RSL - Nervensystem 1

Lehre des Nervensystem- Zellen- Synapsen

Lehre des Nervensystem- Zellen- Synapsen


Kartei Details

Karten 161
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 21.02.2022 / 20.09.2023
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Sind Verletzungen des ZNS reparabel?

Nein, eine Durchtrennung der Axone ist bisher irreparabel

Was ist ein Spinaler Schock?

Plötzlicher Ausfall von vegetativen, motorischen und sensorischen Funktionen aufgrund einer Verletzung des Rückenmarks.

Auf welcher Basis funktioniert die Weiterleitung von Nervensignalen?

elektrischen und biochemischen Vorgängen.

Welche Abschnitte werden beim Neuron unterschieden?

Und wie heissen die Zelleinheiten dazu?

  • Afferenteseite (Eingang)
    Dendriten und Zellkörper
  • Efferenteseite (Ausgang)
    Axon mit Endknöpfen

Beschreibe das elektrische Potenzial in einem Neuron

Wie wird es Neurophysiologisch auch genannt?

  • das ist die elektrische Spannung gegen einen beliebigen Punkt ausserhalb der Zelle
  • Membranpotenzial

Aufgrund von was ändert sich die Höhe (Ampiltude) des Membranpotenzial?

Das Membranpotenzial verändert sich entsprechend der Anzahl und Stärke der über die Synapsen einlaufenden Impulse.

Was passiert wenn das Membranpotenzial einen gewissen Schwellenwert überschreitet?

Es wird am Axonhügel (Ausgansseite) schlagartig ein Aktionspotenzial ausgelöst.

Nach welchem Prinzip entstehen Aktionspotenziale?

Alles-oder-Nichts-Prinzip

Wie nennt man die Aktionspotenzialfrequenz?

Frequenzmodulation

Was ist eine wichtige Aufgabe der Eingangsseite eines Neuron bezogen auf den Signalempfang?

Und wie heisst dieser Vorgang?

  • Die Eingangsseite muss meist viele eingehende Signale zusammenführen und verarbeiten (integrieren). Dazu eignen sich fein abstufbare Signale am besten.
  • Integrieren

Was ist die Aufgabe der Efferenten Seite bezüglich der Signalweiterleitung?

Und was eignet sich dazu am besten?

  • Signale über sehr weite Strecken sicher zu transportieren
  • Dazu eignen sich die Aktionspotenziale

Welche elektrische Zustände gibt es ein einem Neuron?

  • Ruhezustand Ruhepotenzial
  • Aktionszustand Aktionspotenzial

Wie sind die elektrischen Spannungen im Ruhezustand intra- wie extrazellulär?

Im Ruhezustand ist das Membranpotenzial nicht gleich Null.

  • Intrazellulär: -70 mV
  • Extrazellulär: +70 mV

Weshalb ist im Ruhepotenzial (Ruhezustand) das Membranpotenzial nicht gleich Null?

Durch die Konzentrationsunterschieden entstehen Diffusionskräfte, welche z.B. Kalium-Ionen (K+) nach extrazellulär und Natrium-Ionen (Na+) nach intrazellulär treiben. 

Da die permeabilität von K+-Ionen  im Ruhezustand 10x durchlässiger als für Na+-Ionen ist, strömen durch die Diffusionskraft viele K+-Ionen nach aussen, sodass sich dort positive Ladungen anhäufen. Im Zellineren entsteht ein Mangel an positiven Teilchen, sodass die negative Ladung überwiegt.
Eine elektrische Ladungsdifferenz, Ruhe(membran)potenzial genannt, ist entstanden und beträgt etwa -70 mV.

Warum fällt das Ruhepotenzial nicht unter -70 mV?

Der Ausstrum von K+-Ionen im Ruhezustand ist selbstregulierend: 
Der zunehmende negative Ladungsüberschuss an der Zellmembran-Innenseite wirkt schliesslich einem weiteren Ausstrom von K+ Ionen entgegen.
Da mit steigendem elktrischen Ungleichgewicht ein Kaliumrückstrom einsetzt.

Wie heisst der Gleichgewichtszustand bei dem der Kaliumausstrom gleich gross wie der Kaliumeinstrom ist?

Gleichgewichtspotenzial

Wie wird das Membranpotenzial aufrechterhalten?

Durch die Natrium-Kalium-Pumpe

Wie heisst der Vorgang wenn gewisse Synapsen das Ruhepotenzial schwächen (elektrisch Richtung 0 mV)?

Welche Ionen strömen ein oder aus?

  • Depolarisation
  • Natriumeinstrom dominierend

Wie heisst der Vorgang bei welchem gewisse Synapsen das Ruhepotenzial verstärken es also weiter absenken?

Hyperpolarisation

Was passiert mit dem Potenzial wenn die Synapsen auf den Dendriten und am Zellkörper aktiv werden?

Sie verändern das Membranpotenzial ihrer Empfängerzelle

  • Depolarisation
  • Hyperpolarisation

Die meisten Nervenzellen habe beide Typen von Synapsen auf ihrem Dendritenbaum und fast immer werden beide Typen aktiviert.

Wie heisst das Potenzial wenn das Nettomembranpotenzial den Schwellenwert noch nicht erreit hat?

Generatorpotenzial

Welche Ione und Ionekanäle sind vorallem nötig um ein Aktionspotenzial auslösen zu können?

Und wo sind diese?

