Neurologische Notfälle
Anatomie, Physiologie und Pathologie
Anatomie, Physiologie und Pathologie
Set of flashcards Details
Flashcards | 60 |
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Language | Deutsch |
Category | Medical |
Level | Other |
Created / Updated | 24.08.2021 / 29.08.2021 |
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Synkope
- Myoklonien
- Bradykardie und Hypotonie bis Asystolie
→ sind nicht postiktal, kein Einnässen
→ genaue Anamnese resp. Ereignis und Beschreibung
Polyneuropathie
→ Erkrankung der peripheren Nerven aus nichttraumatischer Ursache
Polyneuropathie Pathophysiologie
• bei Alkohol-Mißbrauch
• bei Stoffwechselstörung (Diabetes)
• bei Unterernährung (Vitamin Mangel, vor allem B12 und Folsäure)
• bei Infektionen (Lepra, Borreliose, HIV)
• bei endokrinen Erkrankungen (Hyperthyreose)
• genetisch bedingt
• Reduktion der myelinisierten Fasern
Symptome
• distal betonte Parästhesien und Sensibilitätsminderungen
• später schlaffe Lähmung
• Reflexlosigkeit
• Muskelatrophie
• trophische Hautveränderungen
Diagnostik
• Elektromyographie (Aktivität infolge Axonschädigung)
• Elektroneurographie (Leitungsgeschwindigkeit ¯)
• Biopsie und Histologie
Therapie
• Behandlung der Grundkrankheit
• Ausschaltung von Schadstoffen
• Physiotherapie
Polyneuropathie im RD
• Patienten mit Diabetes mellitus haben oft ein reduziertes Schmerzempfinden
• Beispiel: schmerzarmer bis schmerzloser Myokardinfarkt mit Atemnot, EKG und Labor-Veränderungen
• Anamnese: Frage nach weiteren relevanten Erkrankungen
Appalisches Syndrom
Grosshirn geht kaputt aber Kleinhirn bleibt → Wachkoma
→ Vermehrt bei Verlegungen
Multiple Sklerose
→ primär entzündliche Erkrankung des ZNS mit herdförmiger Entmarkung von Nervenfasern
Pathophysiologie
- unklar
- evtl. Virusinfektion
- evtl. Autoimmunerkrankung
- im gesamten ZNS fleckförmige Herde von derber Konsistenz
- selektive Entmarkung ( Zerstörung der Myelinscheiden )
- später Narbenbildung ( Gliagewebe )
Symptome
- zerebrale und spinale Symptome:
- spastische Paresen (unvollständige Lähmungen)
- Sensibilitätsstörungen
- zerebellare Ataxie
- Blickparesen
- Schluckstörungen
- Querschnittlähmung
- Blasen-Mastdarmstörungen
- Psychische Störungen z.B. Depressionen
- schubartiger Verlauf, teilweise Rückbildung
- chronisch fortschreitend
Prognose
- abhängig von Verlaufform und Komplikationen
- 20 % gutartig mit Zufallsdiagnose
- 5-10 % bösartig mit tödlichem Verlauf in Monaten bis wenigen Jahren
- mittlere Krankheitsdauer >25 Jahre
- 30 % auch nach längerem Verlauf ohne Behinderungen
Wernicke-Korsakow-Syndrom
→ Vit B1 Mangel (Thyamin)
- Einseitige Ernährung oder Alkis
- Gleichgewichtsstörung, Ophtalmologische Störung, Verwirrt, vegetativ, aufsteigende Schwäche
→ Störung des Kleinhirns
→ aktuelles Zustand von zu Hause erfragen
Morbus Parkinson
Pathophysiologie
- Untergang regulierender Anteile des Mittelhirns
- Dopamin-Mangel (Botenstoff im Gehirn)
- Balance im motorischen System geht verloren
- Bewegungsabläufe sind gestört
Symptome
- langsamer schlurfender Gang
- gebeugte Haltung
- Arme schwingen nicht mit
- sich wiederholende Bewegungen
- Ruhetremor (Zittern)
- Rigor (erhöhter Muskelgrundtonus)
- Problem, willkürliche Bewegungen in Gang zu setzen und zu Ende zu führen = Akinesie
Therapie
- mildernd:
- Gabe von L-Dopa als Vorstufe vom Dopamin
- Krankengymnastik (spez. Gehstörungen)
Prognose
