Gastroentrologische Notfälle

Anatomie, Physiologie und Pathologie

Anatomie, Physiologie und Pathologie


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Langue Deutsch
Catégorie Médecine
Niveau Autres
Crée / Actualisé 18.08.2021 / 03.03.2022
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Mechanische und chemische Verdauung

 

  • Nahrung wird mechanisch zerkleinert und durch Verdauungsenzyme chemisch zerlegt
  • Abbau von Nahrung in resorptionsfähige Bestandteile = Digestion
  • Nach der Verdauung können Nährstoffmoleküle durch die Schleimhäute über Blut und Lymphbahnen in den Kreislauf gelangen = Resorption oder Absorption
  • Peristaltik hilft der mechanischen Zerlegung und intensive Durchmischung des Nahrungsbrei inkl. Transport
  • Durch Organe, meist ausserhalb, werden enzymreiche Verdauungssekrete für chemische Verdauung hergestellt bzw. speicherung und durch Ducti abgeben zb Mundspeicheldrüse, Pankreas, Gallenblase, Leber

Flüssigkeitsumsatz

  • Pro Tag ca 2 l Flüssigkeit via Getränk und Nahrung
  • 9 l Flüssigkeit im Magen-Darm-Trakt (MGT), 7 l Sekrete auch Pankreas, Magen, Leber, Speicheldrüse und Dünndarm
  • 95% werden im Dünndarm, 3% im Dickdarm wieder rückresorbiert, 2% = 150ml werden via Stuhl ausgeschieden

Wandschichten des Verdauungstrakts

  • Mukosa
    • Innerer Wandschicht, dünnes Epithel, direkten Kontakt mit dem Nahrungsbrei
    • An das Epithel folgt ein lockeres Bindegewebe, glatte unwillkürliche Muskulatur
    • Die feine Muskelschicht ermöglicht die Eigenbewegung der Schleimhaut und einen engen Kontakt mit dem Nahrungsbrei
  • Submukosa
    • Schmale Bindegewebsschicht, trennt Schleimhaut von Muskelschicht
  • Muskularis
    • Mund, Rachen, und oberen Teil der Speiseröhre = quergestreifte Muskulatur, beim Schlucken willkürlich
    • Restliche Anteil = glatte und unwillkürliche Muskulatur, innen Ringschicht und aussen Längsmuskelschicht
    • Werden von Nervengeflecht dem enterischen bzw Darmwandnervensystem koordiniert, Teil von VNS
    • Auch Durchblutung, Sekretion und Motorik werden so gesteuert
  • Serosa
    • Äusser Gewebsschicht, sehr dünne Membran, sondert Schleimstoffe ab, für übereinandergleiten mit anderen Organen
    • Auch Peritoneum viscerale genannt, kommt nur in den der Bauchhöhle gelegenen Organe vor
    • Im Bereich Mundhöhle, Rachen und Speiseröhre hat es lockeres Bindegewebe = Adventitia

Peritoneum

  • Magen bis Dickdarm liegen im Bauchraum
  • Werden von Bauchwand- und Rückenmuskulatur umgeben, von oben Diaphragma, unten Beckenbodenmuskulatur
  • Bauchraum ist von glatter Haut umgeben = Peritoneum oder Bauchfell
  • Peritoneum umschliesst Bauchhöhle, hinter der Bauchhöhle = Retroperitonealraum
  • Organe in der Embryozeit noch Retroperitoneal, mit der Zeit schieben sie sich in die Peritonealhöhle
  • Eingeweideüberziehendes Blatt = Peritoneum visceral, ausse = Peritoneum parietale

Intra-, retro-, extraperitoneal

  • Schiebt sich das Organ ganz in die Bauchhöhle = intraperitoneal
  • Mit der hinteren Bauchwand bleibt das Organ über das gedoppelte Peritoneum in Verbindung
  • Die beiden Peritonealschichten, verstärkt durch Bindegewebe, bilden ein elastisches Aufhängeband
  • Über diesen Stiel (Dünndarm = Mesenterium, Dickdarm= Mesokolon) werden die intraperitoneal gelegenen Organe mit Lymph, und Blutgefässen sowie Nerven versorgt
  • Retroperitoneal = Organ nur zt in die Bauchhöhle geschoben wurde und kein Mesenterium bzw Mesokolon besitzt
  • Sind nur auf Vorderseite mit dem Peritoneum überzogen, Rückseite ist fest mit der Bauchwand verwachsen
    • Pankreas, Duodenum, Nieren, Blase, Bauchaorta, untere Hohlvene
  • Extraperitoneal = kein Kontakt zum Peritoneum zb Mastdarm oder Rektum

Peritonitis

  • Entzündungen am Bauchfell, oft lebensbedrohlich
  • Örtlich begrenzt, starken SZ, diffusen Charakter = Peritonitits circumscripta
  • Meist chemisch ausgelöst durch Blut, Galle oder Urin = Peritonitis libera
  • Vorkommen meist iatrogen: Harnleiterverletzung nach Steinen oder Blutkoagel nach OP oder Mikroorganismen oder Toxine nach penetrierenden Verletzungen
  • 90% sind es bakterielle Infektionen des Bauchfells, meist durch Perforation des MDT zum Austritt von Keimen
  • Lokal begrenzte Peritonitis = nur lokale Beschwerden, aber sehr stark
  • Akute Peritonitis = lebensbedrohlich
  • Symptome
    • starke SZ, zunehmende Abwehrspannung am ganzen Abdomen und brettharten Bauch, weiter zu Schocksymptomen bis zum Tod
    • Fieber, Übelkeit, Erbrechen
    • akustisch Peristaltikstörungen, geringe Darmgeräusche bis zu (paralytischem) Ileus mit fehlenden Darmgeräuschen

