Analytische Chemie 2
Analytische Chemie 2, 4. Semester Biotechnologie ZHAW Wädenswil. Bei Fragen oder Korrekturen an silvannessler@gmail.com
Analytische Chemie 2, 4. Semester Biotechnologie ZHAW Wädenswil. Bei Fragen oder Korrekturen an silvannessler@gmail.com
Kartei Details
Karten | 129 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Chemie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 01.03.2022 / 08.06.2024 |
Weblink |
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Wieso wird in der Chromatographie mit Standards gearbeitet und welche Arten von Standards gibt es?
Weil das Deketorsignal beispielsweise stark vom Extinktionskoeffizienten abhängig ist, muss für jeden Stoff ein eigener Standard gemessen werden. Erst dadurch ist eine quantifizierung möglich.
Es gibt folgende Standards:
- externe Standards
- interne Standards
- Standardaddition
Wann kann eine Einpunkt-Kalibratrion eingesetzt werden?
- Konzentrationen nahe beim Analyten
- keine systematischen Fehler wie Verdungstung etc.
- Blindwert muss bekannt und vernachlässigbar klein sein
- lineares Verhalten zwischen Analyt und Detektor
Wie kann die Menge an Analyten bei einer Einpunktkalibration berechnet werden?
Zunächst wird die Empfindlichkeit E bestimmt:
\(E = {S_{ES} \over C_{ES}}\)
E = Empfindlichkeit
S = Signal
C = Kontentration
ES = Externer Standard
Anschliessend wird die Konzentration bestimmt:
\(c_{Analyt} = {S_{Analyt} \over E}\)
Wie läuft die Mehrpunkt-Kalibration ab?
Es werden verschiedene Lösungen mit einer ähnlichen Matrix wie die des Analyten hergestellt, bei denen sich die Konzentration des Stoffs verändert. Daraus lässt sich eine Regressionsgerade erstellen, mit welcher auf die Konzentration des Analyten geschlossen werden kann.
Wann werden Mehrpunktkalibrationen bei der Chromatographie eingesetzt?
- Messungen vieler Proben mit ähnlicher Matrix
- Wenn keine Standardmischungen der Probenmatrix vorhanden sind
- systematische Fehler wie Verflüchtigung müssen klein sein
Welchen Vorteil hat die Verwendung eines internen Standards?
- Verluste bei der Probenaufbereitung werden berücksichtigt (relative Bezugsgrösse)
Welche Eigenschaften muss der interne Standard aufweisen?
- ähnliches Ansprechverhalten in der analytischen Methode
- kein ursprünglicher Probenbestandteil
- gleiche Stabilität in Kalibrationsstandards und Proben
- simultan bestimmbar mit der gleichen Methode wie der Analyt
Mit welcher Formel lässt sich die Konzentration eines Analyten mit internem Standard berechnen?
\(c_{Analyt} = c_{IntStnd}\cdot{S_{Analyt} \cdot E_{IntStnd}\over S_{IntStnd}\cdot E_{Analyt}}\)
Was ist der Response Faktor und wofür kann er benutzt werden?
Der Response Faktor sagt aus, wie das Signal der Internen Standards im Verhältnis zum Analyten steht. Es wird dafür ein Standard laufen gelassen, das beide Stoffe in bekannter Konzentration ernthält.
\(R = { {S_{IS}\over C_{IS} } \over { S_{Analyt, Kalibr} \over c_{Analyt, Kalibr} }}\)
Wie funktioniert eine Mehrpunktkalibration mit internem Standard und wie wird die Konzentration des Analyten berechnet?
Bei der Mehrpunktkalibration mit IS wird zunächst das Messsignal verschiedener Menge des Analyten mit dem Messsignal des IS verglichen. Die daraus resultierenden Verhältnisse können gegen die Konzentrationsverhältnisse aufgetragen werden. Dadurch entsteht eine Gerade, die in Abhänigkeit des Konzentrationsverhältnisses das Signalverhältnis angibt.
Durch die Umkehrfunktion kann für das erhaltene Signalverhältnis ein Konzentrationsverhältnis berechnet werden.
Dieses Konzentrationsverhältnis muss anschliessend mit der Konzentration des IS multipliziert werden um auf den Gehalt des Analyten zu kommen.
Wie funktioniert die Standardaddition?
Der Probe wird eine definierte Menge des Analyten beigegeben und die Signale verglichen. Bei komplizierten Probematrizen wird die Standardaddition häufig eingesetzt. Anschliessend wird das Resultat auf die Probe extrapoliert.
Wie wird bei der Standardaddition die Menge des Analyten in einer Probe bestimmt?
\(c_{Analyt} = { c_{Zusatz}\cdot S_0 \over S_1 - S_0}\)
S_0 = Signal des Analyten ohne Aufstockung
s_1 = Signal des Analyten mit Aufstockung
Welchen Zusammenhang haben Peakhöhe und -fläche?
