Analytische Chemie 2

Analytische Chemie 2, 4. Semester Biotechnologie ZHAW Wädenswil. Bei Fragen oder Korrekturen an silvannessler@gmail.com

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Set of flashcards Details

Flashcards 129
Language Deutsch
Category Chemistry
Level University
Created / Updated 01.03.2022 / 08.06.2024
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https://card2brain.ch/box/20220301_analytische_chemie_2
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Wie funktioniert die Lichtstreuungs-Detektion?

Nichtflüchtige Verbindungen (Sdp. höher als mobile Phase) werden in Intertgas zerstäubt und anschliessend das Lm verdampft. Zurück bleibt das Analytmolekül, dessen Lichtstreuung eines Lasers gemessen wird. Das LM hat dabei keinen Einfluss auf die Messug, weshalb diese Methode gut für Gradienten geeignet ist.

Wie funktioniert die elektrochemische Detektion?

In der Detektorzelle gibt es drei Elektroden. Zwischen der Arbeits- und Referenzelektrode wird ein definiertes Potential angelegt. Wenn dadurch eine Redoxreaktion stattfindet, wird der dabei entstehende Strom über die Hilfselektrode abgeleitet. Die elektrochemische Detektion hat eine sehr tiefe Nachweisgrenze.

Wie funktioniert die Leitfähigkeits-Detektion?

In einem definierten Abstand stehen zwei Elektroden zueinander. Der gemessene Leitwert G ist ist für tiefe Konzentrationen proportional zur Konzentration des Analyten (Aktivität). Leitfähigkeit ist stark Temperaturabhängig, wodurch eine Temperaturkorrektur wichtig ist.

Nach welchem Prinzip funktioniert die Dünnschichtchromatographie?

Bei der Dünnschichtchromatographie werden die Analyten auf eine flache DC-Platte aufgetragen und diese anschliessend in das Laufmittel gegeben. Das Laufmittel wird nun durch die Kapillarkräfte nach oben gezogen, wobei es die Proben je nach Wechselwirkungen schneller oder langsamer mitnimmt.

Was versteht man bei der Dünnschichtchromatographie unter dem Rf-Wert und welcher Zusammenhang besteht mit dem Retentionsfaktor k'?

Der Rf-Wert berechnet sich aus dem Qutionten der Laufstrecke des Laufmittels und der spezifischen Probe. 

Der Retentionsfaktor k' kann durch den Rf-Wert ausgedrückt werden:\(k' = {1- R_F \over R_F}\)

Worauf wird bei der Analytischen Praxis mit DC-Verfahren geachtet?

  • Reproduzierbare, genaue Probenauftragung
  • Linearkammer mit stetiger Flüssigkeitszufuhr
  • Detektion durch aufsprühen von Schwefelsäurelösung oder anderen Reagenzien bzw. mit Fluoreszierenden Platten, deren Fluoreszenz von den Proben inhibiert wird
  • Quantitative Analyse mit der denitometrischen Messung (Messung der Lichtstreuung)

Worin unterscheidet sich die "normale" von der Hochleistungs-Dünnschichtchromatographie?

Die HPTLDC (high performance thin layer chromatography) unterscheidet sich in den folgenden Aspekten:

  • Schichten mit kleineren Partikeldurchmessern ->höhere Effizienz
  • Gezielter Einsatz von instrumentellen Methoden ->grösstenteils automatisiert und damit reproduziert
  • Möglichkeit der quanntitativen Analyse

Was ist das Prinzip der Gaschromatographie?

Bei der Gaschromatographie werden die verdampften Analyten von einem interten Trägergas durch die Säule transportiert. Je nach Säulenzusammensetzung bzw. Wechselwirkungen zwischen Analyt und Säule wird der Analyt schneller oder langsamer durch die Säule wandern, wodurch eine Auftrennung erreicht wird. Das Trägergas geht als mobile Phase keine Wechselwirkungen mit den Analyten ein.

