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Kartei Details
Karten | 308 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Biologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 21.02.2022 / 04.06.2025 |
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Wieso werden Segregationsanalysen nicht mehr durchgeführt? Durch welche Methoden wurden diese ersetzt?
- Nicht-Berücksichtigung "Familiäres Umfeld"
- Genetische Einflüssen nicht differenzierbar
- Lediglich Aussage statistische Eigenschaft genetischer Faktoren => Indirekt
- Ersetzt durch
- Linkage-Untersuchungen
- Assoziationsstudien
Wieso müssen Linkage-Analysen von Komplexen Krankheiten model-free sein?
- Da diese sich kaum/gering wie eine mendelnde Krankheit verhalten => kein akkurates Model möglich aufgrund:
- viele verschiedene Faktoren
- unterschiedliche Parameter
- z.B. LOD-Score basiert auf genetischem Modell
- Vererbung
- Genfrequenz
- Lokuspenetranz
- Auch Non-parametric linkage genannt (NPL)
Welche zwei Ansätze gibt es in der Linkage-Analyse?
- Ansatz 1: Suche nach fast mendelnde Krankheitsmerkmale
- Ansatz 2: Shared Segment Analyse
Beschreibe das Prinzip der Linkage-Analyse mittels Suche nach fast mendelnde Krankheitsmerkmale.
- Suche nach fast mendelnde Krankheitsmerkmale
- Jede komplexe Krankheit ist sehr heterogen: Möglichkeit Familien mit Krankheitsmerkmal, welches mendelnd segregiert (Brustkrebs mit BRCA1/2)
- Familie mit allen Faktoren bereits vorhanden, so dass heterozygot vorhandener Faktor mendelnd auswirkt (Hirschsprung Krankheit)
- Pseudo-mendelnde Krankheit aufgrund zufälliger Verteilung (Schizophrenie mit LOD 6; nie bestätigt)
Beschreibe das Prinzip der Linkage-Analyse mittels Shared Segment Analyse.
Wieso werden Linkage Analysen wie die "Affected Sib Pair Analyse" nicht mehr angewendet?
- Interpretation Resultat
- Interpretation
- NP LOD Score <2: Keine Linkage
- NP LOD Score >3.6 - 4 ⇒ gute Linkage
- Innerhalb Familien
- grosse geteilte Segmente: Schwer Krankheitsgen(e) zu lokalisieren
- hohe Wahrscheinlichkeit zufälliger geteilter Segmente => "falsch-hohe" NP LOD Scores
- Unzureichende Kontrolle Kontrollprobanden (Study Design)
Linkage vs. Assoziation!
- Linkage ist ein genetisches Phänomen
- Beide Loci sind nahe zueinander beim Chromosom
- Sie sind gelinked unabhängig ihrer Funktion oder "Art"
- Können, müssen aber nicht assoziiert sein
- Assoziation ist kein genetisches Phänomen => statistische Aussage
- Beziehung zwischen Allele oder Phänotypen
- Bestimmte Krankheit/Phänotype ist mit einem spez. Allel im Markerlocus assoziiert
- Linkage indiziert nicht gleich Assoziation
Nenne Ursachen für eine Assoziation bei der Assoziationsanalyse.
- A erhöht Wahrscheinlichkeit Ausprägung K. K kann sich jedoch ohne A manifestieren ("Enhancer")
- Höhere Überlebenschancen mit A, als ohne A
- Zufällig häufiger Vorkommen in Bevölkerungsgruppe
- Allel A vom alten chromosomalen Segment gelangt per Rekombination zu K und macht empfänglich für K => Linkage Disequilibrium => Veränderte Allelfrequenz
Wie wird das Linkage Disequilibrium berechnet?
- \(D = {(p11*p22) - (p12*p21)}\)
- \(D = {[(p1*q1)*(p2*q2)] - [(p1*q2)*(p2*q1)]}\)
Wie wird das normalisierte Linkage Disequilibrium berechnet? (Standartisierte)
- \(D' = {D \over D_{max}}\)
- \(D' = {D \over D_{min}}\)
- Dmax
- When D ≥ 0
- Dmax is the smaller of p1q2 and p2q1.
- Dmin
- When D < 0
- Dmin is the larger of p1q1 and p2q2.
Was sind Schwierigkeiten der Assoziationsanalyse?
