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Flashcards	126
Language	Deutsch
Category	Psychology
Level	University
Created / Updated	26.11.2021 / 26.02.2025
Weblink	https://card2brain.ch/box/20211126_afg_kurs_1_bis_3
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Wovon gehen Constitutional Predisposition Modelle aus?

genetisch bedingte körperliche Faktoren beeinflussen sowohl die Persönlichkeit als auch pathophysiologische Prozesse
eine genetisch bedingte erhöhte physiologische Stressreaktivität kann z.B. sowohl das subjektive Erleben und Verhalten beeinflussen als auch - unabhängig davon - die Entstehung von Krankheiten bewirken.

Welche empirischen Ergebnisse liegen zu den Constitutional Predisposition Modellen vor?

wenige Studien, da sehr aufwendig
es muss bei den TN Verwandtschaft vorliegen oder/und es müssen Genanalysen durchgeführt werden
Einflüsse der Umwelt können nur schwer ausgeschlossen werden
meisten Studien fokussieren nur auf einen der beiden Wirkzusammenhängen, also entweder auf genetische/biologische Grundlage von Persönlichkeit oder von Krankheit
- sowohl Persönlichkeit als auch Erkrankungen können genetische Komponente haben!

Was ist allen Studiendesigns gemeinsam, die den kausalen Einfluss von Persönlichkeit auf die Gesundheit untersuchen?

Es sind deskriptive Beobachtungsstudien

Welche drei Designs werden am häufigsten benutzt, um den kausalen Einfluss von Persönlichkeit auf Gesundheit zu untersuchen?

Prospektive Designs
Quasi-prospektive Designs
Fall-Kontroll-Studien/Querschnittsdesigns

Mit welchem Studiendesign können kausale Zusammenhänge zwischen Persönlichkeit und Gesundheit/Krankheit direkt untersucht werden?

Fall-Kontroll-Studien/Querschnittsdesigns

Prospektive Designs

Quasi-Prospektive Designs

Welche Studien stellen die qualitativ hochwertigsten Studien dar, um den Einfluss von Persönlichkeit auf Gesundheit/Krankheit zu untersuchen?

Quasi-Prospektive Desings

Querschnittsstudien/Fall-Kontroll-Studien

Prospektive Designs

Welches Studiendesign ist hier beschrieben?

In diesem Design wird zu Beginn der Studie die Persönlichkeit gesunder Probanden bestimmt und nach vielen Jahren bzw. Jahrzehnten die Morbidität und/oder Mortalität erhoben. Da die Persönlichkeit lange vor dem Auftreten von Erkrankungen bzw. dem Tod erfasst wird, können kausale Zusammenhänge direkt untersucht werden. Auch können verschiedene Persönlichkeitseigenschaften und verschiedene Erkrankungen berücksichtigt werden.

Prospektive Designs

Methoden bei der Erforschung des Zusammenhanges von Persönlichkeit und Gesundheit: Was stimmt?

In Quasi-Prospektiven Designs wird die Persönlichkeit kurz nach der Diagnose erhoben

In Quasi-Prospektiven Designs werden z.B. Personen mit Verdacht auf bestimmte Krebserkrankungen untersucht oder auch Personen, die an Vorsorgeuntersuchungen teilnehmen

Prospektive Designs sind sehr kostensparend

Kosteneffizienz von quasi-prospektiven Designs ist sehr hoch

Varianzeinschränkungen sind in quasi-prospektiven Designs kein Problem

Methoden bei der Erforschung des Zusammenhanges von Persönlichkeit und Gesundheit: Was stimmt?

Ein großer Vorteil von Prospektiven Designs ist dass sie durch ihre lange Dauer anfällig für Dropouts sind

Die Varianz in quasi-prospektiven Designs ist eingeschränkt, weil oft Hochrisikopatienten untersucht werden oder die Patienten schon eine Ahnung haben (Diagnoseverdacht)

Es können in quasi-prospektiven Designs kausale Zusammenhänge untersucht werden

In Fall-Kontroll-Studien und Querschnittsstudien wird die Persönlichkeit nach der Diagnose erfasst

In Querschnitsstudien werden Selbstauskünfte genutzt

Welches Studiendesign wird hier beschrieben?

Die Persönlichkeit der Personen wird nach der Diagnose erfasst und mit der Persönlichkeit von Personen ohne solch eine Diagnose verglichen

Fall-Kontroll-Studien bzw. Querschnittsstudien

Mediationsanalysen

Prospektive Designs

Moderatoranalysen

Quasi-Experimentelle Designs

Welche Aussagen stimmen bezüglich der Studiendesings Fall-Kontroll-Studien und Querschnittsdesigns?

Fall-Kontroll-Studien arbeiten meist mit Krankenakten

Querschnittsstudien arbeiten meist mit Fremdauskünften

Sind sind kosteneffektiv

noch schwerer zu interpretieren als quasi-prospektive Studien

Diagnosekenntnis oder Leiden unter Krankheit kann zu Veränderungen in der Persönlichkeit, vor allem affektiv, führen

Was ist in Deutschland die häufigste Todesursache im Erwachsenenalter?