  • spezielle Na+-Ionenkanäle
  • in der Membran vom Axonhügel und Axon 

Was passiert bei der Depolarisation?

Die Na+ Ionenkanäle des Axonhügels öffnen sich für ca. 1. Milisekunde.
Die geringe leitfähigkeit der Nervenzellmembran für Na+ Ionen nimmt explosionsartig um mehr als das 100-fache zu.

Welches Membranpotenzial wird bei der Deploarisation erreicht?

Und wie viel mV hat das?

  • + 30 mV
  • Aktionspotenzial

Was passiert bei der Repolarisation?

Welche Teilchen strömen ein und welche aus?

  • Um den Ruhezustand rasch wieder herzustellen, nimmt die Leitfähigkeit der Zellmembran für Na+ Ionen am Höhepunkt der Depolarisaiton rasch wieder ab
  • Die Leitfähigkeit für K+ Ionen steigt für kurze Zeit sehr stark an > verstärkter Kalium Ausstrom
  • nach einer Millisekunde überwiegt die negative Ladung membranninseitig wieder und das Ruhepotenzial ist wiederhergstellt.

Wie heisst die Phase, welche unmittelbar nach einem Aktionspotenzial einsetzt?

Refraktärperiode, Refraktärzeit, Refraktärphase

Was ist speziell während der Refraktärperiode?

Die Nervenzelle kann während der Refraktärzeit nicht erneut erregt werden

Warum kann während der Refraktärperiode das Neuron nicht erneut erregt werden?

Die Na+ Ionenkanäle schliessen sich kurze Zeit nach Beginn des Aktionspotenzial selbständig und sind dann für eine gewisse Zeit nicht nicht aktivierbar.

Was bringt die Refraktärperiode?

  • schützt die Nervenzelle vor einer Dauererregung
  • ist eine weitere Grundlage für eine axionale Informationsweitergabe

Wie werden Informationen in Form von Nervensignalen weitergeleitet?

Die Spannungsdifferenzen (Aktionspotenzial +30 mV und Ruhepontenzial -70 mV) führen zu einem Ionenstrom vom positiven in den negativen Bereich.

Welche Erregungsausbreitungen werden unterschieden?

  • Kontinuierliche Erregungsausbreitung
  • Saltatorisch Erregungsausbreitung

Beschreibe die kontinuierliche Erregungsausbreitung

  • in marklosen Nervenfasern 
  • 0.5 - 3 m/s verhältnismässig langsam
    Bei elektronischer Ausbreitung (kabelartig) muss an jeder Stelle der Axonmembran ein Aktionspotenzial entstehen, um die Signalstärke konstant zu halten.

Beschreibe die saltatorische Erregungsausbreitung

  • in markhaltige Nervenfasern
  • 120 m/s sehr schnell
    Die Ionenströme fliessen mit geringstem Verlust von Schnürrig zu Schürring. Nur im Bereich der Einschnürungen wird die Zellmembran depolarisiert und ein Aktionspotenzial ausgelöst, das Potenzial springt also förmlich.

Was braucht es neben den Axonen und Dendriten um die Erregungsleitung zwischen zwei Neuronen zu ermöglichen?

Synapsen

Was verbinden Synapsen alles?

  • Neurone mit Neurone
  • Neurone mit Drüsenzellen
  • Neurone mit quergestreifter Muskelzellen (motorische Endplatte)

Aus welchen Teilen besteht eine Synpase?

Und beschreibe diese?

  • Präsynaptisches Neuron
    Vorausgeschaltetes Neuron mit präsynaptischen Endknöpfchen gefüllt mit Vesikeln und deren Neurotransmitter
  • Synaptischer Spalt
    Gefüllt mit Extrazellulärflüssigkeit, 0.02 µm breit
  • Postsynaptisches Neuron
    Nachgeschaltetes Neuron mit Rezeptoren für Neurotransmitter

Welche Varianten der Erregungsübertragen im Synaptischen Spalt gibt es?

Und welche ist häufiger?

elektrische Erregungsübertragung

Biochemische Erregungsübertragung, ist die häufigere

Beschreibe den Ablauf einer biochemischen Erregungsübertragung in einer Synapse

  1. Erregung erreicht Endknöpfchen (Präsynapse)
  2. Depolarisation der präsynaptischen Membran
  3. Ca2+ Kanäle öffnen und Ca2+ strömt in Endknöpfchen
  4. Verschmelzung der neurotransmitterhaltigen Vesikel mit der präsynaptischen Membran
  5. Ausschüttung Neurotransmitter in Synaptischen Spalt (binnen 0.1 m/s auf postsynaptischen Membran)
  6. Schlüssel-Schloss-Prinzip, öffnen Na+ Kanäle auf postsynaptischen Membran
  7. Na+ Einstrom in Postsynpase
  8. Auslösung Aktionspotenzial in postsynaptischen Neuron (postsynaptischen Potenzial)
  9. Enzymatischer Abbau von Neurotransmitter und Rücktransport in die präsynaptischen Endknöpfchen

Was muss bei der biochemischen Erregungsübertragung zwingend vorhanden sein?

ATP, die Biochemische Erregungsübertragung kann nur unter ATP-Verbrauch stattfinden.

Was sind Neurotransmitter und welche Aufgaben nehmen diese wahr?

  • kleine Molekühle
  • grosse Bedeutung für die schnelle Erregungsübertragung im gesamten Nervensystem
  • unabdingbar für die Steuerung vom Empfinden und Verhalten