- langsam fortschreitender Verlauf
- 25 % innerhalb 5 Jahren arbeitsunfähig
- etwa 20 Jahre bis zur völligen Hilflosigkeit
- zusätzlich Demenz und Merkschwäche
Morbus Parkinson im RD
- Die gezeigten Beschwerden sind real vorhanden, sie können nicht mit Willenskraft unterdrückt werden
transiente globale Amnesie (TGA)
→ kompletter Gedächnis Ausfall, retro oder anterograd
→ harmlos, hält ca. 24h an
→ ungefährlich solange keine weiteren Symptome dabei sind
→ ins Spital zur Untersuchung und Ausschluss von DD
Hirntumore
- Tumor mit Ursprung im Hirngewebe (primär)
- als Metastase (z.B. Bronchial-Ca, Melanom)
- sind auch bei geweblicher Gutartigkeit durch ihre Raumforderung oft bösartig
- bei Kinder nach Leukämien die häufigste Form von Neubildungen
Symptome
- (je nach Ort):
- Hörstörungen ( Hörnerv )
- Sehstörungen ( Sehnerv )
- Sprachstörungen
- Kopfschmerzen
- Schwindel, Erbrechen
- Müdigkeit
- Krampfanfälle
- psychische Veränderungen ( Frontalhirn )
- Ausfall der Vitalfunktionen (Hirnstamm)
CVI
- Akute neurologische Defizite durch eine Minderperfusion
- Gefässeinengung, Verschluss oder Embolie bei Arteriosklerose 85% und 15% arterielle Blutungen
- Penumbra erhalten!
Symptome
- Sehstörungen, Blickdeviation
- Schluckstörungen
- Kopfschmerzen, Schwindel
- Übelkeit, Erbrechen
- Dysarthie, Broca (motorisch) oder Wernicke (sensorisch) Aphasie
- Synkopen
- Bewusstseinsstörung
- Urininkontinenz
A. cerebri anterior
- Bewusstsein, Bein, Urininkontinenz, eingeschränktes Urteilsvermögen
A. cerebri media (häufigste)
- Stamm, Kopf, Arme, Aphasie, Blickdviation, Neglect (Aufmerksamkeitsstörung, nimmt Körperhälfte nicht wahr obwohl andere Sinne funktionieren)
A. cerebri posterior
- beeinflusst Denkprozess, trübt ein, reduzierte Gesichtsfelder
A. vertebrobasilaris
- Schwindel, Synkopen, Ataxie, Fehlfunktion der Hirnnerven
Cincinnati Prehospital Stroke Scale, FAST
- Face: Gesichtslähmung (Zähne zeigen oder lächeln lassen)
- Arm: Armbewegung (Augen schliessen und beide Arme für 10 Sekunden geradeaus strecken lassen Handfläche nach oben)
- Speech: Abnormale Sprache
→ 1x pos. ist die Wahrscheinlichkeit bei 72%, alle drei = > 85%
- Ischämische Attake (TIA)
- Symptomdauer <1 h (innert 24h) und einen unauffälligen Befund im MRT
- Klassifikation präklinisch nicht möglich
- Warnsignal, 10% innert 90 Tagen CVI, meist inner den ersten 2 Tagen
Massnahmen
- Bodycheck spez.: Verletzungen nach Sturz
- wenn bei Bewusstsein:
- hyperton: 15 - 30° Oberkörperhochlagerung
- hypoton: Flachlagerung auf dem Rücken
- Fixieren und Abpolstern der gelähmten Extremitäten
- Monitoring, EKG, Temperatur, BZ
- Hilfe bei Erbrechen (Achtung Aspirationsgefahr bei Schluck-Lähmung)
- Schneller Transport!
- Blutdrucksenkung bei > 220/120 um max 20%, MAD mind 60 mmHg
- bei Hypotonie RRsyst. >=100 mmHg anstreben ( Infusion, ggf. Katecholamine z.B. Dopamin über Perfusor)
→ Lysetherapie innert 4.5 h (i.v.), innert 6h (i.a)! Achtung Kontraindikationen
Epiduralhämtom
→ Ansammlumng zwischen innerem Schädelknochen und Dura mater
Traumatologische Verletzung der Arterien im Epiduralraum → Masseneffekt mit hohem Druck, Schädelfraktur. Ateria meningea media → 80% temporoparietalen Region, 10% frontal/okkzipitalen Region. 2/3 arteriel, 1/3 venös bedingt. durck den starken Druck = Hirnmassenverschiebung und Herniation. 3. Hirnnerv → kontralaterale Hemiparese und ipsilaterale Pupillenerweiterung.