Welche zwei Arten von Gaschromatographie gibt es und welche wird häufiger eingesetzt?

  • Gaschromatographie an festen Phasen
    • feste stationäre Phase, Retention der Analyten aufgrund physikalischer Adsorption
  • Gaschromatographie an flüssigen Phasen
    • Verteilung des Analyten zwischen einer gasförmigen mobilen und einer flüssigen Phase, die auf der Oberfläche eines interen Feststoffs immobilisiert ist.

Wodurch wird die klassische Retentionszeit (wie sie bei der Säulenchromatographie verwendet wird) bei der Gaschromatographie substituiert?

Anstatt der Retentionszeit wird das Retentionsvolumen als Identifikationsmerkmal verwendet. Dadurch können unterschiedliche Volumenströme ausgeglichen werden.

\(V_R = F \cdot t_R\)

V_R = Retentionsvolumen

F = Volumenfluss der Säule [mL/min]

t_R = Retentionszeit

Welche zwei Faktoren spielen bei der Auftrennung von Substanzen in der Gaschromatographie eine Rolle?

  • relative Volatilität (Flüchtigkeit) -> je flüchtiger ein Stoff, desto tieferes Retentionsvolumen
  • Wechselwirkungen mit der stationären Phase -> je grössere Wechselwirkungen, desto höheres Retentionsvolumen

Welche Eigenschaften, die in der van Deemter-Kurve entnommen werden können, eignen sich gut für die GC?

Gase mit breitem Minimum werden bevorzugt, da dadurch die Kontrolle der Viskosität besser ist. Die Viskosität steigt dabei mit der Temperatur. Mit der Temperatur steigt auch die Fliessgeschwindigkeit.

Wie beeinflusst ein tiefer Dampfdruck der Gasphase in der GC die Retentionszeit?

Je tiefer der Dampfdruck des Gases ist, desto kürzer wird die Retentionszeit.

Wieso sollte Stickstoff als Trägergas in der GC vermieden werden?

Stickstoff hat in der van-Deemter Kurve ein schmales Minimum. Das heisst, dass die Bodenzahl sich stark vermindert, wenn die Fliessgeschwindigkeit sich verändert. Durch eine tiefere Bodenzahl ist die Trennleistung der Methode verringert.

Welchen Vorteil hat die Verwendung eines Temperaturprogramms in der GC?

Wenn die Proben grosse Siedepunktsinvervalle aufweisen, lässt sich durch ein Temperaturprogramm die Peakbreite von Stoffen, die erst spät verdampfen verringern.

Wie ist eine GC Anlage aufgebaut?

Welche Injektionssysteme gibt es bei der GC?

  • Splitlose Injektion (a)
    • hier wird die gesamte Probe injziert. Das dafür benutzte Insertröhrchen wird bei einer höheren Temperatur als der Säulenofen gehalten, wodurch im Idealfall alle Probenbestandteile sehr schnell verdampfen.
  • Split Injektion (b)
    • Um eine Überladung des Detektors zu vermeiden wird bei der Split Injektion nur ein kleiner Teil der Probe auf die Säule geladen. Dafür wird die Probe wieder gleich wie oben verdampft und zusammen mit dem Trägergas in zwei Portionen aufgeteilt. Übliche Splitverhältnisse sind 1:20 bis 1:100.
  • Headspace Injektion
    • Probe wird verdampft und direkt aus der Gasphase injiziert.

Welche Arten von Säulen gibt es in der GC?