Schmerzortungspunkte

siehe Bild

Arterien des Bauchraums

  • Über drei grosse, ventral aus der Baucharterie Arterienstämme
  • Nach dem Zwerchfelldruchtritt der Truncus coeliacus
    • Drei Äste: A. gastrica sinirstra, A. heapticus communis und A. lienalis
    • Verzweigen noch weiter und versorgen Leber, Gallenblase und Mangen, Pankreas und Duodenum (teilweise)
  • Unterhalb der Truncus coeliacus: A mesenterica superior
    • Von ihr gehen kleine Äste in Duodenum, Magen und Pankreas, danach teilt sie sich arkadenförmig (Bogenförmig) und versorgt ganzen Dünndarm und Hälfte des Dickdarms
  • Einige Zentimeter unterhalb ist die A mesenterica inferior
    • Teilt sich arkadenförmig und versorg unteren Teil des Dickdarms
    • Endast A. rectalis superior versorgt grössten Teil vom Rektum, ein Teil wird noch von der kleinen Becken Arterien versorgt (A. rectalis media aus der A. iliaca interna und A. rectalis inferior aus A. pudenda interna)

Venen des Bauchraums

  • Von den Arterien wird das Blut im gemeinsamen System gesammelt in Pfortader (V. portae)
  • Blut geht direkt in die Leber wo es im Kapillarsystem gereinigt und entgiftet wird
  • Ausnahme!
    • Venen aus mittlerem und unterem Rektum verläuft über die V. iliacae direkt in die V. cava inferior
    • Grosse Bedeutung, da Suppositorien nicht über die Leber gehen, sondern direkt in den grossen Kreislauf, Entgiftung fällt aus

Lymphgefässe und Knoten

  • Halten sich an den Verlauf der Arterien
  • Münden nach der Passage der Lymphknoten in ein Sammelbecken (liegt um Truncus coeliacus) Cisterna chyli
  • Von dort geht der Milchbrustgang (Ductus thoracicus) in den linken Venenwinkel in den Blutkreislauf
  • Direkt unter der Schleimhaut des Dünndarm liegen viele Lymphfolikel = Peyer-Plaques
  • Übergang vom Appendix zum Dickdarm, ist mit vielen ausgestattet
  • Keime über den Mund bereits zur Hälfte im Magen unschädlich gemacht werden, Rest wird im Dünndarm durch lokale Immunreaktion erledigt
  • Darm nicht nur zur Verdauung, sondern auch 80% aller AK werden dort produziert

Aufgabe Mundhöhle

  • = Cavum oris, Aufnahme und Vorbereitung der Speise, innerhalb der Zähne
  • Oben harten und weichen Gaumen, unten Zunge und Mundbodenmuskulatur
  • Seitlich Zahnreihen nach hinten den Rachen
  • Lippen = Übergang von Schleimhaut in Gesichtshaut, sehr dünne Epithelschicht, Blutgefässe geben rote Farbe, Zyanose gut sichtbar
  • M. orbicularis oris gibt festen Verschluss der Lippen
  • Innenfläche der Mundhöhle aus Schleimhaut, mehrschichtigem unverhorntem Plattenepithel mit vielen schleimabsondernden Drüsen
  • Bei Ober und Unterkiefer bei den Zahnfortsätzen ist Schleimhaut fest mit der Knochenhaut verwachsen = Zahnfleisch (Gingiva)

Aufgabe Rachen

  • = Pharynx oder Schlund
  • Schleimhautausgekleidetes Muskelgewölbe, oberes Ende in die Muskulatur der Speiseröhre übergeht
  • Quergestreifter Muskulatur und verbindet Mundhöhle und Speiseröhre, auch Nase und Luftröhre

Aufgabe Speiseröhre

  • 25cm langer elastischer Muskelschlauch, verbindet Rachen mit dem Magen
  • Findet keine Verdauungsvorgänge statt, nur Transportweg
  • Aus mehrschichtigem unverhorntem Plattenepithel
  • Beginnt hinter dem Ringknorpel vor dem 6. HWK, hinter der Luftröhre durchs Mediastinum, entfernt sich zunehmen von der WS
  • Höhe Tracheabifurkation wird sie von der Aorta und Trachea, und wendet sich zunehmend nach links
  • Nach durchtritt des Diaphragmas, geht sie in den Magen über
  • Kann sich bis 3,5 cm aufdehnen, hat 3 physiologische Enstellen
    • Ringknorpel: umgebende Struktur ist fixiert, max 1,5 cm
    • Aortenenge und Zwerchfellenge: Aufdehnung durch anatomische Gegebenheiten stark begrenzt
  • Entzündungen und Tumore bilden sich meist an den Engstellen oder grosse Essenstücke bleiben da stecken

Schluckakt

  • Tonus ist am Beginn und Ende erhöht = Verschlussmechanismus
  • Obere und untere Ösophagussphinkter
  • Nach Beginn erschlafft der obere Ösophagussphinkter, durch Kontraktion von Rachen in Ösophagus
  • Via Peristaltik in Richtung des Magens
    • Unmittelbar unterhalb des verschluckten Bolus kontrahieren die äußeren, längsverlaufenden Muskelfasern, was zu einer Lumenerweiterung unterhalb des Bolus führt.
    • In das so geschaffene Reservoir wird der Bolus durch Kontraktion des ihn oberhalb umschließenden Abschnitts der Ringmuskelfasern vorgeschoben.
    • Wiederholen sich solange bis es zum Magen
  • Untere Ösophagussphinkter (Magenmund oder Kardia) öffnet und Bolus gelangt in den Magen