Symptome
- Bewusstseinsverlust
- eintrüben
- luzides Intervall (symptomfreier Intervall (dekompensiert)
- starke Kopfschmerzen
- erbrechen
- Ausfälle
- Trauma
- Schwindel
- Schwäche
- einseitig erweiterte Pupille (akkomodationsstörung III. oclomotorius → kein Engstellen mehr)
- Cushing Triade (Hypertonie, Bradykardie, unregelmässiges Atemmuster)
Therapie
- ABC Therapie, nicht zu viel Flüssigkeit, HWS Sicherung, Intubation, CT
- systolischer BD bei 80-90 mmHg
Subduralhämatom
→ Ansammlung zwischen Dura mater und Arachnoidea. Akut (Verletzung bis 3d später), subakut (3d bis 2 Wochen) oder chronisch (2-3 Wochen).
→ Riss der Brückenvenen (zwischen Blutgefässen der Grosshirnrinde und venösem Sinus). Subakut: geronnenes Blut im Subduralraum kann wieder verflüssigen. Chronisch: Blutbestandteile sind zersetzt = seröse Flüssigkeit bleibt im Subduralraum.
Ursache
- direktes Trauma, Contre-Coup (Shaken-Baby), akute Dezeleration, stumpfe Kopftrauma, Verminderung der Hirnmasse (Alter, chronisch)
Symptome
- vorübergehende Bewusstseinsverlust
- Amnesie
- asymptomatisch
- Persönlichkeitsverlust
- erhöhter ICP (KopfSZ, Sehstörung, Übelkeit, Erbrechen (Vagus))
- Hemiparese
- Hemiplegie
- Schwäche
→ Risiko: Pat mit Blutgerinnungsmedikamenten, Alkoholiker, geriatrische Patienten
Therapie
- ABC stabilisieren, Begleitverletzungen, HWS stabilisieren, Traumazentrum, Neurochirurgie
Subarachnoidalblutung
→ Arterien auf der Oberfläche des Gehirns in den Subarachnoidalraum zwischen Pia mater und Arachnoidea, häufig in den Ventrikeln (Reizung) → Meningismus → ICP steigt erst später, wegen der Verteilung in den Ventrikeln
Ursache
- Trauma (Autounfall), zerebrale Aneurysmas, arteriovenöse Malformation, blutender Tumor, Hypertonie
→ Risiko: Alter Hypertonie, Rauchen, Arteriosklerose
Symptome
- Schlagartige und heftige Kopf SZ
- Bewusstseinsverlust
- meist hyperton
- A. cerebri media:
- Krampfanfälle
- motorische Defizite
- Übelkeit und Erbrechen
- Nacken SZ
- Photophobie
- Sehstörung
- Schwäche
- Nystagmus
Stadien
- leichte Kopf SZ, mit/ohne Meningismus
- schwere KopfSZ, keine neurologische Ausfälle
- leichte neurologische Ausfälle
- vermindertes Bewusstsein, fokales Defizit
- Koma, mit/ohne Strecksynergien
Therapie
- ABC stabilisieren
- nicht zu häufige BD Messung → steigert ICP
- CT oder MRI
- Lumbalpunktion
- schneller Transport
- Oberkörper 30° erhöhen
- Analgesie, Sedation
- Schock → Volumen und Vasopressoren
- Tranexam bei GCS < 8
Intrazerebrale Blutung
→ Hämorrhagischer Schlaganfall: kleine Arterien rupturieren und bluten durekt ins Hirngewebe. Hohe Mortalität
→ Risiko: Antikoagulanzien, Hyperton, Arteriosklerose, Kokain, Amphetamin, Rauchen
→ Lokalisation: Thalamus, Putamen, Zerebellum, Hirnstamm (direkte Schädigung oder indirekt durch Überdruck)
Ursache
- Aneurysma
- Hypertonie
- spontane Ruptur
- Trauma
Symptome
- erhöhter ICP
- Übelkeit
- Erbrechen
- Bewusstseinsstörung
- Koma
- Atemstörung
- Tod
- KopfSZ
- Krampfanfall
- Hypertonie
- steifer Nacken
- fokal-neurologisches Defizit
- Probleme mit Gehen und feinmotorik
- Schwindel (Vertigo)
- abnormale Augenbewegung
- Midline-Shift
Therapie
- schneller Transport
- ABC stabilisieren
- Infusion
- EKG Veränderungen
- BD senken
- MRI/CT
→ FAST siehe CVI
Meningitis
→ Entzündung der weichen Hirnhäute + Liquor
Symptome
- (hohes) Fieber
- Meningismus (Photophobie, Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit)