Herz-Kreislauf-Erkrankungen - vor allem koronare Herzkrankheiten (KHK) wie Herzinfarkt oder Angina Pectoris

Prävalenz KHK bei Männern 10 %, bei Frauen 7 %

Wie entstehen KHK?

- Folge von Verengungen der Herzkranzgefäße (Arteriosklerose) durch Ablagerungen (Plaques), wodurch Herzmuskel nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden kann

- dies kann im fortgeschrittenen Staium zu Brustschmerzen und Brustenge sowie Herzinsuffizienz, Herzinfarkt und Herzrhythmusstörungen führen

Was sind Risikofaktoren für KHK?

Rauchen
Adipositas
Fettstoffwechselstörungen
Bewegungsarmut
Bluthochdruck
Diabetes mellitus

Wer definierte das Typ-A-Verhaltensmuster in den 1950er Jahren und für was sollte es Risikofaktor sein?

Definiert vom Kardiologen Meyer Friedman (nachdem er fand, dass in seinem Wartezimmer die Stühle deutlich abgewetzter waren wie bei anderen Fachärzten)

sollte weiterer Risikofaktor für die Entstehung von KHK sein

Wie definiert sich das Typ - A- Verhaltensmuster?

- geprägt von zeitlicher Dringlichkeit und Ruhelosigkeit

- Ehrgeiz

- exzessive Tatkraft

- Aggressivität

- Feindseligkeit

- Konkurrenzstreben

- Leistungsdruck

- Ungeduld

- Staccato-Sprechweise

[Typ B- Verhaltensmuster hingegen: Abwesenheit dieser Merkmale sowie Unbekümmertheit und stärkerer Fokus auf außerberufliche Aktivitäten]

In welchen zwei großen prospektiven Studien zeigte sich, dass das Risiko für KHK bei Personen des Typ-Verhaltensmusters ungefähr um das zweifache erhöht ist als bei Personen mit Typ-B-Verhaltensmuster?

- Western Collaborative Group Study (WCGS)

- Framingham Heart Study (FHS)

Was wurde in Replikationsstudien zur Western Collaborative Group Study (WCGS)

und zur Framingham Heart Study (FHS) gezeigt in Bezug auf den Zusammenhang von Typ-A-Persönlichkeit und KHK?

- es ergab sich ein weniger deutliches Ergebnismuster

- lediglich die Teilkomponente Feindseligkeit war ausschlaggebend für die erhöhte WSK an einer KHK zu erkranken

(aber auch nur 2 % als unabhängiger Risikofaktor erklärte Varianz)

Typ - C Persönlichkeit: Welche Aussagen stimmen?

In Deutschland erkranken 43 % der Frauen und 51 % der Männern irgendwann im Laufe ihres Lebens an Krebs

die biologisch/medizinischen Ursachen von Krebs sind weniger gut erforscht als bei KHK

Typ B Persönlichkeit als Risikofaktor für Krebserkrankungen erkannt

Es gibt keinen klaren Zusammenhang zwischen Persönlichkeit und Krebserkrankung

Womit beschäftigte sich Lydia Temoshok?

Anfang der 80er: Typ C Persönlichkeit (cancer prone personality) als Risikofaktor für Entstehung und ungünstigen Verlauf einer Krebserkrankung

Welche Aussagen stimmen zur Typ-C-Persönlichkeit?

kooperativ, geduldig, wenig durchsetzungsfähig, unterdrücken neg. Emotionen, vor allem Ärger, fügen sich externen Autoritäten

Typ-C-Persönlichkeit als Gegenteil von Typ-B-Persönlichkeit

Typ C Gegenteil des Typ A-Verhaltensmusters

Empirische Studien die Typ C- als Risiko für Krebs: beinhalteten vorwiegend Risikopatienten kurz vor Diagnose und Patienten, die bereits Krebsdiagnose hatten

In welche 2 Gruppen kann man gesundheitsrelevante Persönlichkeitsmerkmale einteilen?

kog. Merkmale wie: habituelle Erwartungen, Einschätzungen, Überzeugungen
affektive Merkmale: Erleben und Regulation von Emotionen

Persönlichkeit und Gesundheit: Welche Aussagen stimmen?

Im Selbstregulationsmodell nach Scheier und Carver wird dispositionaler Optimismus als protektiver Faktor beschrieben

Optimismus hat nur einen Einfluss auf psychische Gesundheit

Optimismus steht auch in Zusammenhang mit weniger berichteten Krankheitssymptomen, weniger Schmerzen und Erschöpfung, höherer selbsteingeschätzten Gesundheit

Optimisten zeigen im Vergleich zu Pessimisten mehr gesundheitsförderliche Verhaltensweisen

In komplexen Stresssituationen zeigen Optimisten KEINE ungünstigen physiologischen Reaktionen wie gesteigerte Herzfrequenz und erhöhte Cortisolsekretion

Welche Auswirkungen haben negative Affektivität und Neurotizismus auf die Gesundheit?