Magen

  • = Ventriculus, 1,5 l Fassungsvermögen, Form ändert je nach Füllungszustand
  • Magenmund = Kardia
  • unter Zwerchfell liegt kuppenförmige Erweiterung = Fundus, beim stehenden Menschen höchster Punkt, meist mit Luft gefüllt vom Schlucken
  • an den Fundus schliesst sich den Korpus, der verläuft in den Vorraum des Pförtners = Antrum pyloricum
  • Übergang zum Duodenum = Pylerus

Muskelschicht der Magenwand

  • Drei übereinandergelagerte Schichten
    • Längsmuskelfasern als Fortsetzung der Längsmuskelschicht der Speiseröhre
    • Ringförmig verlaufende Muskelfasern, welche die mittlere Schicht bilden und am Ende des Magens an Dicke zunehmen
    • Schräg verlaufende Muskelfasern, welche die innerste Schicht bilden
  • Auf verschiedene Arten kontrahieren, passen Magengrösse der Füllmenge an, Nahrungsbrei mit Magensaft mischen, kneten und weiterleiten

Magensaft

Drüsen bilden, je nach Nahrungsaufnahme, ca 2 l Magensaft/d:

  • Salzsäure HCl:
    • wird in Belegzellen produziert, physiologischer Reiz durch Nahrungsaufnahme
    • pH Wert sinkt auf 1, denaturiert die Eiweisse
    • als Desinfektionsmittel gegen Bakterien und Viren
  • Pepsinogen und Pepsine
    • Pepsinogen wird in den Hauptzellen gebildet, die Fähigkeit Spaltung von Eiweissmolekülen erhalten sie erst im Magensaft, pH muss unter 6 sein = aktive Pepsine
    • Lassen grösse Bruchstücke der Eiweisse entstehen 
  • Magenschleimhaut
    • Von Oberflächenzellen und Nebenzellen der Magendrüsen gebildet
    • Zähe Muzin haftet an Oberfläche der Magens, Verhindert Angriff der Salzsäure und Pepsin, Verhinderung der Selbstverdauung
  • Intrinsic Factor
    • Von Belegzellen gebildet
    • Braucht es um Vit B12 im Dünndarm aufzunehmen 
    • Wird benötigt für rotes KM, Nervensystem sowie Haut und Schleimhäut

Steuerung

  • Nervale Phase vom Gehirn gesteuert
    • Bereitet Magen auf bevorstehende Nahrungsaufnahme vor, bevor sie sich im Magen befindet
    • Auslösende Reiz: Geschmack, Geruch oder Optisch, erlernte Situationen mit Zusammenhang mit Nahrung = klassische Konditionierung, über VNS (Vagus)
    • Säureproduktion, Abgabe von Gastrin aus den G-Zellen
    • Auch seelische Vorgänge wie Ärger oder Stress
  • gastrische Phase: Auslöser im Magen
    • Sobald Nahrung im Magen ist
    • Wird verstärkt durch in der Nahrung enthaltende Gewürze sowie Genussmittel
  • Intestinale Phase, durch Hormone des Dünndarms
    • bei grösseren Mengen von saurer Nahrung und Fetten wird das Hormon Sekretin im Dünndarm gebildet
    • drosselt Salzsäurebildung und fördert Produktion von Pepsinogen = hemmt Magenentleerung

Entleeren des Magens

  • Mit kleinen Portionen ans Duodenum weiter
  • Via Antrum über N. vagus, gehen Peristaltikwellen aus, wo sich der Pylerus sich kurz öffnet
  • Geschwindigkeit hängt von der Zusammensetzung der Nahrung ab
    • Magenverweilzeit zwicshen 2-7 h 
    • Kohlenhydrate (Frühstückbrot) hat kürzeste Verweildauer im Magen
    • Fettreiche Nahrung am langsamsten

Dünndarm

  • interstinum tenue, 2,8 m lang und 2,5 cm Durchmesser
  • Hauptaufgabe, zu Ende verdauen, vorverdünnten Speisebrei
  • Noch kleine Moleküle, werden über Epithelwand in Kreislauf aufgenommen und die 7 l Verdauungssäfte (Speichel, Magensaft, Galle, Bauchspeicheldrüse, Dünndarmsaft) in Blut rückresoerbiert
  • Resorption und Absorption benötigt eine riesige Fläche, Dünndarm am stärksten gefaltet

Abschnitte des Dünndarms

  • Duodenum, Jejunum (Leerdarm) und Ileum (Krummdarm)
  • Duodenum
    • 25cm lang, C-Förmig, aufsteigender Anfang noch beweglich (Bulbus duodeni), weiteren Abschnitte fest mit der hinteren Bauchdecke verwachsen, retroperitoneal
    • Umschliesst Kopf der Bauchspeicheldrüse, Bauchspeicheldrüsengang und Gallengang münden in die Mitte des absteigenden Teils
    • Am Ende löst es sich wieder von der Wand und geht mit scharfem Knick (Flexura duodenojejunalis) ins bewegliche Jejunum über
  • Jejunum und Ileum
    • Jejunum 2/5 und Ileum 3/5 von der läng, gehen ohne scharfe Abgrenzung ineinander über

Lyphatisches Gewebe des Dünndarms

  • Am Ende nimmt die Oberflächengrösse immer mehr ab, doch die Zahl der Becherzellen nimmt zu
  • Im Ileum lymphatisches Gewebe, zahlreiche Lymphfollikel, knötchenförmige Lymphozyten
  • Aufgaben: Krankheitserreger und Antigene unschädlich zu machen 
  • Lymphfollikel = Peyer-Plaques

