HS Volkswirtschaft

HS Volkswirtschaft 3. Auflage

HS Volkswirtschaft 3. Auflage


Fichier Détails

Cartes-fiches 323
Langue Deutsch
Catégorie Economie politique
Niveau Apprentissage
Crée / Actualisé 23.08.2021 / 07.11.2022
Lien de web
https://card2brain.ch/box/20210823_hs_volkswirtschaft
Intégrer
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20210823_hs_volkswirtschaft/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Folgen von Inflation und Deflation:

Geldwertstörungen haben für die verschiedenen Wirtschaftsteilnehmer unterschiedliche Folgen. Wer profitiert in welcher Situation (hellgrau), und wer büsst ein (dunkelgrau)? Diagramm folgt.

S118/ 119

Die Benzinpreise sind stark gestiegen, die Preise für iPhones hingegen gefallen, die Mieten haben sich leicht nach oben bewegt und die Preise der Grundnahrungsmittel sind unverändert geblieben. Wie lässt sich da eine klare Aussage über die Teuerung machen?

Mit dem Warenkorb.

Die Statistiker arbeiten zur Berechnung der Teuerung mit einem Warenkorb. Sie fassen alle Ausgaben, die ein durchschnittlicher Haushalt in der Schweiz pro Monat hat, zusammen und gewichten die einzelnen Posten wie Wohnen, Gesundheit, Nahrung und Freizeit nach ihrem Anteil an der Geamtausgaben. So kann unter entsprechender Berücksichtigung der Preisänderungen bei den einzelnen Posten die allgemeine Priesentwicklung ermittelt werden.

Der Warenkorb der Schweiz 2018 für den Landesindex der Konsumentenpreise setzt sich wie folgt zusammen: 

S119 Diagramm folgt.

Veränderte Einkommenssituationen sowie technischer und gesellschaftlicher Wandel haben Auswirkungen auf die Konsumgewohnheiten der Haushalte. Deshalb wird der Warenkorb wie viel mal im Jahr angepasst, um die Teuerung möglichst genau erfassen zu können?

Einmal im Jahr.

Wie lässt sich aus dem Warenkorb und den Preisentwicklungen der einzelnen Positionen die Teuerungs-/ Inflationsrate errechnen?

Der erste Schritt ist die Indexberechnung. Man geht von einem Basismonat/ -jahr aus. Dort entsprechen die durchschnittlichen Ausgaben gemäss Warenkorb 100 Punkten. Steigen im darauffolgenden Monat die Preise, verändern sich demgemäss die Indexpunkte. 

Die Formel für die Berechnung lautet: S129 gelb markiert folgt.

Beispiel der "Landesindex der Konsumentenpreise".

S120 grün markiert

S121 grün markiert.

Um mehr Wohlstand zu schaffen, müssen was wachsen?

Volkswirtschaften

Was bedeutet das Wachstum in einer Volkswirtschaft? Wie geschieht dies?

Dass immer mehr Güter hergestellt werden und Dienstleistungen zur Verfügung stehen. Das BIP nimmt zu. So können mehr Gewinne erwirtschaftet werden, die Erwerbstätigen bekommen höhere Löhne und können mehr konsumieren. Es wird mehr investiert, neue Arbeitsplätze entstehen und bisherige bleiben erhalten.

Provitert der Staat davon wenn die Volkswirtschaft wächst? Was sind die Auswirkungen davon?

Auch der Staat profitiert davon, indem er mehr Steuern einnimmt. Er kann so seinen Aufgaben wie Verwaltung, Verteidigen, innere Sicherheit, Gesundheitswesen, Bildung, Ausbau und Unterhalt der Infrastruktur sowie Unterstützung der sozial Schwächeren besser nachkommen. Die Lebensqualität verbessert sich für einen Grossteil der Bevölkerung.

Wachstum sollte  nachhaltig, umwelt- und ressourcenschonend sein und der Wohlfahrt der Menschen dienen.

Wachstum entsteht durch drei Faktoren von vier verschiedenen Parteien. Benennen Sie.

Halten Sie das Diagramm vor augen.

Wachstum entsteht durch privaten und staatlichen Konsum, durch Investitionen der Unternehmen und des Staates sowie durch den Export.

Diagramm folgt S132

Verläuft das Wirtschaftswachstum in den Volkswirtschaften gleichmässig?

Nein es ist Schwankungen ausgesetzt.

Wie nennt man den Verlauf der Schwankungen?

