HF Pflege Block 01 Intim- Privatsphäre, Scham, Nähe und Distanz

«Ein Zustand eines Individuums, in dem es frei ist von Interventionen anderer bezüglich seines intimen persönlichen Interesse» 

«das Gefühl, dass andere ausgeschlossen sein sollen von etwas, das einen betrifft, und auch das Anerkennen, dass andere das gleiche Recht haben»

«Prozess der Kontrolle über den Zugang anderer zu sich selbst»

• Mit sich alleine sein können 

• Rückzugsmöglichkeiten haben 
• Anonym sein 
• Intimität geniessen
• Kontrolle über soziale Kontakte haben 
• Eine psychologische Barriere haben 

Duden:

• «ganz persönlicher Lebensbereich eines Menschen»

Psychologie Duden: 

• «Privater, gesellschaftlichen Einflüssen nur scheinbar entzogener Verhaltens- und Handlungsbereich in den der einzelne nur wenigen Menschen, zu denen er eine intime (enge) Beziehung hat, Einblick gewährt. 

Öffentliche Zone

Ca. >360cm 

Soziale Zone 

Ca. 120 – 360cm

Persönliche Zone 

Ca. 45 – 120cm 

Intime Zone

0 – 45cm 

• Öffentlicher Bereich 
• Halböffentlicher Bereich 
• Privater Bereich 
• Intimer Bereich 

«Scham ist ein Gefühl, das alle Menschen kennen. Sie ist eine Form von Angst, die universell und zugleich immer auch individuell ausgeprägt ist, je nach Lebensgeschichte und kultureller Prägung.»

Ethische Sicht 

• Ein auf Schutz und Distanz bedachtes Sozialverhalten, das die Personenwürde und die Unantastbarkeit der Intimsphäre sichert

• Die durch die Scham gesetzten Tabugrenzen beziehen sich in erster Linie auf die Sexualität 

Die soziale Scham 

• «Schwellenangst», d.h. aus Angst, sich eine Blösse zu geben, Menschen nicht aus sich heraus 

Die geistige Scham

• Sich in sich selbst zurückzuziehen 

• Sie meldet sich in existentiellen Lebenssituationen, so im Wunsch nach einem Intimraum 

• Unbehagen, Unwohlsein 
• Verkrampfung 
• Angst 
• Ablehnung / Aggression 
• Nervöse Bewegungen 
• Entzug der Beobachtung 

• Augen senken 
• Kopf senken 
• Augenkontakt vermeiden, wegsehen 
• Bedecken der betroffenen Stellen 

• Plötzliche Hautverfärbung 

• Rot werden
• Bleich werden 

• Finger drehen, Hände reiben 
• Zittern 

• Ein entsprechendes Thema 
• Entblösste Körperteile 
• Bildungsdefizit

• Abweichung von verlangten sozialen Normen 

• Erziehung 
• Persönlichen Erfahrungen 
• Kulturelle Erfahrungen 
• Situationen 
• Stimmung 
• Beziehung zu der kontaktierenden Person

• Die Grenze von Nähe und Distanz verläuft individuell und unterschiedlich 
• Sie sind keine konstante Grösse, sie kann sich im Laufe des Lebens verändern  

• Anklopfen 
• Pflegerische Massnahmen gebündelt durchführen 
• Für die pflegerischen Massnahmen Absprache treffen 
• Vor den Massnahmen, welche im Privatbereich oder im Intimbereich stattfinden informieren und oder im Intimbereich stattfinden informieren und Einwilligung einholen 
• Gleichgeschlechtliche Pflege ermöglichen 
• Störungsfreie Ruhezeiten vereinbaren und visualisieren 
• Sichtschutz einsetzten 
• Mobilisationshilfen ermöglichen 
• Regelmässige Raumbelüftung 
• Minimieren der Geräuschbelästigung 
• Eine vertrauensvolle pflegerische Beziehung aufbauen 

• Initialberührung über Sozialisation, z.B. Hände, Arme oder Schulter
• Klare Informationen über nächste (Berührungs-) Schritte geben 
• Sich Zeit nehmen 
• Mit flächig aufgelegter Hand berühren (nicht punktuell)
• Mit konstantem Druck (nicht zerstreut / fahrig) 
• Deutlich beginnen und deutlich beenden 
• Respektieren, wenn sich jemand nicht berühren lassen will 

Je nach Erziehung oder Kultur haben wir ein anderes Empfinden von Scham, Intim- und Privatsphäre. Diese Auffassung ist bei jedem Menschen individuell und nie gleich.