Dünndarmbewegung

  • Mehrere Bewegungstypen
  • Vermischen Speisebrei und Verdauungssäfte, ist ca 6-10 min im Dünndarm
  • Sind durch äussere Innervation durch das Nervensystem unabhängig, Autonomie, Einflüsse von Sympathikus und Parasympathikus
  • Eigenbeweglichkeit der Zotten
    • Kontraktion der Eigenmuskelschicht der Schleimhaut, wird vom Plexus submucosus (Meissner-Plexus) der sumbukosa gesteuert
    • Verbessert Kontakt zwischen Epithel und Speisebrei
  • Mischbewegung
    • Durch Rhythmische Einschnürungen der Ringmuskulatur sowie Pendelbewegung, werden von der Längsmuskulatur bewirkt 
    • Ausgelöst durch Mischbewegungen durch lokale Dehnungen der Dünndarmwand, die über Rezeptoren der Schleimhaut registriert wird und Informationsverarbeitung im Plexus myenterica mit motorischen Impulsen an die Muskel beantworten
  • Peristaltische Wellen
    • Zur Fortbewegung des Darminhalts

Pankreassaft

  • 1,5 l Sekret pro Tag
  • Saft ist nach dem Magen stark Sauer, muss im Dünndarm wieder neutralisiert werden 
  • Enzyme müssen trotz Säure Spaltfunktion beibehalten, dazu führt der bikarbonatreiche Pankreassaft mit den alkalischen Sekret der Leber und des Darmsaftes

Pankreasenzyme

  • Viele Enzyme zur endgültigen Spaltung von Eiweiss, Kohlenhydrate und Fette
  • Trypsin und Chymotrypsin spalten Eiweisse
    • Inaktive Vorstufe Pepsinogen im Magen als Typsinogen und Chymotrypsiongen abgesondert werden
    • So wird Selbstverdauung verhindert, erst im Dünndarm werden die inaktiven Stufen in die aktiven Umgewandelt
    • Trypsin kann sich selbst und Chymotrypsinogen aktivieren
  • Carboxypepdase
    • Spaltet einzelne Aminosäuren von Carboxylende der Peptide, sind dann Resorptionsfähig
  • Alphaamylase
    • Kohlenhydratverdauung, pflanzliche Stärke wird bis zum Zweifachzucker Maltose gespaltet
  • Lipase
    • Fettverdauung
    • Von Neutralfetten (TG) Fettsäuren abspalten

Gallensaft

  • Von der Leber 0,5 l pro Tag gebildet, gelb braune Flüssigkeit
  • Über Gallengang ins Duodenum
  • Wird keine benötigt, so verschliesst der Schliessmuskel (M. sphincter Oddi), dadurch staut die Galle zurück und wird in der Gallenblase aufgehoben
  • In der Gallenblase wird Wasser rückresorbiert und eingedickt, so dass ca 50-80 ml zurückbleiben
  • Bei Gebrauch wird sie durch Muskelkontraktion ins Duodenum verschoben
  • Zusammensetzung:
    • Wasser, Elektrolyten, Bili, Gallensäure, Lezithin und andere körpereigene und fremde Stoffe (Hormone, Medis, iodhaltige Kontrastmittel)

Funktion der Galle bei Fettverdauung

  • Gallensäure
    • In der Leber aus Chol gebildet
    • Setzen Oberflächenspannung zwischen Fetten und Wasser herab
    • Verursachen so eine feine Verteilung der Fette im Dünndarm 
    • Die Emulgierung macht dass die Gallensäure zugleich lipo wie auch hydrophile Eigenschaften besitzen und sich so leicht mit Fetten und Wasser verbinden können
    • Bietet gute Angriffsmöglichkeit für Lipasen zur Spaltung
    • Sie stellen auch guten Kontrakt zur Darmschleimhaut her, um gelöste Fettbestandteile aufzunehmen
  • Lezthin
    • Wichtigstes Phospholipid
    • Hat hydro und lipophilen Eigenschaften, und somit eine lösungsvermittelnde Substanz und trägt zur Emulgierung der Fette bei

Gallenwege

  • Aus der Leber kommen Ductus hepaticus dexter und sinister, vereinigen sich an der Leberpforte zu einem gemeinsamen Gang = Ductus hepaticus communis
  • Ductus cysricus winkelt sich ab zur Gallenblase
  • Nach dem Ductus cysricus entsteht der eigentliche Gallengang = Ductus choledochus, 6-8 cm langer Gang, durchquert Pankreaskopf und endet mit dem Ductus pancreaticus in die papilla duodeni major ins Duodenum
  • Der M. sphincter Oddi an der Papille sorgt dass die Galle nur dann ins Duodenum fliesst wenn es benötigt wird
  • Sonst wird die Galle zurückgestaut und in der Gallenblase aufgehoben und verdickt
    • Bei Schwellung des Pankreaskopfes (CA) kommt es zur Rückstau der Galle und somit zum Ikterus

Gallenblase

  • = Vesica fellea, birnenförmig, Unterseite der Leber, mit der Kapsel verwachsen, 8-11 cm lang, 3-4 cm dick und Volumen von 30-60 ml
    • Gallenblasenhals, an dem der Ductus cysticus einmündet
    • Gallenblasenkörper, der den Hauptteil der Gallenblase ausmacht
    • Gallenblasengrund (Fundus)
  • Schleimhaut besteht aus hohen Zylinderepithel, haben kleine Ausstülpungen = Mikrovilli
  • Diese resorbieren Wasser aus der Galle, stark eingedickt, genauer resorbieren sie Elektrolyte durch osmotischen Druck Wasser gezogen wird 
  • Unter Zylinderepithel hat es dehnbare glatte Muskulatur, sie kontrahiert, um Galle ins Duodenum zu befördern