Konjunktur

Was beschriebt die Konjunktur?

Die Konjunktur beschreibt somit das kurzfristige Auf und Ab einer Volkswirtschaft.

Die Konjunktur beschreibt somit das kurzfristige Auf und Ab einer Volkswirtschaft. Davon zu unterscheiden ist die langfristige Entwicklung, welche als ... bezeichnet wird.

Wirtschaftswachstum

Wir unterscheiden von vier Phasen des Konjunkturzyklus. Benennen Sie.

- Aufschwung

- Hochkunjunktur/ Boom

- Abschwung

- Tiefpunkt

Unter den Phasen des Konjunkturzyklus kennen wir Aufschwung. Sie können dies erklären.

Aufschwung: Die Nachfrage nach Konsumgütern steigt, die Preise steigen ebenfalls. Es wird mehr produziert, die Unternehmen erzielen höhere Gewinne und investieren. Deshalb steigt die Nachfrage nach Investitionsgütern (Maschienen, Fahrzeuge, Immobilien). Dafür nehmen die Unternehmen mehr Kredite auf, was wiederum zu steigenden Zinsen führt. Die Beschäftigung legt zu, die Arbeitslosigkeit wird abgebaut. Die Löhne steigen und die Haushalte verfügen so über mehr Einkommen, was den Aufschwung weiter stützt. Durch die gute Konjunktur profitiert auch das Ausland. Es werden mehr Rohstoffe, Waren und Investitionsgüter aus dem Ausland importiert. Durch die höheren Löhne, die gestigenen Beschäftigungszahlen und die Unternehmungsgewinne erhält der Staat mehr Steuern.

Beispiel: In der Aufschwungsphase von 2004 bis 2006 stiegen u.a. die jährlichen Hotelübernachtungen von ungefähr 33 Mio. auf 37 Mio. Import und export wuchsen um mehr als 30%. Es wurden so in der Schweiz jährlich zwischen zwei und drei Prozent zusätzliche Vollzeitstellen geschaffen. Entsprechend stigen die Steuereinnahmen des Staates, hauptsächlich bei der MWST sowie den Einkommens- und Gewinnsteuern.

Unter den Phasen des Konjunkturzyklus kennen wir Hochkonjunktur/ Boom. Sie können dies erklären.

Der Aufschwung verstärkt sich, der Markt ist überhitzt. Von Boom redet man aber nur, wenn die Nachfrage aussergewöhnlich stark gestiegen ist. Eine solche hohe Nachfrage kann nicht lange andauern. Es zeigen sich erste Anzeichen einer Überhitzung: Knappheit an Arbeitskräften, Rohstoffen und Kapital - steigende Löhne, Preise und Zinsen sind die Folgen.

z.B. Während des Booms von 2006 bis Mitte 2008 nahm in der Schweiz die Gesammtzahl der Vollzeitstellen um ungefähr 3% pro Jahr zu Die Teuerung stieg von 1,1% im Jahr 2006 auf 3,1% im Jahr 2008 gegenüber dem Basisjahr 2005.

Unter den Phasen des Konjunkturzyklus kennen wir Abschwung. Sie können dies erklären.

Die Nachfrage geht zurück. Je euphorischer und ausgeprägter der Boom umso stärker ist der Einbruch. Alles wendet sich: Die Löhne sinken, die Preise fallen, die Gewinne gehen zurück, die Unternehmen produzieren und investieren weniger. Zuerst werden Überstunden abgebaut, dann Kurzarbeit eingerichtet. Wenn das nicht reicht, werden Mitarbeitende entlassen. Die Haushalte haben weniger Geld. Hinzu kommt die Angst um den Arbeitsplatz. Der Konsum sinkt. Der Staat muss geringere Steuereinnahmen verkraften, das Geld für wichtige Aufgaben fehlt. Gleicht er diesen Einbussen nicht mit einer zunehmenden Verschuldung aus, gibt auch er weiniger aus und verzichtet auf Investitionen. Dies bremst die Konjunktur noch weiter. Auch das Ausland ist davon betroffen. Es wird weniger improtiert. Durch die Globalisierung sind die Konjunkturschwankungen nicht auf ein Land bescheränkt, sondern haben weltweit Auswirkungen. In der Abschwungsphase bricht auch der Export ein, da die Nachfrage weltweit abnimmt.

z.B. Der Abschwung von Mitte 2008 bis Anfang 2009 war aufgrund der weltweiten Finanzkriese besonders stark. Inflogedessen stieg der Wert des Schweizer Frankens. Viele Schweizer kauften im Ausland ein. Für Ausländer wurde die Schweiz zu teuer. Die Nachfrage nach Konusumgütern in der Schweiz gingen zurück. Besonders die Toruismusbranche und der Einzelhandel hatten darunter zu leiden.