Das Signal ist dem Integral der Peaks proportional. Es hat also sowohl die Höhe als auch die Breite Einfluss auf die Menge des Analyten. Früh eluierte Peaks sind schmall und hoch, spät eluierte sind breit und klein. Das Lösungsmittel hat zudem noch einen Einfluss auf die Peakhöhe.
Was muss bei einer Überlappung von Peaks bei einem Chromatogramm beachtet werden?
- für quantitative Bestimmung müssen Peaks aufgelöst (getrennt) sein
- Die Bestimmung der Peakhöhe ist der Flächenintegration in diesem Fall vorzuziehen
- Tailing (assymetrische Peaks) sollte vermieden werden
Welche Parameter müssen für die richtige Flächenintegration gegeben sein?
- mehr als 10 Datenpunkte
- kleine Zeitkonstante (schneller Ansprechverhalten im Detektor)
- kleiner Schwellenwert (Threshhold)
- wenig Rauschen
- Gerade Basislinie
- Genügend hohe Auflösung
Was ist das generelle Prinzip von Chromatographie?
In der Chromatographie werden Stoffgemische in ihre einzelnen Bestandteile aufgeteilt. Dazu wird eine mobile (meist flüssige) Phase und eine stationäre Phase verwendet. Es wird dabei darauf geachtete, dass die mobile und die stationäre Phase möglichst entgegengesetzte ZMK aufweisen. Dadurch wird erreicht, dass jeder einzelne Stoff auf verschiedener Weise mit den beiden Phasen Interagiert und damit entweder schneller oder langsamer durch die Matrix wandert, was die Aufteilung der verschiedenen Stoffe zur Folge hat.
Wie unterscheidet sich die Säulen von der planaren Chromatographie?
Bei der Säulenchromatographie befindet sich die stationäre Phase in einem Rohr, durch welches die mobile Phase gepumpt wird, während bei der planaren Chromatographie die stationäre Phase aus einer Platte besteht, durch welche sich die mobile Phase durch Kapillarlkräfte bewegt.
Wie kann ein Chromatogramm quantitativ und qualitativ ausgewertet werden?
Qualitativ: Retentionszeit des Stoffs (Zeit, die der Stoff braucht um den Detektor zu erreichen)/Strecke, die Strecke, die der Analyt in einer bestimmten Zeit zurücklegt
Quantitaitv: Die Peakfläche gibt aufschluss über die Menge des Analyten.
Welche zwei Möglichkeiten zur Verbesserung der Trennleistung gibt es bei der Chromatographie?
- Änderungen der Bedingungen, dass die erste Komponente schneller und die zweite langsamer durch das System wandert ->Selektivität
- Verringerung der Geschwindigkeiten mit denen sich die Banden verbreitern ->Effizienz
Wie wird die Selektivität einer Chromatographie definiert?
- Mass für Retentionsunterschied (Abstand der Peaks zueinander) zweier Komponenten
- Verbesserung der Trennleistung
Wie wird die Effizienz einer Chromatographie definiert?
- Mass für Peakverbreiterung einer Komponente
- Verbesserung der Trennleistung dank schmaleren Peaks
Was sagt der Verteilungskoeffizient K in der Chromatographie aus?
\(K = {[A_S] \over [A_M]}\)
A_S = Konzentration der Analyten in der stationären Phase
A_M = Konzentration der Analyten in der mobilenPhase
Was sagt die Retentionszeit t_R aus?
Zeit die der Analyt benötigt, um nach der Injektion den Detektor zu erreichen. Dabei ist die Totzeit miteinbezogen.
Was sagt die Totzeit t_M in der Chromatographie aus?
Die Totzeit sagt aus, wie lange die mobile Phase braucht, um den Detektor zu erreichen. Dafür wird ein Stoff, der nicht mit der statioären Phase interagiert beigegeben.
Was sagt der Retentionsfaktor k' aus?
Der Retentionsfaktor bezeichnet einen wichtigen Parameter, der für die Beschreibung der Wanderungsgeschwindigkeiten von Analyten benutzt wird. Dabei sollte der Retentionsfaktor zwischen 1 und 10 liegen.
\(k' = {t_R - t_M \over t_M }= { t_S \over t_M}\)
t_R = Retentionszeit (Zeit von Aufgabe der Probe bis zur Detektion des entsprechenden Peaks)
t_M = Totzeit
t_S = Retentionszeit - Totzeit
Was sagt der Trennfaktor alpha in der Chromatographie aus?
Der Trennfaktor vergleicht die Wanderungsgeschwindigkeiten von zwei Stoffen.
\(\alpha = {K_B \over K_A} = { k'_B \over k'_A } = {t_{R,B} - t_M \over t_{R,A}-t_M }\)
K = Verteilungskoeffizient
k' = Retentionsfaktor (Vegleich Retentionszeit mit Totzeit)
t_R = Retentionszeit
t_M = Totzeit
Was sagt der Tailingfaktor T in der Chromatographie aus?