  • Gepackte Säulen
    • Die Mantel aus Glas, Metall oder Teflon sind mit Kieselgut, Molekularsieb, Aktivkohle oder einem organischen Polymer gefüllt. Auf diesem Träger ist ein Flüssigkeitsfilm aufgetragen. Durch Packung hat einen relativ grossen Druckabfall zur Folge, weshalb nur begrenze Fliessgeschwindigkeiten möglich sind.
  • Kapillarsäulen
    • In träger- oder wandbeschichteter Ausführung erhältlich
    • Trägerbeschichtete Kapillaren sind innen mit einem dünnen Film eines Trägermaterials ausgekleidet, der mit der Flüssigen Phase überzogen ist.
    • Wandbeschichtete Kapillaren ist die Innenseite der Kapillaren mit einem Flüssigkeitsfilm beschichtet, der als stationäre Phase dient.

Welche Anforderungen gelten für die flüssige stationäre Phase bei der GC?

  • Geringe Flüchtigkeit
  • Thermische Stabilität
  • Chemisch inert
  • günstige LM-Eigenschaften

Werden oft chemisch gebunden oder quervernetzt, um die Lebensdauer zu erhöhen.

Wie beeinflusst die flüssige stationäre Phase die Reihenfolge der Elution bei der GC?

Ähnliche physikochemische Eigenschaften des Analyten und der stat. Phase führen zu einer langsameren Retention.

Wie funktioniert der Flammenionisations-Detektor der GC?

  • Durch die Flamme des Detektors wird der Analyt ionisiert, wodurch ein messbarer Strom fliesst. 
  • Die Sammelelektrode dient dabei als Anode, während die Düse und die Flammenspitze als Kathode wirken.

Wie kann durch die GC ein Lösungsmittel auf seine Reinheit überprüft werden?

Wird angenommen, dass alle (Stör)Substanzen, die im LM enthalten sind, eine ähnliche Empfindlichkeit haben, kann durch die Verstärkung des Signals des Flammenionisators der prozentuale Anteil der Gesamtfläche wiedergegeben werden.

Welche Art von Kalibration wird bei der quantitativen Analyse mit GC häufig angewendet?

Bei der quantitativen Analyse mit GC werden häufig interne Standards eingesetzt. Dadurch können Irregularitäten bei der Injektion gut ausgeglichen werden.

Welche zwei Methoden gibt es in der Spektroskopie?

  • Absorptionspektroskopie: Die Absorbtion des Stoffs wird gemessen.
  • Emissionspektroskopie: Die Emission eines Stoffs wird nach seiner Anregung gemessen. 

Was beschreibt der Extinktionskoeffizient des Lambert-Beerschen Gesetztes?

Der Extinktionskoeffizient gilt als Mass für die Absorption einer Substanz bei einer Weglänge von einem Zentimeter.

Welche Einschränkungen gibt es beim Lambert-Beerschen Gesetz?

  • Es dürfen nur verdünnte Lösungen benutzt werden, die weniger als ca. 0,01 M aufweisen.
  • Moleküle, die in einem Gleichgewicht mit einem Reaktionspartner stehen können schlecht quantifiziert werden.
  • Bei Trübungen in der Lösung (z..B. durch Biomasse) kann keine quantitative Messung durchgeführt werden.
  • Streulicht (Licht von ausserhalb der Lichtquelle) oder polychromatisches Licht können eine Abweichung der linearen Charakteristik mit sich bringen.

Wann kann ein Elektron in ein höher gelegenes Orbital verschoben werden?

Der Übergang zwischen Orbitalen kann nur stattfinden, wenn die Energie des Photons der Energiedifferenz der beiden Energieniveau entspricht. Je höher das Orbital ist, desto höher ist die dafür notwendige Energie.

Was ist der Zusammenhang zwischen konjugierten Doppelbindungen eines Moleküls und dessen Absorption?

Je mehr konjugierte Doppelbindungen ein Molekül enthält, desto höher ist die Wellenlänge, die es absorbiert.

Wie können Stoffe, die selbst keine chromophore Gruppe aufweisen, sprich keine Absorption im UV/Vis Bereich aufweisen, quantifiziert werden?

Um den Stoff in den absorbierenden Bereich zu bringen, werden Reagenzien beigegeben, die mit dem Stoff reagieren und dadurch eine Absorption im UV/Vis Bereich ermöglichen.