Erhöhte Anfälligkeit für psychische Störungen

Erhöhte Anzahl von Krankheiten und Krankheitssymptomen

NA/Neurotizismus führen zu signifikant höherer Morbidität und höherer Mortalität, vor allem kardiovaskulären Erkrankungen

Es ließen sich Belege für Zusammenhang von NA/Neurotizismus mit physiologischer Stressreaktivität und Entzündungsstatus (immunologischen Prozessen) finden

Zwillingsstudien geben Hinweis auf genetischen Wirkungsweg zwischen NA/Neurotizismus und Schmerzen

Was ist die Typ - D - Persönlichkeit?

Typ-D-Persönlichkeit (= TDP.) [engl. type D personality], [GES, KLI, PER], im Kontext koronarer Herzerkrankungen wurde das Konstrukt der TDP. von Denollet und Kollegen im Jahr 1995 eingeführt (Denollet et al., 1995). Unter TDP. versteht man den distressed personality type, der durch eine Kombination ausgeprägter neg. Affektivität und sozialer Inhibition charakterisiert ist. Die soziale Hemmung ist auf Verhaltensebene durch eine Inhibition emot. Ausdrucks (Emotionsregulation) in sozialen Situationen und intrapsych. durch das Bedürfnis nach Vermeidung der Ablehnung durch andere charakterisiert.

https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/typ-d-persoenlichkeit

Studie:

Persönlichkeitstyp D steht in keinem Zusammenhang mit schwerwiegenden unerwünschten kardiovaskulären Ereignissen bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit, die mit einem intrakoronaren Stent behandelt wurden

Thomas Meyer, Ph.D., M.D. & Sharif Hussein, M.S. & Helmut W. Lange, M.D. & Dr. Christoph Herrmann-Lingen

Welche Methoden wurden verwendet?

Cox-Regressionsanalysen
Kaplan-Meier- Methode
Log-Rank-Test

Studie:

Persönlichkeitstyp D steht in keinem Zusammenhang mit schwerwiegenden unerwünschten kardiovaskulären Ereignissen bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit, die mit einem intrakoronaren Stent behandelt wurden

Thomas Meyer, Ph.D., M.D. & Sharif Hussein, M.S. & Helmut W. Lange, M.D. & Dr. Christoph Herrmann-Lingen

Was ist das Ziel der Studie?

Ziel: Prognostische Validität der Typ-D-Persönlichkeit bei KHK - Patienten untersuchen

Für welche Erkrankung wurden die ersten Patientenschulungsprogramme durchgeführt?

Rheuma

Übergewicht

Diabetes mellitus

Wieviele Diabetes-Betroffene gibt es in Deutschland (Stand 2018)?

mehr als 6 Millionen

Dunkelziffer: etwa zwei Millionen ohne Diagnose

Diabetes: Welche Aussagen stimmen?

Bei Typ 1 besteht eine Insulinresistenz

Bei Typ 2 besteht eine INsulinresistenz

Typ 1 ist eine Autoimmunerkrankung

bei beiden Formen sind Entstehungsmechanismen noch nicht ganz geklärt

Definition Diabetes Typ 1

Autoimmunerkrankung: bei der wegen Funktionsverlust der Inselzellen in Bauchspeicheldrüse eine beeinträchtigende Insulinsekretion resultiert

Was versteht man unter einem Disease-Management-Programm?

Umfassendes, strukturiertes, durch KK finanziertes Behandlungskonzept

Wirksamkeit von Diabetes-Patientenschulungen?

Signifikante, wenn auch häufig kleine, Effekte zum Beispiel bei der Verbesserung der Stoffwechseleinstellung, Senkung von schwerwiegenden Folgen (Einbuße Sehkraft, Fußschäden)

In welcher Datenbank lassen sich Patientenschulungsprogramme recherchieren?

Datenbank vom Verein: Zentrum Patientenschulung und Gesundheitsförderung e.V.

Wie lautet das Zeitkriterium "Dauerbehandlung" bei der Definition chronischer Krankheiten?

mindestens einmal pro Quartal

Wofür steht ICF?

Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit

= International Classification of Functioning, Disability and Health

Was sind Komponenten des ICF-Modells?

Körperfunktionen- und strukturen

Partizipation

Umweltfaktoren

personenbezogene Faktoren

Aktivitäten

Wo findet man in Deutschland die rechtliche Grundlage für Patientenschulungsprogramme?

SGB 9 Paragraph 1 (Bestimmungen zur gesetzlichen Pflegeversicherung)

SGB V Paragraph 43 Abs. 1 Nr 2 (Bestimmungen zur gesetzlichen Krankenversicherung)

Was ist "Obeldicks"?

Ein Adipositas Schulungsprogramm für Kinder und Jugendliche, über ein Jahr ausgelegt, 75 Schulungseinheiten mit je 90 Minuten

Was ist M.O.B.I.L.I.S?

Patientenschulung für Erwachsene mit Adipositas

Abkürzung steht für: multizentrisch organisierte bewegungsorientierte Initiative zur Lebensstiländerung in Selbstverantwortung

AFG - Kurs 1 bis 3

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