- Erbrechen/Übelkeit
- Vigilanzminderung
- Reizüberempfindlichkeit, Verwirrung
- Krampfanfälle
- Hirnnervenlähmungen
Kinder
- Schüttelfrost
- vorgewölbte Fontanelle
- verminderter Muskeltonus
- paradoxe Reizbarkeit (alleine Ruhig, auf den Armen schreiend)
Weg der Erreger
- Infektion via Blutweg durch Viren, Bakterien, Mykosen (Pilze) oder Protozoen
- infektiös bis nicht infektiös
- Fortleitung aus angrenzenden Strukturen (Nebenhöhlen, Mittelohr)
- offenes SHT
akute eitrige Meningitis
- bakteriell verursacht
- kurze Anamnese
- hohes Fieber
- rasche Entwicklung Hirndrucksymptomatik
- Übelkeit, Erbrechen
- deutliche Nackensteifigkeit bis zur Rückwärtsbeugung von Kopf und Rumpf
- ohne Antibiotika-Therapie meist tödlich oder bleibende geistige Schäden, schnelle Start Therapie
Meningokokken- Meningitis
- perakute Sepsis 1/3 aller Infektionen
- Besondere Form des septischen Schockes = Waterhouse Friderichsen Syndrom Einblutungen in die Nebennierenrinde
- Infolge der Sepsis kommt es zu hämorrhagischen Nekrosen der beiden Nebennieren
- schnelle Therapie, endet schnell letal
- junge Männer im Militär (isolation)
- petechiale Hautblutungen, Gerinnungsstörung, auch grosse Einblutungen und Exanthem
- rasche Verschlechterung des AZ (Blässe, Erbrechen, Durchfall, Schock), vorallem bei Kindern
- sofortige Gabe einer Antibiotika
- hohe Letalität
- weltweit, jedes Alter, besonders Kinder in den ersten beiden LJ oder zwischen 15-19 j.
- Komplikation: anhaltende Nekrosen mit Behinderung oder Amputation der betroffenen Extremitäten
Anamnese und Untersuchung
- Erkrankungsbeginn
- Erkältungen
- SHT
- Zeckenstich
- Aufenthalt in der Sonne
- Exanthem, Petechien
- Nackensteifigkeit
- Nervenfunktionen
Therapie
- Infektionsschutz
- AB Rozephin → Rücksprache im Spital
- Lumbalpunktion
Enzephalitis
Definition
- Entzündung des Gehirns mit Ausfällen durch Viren, schädigt Hirnparenchym
- gutartiger Verlauf
- am schlimmsten mit Herpes simplex Enzephalitis
- bei Verdacht Virostatikum
- 25% letal
Symptome
- Benommenheit
- Halluzinationen
- Bewußtlosigkeit, verminderte Vigilanz
- spastische Paresen
- Hirnnervenausfälle
- zerebrale Krampfanfälle
- Diagnostik via Liquorpunktion
- Übelkeit und Erbrechen
- Grippe, Erkältung
- vegetative Dysfunktion (zb Bradykardie)
- Myalgien
- hohes Fieber
- Lethargie
- KopfSZ, Photophobie
- Desorentiertheit
- Verhaltensveränderungen
- motorische und sensorische Defizite
Enzophalopathie
- Zerebrale Funktionsstörung
vielseitige Ursachen
- FSME, Borreliose, Menschen oder Tierbisse
- Hepatische Enzephalopathie: Ansammlung von Ammoniak, bei gestörter Entgiftung bei Leberversagen oder hepatischen Erkrankungen du
- Urämische Enzephalopathie: Niereninsuffizienz oder Nierenversagen mit Veränderung des pH Werts und Hirnödem
- Vergiftungen, metabolische Ursachen, HIV, Sepsis, hypertensive Notfälle
- Wernicke-Enzephalopathie: Thiaminmangel, Symptomtrias:
- Bewusstseinsstörung
- Gangunsicherheit (Ataxie)
- Augenmuskellähmung (Ophtalmoplegie)
- → Ursache längjahriger Alkoholabhänigkeit
→ Virus verbreitet sich via Blutbahn und dringt erst dann in das ZNS ein
Klinische Bild hängt von der Grunderkrankung ab
- Kopf SZ, Vigilanzstörung, Delir, psychische Veränderungen sind zu erwarten
- Myklonien (unwillkürliche Zuckungen einzelner Muskeln) und Krampfanfälle sind möglich
Therapie
- Selbstschutz!