Wie funktioniert die Fluoreszenz?

Bei der Fluorezenz wird die Strahlungsenergie, die aufgenommen wurde, um ein Elektron in ein höheres Orbital zu bringen, wieder abgegeben. Dabei ist die Abstrahlung langwelliger als die Einstrahlung, da ein gewisser Teil der Energie als Vibration bzw. Wärme abgegeben wird. 

Wie sieht die Konzentrationsabhängigkeit der Fluoreszenz aus?

Bei tiefen Konzentrationen liegt ein linearere Zusammenhang vor, der bei höheren Konzentrationen abnimmt. Bei hohen Konzentrationen wird die Fluoreszenz von den Umliegenden Molekülen aufgenommen, weshalb die Intensität sogar abnehmen kann.

Nach welchem Prinzip funktioniert die Infrarot-Spektroskopie?

Moleküle bzw. funktionelle Gruppen haben einen charakteristischen Schwingungszustand. Dieser ist abhängig von Bindungsstärke, Masse etc. Durch Infrarotstrahlung, die der Schwingung einer Bindung im Molekül enspricht, kann der Schwingungszustand erhöht werden, wodurch die Strahlung absorbiert wird. Für jedes Molekül entsteht so ein charakteristisches Spektrum, in welchem die im Molekül enthaltenen funktionellen Gruppen erkannt werden können.

Wann sind Moleküle Infrarot-aktiv?

Damit die Energie der Infrarotstrahlung aufgenommen werden kann, muss ein Dipolmoment vorhanden sein, dass sich mit der Normalschwingung ändert.

Was wird bei der FT-IR gemacht?

Bei der Fourier-Transformations Infrarotspektroskopie wird ein beweglicher Spiegel verwendet, durch den die Intensität der Lichtquelle in Abhängigkeit von der Position x des Spiegels gemessen werden. Durch eine Fouriertransformation lassen sich nun die Spektra berechnen. 

Wofür wird in der IR-Spektroskopie ein Interferometer verwendet?

Mit dem Interferometer lassen sich mehrere Wellenlängen simultan messen. Dabei wird durch die Fouriertransformation die Wellenlänge in die Spektren aufgeteilt. Interferometer und andere Komponenten dürfen dabei keine IR-Strahlung absorbieren.

Welche Eigenschaften müssen Küvetten, die in der IR-Spektroskopie eingesetzt werden, aufweisen?

  • geringe Schichtdicke -> sonst zu starke Absorption von Wasser
  • kein Glas/Quarz -> zu hohe Absorption
  • oft aus Halogenidsalzen

Wo wird die IR-Spektroskopie hauptsächlich eingesetzt?

v.a. qualitative Analytik:

  • fast alle organischen Verbindungen haben eine IR-Absorption
  • einzelne Verbindungen lassen sich identifizieren

Woraus besteht ein Massenspektrometer?

  • Ionenquelle, mit ihr wird aus einer Substanzprobe ein Stragl gasförmiger Ionen erzeugt
  • Massenanalysator, der die Ionen augrund ihres MAsse/Ladungs-Verhältnisses auftrennt
  • Detektor, der den Ionenstrom misst

Wieso wird in der MS ein Hochvakuum verwendet und welche Drücke werden benötigt?

Das Vakuum verhindert die Kollisionen zwischen Molekülen. Es sind Drücke bis zu 10-12 Bar notwendig.

Wie läuft die Ionisierung von Molekülen in der MS ab?

In der MS werden Moleküle entweder durch den Beschuss mit Elektronen oder Atomen ionisiert. Beim Beschuss mit Elektronen wird ein feiner Elektronenstrahl angelegt, der durch Anlegen einer Potentialdifferen zwischen Glühkathode und Anode entsteht. Die Moleküle werden dabei positiv geladen. Anschliessend werden die ionisierten Moleküle beschleunigt und vom Detektor erfasst.