- Inadäquate Kontrollen => Unterschiede Bevölkerungsgruppe bzw. Kontrollgruppe ungenügend definiert
- Gruppengrösse zu gering => zufällige Assoziationen
- Keine Korrektur bei mehrfachen Tests => p 0.05 = 5% wären falsch positiv (also ohne Assoziation). Besser wäre p = 0.01
Was ist eine mögliche Lösung um eine richtige Kontrollgruppe bei Assoziationsanalysen zu definieren?
- Transmission (Dis)Equilibrium Test
- Erhebung der Kontrolldaten von gleicher Person wie der Falldaten
The transmission-disequilibrium test (TDT) of Spielman et al. is a family-based linkage-disequilibrium test that offers a powerful way to test for linkage between alleles and phenotypes that is either causal (i.e., the marker locus is the disease/trait allele) or due to linkage disequilibrium. The TDT is equivalent to a randomized experiment and, therefore, is resistant to confounding. When the marker is extremely close to the disease locus or is the disease locus itself, tests such as the TDT can be far more powerful than conventional linkage tests
Wie wird das Linkage Disequilibrium interpretiert?
- D = 0: Linkage equilibrium
- D > 0: Linkage Disequilibrium
Durch die verschiedenen Analysen kann nur die chromosomale Region eingegrenzt werden. Wie wird das Krankheitsgen nun identifiziert?
- Mehrere ORF's im jenem Bereich möglich
- Anwendung zweier Methoden
- Positionelles Klonieren
- Positionsunabhängige Methoden
Wie wird die Priorität der Gene für das Positionelle Klonieren ermittelt?
- Expressionsstudien mittels RT-PCR => sollte exprimiert sein
- Funktionelle Homologie: Ähnlichkeit Protein mit anderen Krankheitsproteine, z.B. Tyrosinkinase-Rezeptoren
- Sequenzhomologie: Mutation in ähnlichem Gen ein vergleichbarer Phänotyp zur Folge hat
- Phänotypische Homologie mit Maus-, Hefe- und Drosophila melanogaster-Modelle
Welche Methoden gibt es für positionsunabhängiges Klonieren?
- Bekanntes fehlerhaftes Protein mit mind. bekannter AS-Teilsequenz
- Anwendung degenerierter Primer auf gDNA-Bibliothek
- Unbekannte AS-Sequenz, aber Ak gegen Protein
- Anwendung Ak auf cDNA-Expressionbibliothek
- Funktionelle Komplementarität: Biochemische/Funktionelle Defekt Zellkultur
- Anwendung cDNA-Library gesunder Person auf Patientenkultur => Welche repariert den Defekt?
- Auch mit Mausmodell, wenn vorhanden => Anschliessend Homologiesuche in Mensch
- Selten
Was versteht man unter einer gDNA-Bibliothek?
- Fragmente des Genoms als Plasmide in Bakterien => viele unterschiedliche Bakterien
Wie funktioniert das Prinzip des Positionsunabhängigen Klonieren mittels bekannten fehlerhaften Protein und mind. teilweise bekannter AS-Sequenz?
- Screening einer gDNA-Bibliothek mit degenerierten Primer
- Sonde hybridisiert mit passendem Bakterium und resultiert in Amplifikation
Was ist der Bezug von Tumore und der natürliche Selektion?
- Tumore entstehen durch zufällige Mutationen und natürliche Selektion innerhalb Zellpopulation eines Organismus
- Sowohl Spezies und Tumore entstehen durch zufällige Mutationen, doch ein Unterschied besteht
- Tumore
- Somatische Mutationen
- Population von Zellen innerhalb eines multizellulären Organismus
- Pflanzen und Tiere
- Gonosomale Mutationen
- Population verschiedener multizellulären Organismen
- Tumore
"Multizelluläre Organismen haben die Tendenz zu Tumoren."
- Dies ist korrekt
- Verhinderung mittels Apoptose
Wieso sind die Mutationen in einem Tumor abhängig von einander und nicht unabhängig?
Was versteht man unter Driver- und Passenger-Mutationen?
- Driver-Mutation: Mutationen, die zur Tumorneogenese beitragen
- Onkogene
- Tumorsuppressorgene
- Passenger-Mutation: Mutationen, die nicht zur Tumorneogenese beitragen
Was ist ein Vorteil vom Phenotyp des Tumors im Vergleich zu Schizophrenia or Congenital Heart Malformations?
- Eindeutig erkennbarer Phänotyp: Unkontrollierte Proliferation
Was versteht man unter einem Tumorsuppressorgen?
- Involviert in negative Regulation Zellteilung
- Funktionen
- Korrekte Zellteilung
- Genomstabilität
- Apoptose
- Grundsätzlich "Loss of Function" Mutationen