Dickdarm und Rectum

  • Letzter Abschnitt, 1,5m lang und 7 cm Durchmesser
  • Verdauung und Resorption ist abgeschlossen, muss nur noch Wasser und Elektrolyte rückresorbieren, Verdickung des Stuhls 150-200 ml pro Tag, Speicherung des Rektums
  • Viele Bakterien für unverdaulichen Nahrungsreste durch Gährung und Fäulnis weiter abbauen
  • Verschiedene Abschnitte ohne klare Abgrenzung
    • Blinddarm (Caecum) mit dem Wurmfortsatz (Appendix vermiformis)
    • Kolon mit seinen vier Abschnitten:
      • Colon ascendens, Colon transversum, Colon descendens  und Colon sigmoideum
  • Dickdarmschleimhaut hat keine Zotten mehr, sondern tiefe Einstülpungen = Dickdarmkrypten
  • Einschichtiges Kryptenepithel hauptsächlich aus Becherzellen, Schleim macht zunehmend festen Stuhl gleitfähig
  • Auch resorbierende Epithelzellen, die zum Darmlumen ein Bürstensaum (Mikrovilli) besitzen = Rückresorption von Wasser und Elektrolyten

Rektum

  • 15-20 cm langen letzten Darmabschnitt, liegt im kleinen Becken ausserhalb der Bauchhöhle und nicht mehr vom Bauchfell überzogen
  • Längsmuskulatur bildet aussen geschlossenen Schicht
  • Verläuft in S-Form, nach hinten Höhe Steissbein, endet im Anus
  • Überer Teil = Ampulla recti = Sammelbehälter für Kot vor Ausscheidung, von Stunden bis zu 3 Tagen
  • Anus hat zwei Muskeln
    • Den inneren Schließmuskel (M. sphincter ani internus), der die abschließende Verstärkung der inneren Ringmuskelschicht des Darms darstellt und nicht willkürlich beeinflusst werden kann (glatte Muskulatur).
    • Den äußeren Schließmuskel (M. sphincter ani externus). Er gehört der quergestreiften Beckenbodenmuskulatur an und kann willkürlich kontrahiert werden
  • In der Hämorroidalzone liegt unterhalb der Schleimhaut, ein Venengeflächt, mit der oberen Mastdarmschlagader (A. rectalis superior) verbunden ist, trägt zum Verschluss des Afters bei

Blinddarm und Appendix

  • Vor der rechten Darmbeinschlaufe, links über dem Ileum
  • 6-8 cm lang
  • Einmündungsstelle ist zwei Schleimhautfalten = Ileozökalklappe, ist in periodischen Abständen geschlossen, Ventilmechanismus
  • Appendix hat zahlreiche Lymphfollikel, vor allem bei Kinder und Jugendlichen Infektabwehr
  • Dicke ca 1 cm, kann bis zu 25 dick werden! ca 10 cm lang

Stuhl und Stuhlentleerung

Stuhlentleerung

  • = Defäktion
  • Reflexmässiger Vorgang, willentlich beeinflussbar
  • Bei genügendem Füllungszustand über Dehnungsrezeptoren Impuls über afferente Nervenbahnen zum Defäktionszentrum im Sakralmark (Grosshirn Stuhldrang)
  • Parasympathische Nervenfasern lassen inneren Schliessmuskel erschlaffen, und äusseren Schliessmuskel kontrahieren
  • Stuhl wird nach aussen getrieben, Unterstützung der Bauchpresse
  • Durch willkürliches Halten des Schliessmuskels kann der Stuhl für einige Zeit gehalten werden (12 bis 60 h)
  • Defäktionsfrequenz unterschiedlich von 3x pro Tag bis 3x in der Woche

Stuhl

  • Eingedickt und durch Bakterien zesetzt
  • Zu 75% aus Wasser und 25% aus:
    • Unverdauliche, teilweise zersetzte Nahrungsbestandteile (vorwiegend Zellulose).
    • Abgestoßene Epithelzellen der Darmschleimhaut.
    • Schleim.
    • Bakterien (pro Gramm Stuhl etwa 10 Milliarden).
    • Sterkobilin wird im Darm durch Umwandlung des Gallenfarbstoffs Bilirubin gebildet und verleiht dem Stuhl seine eigentümliche bräunliche Farbe.
    • Gärungs- und Fäulnisprodukte, die bei den bakteriellen Zersetzungsvorgängen im Dickdarm entstehen und für den unangenehmen Geruch des Stuhls verantwortlich sind.
    • Entgiftungsprodukte: Pharmaka, Giftstoffe und deren Abbauprodukte und andere von der Leber über die Galle in den Darm abgegebene Stoffwechselprodukte.

Untersuchung Abdomen

  • 1. Auskultieren
    • Darmgeräusche, Peristaltik, Strömungsgeräusche
  • 2. Perkussion
    • Lokalen generellem Berührungs SZ, dumpfer Klopfschall
  • 3. Palpation
    • Beginn an SZ armen Bereich, Muskelspannung, Zeichen der Peritonitis, LoslassSZ, DruckSZ, Organbeurteilung
    • Nie zuerst palpieren, könnte Peristaltik wieder anregen und Stille ginge verloren beim Ileus

 

Pankreas

  • Bildet als exokrine Drüse Pankreassaft mit Verdauungsenzymen
  • Blidet als endokrine Drüse in den Langerhans-Inseln Hormone für Kohlenhydratstoffwechsel
  • Kopf, Körper und Schwanzteil, Kopf grösster Teil
  • Schwanz endet am Milzhilus
  • Mit dem Gallengang ins Duodenum, hat manchmal einen zusätzlichen Ast der ss ins Duodenum führt = Ductus pancreaticus accessorius

Langerhans-Inseln

  • Zweites System, Zellverbände welche 3 verschieden Hormone bilden
    • A-Zellen: Sie bilden das Hormon Glukagon, den Gegenspieler des Insulins.
    • B-Zellen: Sie stellen die Hauptmasse der Inselzellen dar und bilden Insulin.
    • In den Langerhans-Inseln finden sich auch sog. D-Zellen, die im gesamten Verdauungstrakt verstreut vorkommen. Die D-Zellen bilden Somatostatin, ein Hormon, das viele Verdauungsfunktionen hemmt.