Unter den Phasen des Konjunkturzyklus kennen wir Tiefpunkt. Sie können dies erklären.

Der Tiefpunkt im Sinne eines Wendepunktes ist erreicht, wenn sich die Stimmung bei den Untenehmen und Konsumenten langsam verbessert und scih eine zunehmende Nachfrage nach Investitions- und Konsumgütern ankündigt. Dies kann z.B. durch ein niedriges Preisniveau bei den Konsumgütern ausgelöst werden. Günstigere Produktionskosten infolge gefallener Rohrstoffpreise oder Rationalisierungsmassnahmen beeinflussen ebenso das Geschäftsklima wie ein Aufschwung im Ausland oder Innovationen. Politische Entscheidungen können genauso zu einem Stimmungsumschwung beitragen.

z.B. 2009 war der Tiefpunkt erreicht. Konsumenten und Unternehmen schöpften langsam wieder Vertrauen in die Wirtschaft, und der Aufschwung kündigt sich an.

Im Zusammenhang von Abschwung und Tiefpunkt lassen sich zwei Sonderformen unterscheiden. Welche?

Die Rezession und die Depression

Was verstehen wir von einer Rezession und Depression?

- Während man bereits von einem Abschwung spricht, wenn die Zuwachsrate (prozentuale Zunahme des BIP gegenüber dem Vorjahr) rückläufig sind, redet man erst dann von einer Rezession, wenn das reale BIP während mehr als zwei Quartalen zurückgeht.

- Eine Phase der Depression ist dadurch gekennzeichnet, dass die Wirtschaft über eine längere Zeit stark schrumpft. Es herrscht tiefe Nachfrage, hohe Arbeitslosigkeit, fallende Preise und es kommt zu vielen Konkursen.

z.B. Bekannt ist die grosse Weltwirtschaftskriese 1929-1933. Der New Yorker Börsencrash am Schwarzen Freitag im Oktober 1929 griff sehr schnell auf die Börsen anderer Länder über. Banken brachen zusammen, Firmen mussten schliessen und die Arbeitslosigkeit stieg an. Die Länge der Kriese und das Fehlverhalten der Politik führten in verschiedenen Ländern zur Streiks und Strassenkämpfen.

Von einer Rezession spricht man, wenn das BIP während mindestens zweier aufeinanderfolgender Quartale schrumpft.

Ist ein Abschwung auch ohne Rezession möglich?

Ja

Halten Sie sich das Diagramm vor augen.

S134

Einflussfaktoren auf den Konjunkturzyklus:

Benennen Sie mindestens 4 von 8 Einflussfaktoren.

 

- Innovationen

- Politik

- Kriege und Kriesen

- Gesellschaftlicher Wandel

- Devisenmärkte

- Finanzmärkte

- Weltwirtschaft

- Rohstoffmärkte

Die Konjunktur ist vielen Einflussfaktoren ausgesetzt. Diese können sowohl kurzfristige als auch langfristige und nachhaltige Impulse geben. So stützen Innovationen in der Kommunikationstechnologie die Konjunktur nachhaltiger als kurzfristig gefallene Rohstoffpreise.

Als Einflussfaktor kennen wir Inovationen. Benennen Sie ein Bespiel dazu.

Ultra-HDTV und 3DTV setzten neue Standards, fördern die Nachfrage nach neuen Flachbildschirmen und beleben die Konjunktur.

Als Einflussfaktor kennen wir Politik. Benennen Sie ein Bespiel dazu.

Gesetzliche Auflagen zum Schutz der Umwelt verteuren die Produktion und hemmen das Wirtschaftswachstum.

Als Einflussfaktor kennen wir Kriege und Krisen. Benennen Sie ein Bespiel dazu.

Krisen und Kriege in den arabischen Ländern haben z.B. wegen des Ölpreises Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum. Ägypten muss als Reiseland rückläufige Tourismuszahlen verkraften, während der Tourismus in der Türkei boomt.

Als Einflussfaktor kennen wir Gesellschaftlicher Wandel. Benennen Sie ein Bespiel dazu.

