überhaupt vertragsfähig?

Vertragsfähigkeit = ?

Beschränkte Handlungsfähigkeit?

Was ist ein Vertrag?
Für welche Partei(en) entsteht mit dem Vertrag eine Obligation?

Voraussetzungen für das Zustandekommen eines Vertrags:

1. Übereinstimmende gegenseitige Willenserklärung (ausdrücklich/konkludent)

2. Einigung über die wesentlichen Vertragspunkte

3. Eventuell: Formvorschriften 

Wie lange ist eine Offerte (Antrag) überhaupt gültig?

Kann ein Vertrag nur schriftlich zustande kommen? 

Allgemeines:

• Unter einem «Vertrag» darf man sich nicht nur Geschriebenes vorstellen
• Im Detailkauf z.B. werden die meisten Verträge mündlich abgeschlossen
• Auch ein stillschweigender Vertragsabschluss kommt häufig vor, so etwa beim Kauf einer Ware am Automaten oder im Selbstbedienungsladen
• Es lässt sich dabei aus der Verhaltensweise ein Vertragswille erkennen (konkludentes Verhalten) 

Kann ein Vertrag nur schriftlich in Stand kommen?

Grundsatz der Formfreiheit:

• Grundsätzlich kann ein Vertrag in beliebiger Form abgeschlossen werden: schriftlich, mündlich, telefonisch, EMail etc. oder auch stillschweigend
• Eine besondere Form ist nur dort nötig, wo das Gesetz es vorschreibt (Abs. 1) oder es ausdrücklich so vereinbart ist zwischen den Vertragsparteien
• Trotzdem ist es oft ratsam und üblich, auch diejenigen Verträge schriftlich auszufertigen, die mündlich rechtsgültig abgeschlossen werden dürften (z.B. Arbeitsvertrag, Mietvertrag)
• Vor allem wenn es um grössere Beträge, komplizierte Abmachungen und langfristige Verpflichtungen geht, lohnt sich Schriftlichkeit
• Im Prozessfall hätte man so zumindest ein Beweismittel 

Zusammenfassung : Zustandekommen des Vertrags und Gültigkeit des Vertrags

1. Was ist der Hauptunterschied zwischen Recht und Sitte?

Recht ist erzwingbar, Sitte nicht.

Zu welchem der drei Normbereiche gehört...

... das Benehmen im Alltag?

Sitte

Zu welchem der drei Normbereiche gehört...

Die innere Ablehung von Betrug und Diebstahl?

Zu welchem der drei Normbereiche gehört...

Das Verbot des Diebstahls im Strafgesetzbuch?

Die Rücksichtnahme auf andere Fussgänger auf dem Troittoir

die innere Ablehung oder Befürwortung der Todesstrafe7

das Fahren ohne Gurten oder Helm im Motorfahrzeugverkehr?

das Fahren ohne Gurten oder Helm im Motorfahrzeugverkehr?

Recht

Sitte

Moral

Recht