Insulin und Glukagon

  • Insulin
    • Peptidhormon, viele biologische Wirkung, alle zum Senken des BZ Spiegels
    • Mangel = D. M.
  • Glukagon
    • Eiweisshormon, Gegenspieler von Insulin
    • Fördert Glykogenabbau und Glukosebildung aus Milchsäure (Laktat) oder anderen Stoffwechselmetaboliten
    • Nur ein Gegenspieler von Insulin, hat noch weiter Hormone wie Adrenalin oder Kortison, welche BZ steigern

Leber

  • Rötlich braune Leber, grösste Anhangsdrüse, wichtigstes Stoffwechselorgan
  • Zwei Lappen, gross rechts, links klein
  • Unter Zwerchfell, ragt über die Mitte des Brustkorbes, unterer Rand von Leber tastbar, Rest im Brustkorb versteckt
  • Vor allem bei Lebervergrösserung und verdichtetem Lebergewebe gut tastbar

Hauptaufgaben

  • Bildung der Galle
  • Vielfältige Aufgaben im Eiweiß-, Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel
  • Entgiftungsfunktionen, z. B. für Alkohol und viele Medikamente
  • Speicherung von Vitaminen, Kohlenhydraten und Fetten
  • Proteinsynthese (Albumine, Gerinnungsfaktoren)
  • Bilirubinsekretion

Lage im Bauchraum

  • Sichelförmiges Ligamentum falciforme, Trennlinie von klein und grossem Lappen
  • Zwischen den Lappen hat eine Nische = Leberpforte
  • Aussen derbe Bindegewebskapsel, fast ganz von Bauchfell überzogen
  • Leber und Gallenblase intraperitoneal, hinten oben mit dem Zwerchfell verbunden und bewegt sich mit der Atmung
  • von sensiblen Fasern umgeben = schmerzempfindlich

Blutversorgung

  • Ca. 25 % des zur Leber gelangendes Blut ist Sauerstoffreich, A. hepatica
  • 75% des Blutes kommt aus der Pfortader (über 1 l pro min)
    • Enthält resorbierte Nährstoffe von Dünndarm, Abbauprodukte, aus Milz, Hormone von Pankreas und Stoffe von Magenschleimhaut resorbiert worden sind (Alk)

Entgiftungs- und Ausscheidungsorgan

  • Wichtigstes Organ für Fremd und körpereigene Stoffe
  • Enzyme zum Abbau oder chemischen Vorbereitung zur Ausscheidung
  • Zwei Wege:
    • Ausscheidung über die Niere: gut wasserlösliche Abbauprodukte werden in Lebersinusoide abgegen, von dort via Blutkreislauf zur Niere und über Urin aus dem Organismus zb Alk oder Medis
    • Ausscheidung über Galle: schlecht wasserlöslich, werden in den Leberzellen  in Gallenkapillare abgegeben, durch emulgierende Wirkung der Gallensäure können sie in der Galle in Lösung gehalten werden und werden dann mit dem Stuhl ausgeschieden zb wichtige Medis von Herzglykoside (Digitalis)
  • Durch Eiweissabbau entsteht eine gefährliche Menge an Ammoniak, durch die Leber entfernt, resp. entgiftet 

Gallenfarbstoff Bilirubin

  • Entsteht durch den Abbau von Ec, genauer aus dem Häm vom Hb
  • Findet in den Zellen der Milz, KM und Leber statt und für zum grünen Zwischenprodukt Biliverdin und schliesslich zum gelblichen Bili
  • Ist wasserunlöslich, wird darum im Blut an Albumin gebunden und transportiert = indirektes Bili
  • In der Leber wird es wieder getrennt und in die Leberzellen aufgenommen
  • Wird an Glukuronsäure konjugiert (gekoppelt), dabei entsteht das wasserlösliche Bilirubinglukuronid = direktes Bili
  • Wird dann mit der Galle ausgeschieden
  • Im Darm wird Bili durch Darmbakterien in Sterkobilin (braun) und Urobilinogen (gelb) umgewandelt
  • Urobilinogen wird teils rückresorbiert und teils in der Leber abgebaut, teils, vor allem bei Hohen Konzentrationen mit dem Urin ausgeschieden

 

Stoffwechsel von Kohlenhydraten, Eiweiss und Fetten

KH-Stoffwechsel der Leber

  • Stimmuliert durch Hormon Insulin, nimmt Glu aus der Blutbahn auf und speichert es als Glykogen in den Leberzellen = KH-Speicher
  • Bei Bedarf wird gespeichertes Glykogen zu Glukose umgewandelt und ans Blut angegeben
  • Ausgelöst durch durch Adreanalin aus den Nebennierenrinden und Glukagon aus den Inselzellen
  • Bereits nach kurzer Fastenzeit (24h) sind die Glykogenvorräte erschöpft, gibt noch weiteren Weg, Glu neu zu bilden
  • Für Glukoneogenese (Glu Neubildung) benötigt man Ausgangsstoffe wie zb Aminosäuren (Fettsäuren sind nicht möglich)
  • Leber kann als einziges Organ Fruktose und Galaktose in Glukose umwandeln

Eiweissstoffwechsel der Leber

  • Stoffwechsel der Eiweisse und Aminosäuren
  • Leber stellt im Blut Eiweisskörper her und wichtigste sind
    • Albumine und viele anderen Proteine des Blutes (Globuline)
    • Blutgerinnungsfaktoren
  • In der Leber immer Um und Abbau von Eiweissen und Aminosäuren
  • Entsteht grosse Menge an Stickstoff bei dem Um und Abbau, pro Tag 20-25 g Harnstoff, ins Blut abgeben und im Urin ausgeschieden