Es gibt immer mehr Rentner, die eine gute Altersversorgung und entsprechende Ansprüche haben. Als konsumenten tragen sie zum Wirtschaftswachstum bei.

Als Einflussfaktor kennen wir Devisenmärkte. Benennen Sie ein Bespiel dazu.

Auf- oder Abwertungen des Schweizer Franken beeinflussen den Aussenhandel und somit die Konjunktur.

Als Einflussfaktor kennen wir Finanzmärkte. Benennen Sie ein Bespiel dazu.

Sinkende Zinsen machen die Finanzierung von Investitionen billiger. Unternehmen investieren mehr und kurbeln die Konjunktur an.

Als Einflussfaktor kennen wir Weltwirtschaft. Benennen Sie ein Bespiel dazu.

Wächst die Weltwirtschaft, werden ausländische Güter nachgefragt. Über den Export profitiert die Schweiz von dieser Entwicklung.

Als Einflussfaktor kennen wir Rohstoffmärkte. Benennen Sie ein Bespiel dazu.

Steigende Rohstoffpreise verteuren die Produktion und somit auch die Güter. Die Nachfrage dr Konsumenten sinkt. Dies hemmt das Wachstum.

Was verstehen wir unter Konjunkturindikatoren?

Der Konjunkturverlauf äussert sich in der prozentualen Veränderung des realen BIP. Für die Wirtschaftsteilnehmer ist die genaue Einschätzung der Konjunkturenentwicklung wichtig, damit sie rechtzeitig entsprechend reagieren können.

Unterschiedliche Indikatoren geben Aufschluss über die Konjunkturenentwiclung. Einige Kündigen eine bestimmte Phase bereits im Vorfeld an, andere geben Auskunft über die momentane Situation und weitere verändern sich mit einer zeitlichen Verzögerung.

Unter den Konjunkturindikatioren kennen wir "Vorauseilende" was verstehen wir darunter?

Indikator steigt bereits, bevor das BIP zu steigen beginnt, und fällt bereits, bevor das BIP zu sinken beginnt.

- Konsumentenstimmung

- Auftragsbücher der Unternehmen

- Geschäftsklimaindex (Produzenten/ Handel)

- Baugesuche und -bewilligungen

- Börsenkurse

Unter den Konjunkturindikatioren kennen wir "Gleichlaufende" was verstehen wir darunter?

Indikator beginnt gleichzeitig mit dem BIP zu steigen resp. zu sinken.

- Konsumausgaben

- Ausrüstungsinvestitionen der Unternehmen

- Bauinvestitionen

- Exporte von Waren und Dienstleistungen

Unter den Konjunkturindikatioren kennen wir "Nachhinkend" was verstehen wir darunter?

Indikator steigt erst, nachdem das BIP zu steigen begonnen hat, resp. sinkt ers, nachdem das BIP zu sinken begonnen hat.

- Einkommen

- Inflationsrate

- Zinsen

- Arbeitslosenquote

- Staatseinnahmen

Halten Sie das Diagramm "vorauseilende und nachhinkende Konjukturindikatoren" vor augen.

S136

Halten Sie "Volkswirtschaftliche Grössen im Konjunkturverlauf" vor augen.

S137

S138

Verlauf der Konjunktur in der Schweiz: (Keine Frage)

Die Wachstumsraten und Dauer der Konjunkturzyklen verliefen in der Schweiz in der Periode 1996-2017 unteschiedlich. Trotz zwischenzeitlicher Rezession lässt sich ein grundsätzlich positives BIP-Wachstum geststellen, denn in den allermeisten Jahren lag das Wachstum über null.

Zudem fallen auf:

- die Höhepunkte 2000, 2006 und 2007 mit Wachstumsraten von um die 4%

- die Rezession 2009 mit einem Rückgang von über 2%

- die rasche Erholung 2010

Bild folgt. S138 unten

Diagramm S138

Bedeutet bei dieser Darstellung dass das BIP in Franken abgenommen hat?

Ein Rückgang der Linie bedeutet bei dieser Darstellung nicht zwingend, dass das BIP in Franken abgenommen hat, sondern dass das Wachstum gegenüber dem Vorjahr weniger hoch war. Erst wenn die LInie in den negativen Bereich (unter 0) kommt, liegen negative Wachstumsraten vor.

z.B. Zwischen 2000 und 2002 ging das Wachstum des BIP zurück. 2009 ging das BIP absolut zurück.