- Hydrozephalus
- erhöhter ICP
- Hirnbiopsie
Myelitis
→ Entzündung des Rückenmarks
- schlaffe Paresen
- herabgesetzte bis aufgehobene Eigenreflexe
Nervenverletzung im peripheren Nervensystem
- Axon und Markscheide verletzt aber Zellkörper intakt bleibt, können Schwann-Zellen unter günstigen Umständen eine neue Markscheide bilden
- Es bildet eine erneute Aussprossung des Axonstumpfes und eine Regerneration des Axons
Entscheidend ist der Schweregrad der Nervenläsion
- Neuropaxie
- Anatomischen Unterbrechung und spontanen Rückbildung der Symptome
- Axonotmesis
- Schädigung mit erhaltener Hülle
- Neurotmesis
- Durchtrennung des kompletten Nerves
- Sofortige motorische und sensible Ausfälle sorgt
- Mikrochirurgisch kann eine Nervennaht versucht werden
Nervenverletzung des ZNS
- Durchtrennung von Axonen zb bei Rückenmarksverletzung
- Sind bisher irreparabel
Spinaler Schock
→ Verletzung des Rückenmarks
Symptome
- plötzlicher Ausfall von vegetativen, motorischen und sensorischen Funktionen
Lähmungen
- Alle Impulse des zentralen motorischen Systems (Impulse der Pyramidenbahnen, extrapyramidalen Bahnen und der Schaltkreise der Muskelreflexe) enden an den motorischen Vorderhornkreise des Rückenmarks
- Diese stellen die peripheren motorischen Neurone (2. Motoneuron) dar, die zentralen Neuronen (1. Motoneuron) für die Willkürmotorik im primären motorischen Rindenfeld liegen
Periphere Lähmung
- Schädigung im Bereich der 2. Motoneurone (Läsionen motorischer Vorderhornzellen)
- Können keine Impulse mehr zu den Muskeln geleiten
- Die Unterbrechung der Reflexbögen führt zum Verlust des Muskeltonus, Muskeln sind schlaff und gibt Atrophie
- Rein periphere Lähmung = immer schlaffe Lähmung
- Zb Poliomyelitis, Vorderhornzellen werden durch Viruszellen zerstört
Zentrale Lähmung
- Ausfall des 1. Motoneuron, Pyramidenbahnläsion
- Schaltkreis für Muskelreflexe sind erhalten, Ruhetonus ist durch Ausfall hemmender Impulse exrapyramidalen Fasern gesteigert
- Die gelähmten Muskeln setzen passive Bewegungen einen erhöhten Wiederstand entgegen und atrophieren nicht = spastische Lähmung
Ursachen
- Schlaganfälle
- Zerebralparesen (O2 Mangel unter Geburt)
- Plegie oder Paralyse:
- Vollständig aufgehobene Bewegungsfähigkeit der betroffenen Muskeln
- Parese:
- Verminderte, aber nicht aufgehobene Bewegungsfähigkeit betroffener Muskeln
Querschnittlähmung
- Überwiegend zentrale Lähmung mit peripherem Anteil
- Unterbrechung des Rückenmarks mit konsekutivem Ausfall aller sensiblen Empfindungen und willkürlicher Bewegung en unterhalb des Schädigungsort
- Durch Pyramidenbahnläsion resultieren zentrale spastische Lähmungen mit gesteigerten Eigenreflexen
- Höhe der Schädigung, durch die Zerstörung der motorischen Vorderhornzellen zu peripheren, schlaffen Lähmungen und Ausfall der Reflexe
- Naben Sensibilität und Willkürmotorik könne auch vegetative Funktionen betroffen sein (Blase, Darm, Sexualtrieb, Hautdurchblutung, BD, Tempi)
- Ausmass ist von der Höhe abhängig
- Oberhalb C6 Lähmung aller vier Extremitäten, Ateminsuffizienz (Diaphragma N phrenicus Höhe C3-C6), Tetraplegie
- Unterhalb von Th1 ist der plexus brachialis, nur Beine betreffend Paraplegie