Fettstoffwechsel der Leber

  • Im Fettgewebe aber auch in der Leber wird TG gespeichert
  • Bei Hungerzustand werden freie Fettsäuren mobilisiert
  • Leber erzeugt mittel der Beta-Oxidation viel Energie, werden für energieverbrauchende Stoffwechselvorgänge wie Glukogenese aus Aminosäuren und Laktat verwende

Diabetes Mellitus

  • Durch Erbgang mehrere Gene, Umwelteinflüsse, familiäre Belastung
  • ‘honigsüsser Durchfluss’
  • Nüchtern BZ > 7 mmol/l, Gelegenheitsblutzuckerwert > 11.11 mmol/l
  • Typ 1
    • Autoimmunkrankheit, Zerstörung der Beta-Zellen im Pankreas
    • Durch Viruserkrankung, die Untergang der Betazellen begünstigen
    • Folge: wird kein Insulin produziert, absoluter Insulinmangel
  • Typ 2
    • Übergewicht und Bewegungsmangel
    • Durch übermässige Ernährung, kommt es zur Überproduktion von Insulin
    • Bei den Insulinrezeptoren an den Geweben kommt es zu Insulinresistenz
    • aber beta-Zellen produzieren immer mehr Insulin bis Funktionsfähigkeit Erschöpft und eine realtiven Insulinmangel entsteht
    • die verminderte Insulinsekretion kann bis zum Versagen von den Beta Zellen führen
  • Weitere Formen von Diabetes
    • Gestationsdiabetes: in 6 % aller Schwangerschaften durch Glukoseintoleranz
    • Genetische Defekte (z. B. MODY = Maturity-Onset-Diabetes of the Young) mit Manifestation 
      < 25. Lebensjahr als autosomal-dominante Erbkrankheit
    • Pankreaserkrankungen, z. B. nach Pankreatektomie (u. a. nach Whipple-OP bei Pankreaskarzinom)
    • Endokrinologische Erkrankungen
    • Medikamentös/toxisch bedingt
       

Hyperglykämie und daibetisches Koma

  • genug Zucker im Blut, Problem: Glu wird nicht oder zu wenig in die Zellen gebracht
  • meist ab ca. 27,75 mmol/l
  • versucht BZ über Niere auszuscheiden, Nierenschwelle für Glu = 11.1 mmol/l
    • Zucker bindet Wasser an sich = Glukosurie
  • Führt zu Polyurie, obwohl sie viel trinken kommt es zu Polydipsie (starker Durst) und zur Exsikkose
  • Anzeichen
    • Durst, vermehrter Harndrang, Schwäche mit Kollapsneigung, Übelkeit bis Erbrechen, Zeichen der Austrocknung, Kussmaul Atmung mit Acetongeruch

Diabetische Ketoazidose und Hyperosmolares hyperglykämisches nichtketotisches Syndrom (HHNS)

Diabetische Ketoazidose (Typ 1 DM)

  • Als Erstmanifestation der Erkrankung, BZ Werte von 13,875-27,75 mmol/l
  • Innert Stunden bis Tage
  • Unterbrechung der Insulinzufuhr oder Begleiterkrankungen (Infekte, Pakreatitiden, Hyperthyreose, Herzinfarkt, Zerebrale Ereignisse 
  • Vorsicht bei Diuretika oder Kortikosteroiden Medis
  • Durch Absoluten Insulinmangel, wird die Aufnahme von Glu in die Zellen verhindert, Körper versucht andere Energiequellen: Abbau von Fettreserven der Lippolyse
  • Körper kann Fett nicht genug schnell abbauen, überschüssige Ketonkörper gelangen in Blut und werden im Urin angereichert
  • Verursacht Absinken des pH Wertes führt zu Azidose, um dies auszugleichen mit Kussmaulatmung von Aceton
  • Zu hoher BZ führt zu Polyurie = Volumenverlust bis zum hypovolämischen Schock
  • RD: Vitalfunktionen stabilisieren, O2 Gabe und Vigilanz vermehrt kontrollieren
  • Kommt zu Elektrolytverschiebung, vor allem beim Kalium, immer Monitorisieren

Hyperosmolares hyperglykämisches nichtketotisches Syndrom (HHNS) (Typ 2 DM)

  • = ist DM nicht behandelt oder wenn er bei Älteren Patienten nicht bekannt ist
  • Auslöser Infektion oder Erkrankung, Symptome innert Tagen bis Wochen
  • Durch schwere Hyperglykämie 33- 55 mmol/l
  • Kommt zur Hyperosmolarität des Blutes, Anzahl der gelösten Teilchen ist viel höher
  • Austrocknung des Pat, das überschüssige Glu über Niere mit Wasserbindung ausgeschieden wird
  • Nicht nur im Blut sondern auch im Liquor, um dies auszugleichen, gibt Hirnzellen Flüssigkeit an Liquor ab, Elektrolytverschiebung, da Natrium ausgeschieden wird (Symptome Krampfanfälle oder CVI)
  • Bis zum vollständigen Koma
  • Lückenlose Überwachung, Sicherung der Vitalwerte und Volumen substituieren

Hypoglykämie

  • BZ < 2,775 mmol/l, fehlt an Glu

Ursachen

  • Körperliche Anstrengung, Fieber oder Infekt ohne zureichende Nahrungszufuhr

Therapie

  • Glu Gabe über sicheres Venflon, gibt sonst Nekrosen
  • 10g i.v. bis Besserung
  • Ansprechbar = Zucker essen (Brot usw. Nahrung > Getränke, hält länger an)
  • Bewusstlos = Glu i.v.