Der Tailingfaktor sagt aus, ob der vorliegende Peak Fronting oder Tailing ausweist. Dazu wird auf 10% der Peakhöhe der Unterschied zwischen dem vorderen Teil des Peaks mit dem hinteren Teil verglichen.
\(T = {b_{0.1}\over a_{0.1}}\)
a = vor dem Peak
b = hinter dem Peak
Wie hängt die Zahl der theoretischen Böden mit der Effizient der Chromatographiesäule zusammen?
Theoretische Böden sind eine imaginäre Einteilung der Säule in Abschnitte, in denen der Analyt mit der stationären Phase Wechselwirken kann. Die Höhe der theoretischen Platten bezieht sich auf die imaginäre Länge der einzelnen Platten. Je geringer also die Höhe ist, desto höher ist die Bodenzahl (bei gleichbleibender Säulenlänge). Je mehr Böden eine Säule hat, desto Efiizienter ist sie (bis zu einem gewissen Grad)
Wie lässt sich die Bodenzahl einer chromatographischen Säule berechnen?
\(N = 5.54 \cdot ({t_R\over W_{1/2} })^2 = 16 \cdot ({t_R \over w_B })^2\)
t_R = Retentionszeit (Zeit mit Totzeit)
W_1/2 = Peakbreite auf halber Höhe
W_B = Peakbreite auf der Basislinie
Was sagt die Van-Deemter-Gleichung aus?
Mit der VD-Gleichung lässt sich beschreiben, wo ein Optimum der Bodenhöhe (also der imaginären Länge eines theoretischen Bodens) bzw. die maximale Effizienz liegt. Dafür wird die Eddy-Diffusion, die Longitudinaldiffusion und der Massentransfer berücksichtigt.
In der Flüssigkeitschromatographie lassen sich geringere Bodenhöhen realisieren, jedoch können durch den Druckabfall innerhalb der Säule keine Säulen eingesetzt werden, die länger als 50 cm sind. Bei der Gaschromatographie liegt das Optimum der Fliessgeschwindigkeit zwar tiefer als bei der FC, dafür können bis zu 50 m lange Säulen eingesetzt werden.
Was beschreibt die Eddy-Diffusion?
Die Eddy-Diffusion beschreibt die Tatsache, dass Moleküle in derselben Säule unterschiedlich schnell durch die Säule migrieren können. Moleküle, die sich beispielsweise in der Mitte eines Flüssigkeitsstroms befinden, wandern schneller als die. die sich nahe an der stationären Phase befinden. Der Eddy-Term wird hauptsächlich von der Korngrössenverteilung der Pratikel der Säule (stationäre Phase) beeinflusst.
Was beschreibt die Longitudinaldiffusion?
Die Longitudinaldiffusion beschreibt, dass Moleküle ohne äusseres Zutun auseinander diffundieren. Im Falle der Chromatographie führt das zu verbreiterten Peaks.
Der Longitudinaldiffusions-Term hängt von der Strömungsgeschwindigkeit, dem Diffusionskoeffizienten der mobilen Phase und dem Obstruktionsfaktor (Grad der Hinderung der Diffusion durch die Säulenpackung) ab.
Was beschreibt der Massentransfer-Term der Van-Deemter-Gleichung?
Der Massentransfer-Term beschreibt die Verbreitung der Banden durch die Geschwindigkeit mit der der Analyt zwischen den beiden Phasen wechselt. Dies wird beispielsweise von der Eindringtiefe des Analyten in die sttionäre Phase beeinflusst. Der Massentransfer-Term wird zusätzlich von verschiedenen anderen Grössen beeinflusst.
Wovon wird die Säuleneffizienz beeinflusst?
- u lineare Strömungsgeschwindigkeit
- DS, DM Diffusionskoeffizienten in der stationären und mobilen Phase
- k‘ Retentionsfaktor
- df Dicke des Flüssigkeitsfilms
- dp Teilchendurchmesser
- dc Säulendurchmesser
Wie können kleine Bodenhöhen und flache H(u)-Kurven erreicht werden?
- Geringe Korngrössen fester Phasen bzw. geringe Filmdicken von immobilisierten flüssigen stationären Phasen
- Kleine Säulendurchmesser
- Grosse Diffusionskoeffizienten in der stationären Phase und kleine Diffusionskoeffizienten in der mobilen Phase
Wie kann die Auflösung Rs berechnet werden?
\(R_S = {\sqrt{N}\over 4} \cdot ({\alpha -1 \over \alpha}) \cdot ({ \bar{k'} \over 1+ \bar{k'} })\)
N = Bodenhöhe
alpha = Trennfaktor
k = mittlerer Retentionsfaktor ((t_R - t_M) /t_M)
Was beschreibt der Trennfaktor-Term \(({ \alpha -1 \over \alpha}) \cdot konst.\)?
Was beschreibt der Retentionsfaktor-Term \(({ \bar{k'} \over 1+ \bar{k'}}) \cdot konst.\)?