Metabolisches Syndrom

Definition

  • Zusammenfassung von Faktoren, die das Risiko eines Herz-Kreislauf-Erkrankung erleiden oder Folgen zu versterben

Ursache

  • Tödliches Quartett
    • erhöhten Blutfettwerten (Hyperlipidämie),
    • einem ausgeprägten Bluthochdruck (Hypertonus),
    • einem bauchbetonten Übergewicht (Adipositas)
    • erhöhten Blutzuckerwerten (Hyperglykämie)

Begleiterkrankung

  • Hyperurikämie mit Gichtanfällen
  • Primäre Hyperurikämie durch genetische Veranlagung, begünstigt durch DM, Adipositas, Hyperlipidämie, purinreicher Ernährung
    • In Schalentieren, Hülsenfrüchte, Fisch, Innereien, Fleischsorten
    • Alk nur in kleinen Mengen oder verzichten, blockiert Harnausscheidung und hat hohen Purinanteil
  • Sekundär kann Gicht auch durch Tumor, Leukämie, verminderte Harnausscheidung bei Niereninsuffizienz oder durch Medis ausgelöst werden
  • Massive SZ in Gelenken = Monarthritis, überschüssige Harnsäure kristallisiert und entzündet in den Gelenken
    • Zehen, Sprung und Kniegelenk, Ellbogen 
    • Klassische Entzündungszeichen

Therapie

  • Bewegung und Reduzierung der KH

Folge

  • Insulinresistenz, Risiko, Schlaganfall und Herzinfarkt

 

Peritonitis

  • Nur ein Symptom, keine KH
  • Reizung des Bauchfells
  • hartes Abdomen, ganze Fläche
  • Warnsignal bei akutem Abdomen

akutes Abdomen

Definition

  • = viele verschiedenen meist plötzlich eitretende KH im Bauchraum
  •  Symptomkompley der sich durch starken abdominellen Schmerz und mögliche Lebensbedrohlichkeit auszeichnet

Ursache

  • Häufig Fehldiagnosen, da viele Ursachen
  • Perforation oder Entzündung eines Hohlorgans, ggf. mit lokaler oder generalisierter Peritonitis
    • Ulkus
    • Appendizitis
    • Divertikulitis
    • Colitis ulcerosa
    • Karzinom
  • Darmverschluss
    • Mechanischer Ileus, Bride (Verwachsung)
    • Tumorerkrankung
    • inkarzerierte Hernie
    • Morbus Crohn
    • Divertikulitis
  • Erkrankungen der Gallenwege
    • Gallenkolik
    • Cholezystitis
  • Gynäkologische Erkrankungen
    • Extrauteringravidität (EUG)
    • Ovarialtorsion
    • Komplikation eines Ovarialtumors
    • Adnexitis
  • Erkrankungen der Nieren und ableitenden Harnwege, z.B.
    • Nierenkolik
    • Uretersteine
  • Blutung im Bauchraum
  • Akute Pankreatitis
  • Mesenterialinfarkt
  •  

Symptome

  • Heftige Bauch SZ (umschrieben, diffus)
  • Pertineal Symptomatik (Abwehrspannung)
  • Meteorismus (übermäßig hohe Ansammlung von Darmgas im Darmlumen)
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Schlechter Allgemeinzustand mit Kreislaufproblemen (C-Problem)
  • schweissig, blass

Therapie

  • Load and go, kann nicht vor Ort identifiziert werden resp. behoben werden

Hiatushernie

Definition

  • Verlagerung von Teilen des Magens durch den Hiatus oesphagus in den Brustraum

Ursache

  • unbekannt

Symptome

  • Kann zu Refluxbeschwerden kommen

Therapie

  • Therapie richtet sich nach Schweregrad
  • Bei leichten Beschwerden, wie bei Axiale Gleithernie reichen oft Verhaltensänderungen, Gewichtsreduktion, Lieben mit erhöhtem Oberkörper, Alk, Kaffee und Nikotin Abstinenz
  • Medis die den Tonus der untern Ösophagussphinkter steigern oder den Magen schneller entleeren
  • Bei stärkeren Beschwerden oder Entzüdnungen auch PPI
  • Alle anderen müssen operiert werden, Gefahr von lebensbedrohlichen Speiseröhreneinklemmung (Ösophagusinkarzeration)

Mallory-Weiss-Riss (Syndrom)

Definition

  • Längliche Schleimhauteinrisse, vor allem bei Alkis durch chronische Schleimhautentzündung, beginnen im Magen
  • 15% aller GI Blutungen

Ursache

  • Plötzlicher Druckanstieg, zb Erbrechen
  • Kann auch bei Gastroösophagalen Druckanstieg (Erbrechen, Pressen, Husten) kommen

Symptome

  • mehr oder weniger starke Blutung oder Bluterbrechen
  • Alkis Symptome
    • Morgendliches Unwohlsein
    • Würgen oder Erbrechen
    • Druckerhöhung im Magen oder Speiseröhre bei Erbrechen nach Alkoholexzessen
  • SZ im Epigastrium mit Blutungen
  • Ist der Riss in einer Arterie kann Kreislauf beteiligt sein

Therapie

  • Gastroskopie oder operative Versorgung 
  • DD: Ösophagusvarizen, Magenfundus, Magenulzera, Tumore

Boerhaave-Syndrom

Definition

  • Akute Form von Mallory-Weiss-Syndrom
  • Nach starkem Erbrechen oder Husten zu kompletten Zerreissung des Ösphagus durch alle Wandschichten

Symptome

  • Plötzlicher Vernichtungsschmerz, retrosternal, nach heftigem Erbrechen
  • Bluterbrechen
  • Schocksymptomatik
  • Atembeschwerden, Dys und Tachypnoe
  • Hautemphysem im Gesicht und Hals
  • Abwehrspannung im Epigastrium

CAVE

  • Verwechslungsgefahr mit akutem Koronarsyndrom, aber Hautemphysem, zunehmend schnelle Peritonitis, mit Erbrechen als Differenzierung

Therapie

  • Chirurgischer Eingriff, Gefahr von Sepsis